Kälteschock in der Wüste: Formel-1-Stars zittern vor Angst

Las Vegas (Nevada/USA) - Der Formel-1-Grand-Prix in Las Vegas am kommenden Wochenende steht bereits jetzt unter keinem guten Stern.

Das Formel-1-Wochenende in Las Vegas wurde bereits mit einer spektakulären Show eröffnet: Der Red-Bull-Bolide stand dabei auf dem Kopf.
Das Formel-1-Wochenende in Las Vegas wurde bereits mit einer spektakulären Show eröffnet: Der Red-Bull-Bolide stand dabei auf dem Kopf.  © Jared C. Tilton/Getty Images/AFP

Die Boxenausfahrt ist äußerst seltsam, die Stadt ächzte unter der gigantischen Baustelle für den Grand Prix, ein Mega-Streik drohte und die Piloten haben vor einer Sache richtig Angst: der Kälte.

Das mag sehr überraschen, liegt die Stadt der Sünde doch mitten in der Wüste – aber in der Nacht wird es dort im November richtig kalt.

Um das erste Rennen in Las Vegas seit 41 Jahren besonders spektakulär zu gestalten, wurde der Start auf Samstag um 22 Uhr Ortszeit gelegt.

Formel-1-Sensationssieg! Verstappen funkt: "Es ist ein Desaster"
Formel 1 Formel-1-Sensationssieg! Verstappen funkt: "Es ist ein Desaster"

Dann ist es dunkel und vor allem kalt in der Wüste von Nevada. Bis zu fünf Grad! Ein Novum in der Formel 1.

Wie das Aftonbladet berichtete, war es zuletzt 1978 so kalt. Bei der Formel-1-Premiere in Montreal (Kanada) betrug die Lufttemperatur erfrischende 4,8 Grad.

Die Kulisse könnte nicht besser sein: Das hell erleuchtete Paris Las Vegas Hotel überragt die Boxengasse.
Die Kulisse könnte nicht besser sein: Das hell erleuchtete Paris Las Vegas Hotel überragt die Boxengasse.  © Rudy Carezzevoli / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP
Die Stadt der Casinos war zuletzt 1982 Teil der Formel 1. (Symbolbild)
Die Stadt der Casinos war zuletzt 1982 Teil der Formel 1. (Symbolbild)  © 123rf/somchaij

Für die Formel-1-Piloten wird Las Vegas eine Herausforderung

Das letzte Nachtrennen fand Anfang Oktober in Katar statt. (Archivbild)
Das letzte Nachtrennen fand Anfang Oktober in Katar statt. (Archivbild)  © BEN STANSALL / AFP

Das Problem: Die Autos, insbesondere die Reifen, sind nicht für kalte Bedingungen ausgelegt. "Ich glaube, es ist für jeden ein Schritt ins Ungewisse", erklärte Pirellis Motorsportchef Mario Isola gegenüber RacingNews365 in Hinblick auf den Grand Prix in Las Vegas.

Pirelli ist der Reifenlieferant der Königsklasse. Zum Glück fahren alle Teams mit dem gleichen Gummi. Das war nicht immer so, sorgt aber in diesem Fall für gerechte Bedingungen.

McLaren-Pilot Lando Norris (24) sieht nicht nur die Reifen kritisch. "Man muss sich auf die Temperatur vorbereiten, aber auch darauf, wie sie sich auf die Hände auswirkt", sagte der Brite gegenüber MotorsportTotal und gab an, wahrscheinlich Handwärmer oder zusätzliche Handschuhe zu nutzen.

Emotionale Szenen 30 Jahre nach tragischem Tod in Imola! Vettel dreht in Sennas Wagen Gedenkrunden
Formel 1 Emotionale Szenen 30 Jahre nach tragischem Tod in Imola! Vettel dreht in Sennas Wagen Gedenkrunden

Nico Hülkenberg (36) warnt sogar vor Verletzungen durch die Kälte. "Nach ein paar Runden werden deine Hände so kalt. Die Finger sind eiskalt und in einer Position eingefroren. Irgendwie verliert man das Gefühl darin", sagte der Deutsche.

Bei den Winter-Tests in Spanien habe der Haas-Pilot so gefrorene Finger gehabt, dass er sie nicht mehr strecken konnte.

Die Strecke in Las Vegas wird von vielen langen Geraden geschmückt. Dort werden nicht nur die Hände kalt, auch die Reifen verlieren ihre notwendige Betriebstemperatur, um für schnelle Kurven ausreichend Grip zu bieten.

In Las Vegas wird sich daher zeigen, wer sein Auto wirklich beherrscht.

Titelfoto: Bildmontage: Jared C. Tilton/Getty Images/AFP, Rudy Carezzevoli / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

Mehr zum Thema Formel 1: