Nach Fan-Farce in Las Vegas: Formel 1 droht Nachspiel in Milliardenhöhe!

Las Vegas (USA) - Mit dem Großen Preis von Las Vegas hätte das Kapitel "Formel 1 in der Stadt der Lichter" in diesem Jahr endlich abgehakt sein können - endlich, weil eine Negativ-Schlagzeile die nächste jagte. Doch für die Rennserie droht ein Nachspiel in Milliardenhöhe!

Am Donnerstag hatten die Fans nur wenige Minuten Rennsport zu sehen bekommen, bevor sie von den Tribünen eskortiert wurden.
Am Donnerstag hatten die Fans nur wenige Minuten Rennsport zu sehen bekommen, bevor sie von den Tribünen eskortiert wurden.  © Alex Bierens de Haan/Getty Images via AFP

Denn nachdem am Donnerstagabend Ortszeit das erste Freie Training schon nach acht Minuten unter- und nach 19 Minuten abgebrochen worden war, gab es massive Verzögerungen im Zeitplan - erst um 2.30 Uhr nachts wurde das zweite Freie Training gestartet.

Da waren die Fans längst nach Hause geschickt worden, aus Sicherheitsgründen, wie der Veranstalter verlauten ließ.

Ein massives Ärgernis für alle, die enorme Summen für ein Ticket hingelegt hatten!

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Während der Veranstalter auf das Verständnis der Fans hoffte und zumindest denen, die nur ein Ticket für den Donnerstag hatten und somit nur acht Minuten Rennspaß genießen durften, eine Kompensation in Form eines 200-Dollar-Gutscheins für den Online-Fanshop anbot, brachten sich an anderer Stelle Anwälte ins Spiel.

Zwei berühmte Kanzleien aus Las Vegas, Dimopoulos und JK Legal & Consulting, teilten mit, dass sie im Namen von 35.000 Fans eine Sammelklage gegen die Renn-Veranstalter eingereicht hätten!

Anwälte wollen 30.000 Dollar pro enttäuschtem Formel-1-Fan erstreiten!

Die Kulisse war beim Großen Preis von Las Vegas fantastisch, der Rest des Rennwochenendes eher nicht.
Die Kulisse war beim Großen Preis von Las Vegas fantastisch, der Rest des Rennwochenendes eher nicht.  © Alex Bierens de Haan/Getty Images via AFP

"Es gibt eine Reihe von Problemen mit dieser [Entschädigung]", sagte Steve Dimopoulos gegenüber Reuters über die Gutscheine für den Online-Shop.

"Es ist klar, dass die Rückerstattung nicht ausreichend ist. Viele Fans wollen wahrscheinlich nicht einmal das, sie wollen ihr Geld zurück."

"Außerdem stellt sich die Frage, was mit den Leuten passiert, die von außerhalb der Stadt angereist sind und erhebliche Flug- und Hotelkosten bezahlt haben", erklärte der Anwalt.

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Konkret richte sich die Sammelklage gegen Formel-1-Rechteinhaber Liberty Media sowie das Unternehmen, das für die Strecke verantwortlich war.

Laut CBSnews gehe es um eine Summe von 30.000 US-Dollar (umgerechnet etwa 27.500 Euro) pro Person - macht bei 35.000 Personen eine Gesamtsumme von mehr als einer Milliarde Dollar!

Während das in Deutschland kaum vorstellbar klingt, gibt es derartig hohe Schadenersatzklagen in den USA recht regelmäßig.

Es bleibt also abzuwarten, wie viel Erfolg die Klage hat - kommentieren wollte die Formel 1 das Horrorszenario auf jeden Fall nicht.

Und so dürfte das Comeback der Rennstrecke in Las Vegas nach mehr als 40 Jahren wohl allen Beteiligten nachhaltig in Erinnerung bleiben - und eventuell auch noch ein großes Loch im Portemonnaie der Rennserie hinterlassen.

Titelfoto: Alex Bierens de Haan/Getty Images via AFP

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