Unmenschliche Bedingungen! Formel-1-Pilot übergibt sich während des Rennens in seinen Helm

Katar - Unterhaltung um jeden Preis? Das schien am Wochenende das Motto in der Formel 1 zu sein. Denn beim Großen Preis von Katar litten die Fahrer unter extrem schwierigen Bedingungen. Bei 35 Grad Außentemperatur und fast 50 Grad im Cockpit wurden die Sportler in ihren Boliden förmlich gegrillt.

Esteban Ocon (27) musste sich zwei Runden lang übergeben.
Esteban Ocon (27) musste sich zwei Runden lang übergeben.  © IMAGO / HochZwei

Die gesundheitliche Belastung nahm bei einigen Akteuren wirklich ein bedenkliches Ausmaß an. Lance Stroll (24, Aston Martin) stieg nach Renn-Ende aus dem Wagen und taumelte nur noch in Richtung Krankenwagen, Logan Sargeant (22, Williams) erging es über drei Viertel des Wettkampfs schlecht.

Am härtesten traf es unter anderem Esteban Ocon (27, Alpine), der sich bei voller Fahrt und Geschwindigkeiten um die 300 km/h in seinen Helm übergab.

"Ab Runde 15,16 musste ich mich zwei Runden lang im Cockpit übergeben", zitierte ihn Motorsport Total.

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Es sei so heiß gewesen, dass er auf der Gerade immer wieder sein Visier hätte öffnen müssen, er habe keine Luft bekommen, berichtete der Franzose. Das hätte es allerdings nur noch schlimmer gemacht, weil so immer mehr heiße Luft ins Gesicht geströmt sei.

"Es war die Hölle", gestand er, dachte aber dennoch nicht ans Aufgeben: "Das ist keine Option, das geht nicht", erklärte er. Ähnlich schlecht erging es eben Sargeant, der zwar tapfer kämpfte und ebenfalls stur weiterfahren wollte, doch nach 45 Prozent des Rennens musste er einlenken und sein Fahrzeug abstellen, für ihn ging es nicht weiter.

Erfahrener Valtteri Bottas (34) klagt: "Es ist im Auto wie unter Folter!"

Beim Rennen in Doha herrschten unmenschliche Bedingungen für die Piloten.
Beim Rennen in Doha herrschten unmenschliche Bedingungen für die Piloten.  © IMAGO / Pro Shots

Valtteri Bottas (34, Alfa Romeo) nahm nach dem Rennen, das einmal mehr der alte und neue Weltmeister Max Verstappen (26, Red Bull) gewann, kein Blatt vor den Mund.

"Es war härter als in Singapur. Im Cockpit wird es fast zu heiß. Wir bewegen uns da am Limit, dass mal jemand einen Hitzschlag kriegt. Ganz ehrlich: Es ist im Auto wie unter Folter", erklärte der Routinier, der in seiner Karriere schon viel, aber solche Bedingungen auch noch nicht erlebt hat.

Doch wieso das Ganze? Es ist bekannt, dass zu dieser Jahreszeit in Katar extrem hohe Temperaturen herrschen, der Formel-1-Zirkus könnte die Rennen auch zu einem anderen Zeitpunkt im Wüstenstaat austragen.

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Doch dafür fließt wohl zu viel Geld. Für das kommende Jahr soll aber nachjustiert werden. Dann wollen die Verantwortlichen das Rennen erst im November stattfinden lassen. Da herrschen "nur" noch rund 28 Grad.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / HochZwei, IMAGO / Pro Shots

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