Horrorsturz im Training: Motocross-Star bricht sich drei Wirbel

Salzburg/Italien - Er blickt leidend in die Kamera, ein Sauerstoff-Schlauch steckt in seinen Nasenlöchern, und sein Hals wird durch eine starre Krause stabilisiert: Motocross-Star Marcel Stauffer (22) hat sich nach einem Horror-Sturz im Training auf Instagram zu Wort gemeldet.

Marcel Stauffer (22) beim ADAC MX Youngster Cup 2021 in Reutlingen.
Marcel Stauffer (22) beim ADAC MX Youngster Cup 2021 in Reutlingen.  © IMAGO / Steve Bauerschmidt

Was der Salzburger dort berichtet, berührt, macht betroffen und besorgt zugleich. Denn ob der talentierte Österreicher jemals wieder auf seine KTM-Maschine steigen kann, ist derzeit völlig ungewiss.

Vergangene Woche stürzte er beim Training in Italien so schwer, dass er sich zwei Halswirbel und einen Brustwirbel brach. Mittlerweile befindet sich der Sportler in seinem Heimatland, doch die zwei Tage in der italienischen Klinik haben ihn völlig verängstigt.

"In einem Krankenhaus in einem anderen Land zu sein, Nächte mit enormen Schmerzen und schwerem Atem, die Ungewissheit, ob mein Leben jemals wieder so sein wird wie früher, oder ob dies mein letzter schwerer Atemzug sein wird, sobald ich meine Augen für die Nacht schließe", lässt er tief in seine Seele blicken.

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Weiter erklärt Stauffer, dass er sich bei dem Trainingsunfall komplizierte Brüche der C1- und C2-Wirbel sowie einen Bruch des T5-Wirbels zuzog. Zwar habe er stets Arme und Beine spüren können, doch durch ein Hämatom zwischen den Wirbeln und der Luftröhre habe er kaum atmen können, was zur Todesangst geführt habe.

Drei komplizierte Wirbel-Brüche gefährden die Karriere von Motocross-Star Marcel Stauffer

Das Motocross-Leben ist seine Welt, doch nach seinem Horrorsturz ist Stauffer froh, dass er überhaupt noch am Leben ist.
Das Motocross-Leben ist seine Welt, doch nach seinem Horrorsturz ist Stauffer froh, dass er überhaupt noch am Leben ist.  © Bildmontage: IMAGO / Steve Bauerschmidt, Screenshot/Instagram/marcelstauffer401

"Das Gefühl, in einem fremden Land mit diesen unbekannten Schmerzen konfrontiert zu sein und nicht normal atmen zu können, hat mir eine Art von Angst eingejagt, die ich noch nie zuvor gespürt habe", umschreibt der 22-Jährige die schwierige Situation.

Stauffer ist dankbar, dass er den Crash überhaupt überlebt hat, dass er nicht gelähmt ist. Dennoch schmerzt der Gedanke, seine Karriere womöglich beenden zu müssen, sehr. "Ich habe keine Garantie dafür, dass ich jemals wieder 100 Prozent erreichen werde, dass ich mein Leben so genießen kann wie früher oder ob ich mich jemals wieder auf eine Maschine schwingen kann", so der Österreicher.

In der kommenden Saison der Motocross-Weltmeisterschaft wollte er eigentlich voll durchstarten. Dieses Vorhaben könnte nun aber böse ausgebremst worden sein.

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Mittlerweile liegt er im LKH Salzburg, wo er darum kämpft, wieder gesund zu werden. "Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Jeder einzelne Moment ist im Moment eine Herausforderung", umschreibt er seine Situation.

Doch er will die Herausforderung annehmen und das vielleicht Unmögliche möglich machen und nicht nur ins normale Leben zurückkehren, sondern eines Tages auch wieder auf seine geliebte KTM.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Steve Bauerschmidt, Screenshot/Instagram/marcelstauffer401

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