Gesicht "entstellt": Radprofi muss nach künstlichem Koma elf Stunden unters Messer

Mailand (Italien) - Die Sorgen um Filippo Baroncini (25) waren groß: Nach einem Horror-Sturz bei der Polen-Rundfahrt musste der italienische Radprofi ins künstliche Koma versetzt werden. Inzwischen ist er wieder auf dem Weg der Besserung, was auch an zwei extrem aufwändigen Operationen liegt, die er über sich ergehen lassen musste.

Radprofi Filippo Baroncini (25) wurde von seinem Sturz bei der Polen-Rundfahrt schwer gezeichnet.
Radprofi Filippo Baroncini (25) wurde von seinem Sturz bei der Polen-Rundfahrt schwer gezeichnet.  © MIGUEL RIOPA / AFP

Mauro Gianetti (61), CEO von Baroncinis Team UAE Team Emirates, gab bei Tuttobiciweb ein Update zum Gesundheitszustand seines Schützlings.

"Wir können sagen, dass das Schlimmste vorbei ist, aber wir müssen geduldig sein und dürfen nichts überstürzen", sagte der Schweizer: "Was ihm passiert ist, war kein einfacher Sturz."

Auf der dritten Etappe der diesjährigen Polen-Rundfahrt war Baroncini in einen Massensturz verwickelt gewesen, bei dem er reglos und mit schweren Gesichtsverletzungen auf der Straße liegen blieb.

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Um die bestmögliche Heilung zu gewährleisten, wurde er ins künstliche Koma versetzt und in seine Heimat überstellt, wo sich Spezialisten in mehreren Operationen seiner schweren Verletzungen annahmen.

"Sein Gesicht war entstellt, und man kann sich nicht vorstellen, was Professor Gabriele Canzi, Facharzt für Kiefer- und Gesichtschirurgie, und Chirurg Davide Colistra im Krankenhaus Niguarda geleistet haben", erzählte Gianetti: "Sie haben in über elf Stunden Operation etwas Unglaubliches vollbracht."

Filippo Baroncini im Gesicht und an der Wirbelsäule operiert

Der italienische Radprofi kämpft in einem Mailänder Krankenhaus um seine Gesundheit.
Der italienische Radprofi kämpft in einem Mailänder Krankenhaus um seine Gesundheit.  © Eric Lalmand/belga/dpa

Der Teamdirektor betonte: "Die Medizin hat heute riesige Fortschritte gemacht. Es werden Dinge getan, die vor wenigen Jahren noch unvorstellbar waren. Ich möchte nicht ins Detail gehen, weil es nicht angebracht ist, aber ich versichere Ihnen, dass sie etwas Außergewöhnliches geleistet haben."

Baroncini musste am 19. August nicht nur im Gesicht und am Kiefer operiert werde, sondern auch einen Eingriff an der Wirbelsäule über sich ergehen lassen. Schon in Polen war sein gebrochenes Schlüsselbein in einer weiteren OP gerichtet worden.

Wann der UAE-Fahrer wieder aufs Rad steigen kann, steht noch in den Sternen, zumindest aus dem Krankenhaus könnte er aber schon in einigen Tagen entlassen werden.

Titelfoto: MIGUEL RIOPA / AFP

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