Schach-Star enthüllt Brief-Belästigung: Ihre Post hat sie entsetzt!

Schweden - Seit Jahren gehört Anna Cramling (22) zur Schach-Elite, auf YouTube und Twitch folgen ihren Zügen mittlerweile Millionen Menschen. Allerdings hat sie schon sehr früh die Schattenseiten des von Männern dominierten Denksports erlebt.

Anna Yolanda Cramling Bellón (22) - so ihr voller Name - wurde das königliche Spiel quasi in die Wiege gelegt. Ihre Eltern sind jeweils selbst erfolgreiche Schachspieler.
Anna Yolanda Cramling Bellón (22) - so ihr voller Name - wurde das königliche Spiel quasi in die Wiege gelegt. Ihre Eltern sind jeweils selbst erfolgreiche Schachspieler.  © Screenshot/Instagram/annacramling

Wie die 22-Jährige kürzlich in der neuesten Folge des Podcasts "Sjakksnakk" offenbarte, wurde sie in der Vergangenheit nämlich das Opfer sexueller Belästigung - per Post.

"Es ist ekelhaft, es ist verrückt", sagte die spanisch-schwedische FIDE-Meisterin, ohne den Namen ihres mutmaßlichen Peinigers zu nennen. Bei diesem soll es sich ebenfalls um einen Schachspieler handeln, der ihr und anderen Frauen Zuschriften mit obszönen Inhalten geschickt habe.

"Das Schlimmste war, dass er sich beim Verschicken der Briefe als jemand anderes ausgeben hat. Ich öffnete den Brief und dachte, er käme von einem Freund", so Cramling weiter.

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"Es ist krank. Ich war völlig entsetzt und dachte: 'Wieso bekomme ich sowas?'", erinnerte sich die beliebte Schach-Streamerin, die zum Zeitpunkt der Tat erst "17 oder 18" gewesen sei.

Im vergangenen August sei der Mann schließlich vom internationalen Schachverband FIDE sanktioniert und für fünf Jahre gesperrt worden.

Auch wenn es die im spanischen Málaga geborene Internet-Berühmtheit nicht explizit ausspricht, bezieht sie sich offenbar auf den Fall es lettischen Schachspielers Andrejs Strebkovs (43).

Schach-Star Anna Cramling hält die Strafe für "viel zu kurz"

FIDE-Präsident Arkady Dvorkovich (52) äußerte sich im August zu den Brief-Belästigungen, denen offenbar auch Anna Cramling (22) zum Opfer fiel. (Archivfoto)
FIDE-Präsident Arkady Dvorkovich (52) äußerte sich im August zu den Brief-Belästigungen, denen offenbar auch Anna Cramling (22) zum Opfer fiel. (Archivfoto)  © EPA/SIMELA PANTZARTZI

Der 43-Jährige soll im vergangenen Jahrzehnt insgesamt 15 Spielerinnen - einige gerade einmal 14 Jahre alt - sexuell belästigt und ihnen Briefe mit pornografischen Inhalten oder benutzten Kondomen zugesendet haben, wie aus einer Mitteilung der FIDE hervorgeht.

Demnach leitete die Polizei in Lettland auch Ermittlungen ein, kam allerdings zu dem Schluss, dass Strebkovs nach lettischem Recht keine Straftat begangen habe.

Der Verband strengte anschließend aber eine eigene Untersuchung an, die in einem Schuldspruch und der fünfjährigen Sperre für den Balten resultierte.

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"Die FIDE toleriert keine Form der Belästigung oder des Missbrauchs innerhalb der Schachgemeinschaft, insbesondere dann nicht, wenn Minderjährige beteiligt sind", so Verbandspräsident Arkady Dvorkovich (52).

Cramling hält die Strafe hingegen für deutlich zu lasch: "Er hätte mindestens 30 bis 40 Jahre bekommen sollen. Fünf Jahre sind viel zu kurz. Ich verstehe nicht, was da los war", echauffierte sich die Halb-Schwedin. "Dieser Mann hatte die Adressen all dieser Leute und schickte diesen jungen Mädchen etwas so Ekelhaftes. Es ist schrecklich."

Ihre Karriere im königlichen Spiel hat sie sich von dem unschönen Zwischenfall aber nicht zerstören lassen. Aktuell sitzt die Tochter der beiden Großmeister Pia Cramling (61) und Juan Manuel Bellón López (74) für das schwedische Team bei der Schacholympiade im Budapest am Brett.

Titelfoto: Screenshot/Instagram/annacramling

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