Franz ist wieder der Große! Friedrich krönt sich zum Bob-Weltmeister in Winterberg

Winterberg - Franz ist wieder der Große! Bob-Dominator Francesco Friedrich ist zurück auf dem Thron. Der 33-Jährige krönte sich am Sonntag mit seinem Anschieber Alexander Schüller (26) zum neuen Weltmeister im Zweierbob.

Francesco Friedrich (33) ist neuer Weltmeister im Zweierbob.
Francesco Friedrich (33) ist neuer Weltmeister im Zweierbob.  © Robert Michael/dpa

Der Pirnaer dominierte diese Entscheidung vom ersten Lauf an und ließ sich den Titel im vierten Durchgang bei der WM in Winterberg nicht mehr nehmen.

Mit 3:38.27 Minuten setzte er sich klar vor Adam Ammour (3:38.61) und Johannes Lochner (3:38.74) durch. Friedrich ist damit die Revanche an Lochner geglückt. Der Bayer hatte sich 2023 den Titel in St. Moritz geschnappt.

"Wir haben alles hierher gemacht und ausgerichtet. Es war alles schwierig, die ganze Saison, alles durchzuziehen und immer weiter zu machen. Es wird nicht einfacher, die Konkurrenz schläft auch nicht, wenn man nicht akribisch arbeitet, reicht es nicht", sagte ein sichtlich bewegter Friedrich.

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Seine beiden Söhne hielt es nicht mehr auf der Tribüne, sie stürmten noch während des Interviews mit der ARD zu ihrem Papa, der die beiden nach getaner Arbeit am Mikrofon ganz fest drückte.

Friedrich, der ohnehin schon der erfolgreichste Bobfahrer aller Zeiten ist, holte sich mit dem Erfolg den achten WM-Titel im kleinen Schlitten. Insgesamt ist es sein 15. Weltmeister-Pokal.

Francesco Friedrich war vor dem entscheidenden Durchgang schon dreimal Bahnrekord gefahren

Mit Anschieber Alexander Schüller (26, l.) holte er sich den Titel.
Mit Anschieber Alexander Schüller (26, l.) holte er sich den Titel.  © Robert Michael/dpa

Zwar fuhr der Pirnaer im letzten Lauf "nur" die drittschnellste Zeit, doch er hatte so viel Vorsprung, dass er eine Sicherheitsfahrt zu Gold hinlegen konnte.

Vielleicht wollte er auch Bier sparen, denn für seine zuvor gefahrenen drei Bahnrekorde musste er bereits drei Kästen an die Bahnarbeiter ausgeben.

Nach einem dominanten ersten Tag, an dem er zweimal Bahnrekord gefahren war, erwischte der viermalige Sieger bei Olympischen Winterspielen auch am Sonntag einen perfekten Start.

Mit Schüller startete er im dritten von vier Läufen zwar langsamer als am Samstag, doch am Ende zauberte er im Eiskanal und stellte zum dritten Mal an diesem Wochenende mit 54.39 Sekunden einen neuen Bahnrekord auf.

So hat er vor dem entscheidenden vierten Lauf bereits 45 Hundertstel Vorsprung auf Ammour. Auf den bisher in dieser Saison dominierenden Lochner mit Anschieber Georg Fleischhauer betrug der Abstand bereits etwas mehr als eine halbe Sekunde (58 Hundertstel).

Allerdings fand der Titelverteidiger nach einem völlig verkorksten ersten Tag am Sonntag wieder in die Spur. Das Duo schob mit 5.07 Sekunden am Start am schnellsten an. In der Bahn verlor Lochner dann auf Friedrich, fuhr aber die zweitbeste Zeit.

So war für ihn im vierten Durchgang die Silbermedaille wieder greifbar. Der Rückstand auf Ammour betrug nur noch 13 Hundertstel. Doch am Ende konnte er den Newcomer nicht mehr überholen. Ammour rettete den Vorsprung ins Ziel.

Am kommenden Wochenende steht dann noch die Entscheidung im Viererbob aus.

Originalfassung vom 25. Februar, 13.42 Uhr, aktualisiert um 16.02 Uhr.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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