Max Kruse gibt "Bild" die Schuld für Rauswurf aus Nationalmannschaft

Berlin - Max Kruse (35) hat bei seinem YouTube-Kanal "Die Kruses" ausführlich über seine Zeit bei der Nationalmannschaft gesprochen, aus der er gleich zweimal hinausgeflogen ist.

Max Kruse (35) kickt aktuell für den SC Paderborn in der 2. Bundesliga.
Max Kruse (35) kickt aktuell für den SC Paderborn in der 2. Bundesliga.  © Michael Schwartz/dpa

Der finale Rausschmiss erfolgte im Vorfeld der EM 2016, bei der er mit großer Wahrscheinlichkeit zum Kader gehört hätte. Max war zuvor mit einigen Aussagen in die Schlagzeilen geraten. Er habe daraufhin selbst den damaligen Bundestrainer Joachim Löw (63) angerufen, um ihm die Sache zu erklären. Der habe ihm gesagt, dass das seine Privatsache sei, er in den folgenden Tagen aber ein wenig aufpassen solle.

Für die anstehenden Länderspiele wurde Kruse dann bereits nominiert, bevor es "zu dem Vorfall mit der 'Bild'-Reporterin" kam, wie der 35-Jährige in seinem Vlog erläuterte.

Der Offensivstratege feierte seinen Geburtstag in einem Berliner Club, wo ihm nach eigener Aussage besagte Reporterin zu sehr auf die Pelle rückte und ihre Kamera für ein Foto direkt vor sein Gesicht hielt.

Daraufhin habe er einfach nur die Hand davor gehalten und darum gebeten, in Ruhe gelassen zu werden. "Also ich hab sie nicht angefasst, nicht berührt, nix", betonte der Fußball-Profi vom SC Paderborn.

Anschließend habe er die Dame konfrontiert, "also vor sie gestellt und habe einfach gesagt: 'Lösch bitte dieses Foto'", schilderte er den weiteren Verlauf des schicksalhaften Zwischenfalls. "Das war alles, das war die ganze Geschichte, mehr war da nicht!", unterstrich der Kicker nochmals.

Max Kruse beschwert sich über Fake-News: "Typisch 'Bild'-Zeitung, so 'ne Story daraus zu machen"

Max Kruse stand vor seinem zweiten Rauswurf aus der Nationalmannschaft kurz vor der Nominierung für die EM 2016. (Archivfoto)
Max Kruse stand vor seinem zweiten Rauswurf aus der Nationalmannschaft kurz vor der Nominierung für die EM 2016. (Archivfoto)  © Daniel Karmann/dpa

Zu diesem Zeitpunkt ahnte er jedoch nicht, dass es sich bei der Frau um eine "Bild"-Mitarbeiterin handelte. "Und am nächsten Morgen hieß es, ich hätte ihr das Handy aus der Hand geschlagen. Keine Ahnung, das ist natürlich wieder typisch 'Bild'-Zeitung, so 'ne Story daraus zu machen", beschwerte sich der Linksfuß. Bei der Wahrheit zu bleiben, wäre wohl zu langweilig gewesen, monierte er die Vorgehensweise des Boulevardblatts.

Als die Schlagzeile die Runde machte, ließ Löws Anruf auch nicht lange auf sich warten. Am Telefon teilte der Nationalcoach ihm mit, dass er aufgrund seiner Eskapaden nicht mehr tragbar sei. Und so verpasste der Stürmer ein weiteres großes Fußball-Turnier auf den letzten Drücker.

Beim ersten Mal wurde er nämlich einigermaßen überraschend ausgerechnet vor der WM 2014 ausgebootet, wobei er bis heute nicht genau wisse, was der Grund dafür gewesen ist.

Etwa zwei Tage von der Nominierung für den Kader wurde seiner Aussage zufolge sogar noch ein Kurzporträt mit ihm gedreht, sodass er davon ausging, wenigstens zum vorläufigen 30er-Kader zu gehören.

Max Kruse auch vor WM 2014 kurzfristig ausgebootet - Happy End bei Olympia

Max Kruse hat seiner Frau Dilara bei den Olympischen Spielen in Tokio vor laufender Kamera einen Heiratsantrag gemacht.
Max Kruse hat seiner Frau Dilara bei den Olympischen Spielen in Tokio vor laufender Kamera einen Heiratsantrag gemacht.  © -/ARD/Sportschau/Olympia/dpa

Als dann die telefonische Absage des Bundestrainers kam, sei er natürlich extrem enttäuscht gewesen. Dass Deutschland dann auch noch Weltmeister in Brasilien wurde und sich (Ex-)Kollegen wie Kevin Großkreutz (35), Erik Durm (31) oder Shkodran Mustafi (31) im Gegensatz zu ihm Weltmeister nennen können, dürfte bis heute an Kruse nagen.

Nach der verpassten WM durfte er sich allerdings gleich wieder bei "Jogi" beweisen und hatte mit seinem Tor gegen Georgien seiner Ansicht nach großen Anteil daran, dass sich die Nationalmannschaft für die EM in Frankreich qualifizieren konnte.

Am Ende sollte er dann aber doch noch einmal das Nationaltrikot überstreifen dürfen, denn er bot sich dem damaligen U21-Coach Stefan Kuntz (60) frühzeitig für den Olympia-Kader an und durfte tatsächlich 2021 in Tokio auflaufen.

"Ich hab mich eigentlich selber eingeladen", erklärte der Knipser. "Ich hab relativ früh schon versucht, den Kontakt herzustellen zu Stefan Kuntz, um meine Bereitschaft zu signalisieren, bei der Olympiade dabei zu sein", erinnerte er sich schmunzelnd an seine Nominierungs-Taktik. Am Ende war er dann tatsächlich einer von drei älteren Spielern im Olympia-Kader.

Ende gut, fast alles gut, denn sportlichen Erfolg konnte er mit der deutschen Auswahl zwar nicht feiern, allerdings machte Max Kruse in Japan seiner heutigen Ehefrau Dilara einen Heiratsantrag vor laufender Kamera.

Titelfoto: Daniel Karmann/dpa

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