Uli Hoeneß wettert gegen DFB: "Da sieht man, dass das amateurhaft ist"

München - Uli Hoeneß (71) hat den DFB für die USA-Reise der Nationalmannschaft und den Umgang mit den deutschen Fußball-Fans scharf kritisiert.

Uli Hoeneß (71) hält von der USA-Reise der Nationalmannschaft nichts.
Uli Hoeneß (71) hält von der USA-Reise der Nationalmannschaft nichts.  © Sven Hoppe/dpa

Acht Monate vor der Heim-EM hätte der Verband so viele Testspiele wie möglich im eigenen Land organisieren sollen, sagte der Ehrenpräsident des FC Bayern im Interview mit RTL/ntv.

Vor allem die Anstoßzeit des zweiten Testspiels der DFB-Auswahl unter dem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann (36) am kommenden Mittwoch bemängelte der ehemalige Welt- und Europameister: "Ein Länderspiel gegen Mexiko, und das ist ja auch nicht gerade der Renner, um zwei Uhr nachts zu machen, da sieht man, dass das amateurhaft ist."

So schaffe man es nicht, die deutschen Fans und Zuschauer hinter sich zu bringen, meinte Hoeneß. "Da hätte man sagen müssen, entweder wir schaffen das, dass wir das zu einer vernünftigen Zeit machen, oder wir fahren dann eben nicht nach Amerika."

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Der Verband habe im Umgang mit den Fans ohnehin "in der Vergangenheit viele, viele Fehler gemacht". Mit Blick auf die Kinder und Jugendlichen müsste man mehr Spiele der Nationalelf "um 18 Uhr machen oder am Nachmittag".

Uli Hoeneß kritisiert Ticketpreise bei der Nationalmannschaft

Julian Nagelsmann (36) ist der neue Bundestrainer.
Julian Nagelsmann (36) ist der neue Bundestrainer.  © Federico Gambarini/dpa

Außerdem kritisierte der ehemalige Bayern-Manager die Ticketpreise bei den Länderspielen. "Ich muss nicht Eintrittspreise von 100 und 150 Euro nehmen. Ich kann auch Jugendliche für 10 Euro in das Stadion lassen", sagte Hoeneß.

Schließlich habe sich der DFB "durch eigenes Verschulden in eine finanzielle Schieflage gebracht, aber dafür können die Kids, die ins Stadion gehen, wohl nichts dafür".

Zur Verpflichtung von Nagelsmann gratulierte der Bayern-Patron indes dem DFB. Er sei "jetzt für diese Situation genau der Richtige".

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"Er ist frisch, er ist jung. Er ist jetzt total erholt, hat nach dem Verlassen des FC Bayern ja viel Urlaub gemacht. Und er hat sehr viel Elan. Ich bin überzeugt, dass er viel Kraft getankt hat. Und jetzt braucht die Nationalmannschaft Optimismus. Sie braucht Aufbruchstimmung und ich denke, dafür ist Julian genau der Richtige."

Der FC Bayern trennte sich im März 2023 von Nagelsmann. An diesem Samstag (21 Uhr/RTL) beim Testspiel gegen die USA wird er erstmals als Bundestrainer an der Seitenlinie stehen.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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