Vor den Augen von Barack Obama: Tränen-Zoff um deutschen Tennis-Star

New York - Barack Obama (62) amüsierte sich am Montagabend bei den US Open prächtig, für das deutsche Tennis-Ass Laura Siegemund (35) gab es nach ihrem Match vor den Augen des ehemaligen Präsidenten nichts mehr zu lachen, bei ihr flossen die Tränen.

Laura Siegemund (35) hatte bei den US-amerikanischen Fans nach vielen Diskussionen einen schweren Stand.
Laura Siegemund (35) hatte bei den US-amerikanischen Fans nach vielen Diskussionen einen schweren Stand.  © IMAGO / USA TODAY Network

Die Filderstädterin kämpfte im großen Arthur Ashe Stadium nicht nur gegen die US-Amerikanerin Coco Gauff (19), sondern auch mit dem Publikum.

Die patriotischen Fans, unter die sich zahlreiche weitere Promis wie Mike Tyson (57), Lindsey Vonn (38) und Alec Baldwin (65) gemischt hatten, machten der Deutschen das Leben vor allem im dritten Satz so richtig schwer.

"Sie hatten keinen Respekt für mich, sie hatten keinen Respekt für gutes Tennis, das tut sehr weh. Sie haben mich wie eine Betrügerin, eine schlechte Person behandelt. Dieses unfaire, respektlose Verhalten gegen eine Nicht-Amerikanerin, das habe ich bislang nur auf diesem Court erlebt. Es ist das erste Mal, dass ich in einer Pressekonferenz weine", so Siegemund.

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Dabei lief es für sie bei der 6:3, 2:6 und 4:6-Niederlage zunächst optimal. Der Routinier hatte sich durch die Qualifikation gekämpft und spielte mutig drauf los, traf die Bälle gut, machte Druck und begeisterte immer wieder mit spektakulärem Tennis.

Doch im zweiten Satz wendete sich das Blatt. Nach einem unfassbaren ersten Spiel, das 26 Minuten dauerte und zwölfmal über Einstand ging, fing die Deutsche an, mit Schiedsrichterin Marijana Veljovic (36) zu diskutieren.

US Open: Fans buhen Laura Siegemund aus und klatschen bei fehlerhaften Aufschlägen

Barack Obama (62) und seine Frau Michelle (59) besuchten die Night Session bei den US Open am Montagabend.
Barack Obama (62) und seine Frau Michelle (59) besuchten die Night Session bei den US Open am Montagabend.  © IMAGO / ZUMA Wire

Es war der Anfang der Streitigkeiten zwischen den beiden Spielerinnen. Siegemund gab ihr Aufschlagspiel schließlich ab und verlor den Faden. Mit 2:6 ging der zweite Durchgang verloren.

Siegmund, die durch die Qualifikation schon drei Spiele und sieben Sätze in den Knochen hatte, verschwand in der Kabine und zog sich um. Danach versuchte sie, zwischen den Ballwechseln Zeit zu schinden. Und das brachte ihre Gegnerin so richtig auf die Palme.

Die Situation eskalierte beim 0:3 und Einstand im dritten Satz. Siegemund ließ sich wieder massig Zeit, Gauff schlug einfach auf, ohne das die Gegnerin an der Linie stand.

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Als sie den Aufschlag wiederholen sollte, rannte sie zum Netz und machte ihrem aufgestauten Frust verbal bei der Schiedsrichterin Luft."Sie ist nie bereit, wenn ich aufschlage - wie kann das fair sein. Erster Satz, jedes Spiel, zweiter Satz, jedes Spiel, ich habe kein Wort gesagt, aber jetzt wird es lächerlich", klagte die Weltranglisten-Sechste.

Das zeigte bei den Fans Wirkung, denn die buhten Siegemund von da an kräftig aus, klatschten bei fehlerhaften Aufschlägen. Die Deutsche kassierte zwei Zeitverwarnungen, so bekam die US-Amerikanerin einen Punkt zugesprochen.

Nach dem Match gab es noch den Handshake, der Schiedsrichterin gab Gauff (l.) aber keine Hand.
Nach dem Match gab es noch den Handshake, der Schiedsrichterin gab Gauff (l.) aber keine Hand.  © Jason Decrow/AP/dpa

US Open: Nach dem Match gibt Coco Gauff Laura Siegemund verbal nochmal eine mit

Nach einem 1:5-Rückstand kämpfte sie sich zwar noch auf 4:5 heran, doch dann war bei 4:6 das Match aus. Beim Siegerinterview auf dem Platz gab die US-Amerikanerin Siegemund dann noch eine mit und sagte auf die Frage, wie sich das Match angefühlt habe: "Langsam!".

Zu viel für die Deutsche: Sie weinte auf der Pressekonferenz. Mit den Fans wird sie irgendwie ihren Frieden machen müssen, denn schon am Mittwoch muss sie im Doppel an der Seite von Vera Zovanreva (38) gegen das US-amerikanische Duo Caroline Dolehide (24) und Asia Muhammad (32) ran.

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / USA TODAY Network, IMAGO / ZUMA Wire

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