Triathlon-Drama: Deutsche Hoffnung führt und stürzt zwei Meter vor der Ziellinie

Vieux-Boucau-les-Bains (Frankreich) - Dreieinhalb Stunden hatte er alles aus sich herausgeholt, sah wie der sichere Sieger aus, doch mit dem Atem des Konkurrenten im Nacken erlebte ein deutscher Triathlet am Wochenende ein ganz bitteres Ziel-Drama.

In Führung liegend bog Mika Noodt (23) auf die Ziellinie ein, doch nach seinem Sturz überholte ihn der Franzose Mathis Margirier (26) und gewann.
In Führung liegend bog Mika Noodt (23) auf die Ziellinie ein, doch nach seinem Sturz überholte ihn der Franzose Mathis Margirier (26) und gewann.  © Screenshot/Instagram/mika.noodt

Mika Noodt (23) aus Wolfsburg lief beim Wettkampf in Frankreich nach 3:38 Stunden auf die Zielgerade, bog dort vor Mathis Margirier (26) ein.

Um zu schauen, wo sein Konkurrent sich genau befindet, blickte der Deutsche zweimal zurück, das war am Ende wohl sein Verlierer. Denn das große Talent des deutschen Triathlons begann zu straucheln, stürzte nur rund zwei Meter vor dem Ziel. Der Franzose lief an ihm vorbei, was für ein Drama!

Da der Gegner damit den Sieg feierte, regnete das bunte Konfetti auf den Boden, wo Noodt lag. Auf allen Vieren krabbelte er dann über die Ziellinie. Und all das nach 113 Kilometern, die für den jungen Mann eigentlich optimal liefen.

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Der Deutsche nahm die bittere Niederlage mehr als sportlich. "Knapp daneben ist auch vorbei. Was für ein Rennen", schrieb er auf Instagram.

Der deutsche Triathlet Mika Noodt gratuliert dem Sieger trotz seines Sturzdramas fair

Erst im April hatte sich Noodt das Wadenbein gebrochen, schon im August gab er sein Comeback.
Erst im April hatte sich Noodt das Wadenbein gebrochen, schon im August gab er sein Comeback.  © IMAGO / Ingo Kutsche

Er fügte an: "Herzlichen Glückwunsch an Mathis Margirier. Verdienter Sieg, er war am Ende einfach stärker. Ich denke, es ist nur fair zu sagen, dass ich alles aus mir herausgeholt habe."

Das konnte man laut sagen, denn die 1,9 Kilometer Schwimmen, 90 Kilometer Radfahren und 21,1 Kilometer Laufen bewältigte der Deutsche souverän. Ebenso ein Leipziger Duo. Denn Rico Bogen (23) wurde Dritter.

Das freute auch Noodt. "Gratulation an Rico Bogen für ein starkes Rennen nach all den Strapazen vor dem Wettkampf", schrieb er auf seinem Profil.

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Bei den Frauen gewann Caroline Pohle aus Leipzig in 4:04,43 Stunden.

Dass Noodt überhaupt den Sieg vor Augen hatte, ist ein kleines Wunder, denn noch im April erlitt die deutsche Hoffnung einen Wadenbeinbruch. Im August war er schon zurück im Wettkampfmodus, nun schrammte er nur knapp am Triumph vorbei.

In der Zukunft will er dann auch über Langdistanz von 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen (Marathon) angreifen und irgendwann den Ironman gewinnen.

Titelfoto: Screenshot/Instagram/mika.noodt

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