Instagram-Offensive! DSC-Coach Waibl begeistert jetzt "Online"

Dresden – Julian Nagelsmann (34) vom FC Bayern oder Marco Rose (45) vom BVB gehen mitten im Training live oder produzieren witzige Videos von einer Vertragsverlängerung eines Spielers? Undenkbar! Beim DSC bekommt man diese exklusiven Inhalte seit wenigen Wochen witzig und informativ von Cheftrainer Alexander Waibl (54) höchstpersönlich präsentiert.

Alexander Waibl (54) ist jetzt öfter so zu sehen, wenn er lustige Videos für seinen Instagram-Account erstellt.
Alexander Waibl (54) ist jetzt öfter so zu sehen, wenn er lustige Videos für seinen Instagram-Account erstellt.  © Lutz Hentschel

Der 54-Jährige hat Instagram für sich entdeckt und geht einen Weg, der in Deutschland einzigartig sein dürfte. Denn welcher auf internationaler Bühne agierende Verein hat schon einen Coach, der sich so aktiv und innovativ um die Außendarstellung kümmert!?

"Ich möchte Menschen auf Instagram und darüber hinaus begeistern, die bislang wenig oder gar nicht mit Volleyball in Kontakt waren. Mir macht das einfach Spaß", erklärt Waibl die Beweggründe seiner Online-Offensive.

Wo Fußball-Klubs einen ganzen Stab an Medienabteilung mit dem Erstellen von Social-Media-Inhalten beauftragen, ist bei ihm alles selbst gemacht. Von der Idee über die Produktion bis hin zur Veröffentlichung.

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"Ich bin oft von acht Uhr morgens bis acht Uhr abends in der Halle oder dem Büro. Wenn das Tagesgeschäft abgearbeitet war, habe ich vor dem Viertelfinale gegen Wiesbaden angefangen, mich damit zu beschäftigen. Ich hatte natürlich erstmal überhaupt keine Ahnung, wie das funktioniert", gesteht Waibl.

Bei seinen Spielerinnen oder den Basketballern der Titans, die ebenfalls in der Margon Arena trainieren, holte sich der Trainer wertvolle Tipps ein. Auch Jule Krause, beim DSC für Medien und Marketing zuständig, stand ihm mit Rat und Tat zur Seite.

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Die Gesichter seiner Kinder wird es bei Waibl nicht zu sehen geben

Alex Waibl auf seinem eigenen Profil (l.) und als Nutzer, während er sich eine Story des DSC anschaut (r.).
Alex Waibl auf seinem eigenen Profil (l.) und als Nutzer, während er sich eine Story des DSC anschaut (r.).  © Lutz Hentschel

"Am Anfang wollte ich Storys hochladen, die auf einmal mittendrin schon plötzlich online waren. Dann musste ich erstmal schnell in den Flugmodus schalten, um das zu stoppen", berichtet Waibl lachend von seinen holprigen "Influencer"-Anfängen.

Mittlerweile produziert er witzige Kurzvideos, genannt "Reels", oder überträgt das "Spaßtraining" am Ende der Saison mit Interviews seiner Schützlinge live. Da schauten sogar Trainer und Spielerinnen anderer Vereine zu.

"Wenn ich früher mit dem Handy ein Video aufgenommen habe, dann war es eben ein Video. Jetzt lachen die Mädels und sagen: 'Na, bist Du wieder am Content produzieren'?", berichtet der 54-Jährige. Bislang gab es aber durchweg positives Feedback, auch von seiner Frau Stefanie (35).

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"Sie findet das witzig. Ich habe ja viel mit jungen Menschen zu tun, Steffi als Lehrerin ist noch viel mehr am Puls der Teenager und durch unsere Kinder werden wir ohnehin irgendwann mit dem Thema konfrontiert sein", meint Waibl.

Die Gesichter der beiden eigenen Kids gibt es allerdings nicht zu sehen, da hat das Ehepaar seine Prinzipien. "Sie sollen später selbst entscheiden, wo und wie sie sich im Internet wiederfinden wollen. Das möchte ich nicht vorbeeinflussen", macht der Trainer klar.

Bei Vorbild Tom Brady guckt sich Waibl einiges ab

Auch die Spielerinnen des DSC schauen gespannt, was Waibl auf Instagram hochlädt.
Auch die Spielerinnen des DSC schauen gespannt, was Waibl auf Instagram hochlädt.  © Lutz Hentschel

Dass er aufgrund witziger Videos, die vielleicht auch mal nicht jeden Geschmack treffen, nicht mehr Ernst genommen wird, darüber macht er sich keine Gedanken.

"Die meisten Leute denken eher, dass ich zu ernst und unnahbar bin. Jeder muss seinen Weg auf Instagram finden. So, wie man im normalen Leben mal daneben tritt, kann das auf Instagram auch mal passieren. Man muss einfach authentisch sein und das machen, was man richtig findet."

Seinen Spielerinnen folgt er übrigens nur, wenn die auch zustimmen. "Ich überwache niemanden, weil es mich auch gar nichts angeht, was sie in ihrem Privatleben tun", so der Coach.

Aber sie helfen gern mit, lustige Inhalte zu produzieren. So nahm Layne van Buskirk (24) auf, wie Waibl vor dem Spiel in Potsdam per Sonntagsschuss in den Zuspieler-Ring traf. "Der eigentliche Witz daran war, dass ich es nach jedem Training probiere, aber eigentlich nie treffe. Aber ausgerechnet in dem Moment, als Layne es aufnahm, hat es geklappt".

Bislang hat Waibl um die 500 Follower. "Ich bin ja noch ein viel zu kleines Licht, aber die 10.000 möchte ich schaffen. Und wenn wir das haben, greifen wir die 100.000 an. Wenn ich eine Million habe, stelle ich jemanden dafür ein", formuliert der Trainer mit einem ganz großen Augenzwinkern seine Ziele.

Footballer Tom Brady, der knapp 12 Millionen Follower hat, schaut er gern selbst zu und lässt sich "influencen". Man darf gespannt sein, was er sich von der NFL-Legende alles abschaut.

Titelfoto: Lutz Hentschel

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