Nach Witz-Strafe für Potsdam: DSC-Chefin fordert Regelwerk-Änderung bei der Lizenzierung

Dresden - Am Donnerstag gab der DSC die Vertragsverlängerung mit Zuspielerin Sarah Straube (21) bekannt. Im Rahmen der Presserunde kamen aber auch noch ganz andere Dinge zur Sprache.

DSC-Geschäftsführerin Sandra Zimmermann (37) ist sauer auf die Volleyball Bundesliga nach der milden Strafe für den SC Potsdam.
DSC-Geschäftsführerin Sandra Zimmermann (37) ist sauer auf die Volleyball Bundesliga nach der milden Strafe für den SC Potsdam.  © Lutz Hentschel

Denn nicht nur die gebürtige Suhlerin macht sich Gedanken um die Zukunft der Bundesliga.

"Das Niveau in der Bundesliga ist besser geworden. Gleichzeitig haben viele Vereine damit zu tun, in der Liga zu bleiben. Wie sieht es in ein paar Jahren aus? Sind es dann nur acht Teams?" Mehr als berechtigte Fragen.

Immerhin musste Neuwied im Dezember den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen. Damit zogen nur neun Teams in die zweigeteilte Zwischenrunde ein.

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Vor dieser verhängte die Liga fragwürdige Punktabzüge gegen Potsdam (6), Wiesbaden (3) und Suhl (6) als Sanktionen wegen ihrer Lizenzierungsverstöße.

Vize-Meister Potsdam war infolge der Selbstanzeige wegen mutmaßlich rechtswidriger Spielerverträge in Not geraten. Es steht der Verdacht im Raum, dass Ex-Verantwortliche des Klubs in großem Stil Steuern hinterzogen und Sozialversicherungsbeiträge nicht abgeführt haben.

Volleyball: Sandra Zimmermann fordert nach milden Konsequenzen eine Änderung des Regelwerks in der Lizenzierung

Die Chefin freute sich gemeinsam mit Vorstandsmitglied Hubert Körner (60, l.) über die Verlängerung von Straube.
Die Chefin freute sich gemeinsam mit Vorstandsmitglied Hubert Körner (60, l.) über die Verlängerung von Straube.  © Lutz Hentschel

DSC-Geschäftsführerin Sandra Zimmermann (37) ist darüber nicht begeistert, dass Potsdam "nachweislich Verstöße begangen hat, die strafrechtliche Relevanz" haben und es für den SC trotzdem keine Auswirkung im Kampf um die Meisterschaft hat.

Grund: Der Punktabzug hatte an der Tabellen-Position nichts verändert und in der Zwischenrunde spielt er keine Rolle.

"Wo ist die Konsequenz?", fragt Zimmermann. "Es ist ein Betrug gegenüber allen Klubs und der Sportart." Sie fordert, dass "zwingend das Regelwerk geändert wird".

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Grundsätzlich ist die Liga gefordert, mehr zu tun, damit der Sport besser vermarktet wird.

Die Vereine kämpfen, Top-Klubs wie Schwerin und Dresden geben Geld, damit kleine Vereine in der Bundesliga spielen, aber trotzdem werden es jedes Jahr weniger Mannschaften

Titelfoto: Lutz Hentschel

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