Nach schwachen Auftritten bei Biathlon-WM: DSV zieht Konsequenzen

Nové Město (Tschechien) - Die erste Hälfte der Biathlon-WM im tschechischen Nové Město ist vorbei, doch trotz guter Leistungen in der gesamten Saison steht das deutsche Team auch nach fünf Rennen noch ohne Medaille da. Deshalb zieht der DSV nun Kader-Konsequenzen!

Erreichte bei der Biathlon-WM bisher nur einen 28. und einen 37. Platz: Sophia Schneider (26).
Erreichte bei der Biathlon-WM bisher nur einen 28. und einen 37. Platz: Sophia Schneider (26).  © Hendrik Schmidt/dpa

Im Einzel der Frauen am morgigen Dienstag muss Sophia Schneider (26) ihren Platz räumen.

Die 26-Jährige, die bei der WM im vergangenen Jahr in Oberhof noch die besten Ergebnisse hinter der zurückgetretenen Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick (35) ablieferte, kommt bei den diesjährigen Titelkämpfen noch überhaupt nicht in Tritt.

Auf einen enttäuschenden 28. Platz im Sprint folgte ein 37. Platz in der Verfolgung mit satten fünf Schießfehlern - zu viel für die deutschen Trainer!

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Von der Nicht-Nominierung Schneiders profitiert das deutsche Supertalent Selina Grotian (19).

Selina Grotian darf sich auf ersten WM-Einsatz freuen

Bisher durfte Selina Grotian (19) in Nové Město nur das Trainings-Trikot überstreifen, doch am Dienstag wird es ernst für das deutsche Supertalent.
Bisher durfte Selina Grotian (19) in Nové Město nur das Trainings-Trikot überstreifen, doch am Dienstag wird es ernst für das deutsche Supertalent.  © Hendrik Schmidt/dpa

Nach ihrer Ausbootung Anfang Januar hätte die Nachwuchsathletin eigentlich bei der WM-Generalprobe in Antholz wieder an den Start gehen sollen, fiel aber erkrankt aus und konnte so nicht die DSV-interne WM-Norm (zweimal Top 15 oder einmal Top 8) erreichen.

Trotzdem wurde sie für die Titelkämpfe nominiert, war ebenso wie Johanna Puff (21) aber eher als Ersatzläuferin eingeplant. Jetzt erhält die 19-Jährige ihre Chance und kommt zu ihrem ersten WM-Einsatz!

An der Seite von Franziska Preuß (29), Vanessa Voigt (26) und Janina Hettich-Walz (27) wird sie am Dienstag auf Medaillenjagd gehen und sich so vielleicht sogar für einen Einsatz in der WM-Staffel am Samstag empfehlen.

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Im Einzel dürften sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern die Medaillenchancen recht groß sein: Bei den Damen sprangen in den bisherigen zwei Saisonrennen in dieser Disziplin schon die Plätze zwei bis fünf heraus, bei den Herren reichte es sogar für jede einzelne Podiums-Platzierung.

Dafür muss das deutsche Technik-Team allerdings sein Wachs-Problem in den Griff bekommen: Bei den warmen Temperaturen in Tschechien und dem tiefen Schnee hinkt die deutsche Mannschaft läuferisch enorm hinterher, mehrere Sportler deuteten bereits ein Problem mit ihren Skiern an.

Titelfoto: Bildmontage: Hendrik Schmidt/dpa (2)

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