Softball und Gassirunden: So relaxt Eislöwen-Kapitän Turnbull für das große Ziel

Dresden - Kopfhörer ins Ohr, Basecap auf und los geht's: Wenn Travis Turnbull mit seinem Mini Australian Shepherd zum Gassigehen aufbricht, ist dies für ihn auch spürbar eine kleine Auszeit. Dabei ist der 38-Jährige neben dem Eis ohnehin viel cooler, als wenn er mit dem Gegner während des Spiels im Clinch liegt.

Auch mit zwölf Jahren kann Jax noch mit seinem Herrchen wild toben.
Auch mit zwölf Jahren kann Jax noch mit seinem Herrchen wild toben.  © Enrico Lucke

Der Eislöwen-Kapitän ist ein Familienmensch. Mit seiner Frau Kasey (37) hat er drei Töchter - Bradley (9), Bo (6) und die gerade elf Monate alte Bentley. Sobald es die Zeit und das Wetter zulassen, geht's raus.

"Deshalb liebe ich Dresden. Die Stadt ist sauber, es gibt Parks, Museen und viele Möglichkeiten, Sport zu machen", so Turnbull. "Meine Tochter Bradley liebt Softball und ich spiele mit ihr im Großen Garten, manchmal auch Badminton, oder wir machen ein Picknick."

Und selbstverständlich kommt auch der zwölfjährige Rüde dabei auf seine Kosten. Die Gassirunden mit Jax helfen Travis zu relaxen.

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Dies wird in den nächsten Monaten wichtig werden. Das Ziel hat er selbst ausgegeben: "Aufstieg!" Er glaubt, dass dies machbar ist. "Weil wir Spieler in den Reihen haben, die schon eine Meisterschaft gewonnen haben", erklärt der Stürmer.

"Denen geht es nicht um ihre eigenen Tore und Vorlagen, sie wissen: Wenn wir gewinnen, bekomme ich fürs nächste Jahr auch so einen neuen Vertrag." Deshalb würden sich solche Spieler eher in den Dienst der Mannschaft stellen.

Travis Turnbull ist ein intensiver Typ, aber kein Schreihals

Auf dem Eis ist Travis Turnbull (38, l.) kein Kind von Traurigkeit. Hier legt er sich mit einem Spieler von Litvinov an. In der Vorbereitung war der 38-Jährige generell schon sehr heiß unterwegs.
Auf dem Eis ist Travis Turnbull (38, l.) kein Kind von Traurigkeit. Hier legt er sich mit einem Spieler von Litvinov an. In der Vorbereitung war der 38-Jährige generell schon sehr heiß unterwegs.  © Thomas Heide

"Das Team passt zusammen und liebt das System von 'Sunny'. Es kann den Erfolg bringen, das habe ich 2014 bereits erlebt", so Turnbull. Damals wurde er unter Coach Niklas Sundblad (51) mit Ingolstadt DEL-Meister.

Auf die Frage, ob er als Kapitän der "Good Guy" oder der "Bad Guy" ist, hat er eine klare Haltung: "Ich will gewinnen und bin deshalb ein intensiver Typ. Dadurch versuche ich, die Jungs zu motivieren. Sie wachzurütteln, dass es wieder nach vorn geht", so der 38-Jährige. "Die Zeiten, in der Kabine rumzuschreien, sich runterzumachen - die gibt es nicht mehr. Du musst dir gegenseitig helfen - alles andere bringt keinen Erfolg."

Und Erfolg wollen die Dresdner Eislöwen haben. Die Hauptrunde besteht aus 52 Partien - es wird die härteste Vorbereitung für das große Ziel. In den Play-offs zu bestehen und am Ende im Finale den entscheidenden vierten Sieg einzufahren.

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Ein Ziel, was auch Kassel oder Landshut haben dürften. Der Schlüssel zum Erfolg sind das Team und der Kapitän - in Dresden eben Turnbull mit all seiner Erfahrung.

Titelfoto: Bildmontage: Enrico Lucke, Thomas Heide

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