Knaller-Beschluss: Jetzt testet auch der Skiverband, wer eine "echte" Frau ist

Oberhofen am Thunersee (Schweiz) - Auf der Suche nach dem biologischen Geschlecht: Wer bei Wettkämpfen auf Skiern oder Snowboards in der Frauenklasse antreten will, wird sich einem sogenannten SRY-Gentest unterziehen müssen.

Skisportlerinnen müssen ihr biologisches Geschlecht nachweisen.
Skisportlerinnen müssen ihr biologisches Geschlecht nachweisen.  © Hendrik Schmidt/dpa

Künftig werden nämlich nur noch Sportlerinnen starten können, die zuvor einen Nachweis ihres biologischen Geschlechts erbracht haben. Das beschloss der Ski- und Snowboard-Weltverband (FIS).

Mit der Hilfe eines verpflichtenden Tests auf das sogenannte SRY-Gen wird ein Y-Chromosom gesucht, das nur biologische Männer haben. Nur wenn die durchgeführte Untersuchung negativ ausfällt, ist man berechtigt, bei Wettbewerben im Frauenbereich an den Start gehen zu können. Ist das Ergebnis hingegen positiv, endet die Teilnahme, noch bevor diese überhaupt erst angefangen hat.

Gerechtfertigt wird dieser Beschluss mit Verweis auf die Chancengleichheit: "Diese Richtlinie ist der Grundstein unseres Engagements zum Schutz des Frauensports", erklärte FIS-Präsident Johan Eliasch (63).

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"Wir sind überzeugt, dass es nur einen fairen und transparenten Weg gibt, dies zu erreichen: indem wir sie auf wissenschaftlichen und biologischen Fakten basieren."

Die Probe kann aus dem Speichel gewonnen werden. (Symbolfoto)
Die Probe kann aus dem Speichel gewonnen werden. (Symbolfoto)  © 123RF/henadzipechan

Nach Leichtathletik und Boxen: Jetzt auch Gentests im Wintersport

Konkrete Details zu den Abläufen der Tests nannte der 63-Jährige nicht. Ein Plan zur Umsetzung werde demnach mit den nationalen Skiverbänden und anderen Interessengruppen ausgearbeitet. Erst dann herrscht Klarheit über konkrete Vorgehensweisen bezüglich der Geschlechtertests, die bereits in der Leichtathletik und dem Boxen angewandt werden.

Im Mai dieses Jahres hatte der Weltverband des olympischen Boxsports die Vorschrift verkündet, führt die Kontrollen seitdem durch.

Nur zwei Monate später war dann auch seitens des Sportverbands "World Athletics" ein derartiger Beschluss in Kraft gesetzt worden.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

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