Millionen-Grab Leistungszentrum: Jetzt sollen die Sportler in Altenberg sparen!

Altenberg - Wird das neue Leistungssportzentrum in Altenberg zum Millionen-Grab? Die Baukosten sind explodiert und jetzt soll an den Sportgeräten gespart werden.

Ein Luftbild zeigt das im Bau befindliche Leistungssportzentrum. Dort soll eigentlich auch Vierfach-Olympiasieger Francesco Friedrich (33) bessere Bedingungen bekommen.
Ein Luftbild zeigt das im Bau befindliche Leistungssportzentrum. Dort soll eigentlich auch Vierfach-Olympiasieger Francesco Friedrich (33) bessere Bedingungen bekommen.  © Bildmontage: Egbert Kamprath, Lutz Hentschel

Vor den Toren der Stadt entstand zu DDR-Zeiten ein Trainingsgelände für Biathleten, Rodler und Bob-Teams.

Noch heute quält sich Bob-Olympiasieger Francesco Friedrich (33) auf der in die Jahre gekommenen Startstrecke mit seinen Anschiebern. Vor Jahren hieß die Frage: Das alte Gelände sanieren oder ein Neubau? Die Befürworter des Neubaus setzten sich durch.

Für 8,3 Millionen Euro sollten neben dem Sportgymnasium unter anderem eine neue Bob-Start-Strecke, ein Schießstand für die Biathleten sowie eine hochmoderne Laufbahn und eine Sprinterhalle entstehen. Geplante Fertigstellung 2018.

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Bis heute wird gebaut. Auf TAG24-Anfrage erklärte die Beigeordnete für Bau und Umwelt des Landkreises, Brit Jacob-Hahnewald: "Die Fertigstellung ist im dritten beziehungsweise vierten Quartal 2023 geplant."

Leistungssportzentrum Altenberg: Ausgerechnet Biathleten und Bobfahrer sollen Streichliste erstellen

Noch auf der alten Startstrecke trainieren Anschieber wie Adrian Lüdtke (24), den Bob zu beschleunigen. Wann's auf der neuen Anlage möglich ist, steht in den Sternen.
Noch auf der alten Startstrecke trainieren Anschieber wie Adrian Lüdtke (24), den Bob zu beschleunigen. Wann's auf der neuen Anlage möglich ist, steht in den Sternen.  © Enrico Lucke

Festlegen will sich derzeit keiner, auch bei den Baukosten nicht. "Die werden ständig nach Ausschreibungsergebnissen und Auftragserbringung angepasst", so Jacob-Hahnewald.

"Die Kreisräte werden regelmäßig über den Kostenverlauf und auftretende Mehrkosten informiert." Wie hoch sie aktuell sind, dazu gibt's keine Antwort. Im November 2022 waren sie laut Sächsischer Zeitung auf 15,34 Millionen Euro geklettert.

Jetzt erfuhr TAG24, dass wegen der Kostenexplosion ausgerechnet die künftigen Nutzer - Biathleten und Bobfahrer - eine Streichliste erarbeiten sollen.

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Auf Nachfrage bestätigt dies die Beigeordnete: "Der zukünftige Betreiber und die Sportverbände wurden aufgefordert, die bestehende Anforderungsliste für Sportgeräte zu priorisieren."

Welche Summe eingespart werden muss, will keiner öffentlich sagen. Sportverbände und der künftige Betreiber, die Wintersport Altenberg GmbH (betreibt die Bobbahn), verweisen auf den Landkreis.

Titelfoto: Bildmontage: Egbert Kamprath, Lutz Hentschel

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