Turbulenter Auftakt der Skeleton-WM: Sachse Jungk im Pech, Kreher vor Gold-Coup?

St. Moritz (Schweiz) - Was ist das für ein Auftakt der Bob- und Skeleton-WM im schweizerischen St. Moritz? Während gleich um 9.15 Uhr Axel Jungk (31) seine Fans schockte, hatte seine Dresdner Trainingskollegin Susanne Kreher (24) gegen 16.03 Uhr ein breites Lächeln im Gesicht. Unterschiedlicher hätten die Rennen am ersten Tag für die Skeletonis nicht ausgehen können.

Der Schlitten steht leicht quer, Axel Jungk (31) versucht mit dem Bein, ihn in die Spur zu bringen - vergeblich. Die Startzeit war dahin, die WM nach 15 Metern gelaufen. Bitter!
Der Schlitten steht leicht quer, Axel Jungk (31) versucht mit dem Bein, ihn in die Spur zu bringen - vergeblich. Die Startzeit war dahin, die WM nach 15 Metern gelaufen. Bitter!  © DPA/Robert Michael

Der Anfang war echt bitter. Nach 15 Metern musste Jungk seinen Traum vom WM-Gold begraben.

"Axel hatte einfach Pech. Beim Laufen bekommt er einen Schlag. Das Gerät kam aus der Spur und er kann es nicht abfangen", beschrieb Bundestrainer Christian Baude (40) die Szene.

Schon vor der Kurve eins wusste der 31-Jährige: Die "WM ist gelaufen". Baude: "Das ist schwer zu verdauen."

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Die Startzeit von Jungk wurde bei 5,18 Sekunden gestoppt, das waren 37 Hundertstel langsamer als die des Führenden nach dem ersten von zwei WM-Tagen: Matt Weston (25, Großbritannien).

Dabei ist der Natureiskanal eine Starterbahn. Heißt, gerade die ersten Meter und der mitgenommene Schwung entscheiden über Sieg oder Niederlage.

Im zweiten Durchgang machte es Jungk zwar besser, kam von Platz 25 auf Rang 18 vor. Sein Rückstand zu Weston beträgt 3,05 Sekunden.

Susanne Kreher überrascht, aber bleibt entspannt

Susanne Kreher (24) war am gestrigen Donnerstag zweimal die Schnellste im Eiskanal. Kann sie dies am heutigen Freitag wiederholen, dann ist die Dresdnerin Weltmeisterin.
Susanne Kreher (24) war am gestrigen Donnerstag zweimal die Schnellste im Eiskanal. Kann sie dies am heutigen Freitag wiederholen, dann ist die Dresdnerin Weltmeisterin.  © DPA/Robert Michael

"An diesem Tag lief alles schief, was hätte schieflaufen können", haderte der Olympia-Zweite. Aber selbst Olympiasieger und Weltmeister Christopher Grotheer (30, Oberhof) hat 1,91 Sekunden Rückstand als Neunter.

Baude: "Der Rückstand ist so groß, das Podest ist außer Reichweite."

Positiver war er nach dem Frauen-Rennen gestimmt. Da gelang der Dresdnerin Kreher ein Coup.

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Nach zwei Läufen führt sie völlig überraschend mit 39 Hundertstel vor den Kanadierinnen Mirela Rehneva (34) und Jane Channell (34, +50).

"Die Fahrten waren nicht ganz so gut wie im Training. Dass dann trotzdem die Zeiten so gut waren, ich beim Speed dabei war - darüber freue ich mich sehr", so die 24-Jährige. "Daran versuche ich anzuknüpfen."

Auf die Frage, ob sie nun vor den entscheidenden Rennen um Gold aufgeregt ist, meinte Susanne: "Nein, ich war jetzt entspannt. Versuche die beiden anderen Läufe schöner zu fahren und die Fehler auszumerzen."

Titelfoto: DPA/Robert Michael

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