Paukenschlag im Ski Alpin: Verband trennt sich von Trainer und Fahrerin - weil sie ein Paar sind!

Innsbruck (Österreich) - Knall im Österreichischen Skiverband (ÖSV)! Innerhalb kurzer Zeit trennt sich der Verband vom Co-Trainer des Ski-Alpin-Damenteams und einer Fahrerin - weil die beiden ein Paar sind. Sie wollen ihre Zusammenarbeit nun als Privatteam fortführen.

Ski-Rennfahrerin Franziska Gritsch (26) verlässt den ÖSV für ihren Freund und Trainer.
Ski-Rennfahrerin Franziska Gritsch (26) verlässt den ÖSV für ihren Freund und Trainer.  © Fabrice COFFRINI / AFP

Dass sich zwischen Personen, die eng zusammenarbeiten, eine Beziehung entwickelt, ist nichts Ungewöhnliches - so auch passiert bei ÖSV-Ass Franziska Gritsch (26) und dem bisherigen Co-Trainer der österreichischen Technikerinnen Florian Stengg (34).

Doch diese Konstellation sorgte in der Mannschaft für ordentlich Wirbel!

"Das ist im Team nicht tragbar. Das ist keine faire Sache, wenn ein Trainer einer Mannschaft eine Privatbeziehung mit einer Athletin hat", erklärte Alpinchef Herbert Mandl (62) im Kurier.

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Und führte aus: "Das ist menschlich. Aber das Vertrauen gegenüber diesem Trainer ist in der Mannschaft nicht mehr da, weil die Bevorzugung seines Schützlings ist gegeben. Da kann der Trainer emotional gar nicht aus."

Es folgte die Trennung von Stengg, der einen anderen Posten im ÖSV angeboten bekam.

Eigentlich hätte der Fall damit zu den Akten gelegt werden können - doch Gritsch wollte nicht akzeptieren, nicht mehr mit ihrem "Vertrauenstrainer", wie sie auf Instagram schrieb, zusammenzuarbeiten!

Franziska Gritsch tritt in Zukunft im Privatteam mit ihrem Trainer und Partner an

Als ÖSV-Athletin schaffte Franziska Gritsch dreimal den Sprung aufs Podest - kann sie als Privatfahrerin an diese Erfolge anknüpfen?
Als ÖSV-Athletin schaffte Franziska Gritsch dreimal den Sprung aufs Podest - kann sie als Privatfahrerin an diese Erfolge anknüpfen?  © Marco Trovati/AP

Also zog auch sie die Reißleine - und beendete ihre Zusammenarbeit mit dem ÖSV!

"Immer dem Herzen nach bedeutet manchmal, neue Wege zu gehen", erklärte sie ihren Schritt.

Konkret bedeutet die Trennung: Gritsch wird zwar noch bei Weltcuprennen an den Start gehen, ihre Punkte werden auch Österreichs Nationenkonto zugeschrieben, sie muss jedoch ihr Training selbst organisieren und bezahlen.

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Auch im Teamquartier der Österreicherinnen darf die 26-Jährige sich bei den Weltcupterminen nicht aufhalten, zumindest die Kosten für ihre Unterkunft übernimmt der Verband aber weiterhin.

Das alles nimmt Gritsch in Kauf, damit sie auch weiterhin mit Stengg arbeiten kann - die beiden bilden in Zukunft ein Privatteam. Sie hätten sich dazu entschlossen, dieses "Herzensprojekt" gemeinsam fortzuführen, ließ die 23. der Vorjahres-Gesamtwertung verlauten.

Am Ende der Saison werde man sich dann zusammensetzen und schauen, wie es weitergehe, erklärte Generalsekretär Christian Scherer (38) im Kurier. Und betonte: "Wir haben es im Guten geregelt und wollten auch bewusst vorbeugen, bevor es zu einer Eskalation kommt."

Titelfoto: Fabrice COFFRINI / AFP

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