Halswirbelsäule verletzt! Olympiasiegerin muss nach schwerem Sturz direkt unters Messer

St. Moritz (Schweiz) - Liegt ein Fluch auf dem Schweizer Ski-Alpin-Team? Olympiasiegerin Michelle Gisin (32) ist ausgerechnet in ihrer Heimat ganz schwer gestürzt, ihre Diagnose lässt nichts Gutes erahnen. Nach dem Saison- und Olympia-Aus von Lara Gut-Behrami (34) droht den Eidgenossen der nächste Schlag in Hinblick auf die Winterspiele im Februar in Mailand und Cortina.

Michelle Gisin (32) stürzte ausgerechnet in der Heimat, auf der Corviglia in St. Moritz, schwer.  © Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa

Gisin stürzte am Donnerstag im Abfahrttraining auf der Corviglia in St. Moritz im unteren Drittel schwer. Es verschlug ihr die Ski, sie rutschte weg und durchbrach ein Sicherheitsnetz, ehe sie in einem zweiten Auffangnetz liegen blieb.

Sofort eilten Streckenposten und Ärzte zu Hilfe. Schließlich musste sie mit einem Rettungshelikopter in die Klinik geflogen werden. Gisin ist nur unweit des Unglücksortes in Samedan geboren und aufgewachsen, sie kennt den Berg wie keine Zweite im Weltcup.

Am späten Nachmittag gab der Schweizer Skiverband dann ein erstes Update zu Gisin: Bei ihrem Sturz zog sich die 32-Jährige nicht nur eine Handgelenks- und eine Knieverletzung zu, sondern vor allem eine Verletzung der Halswirbelsäule.

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Noch am Donnerstag wird Gisin dort operiert, weitere Untersuchungen können erst nach der Stabilisierung der Halswirbelsäule durchgeführt werden. Zumindest leichte Entwarnung konnte Swiss Ski aber geben: Der Kombinations-Olympiasiegerin gehe es den Umständen entsprechend gut, sie könne Arme und Beine bewegen.

Bitter für Gisin: Die Rennen in St. Moritz sollten für die Engadinerin die ersten der Saison sein. Sie wollte ihren Fokus voll auf die Speed-Disziplinen legen. Ihr Sturz hatte eine 30-minütige Unterbrechung zur Folge.

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Nach dem schweren Sturz fährt eine Schweizerin überraschend die beste Zeit im Training

Gisin gewann bei den vergangenen Olympischen Spielen in Peking Gold in der Kombination.  © Fabrice COFFRINI / AFP

Dies betraf dann auch Star-Läuferin Lindsey Vonn (41), die im ersten Training die schnellste Zeit in den Schnee zauberte. Sie musste ihren zweiten Lauf aufgrund des Sturzes abbrechen und wurde wieder an den Start hochgefahren.

Für die Schweiz wäre ein Saison-Aus von Gisin eine Katastrophe. Neben Gut-Behrami fehlte zuletzt mit Corinne Suter (31) eine weitere Olympiasiegerin. Sie litt an einem Muskelfaserriss und soll erst im Januar wieder ins Weltcup-Geschehen eingreifen.

Ausgerechnet der Heim-Weltcup muss nun ohne die drei Ausnahme-Athletinnen stattfinden. Von Freitag bis Sonntag kämpfen die Sportlerinnen und Sportler auf der Corviglia um Weltcup-Punkte.

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Am Freitag und Samstag steht die Abfahrt der Frauen auf dem Programm, am Sonntag dann der Super-G.

Hoffnungen für die Heimfans weckte abseits des Sturzes Joana Hählen (33), die am Ende des zweiten Trainings überraschend die Bestzeit stehen hatte.

Erstmeldung von 13.50 Uhr, aktualisiert um 16.54 Uhr.

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