Skisprung-Ass stellt sich hinter ungeliebten Nationaltrainer: "Dann nehmen wir ihn"

Oslo (Norwegen) - Die Wogen im norwegischen Skisprung-Team wollen sich einfach nicht glätten. Inzwischen arbeitet der gescholtene Nationaltrainer Alexander Stöckl (50) sogar nur noch abseits der Mannschaft. Von einem berühmten Landsmann erhielt der Österreicher jetzt allerdings Rückendeckung.

Stefan Kraft (30) hat sich hinter Norwegens Skisprung-Nationaltrainer Alexander Stöckl (50, nicht im Bild) gestellt.
Stefan Kraft (30) hat sich hinter Norwegens Skisprung-Nationaltrainer Alexander Stöckl (50, nicht im Bild) gestellt.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Olympiasieger und Skisprung-Superstar Stefan Kraft (30) würde liebend gern mit dem 50-jährigen Coach zusammenarbeiten, wie er am Rande des Raw Air am Holmenkollen im Interview mit dem NRK verriet.

"Er ist ein guter Mann. Ich denke, er ist einer der Besten im Skispringen. Er hat hier in Norwegen viel erreicht", schwärmte der Dreifach-Weltmeister.

Anschließend bot er Stöckl die Heimkehr zum ÖSV an: "Wenn sie ihn nicht wollen, dann nehmen wir ihn", so der zweifache Gesamtweltcup-Sieger.

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Die norwegischen Skispringer hatten sich vor wenigen Wochen mit einem offenen Brief an den nationalen Skiverband gewandt, darin ihren Trainer scharf kritisiert und ihn zum Rücktritt aufgefordert. Als Grund für die Meuterei nannten die Athleten die zu harte Gangart des Tirolers.

Stöckl kam der Aufforderung allerdings nicht nach, sein Vertrag läuft noch bis 2026. Der derzeit laufenden Raw Air Tour bleibt er trotzdem fern.

"Wir respektieren, dass es für einige Athleten hinderlich sein kann, wenn ich meine Rolle vor Ort wahrnehme. In Zusammenarbeit mit dem Team werde ich von zu Hause aus so gut wie möglich dazu beitragen, dass die Tour ein Erfolg wird", hieß es dazu in einem Statement des Trainers.

Alexander Stöckl schätzt die Unterstützung von Skisprung-Ass Stefan Kraft

Alexander Stöckl (50) ist schon seit 2011 Trainer der norwegischen Skisprung-Nationalmannschaft.
Alexander Stöckl (50) ist schon seit 2011 Trainer der norwegischen Skisprung-Nationalmannschaft.  © Daniel Karmann/dpa

Kraft gab sich hinsichtlich des Disputs diplomatisch: "Ich denke, dass es keine einfache Situation ist. Ich weiß nicht, was passiert ist, daher kann ich nicht viel dazu sagen."

"Möglicherweise gibt es auf beiden Seiten, sowohl bei den Sportlern als auch bei den Trainern, einige Missverständnisse", mutmaßte der Vierschanzentournee-Sieger von 2015.

Stöckl nahm die Unterstützung gern an: "Zunächst einmal ist es absolut fantastisch", erzählte der Coach angesprochen auf die lobenden Worte dem NRK. "Ich weiß es zu schätzen, dass diejenigen, die mich gut kennen, das über mich denken."

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An der Situation innerhalb des norwegischen Teams dürfte Kraft damit aber kaum etwas geändert haben. Nach Informationen des Rundfunks wünschen sich die Springer um Star Halvor Egner Granerud (27) zur neuen Saison weiterhin eine Veränderung auf der Trainerposition.

Titelfoto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa, Daniel Karmann/dpa

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