Trainer knallhart: Deutscher Skisprung-Weltmeister fliegt aus Aufgebot

Klingenthal - Er ist fünfmaliger Weltmeister, hat eine Silber- und zwei Bronzemedaillen von Olympischen Winterspielen in seiner Vitrine, doch davon kann sich Karl Geiger (32) aktuell wenig kaufen: Der Skispringer fliegt vorläufig aus dem Aufgebot für den Weltcup.

Karl Geiger (32, r.) ist aus dem Weltcup-Team für Klingenthal geflogen.
Karl Geiger (32, r.) ist aus dem Weltcup-Team für Klingenthal geflogen.  © Hendrik Schmidt/dpa

Nach bislang enttäuschenden Leistungen in der laufenden Saison muss der Routinier am Wochenende in Klingenthal zugucken. Das teilte der Deutsche Skiverband (DSV) am Mittwoch mit.

Für ihn rückt Luca Roth (25) ins Team. Noch mal an einer Pause vorbeigeschrammt ist Olympiasieger Andreas Wellinger (30), der in Sachsen noch eine Chance erhält.

"Andreas Wellinger, der nicht so weit weg ist, wie die Ergebnisse vermuten lassen, hat die letzten Tage noch einmal Trainingseinheiten in der Ramsau mit Trainer Andreas Mitter absolviert. Andi freut sich auf die Schanze in Klingenthal, auf der er schon tolle Sprünge zeigen konnte", erklärte Bundestrainer Stefan Horngacher auf der Instagram-Seite der Sparte Skispringen.

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Die Nicht-Nominierung des Teamkollegen kommentierte der Coach wie folgt: "Karl Geiger wird indessen nicht in Klingenthal an den Start gehen. Karl wird die Tage nutzen, um zusammen mit Trainer Max Mechler seine Sprungtechnik zu optimieren."

Karl Geiger und Andreas Wellinger außer Form, doch die anderen deutschen Skispringer machen Mut

Andreas Wellinger (30) hatte noch einmal Glück und darf sich in Sachsen beweisen.
Andreas Wellinger (30) hatte noch einmal Glück und darf sich in Sachsen beweisen.  © Hendrik Schmidt/dpa

Drei Wochen vor der Vierschanzentournee und zwei Monate vor den Spielen in Mailand und Cortina sind die Flügel der deutschen Adler aktuell extrem gestutzt.

Vor allem Geiger springt seiner Form weit hinterher. Bislang konnte er nur zweimal Weltcup-Punkte holen. Bei der vorigen Station im polnischen Wisla schaffte er es nicht mal in den Haupt-Wettbewerb, sondern scheiterte in der Qualifikation als 56. und 54.

Auch Wellinger sucht vergebens nach seiner Form, konnte in dieser Saison schon einen siebten Rang verbuchen, sprang in Wisla aber ebenfalls der Konkurrenz hinterher und verpasste zweimal den zweiten Durchgang.

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Lichtblicke sind allerdings die Leistungen der anderen im Team, denn Philipp Raimund (25) landete schon dreimal auf dem Podium und gewann zudem den Sommer-Grand-Prix. Felix Hoffmann (28) fliegt aktuell oft in die Top Ten und durfte ebenfalls schon einen dritten Platz in Lillehammer feiern.

Man darf also gespannt sein, ob Wellinger das Vertrauen in Klingenthal zurückzahlen kann und wie sich Luca Roth beweisen wird.

Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa

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