Blitzerfotos wegen gescheiterter Ehen abgeschafft

Rom - In Italien werden künftig keine Blitzerfotos von Radarfallen mehr verschickt. Damit soll die Privatsphäre der Raser geschützt werden.

Tausende kleiner Kästchen überwachen elektronisch die Geschwindigkeit auf Italiens Straßen. (Archivbild)
Tausende kleiner Kästchen überwachen elektronisch die Geschwindigkeit auf Italiens Straßen. (Archivbild)  © federicofoto/123RF

Dies geht aus einem neuen Erlass des Verkehrsministeriums hervor, der am Samstag bekannt wurde. Demnach soll Auto- und Motorradfahrern, die zu schnell unterwegs waren, nur noch der Bußgeldbescheid nach Hause zugestellt werden.

Die Beweisfotos von automatischen Kameras, auf denen auch Gesichter zu erkennen sind, bleiben bei den Behörden. Sie sollen nur noch genutzt werden, wenn Raser Einspruch erheben. Die Regelung gilt auch für ausländische Urlauber, die auf Italiens Straßen geblitzt wurden.

Der Erlass wurde nach einem Bericht der Tageszeitung Corriere della Sera von Italiens Datenschutzbehörde bereits abgesegnet.

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In Italien - wie in anderen Ländern - kam es in den vergangenen Jahren immer wieder vor, dass Verkehrssünder durch Blitzerfotos in unangenehme Situationen gebracht wurden, weil auf den Aufnahmen auch andere Leute zu erkennen waren, die vielleicht nicht unbedingt im Auto hätten sitzen müssen. Auch manche Ehen sollen auf diese Weise gescheitert sein.

Italien hat mehr als 11.000 Radarfallen – so viele wie kein anderes europäisches Land.

Titelfoto: federicofoto/123RF

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