Destiny-Community von YouTube-Klagen überrollt: Streamer müssen um ihre Kanäle fürchten!

Leipzig/Bellevue - Gleich mehrere YouTube-Kanäle haben in den vergangenen Tagen Verwarnungen erhalten, die angeblich im Namen von "Destiny 2"-Entwickler Bungie verschickt wurden. Das Studio untersucht die Angelegenheit. Derweil machen sich Angst und Sorge innerhalb der Community breit.

Es rumort gewaltig innerhalb der "Destiny 2"-Community: Nachdem in den vergangenen Tagen mehrere YouTube-Kanäle Verwarnungen erhalten hatten, fürchten Streamer nun um ihre Lebensgrundlage.
Es rumort gewaltig innerhalb der "Destiny 2"-Community: Nachdem in den vergangenen Tagen mehrere YouTube-Kanäle Verwarnungen erhalten hatten, fürchten Streamer nun um ihre Lebensgrundlage.  © Bungie

Es begann mit einem Video des YouTubers Byf (Kanal: My name is Byf). Der sogenannte "Loredaddy" ist dafür bekannt, Videos über die Hintergrundgeschichte von "Destiny 2" zu veröffentlichen, hatte unlängst eine riesige Eigenproduktion anlässlich der neuen Erweiterung "The Witch Queen" rausgehauen.

Monatelang hatten er und andere "Destiny"-Fans an dem Video gearbeitet. Doch als es dann endlich da war, wurde es gleich wieder wegen angeblicher Urheberrechtsverletzungen von der Plattform genommen.

Byf und Bungie konnten die Angelegenheit schließlich klären. "Dynasty", so der Titel des Videos, ist mittlerweile wieder verfügbar. Das Drama schien glücklicherweise nur von kurzer Dauer.

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In den vergangenen Tagen meldeten sich jedoch immer mehr Mitglieder der "Destiny"-Community zu Wort, die plötzlich ebenfalls Verwarnungen auf YouTube erhielten. Zunächst traf es sogenannte Archiv-Kanäle, die unter anderem nicht mehr im Spiel vorhandene Musik zur Verfügung stellten. Am Wochenende kamen dann auch bekannte "Destiny"-Streamer wie Aztecross und Esotericck hinzu - und erneut auch Byf.

Einige Kanäle wurden bereits gelöscht. Andere, wie Esotericck, mussten nach eigenen Angaben Hunderte von Videos aus ihrem Repertoire löschen oder eine vorübergehende Sperrung befürchten.

Auch eigene Kanäle von Bungie betroffen

"Destiny"-Entwickler Bungie hat bereits erklärt, dass die Angelegenheit untersucht werde. Besonders brisant: Auch die hauseigenen Kanäle sollen betroffen gewesen sein.
"Destiny"-Entwickler Bungie hat bereits erklärt, dass die Angelegenheit untersucht werde. Besonders brisant: Auch die hauseigenen Kanäle sollen betroffen gewesen sein.  © Bungie

Aztecross meldete sich am Sonntag noch in einem vorerst letzten Video zu Wort, erklärte, die Verwarnungen seien ohne jegliche Vorankündigung gekommen. Zwei habe er mittlerweile in kürzester Zeit erhalten.

Das Problem: Kommt eine dritte dazu, droht seinem Kanal die vollständige Abschaltung. "Ich werde nichts veröffentlichen, bis diese Sache aus dem Weg geräumt ist. Hoffentlich findet sich schnell eine Lösung", schrieb er auf YouTube.

Andere Streamer wie Myfi haben ebenfalls eine Pause angekündigt aus Angst, es könnte sie als Nächste treffen. Gleichzeitig stellt sich innerhalb der Community die Frage, was hinter den Verwarnungen steckt.

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Aztecross und andere Betroffene sind seit dem Release von "Destiny" im Jahr 2014 als Streamer aktiv, liefern seitdem nahezu täglich Videos aus dem Spiel. Derlei Content ist auf YouTube längst keine Seltenheit und wie andere Entwickler hat auch Bungie die Community stets unterstützt.

Besonders brisant: In einer Reaktion des Studios hieß es, dass sogar die hauseigenen YouTube-Kanäle betroffen seien. "Diese Aktionen wurden NICHT auf unseren Wunsch oder den unserer Partner durchgeführt", so die Entwickler.

Die Angelegenheit werde derzeit untersucht. Ein Meeting, das für den heutigen Montag geplant war, soll weitere Infos liefern.

Bleibt zu hoffen, dass das Problem schnell aus dem Weg geräumt werden kann. Immerhin ist mit den YouTube-Kanälen für einige der Betroffenen wortwörtlich die Lebensgrundlage in Gefahr.

Update, 21. März, 17.33 Uhr

Bungie scheint viel daran zu setzen, die Angelegenheit tatsächlich schnell zu beräumen. Noch am Montag schrieb Streamer Aztecross sowohl auf Twitter als auch YouTube, dass seine Verwarnungen bereits wieder gelöscht wurden.

Weitere Infos seitens Bungie stehen derweil noch aus.

Update, 21. März, 20.57 Uhr

Streamer Byf gab mittlerweile auf Twitter bekannt, dass eines seiner Videos, das zunächst auf YouTube gesperrt wurde, mittlerweile wieder verfügbar ist.

Auch er hoffe, dass dieses "Durcheinander" bald in Ordnung gebracht wird.

Originaltext vom 21. März, 16.29 Uhr. Text aktualisiert um 17.33 Uhr sowie um 20.57 Uhr.

Titelfoto: Bungie

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