Genug gearbeitet und reif für die Insel? Dann ist das hier vielleicht genau das Richtige für Euch!

Neukaledonien - So richtige Wohlfühlabenteuer gibt es heutzutage viel zu selten, weil die Welt zu kaputt ist und nur noch schlimme Sachen passieren? Wer so denkt, braucht unter Umständen mal eine Pause. Und warum dann nicht PC oder Playstation anwerfen und "Tchia" spielen? Das tropische Open-World-Abenteuer könnte genau für die Ruhe sorgen, die gebraucht wird.

Mit Eurem Segelboot gelangt Ihr von Insel zu Insel. Die Steuerung funktioniert dabei ganz unkompliziert.
Mit Eurem Segelboot gelangt Ihr von Insel zu Insel. Die Steuerung funktioniert dabei ganz unkompliziert.  © Awaceb

Dabei wird es zu Beginn auch erst einmal dramatisch. Der Vater der titelgebenden Tchia wird von einem fiesen Tyrannen entführt. Warum er verschleppt und wo er hingebracht wurde, das gilt es fortan von Euch in der Rolle des kleinen Mädchens herauszufinden.

Doch keine Hektik! Im Spiel von Entwickler Awaceb könnt und sollt Ihr Euch gaaanz viel Zeit lassen. Man könnte nämlich fast sagen, dass der Weg das Ziel ist.

Mittels eines kleinen Segelbootes bereist Ihr wunderschöne Orte in Neukaledonien, einer echten Inselgruppe im Südpazifik. Den Machern war es wichtig, das Feeling und die Traditionen ihrer Heimat einzufangen und in das Spiel zu transportieren.

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Dabei wird extrem oft mit Musik gearbeitet. Selbst ausgerüstet mit einer Ukulele ist es Euch beispielsweise sogar möglich, nach dem Klang entsprechender Noten die Tageszeit zu ändern.

Das Sandbox-Adventure schickt Euch in kleine Städte, auf Berge oder auch unter Wasser. Und damit sich Tchia dort auch problemlos bewegen kann, gibt es einen Kniff, der sich von anderen Genre-Titeln abhebt.

Je nach Typ kann Tchia erfüllend oder langweilig sein

Diese Wegweiser findet Ihr überall auf den Inseln. Interagiert mit ihnen und Tchia trägt die Standorte in ihre Karte ein.
Diese Wegweiser findet Ihr überall auf den Inseln. Interagiert mit ihnen und Tchia trägt die Standorte in ihre Karte ein.  © Awaceb

Denn Tchia kann mittels Seelensprung quasi in alle möglichen Gegenstände und Tiere hineinspringen. Wählt Ihr beispielsweise einen Stein aus, rollt Ihr im Eiltempo über die Pfade. Als Möwe gleitet man nicht nur schnell von Ort zu Ort, sondern es bietet sich sogar an, per Knopfdruck zu kacken.

Man merkt schon: Der Indie-Titel nimmt sich in vielerlei Hinsicht absolut nicht ernst, präsentiert hier und da sogar außergewöhnlich schwarzen Humor (der sogar einige explizite Szenen bereithält, die sich im familienfreundlichen Modus ausblenden lassen) und macht eben gute Laune.

Und das scheint auch das zentrale Ziel zu sein, das die Entwickler beim Spieler erreichen wollten. Oft sammelt man nur Sachen ein, besiegt ein paar vermeintlich gefährliche Gegner oder streift etwas planlos über die Inseln. Das kann durch die vielen Möglichkeiten aber so viel Spaß machen, dass man sich in dem malerischen Setting verliert.

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Wer aber von eher weniger actionlastigen Titeln wie "Animal Crossing" abgeschreckt ist, könnte sich aber irgendwann langweilen. Denn auch wenn mit der Zeit schon einige Aufgaben wie eine Infiltration oder der geschickte Umgang mit verstauten Items an der Tagesordnung steht, so fehlt es "Tchia" letztendlich an wirklicher Abwechslung und Tiefe.

Am Ende wird es Typsache sein, ob man den Titel mag oder doch lieber "Wo Long: Fallen Dynasty" zockt.

Nein, das ist nicht "The Legend of Zelda: Breath of the Wild". Aber Tchia hat sich offenbar ein paar Fortbewegungsmöglichkeiten bei Kollege Link abgeschaut.
Nein, das ist nicht "The Legend of Zelda: Breath of the Wild". Aber Tchia hat sich offenbar ein paar Fortbewegungsmöglichkeiten bei Kollege Link abgeschaut.  © Awaceb

Fazit zu Tchia

Awaceb haben hier wirklich einen tollen Indie-Titel abgeliefert, der Neukaledonien definitiv in die Köpfe vieler Spieler bringen wird. Der Seelensprung ist der perfekte Kniff, um die Inselgruppe auf abwechslungsreiche Weise zu erkunden. Ob als Delfin im Wasser, als rollender Stein oder ganz normal zu Fuß: Es macht Spaß, die Open-World zu entdecken, auch wenn man oftmals nur die gleichen Dinge findet.

Aber im Gegensatz zu einem gewöhnlichen Sandbox-Action-Adventure möchte "Tchia" im Kern sowieso etwas anderes sein, nämlich auch mal für Ruhe sorgen, das Kind in sich entdecken und die Seele baumeln lassen. Es geht darum, selbst das kleine Mädchen zu sein und die ungewöhnliche Kultur und das Leben dort an sich kennenzulernen.

Das kann, wenn man der Typ für solche Erfahrungen ist, viel Spaß machen. Wer sich unsicher ist, schaut sich zuvor lieber ein paar Lets Plays an und beobachtet, ob das wirklich für Entspannung sorgt.

Titelfoto: Awaceb

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