Hearthstone: Marsch des Lichkönigs ist eine richtig gute Erweiterung, hat aber ein Problem

Leipzig - Endlich ist die elfte Spielklasse da! "Marsch des Lichkönigs" bringt frischen Wind ins mittlerweile fast neun Jahre alte Kartenspiel "Hearthstone" und fügt mit dem Todesritter eine große neue Komponente ein. Wie sich das auf das Gameplay auswirkt, haben wir uns angeschaut. Inzwischen wurde auch das dazugehörige Mini-Set veröffentlicht.

Die Todesritter-Klasse hat ihren Weg ins beliebte Kartenspiel "Hearthstone" gefunden. Die neuen Mechaniken integrieren sich nahtlos ins bisherige Spielgeschehen.
Die Todesritter-Klasse hat ihren Weg ins beliebte Kartenspiel "Hearthstone" gefunden. Die neuen Mechaniken integrieren sich nahtlos ins bisherige Spielgeschehen.  © Blizzard Entertainment

Eines vorweg: Wie zu erwarten war, ist die Todesritter-Klasse aktuell viel zu stark! Wie schon bei der Einführung des Dämonenjägers, der nach Release den gewerteten Modus fast unspielbar machte, hat Blizzard auch den neuen Helden mit ziemlichen Muskeln ausgestattet.

Man kann davon ausgehen, dass einige Karten in den kommenden Wochen gepatcht werden. Bis dahin sind die Spieler aber eingeladen, die mächtigen Fähigkeiten zur Genüge auszuprobieren - meist in der Rangliste gegen ähnliche Decks.

Der Todesritter dürfte dabei einer der bisher interessantesten Charaktere im "Hearthstone"-Universum sein. Mit seiner Fähigkeit ruft er einen Ghul (1/1) mit Ansturm herbei, der am Ende des Zuges stirbt. Klingt erst einmal nicht sonderlich spektakulär.

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Da die neue Klasse aber alle gefallenen Diener vom Typ "Untot" als Leichen-Ressource zählt und einige extrem starke Karten direkt damit interagieren, macht das häufige Drücken auf den Gabe-Button schon Sinn.

Hinzu kommt ein einzigartiges Deckbausystem. Der Todesritter arbeitet mit Runen, von denen es bislang drei gibt: "Blut" für Gameplay-Kontrolle und Lebensmanipulation, "Frost" für direkten Schaden mit eiskalten Zaubern und "Unheilig" für Dienerschwärme auf dem gesamten Spielbrett. Aktuell setzten viele Spieler auf Blut-Decks.

Insgesamt 203 neue Karten in Hearthstone

Alexandros Mograine ist eine der neuen starken Karten des Todesritters. Spielt Ihr ihn aus, erleidet der Gegner bis zum Ende des Spiels jeden Zug drei Schäden.
Alexandros Mograine ist eine der neuen starken Karten des Todesritters. Spielt Ihr ihn aus, erleidet der Gegner bis zum Ende des Spiels jeden Zug drei Schäden.  © Blizzard Entertainment

Auch spannend: Erneut hat ein Schlüsselwort den Weg ins Spiel gefunden. Karten mit Manadurst können ganz normal für ihre Kosten ausgespielt werden, haben aber noch einen zusätzlichen Effekt, solltet ihr schon über das benötigte Mana verfügen.

Dabei ist es aber egal, ob Ihr Eure Kristalle für den Zug schon ausgegeben habt. Hauptsache, sie stehen Euch in der Theorie zur Verfügung.

Ansonsten ist vieles beim Alten geblieben. Mit insgesamt 203 neuen Karten gibt es für Deckbauspezialisten natürlich einige Strategien auszutüfteln. Gerade in der Arena, die zuletzt nicht mit Innovation glänzte, könnten die neuen Karten für Abwechslung sorgen.

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Im beliebten Schlachtfeldmodus wurde vor kurzem mit dem Enhance-o-Mechano schon ein neuer Held hinzugefügt. Die Einführung der Quests ins kurzweilige Gameplay erweist sich noch immer als genialer Schachzug, der immer wieder motiviert.

An der viel kritisierten Preispolitik seitens Blizzard hat sich allerdings auch noch nichts geändert. Zwar ist "Hearthstone" nach wie vor "Free to play". Wer jedoch zum Beispiel einen schicken neuen Heldenskin für die Todesritter-Klasse möchte, greift aktuell mit fast 30 Euro schon tief in die Tasche.

Wer sich ohne Kosten einen Großteil der Karten erspielen möchte, wird sehr lange aktiv sein müssen. Dass sich mit erspieltem Gold nur noch gewöhnliche Kartenpackungen kaufen lassen und man ansonsten Runensteine für Echtgeld kaufen muss, macht die Sache nicht weniger nutzerunfreundlich.

Fazit zu Hearthstone: Marsch des Lichkönigs

Es ist das erwartete Szenario zum Release der neuen Hearthstone-Erweiterung. Die Todesritter-Klasse präsentiert sich in vielen Teilen als komplett überpowert und stellt die anderen Klassen aktuell in vielen Teilen in den Schatten. Man kann jedoch davon ausgehen, dass verschiedene Patches das in den nächsten Wochen lösen werden.

Vielleicht braucht es auch erst einmal etwas Zeit, um mit der großen Menge an Karten neue Strategien auszutüfteln. Denn Blizzard hat einige neue interessante Karten ins Spiel gebracht, die durchaus frischen Wind ins Kartenspiel bringen können.

Ich persönlich hatte bislang viel Spaß mit "Marsch des Lichkönigs" und bin gespannt, welche Veränderungen in den kommenden Wochen auf die Spielerschaft zukommen werden.

Blizzard veröffentlicht Hearthstone Mini-Set: Rückkehr nach Naxxramas

Auch Sindragosa ist zurück im Spiel! Dieses mal als kolossaler Diener für den Todesritter.
Auch Sindragosa ist zurück im Spiel! Dieses mal als kolossaler Diener für den Todesritter.  © Blizzard

Seit dem 14. Februar ist nun auch das Mini-Set zu "Marsch des Lichkönigs" erhältlich. Und es geht zurück nach Naxxramas!

38 neue Karten warten darauf entdeckt zu werden: 4 legendäre, 1 epische, 17 seltene und 16 gewöhnliche Karten. Erhältlich ist das ganze Set wieder mit 2000 Ingame-Währung oder 1500 Runensteinen, sprich 15 Euro.

Und inhaltlich? Wurde der sowieso noch immer viel zu starke Todesritter weiter verstärkt. Gerade der neue Schauplatz "Konstruktionsviertel" ist in jedem Deck zu finden, vernichtet er doch einen Untoten und ruft dafür einen 4/5-Diener mit Eifer herbei.

Das klappt übrigens auch nach dem Einsatz Eurer Gabe.

Spannend: Mit der neutralen legendären Karte "Kriegsreiter Totenschwur" ist eine altbekannte OTK-Mechanik ins Spiel zurückgekehrt. Spielt alle vier Reiter aus und gewinnt sofort! In den ersten Testspielen war der Ritter fast überall zu finden.

Fazit: Auch das Mini-Set macht großen Spaß und erweitert das bisherige Spiel auf sinnvolle Weise. Nur der Todesritter muss auf kurz oder lang unbedingt weiter abgeschwächt werden.

Titelfoto: Blizzard Entertainment

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