Wettrüsten zur See: China stellt neuen Flugzeugträger in Dienst

Sanya (China) - China hat seinen dritten Flugzeugträger, die Fujian, offiziell in Dienst gestellt. Das mehr als 300 Meter lange Schiff kommt mit einem elektromagnetischen Katapult daher. Die Chinesen sehen sich auf technologischer Augenhöhe mit den USA.

Die Fujian wurde offiziell in Dienst gestellt.  © Verteidigungsministerium Volksrepublik China

Die feierliche Zeremonie fand am Mittwoch im Marinehafen von Sanya statt, teilte das chinesische Verteidigungsministerium mit. Unter den strengen Augen von China-Präsident Xi Jinping (72) wurde das größte Schiff der chinesischen Marine in Dienst gestellt. Es sei der erste Träger der vollständig in China entworfen und gebaut wurde, hieß es.

Bilder von der Zeremonie zeigen neben trägergestützten Kampfjets vom Typ J-35 und J-15 auch das Frühwarnflugzeug KJ-600 auf dem Flugdeck.

Das Schiff wurde im Jahr 2022 vom Stapel gelassen und seitdem umfangreich getestet. Die Namensgebung dürfte alles andere als ein Zufall sein: Die Fujiian ist nach der chinesischen Küstenprovinz benannt, die Taiwan am nächsten liegt.

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Nun soll der Träger zu seiner ersten Mission aufbrechen.

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Die „Fujian” ist der erste Flugzeugträger außerhalb der USA, der mit elektromagnetischen Katapulten ausgestattet ist. Ein Meilenstein für die Chinesen.  © Verteidigungsministerium Volksrepublik China
Die Fujian wird seit 2022 getestet.  © Verteidigungsministerium Volksrepublik China
Kampfjets vom Typ J-35 sollen auf der Fujian zum Einsatz kommen. Das Flugzeug gilt bei vielen Beobachtern als Kopie der US-amerikanischen F-35.  © Verteidigungsministerium Volksrepublik China

Flugzeugträger Fujian einsatzbereit

Viele Details zum neuen Flugzeugträger sind streng geheim. Nach Einschätzung des Fachportals "Naval Technology" ist das Flugdeck rund 315 Meter lang, das Schiff hat eine Verdrängung von rund 80.000 Tonnen und dürfte Platz für 50 bis 60 Flugzeugen bieten. US-amerikanische Superträger der Nimitz- und Gerald-R.-Ford-Klasse sind mit einer Verdrängung von knapp 100.000 Tonnen deutlich größer. Während letztgenannte Schiffe über einen Nuklear-Antrieb verfügen und somit eine praktisch unbegrenzte Reichweite haben, verfügt die Fujian über einen konventionellen Diesel-Antrieb.

In einem Punkt sehen sich die Chinesen auf technologischer Augenhöhe mit den USA. Die Fujian verfügt wie die Ford-Klasse über ein elektromagnetisches Katapult (EMALS). Im Vergleich zu herkömmlichen Dampf-Katapulten sind EMALS leichter, präziser, wartungsärmer und können in schnellerer Folge gestartet werden.

Das Schiff wurde im Jahr 2022 vom Stapel gelassen und seitdem umfangreich getestet. Die Namensgebung dürfte alles andere als ein Zufall sein: Die Fujiian ist nach der chinesischen Küstenprovinz benannt, die Taiwan am nächsten liegt. Nun soll der Träger zu seiner ersten Mission aufbrechen.

Neben der Fujian, betreiben die Chinesen noch zwei weitere Träger: die Shandong und die Liaoning. Beide wurden nach dem Zerfall der Sowjetunion von Russland gekauft.

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