Frau stirbt einsam auf Insel: Tochter macht Kreuzfahrt-Unternehmen schwere Vorwürfe

Lizard Island (Australien) - Wie konnte das nur passieren? Nachdem eine 80-Jährige während einer Kreuzfahrt auf einer einsamen Insel vergessen und schließlich tot gefunden wurde, erhebt die Tochter der Verstorbenen schwere Vorwürfe.

Die 80-Jährige wurde auf Lizard Island vergessen. Eine Insel mitten im weltberühmten Great Barrier Reef.
Die 80-Jährige wurde auf Lizard Island vergessen. Eine Insel mitten im weltberühmten Great Barrier Reef.  © DAVID GRAY / AFP

Katherine Rees unterstützt die Untersuchungen. Sie will wissen, warum das Kreuzfahrtunternehmen Coral Expeditions ihre Mutter zurückgelassen hat.

Sie wirft den Verantwortlichen "fahrlässiges und verantwortungsloses Handeln" vor, zitiert der "Guardian". "Nach allem, was wir wissen, scheint es, als ob es an Sorgfalt und gesundem Menschenverstand mangelte", so die Australierin.

Ihre Mutter, Suzanne Rees aus Sydney, soll sich beim Stopp auf Lizard Island am Samstag für eine Wanderung zum Berg Cook's Look entschieden haben. Laut Infos der Polizei, die Katherine bekommen hat, wurde ihrer Mutter beim Aufstieg übel. Sie sei daraufhin gebeten worden, alleine abzusteigen. Dann verliert sich die Spur.

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Die 80-Jährige wurde erst von der Schiffscrew als vermisst gemeldet, als sie nicht zum Abendessen kam. Das Schiff kehrte um und erreichte die Insel am frühen Sonntagmorgen.

Ein Suchtrupp fand die Leiche der 80-Jährigen etwa 50 Meter vom Wanderweg zum Aussichtspunkt entfernt. Möglicherweise stürzte sie von einem Hang.

Weitreichende Ermittlungen laufen

Ermittlungen, warum die Frau auf der Insel vergessen wurde, laufen. (Symbolbild)
Ermittlungen, warum die Frau auf der Insel vergessen wurde, laufen. (Symbolbild)  © DAVID GRAY / AFP

Die Familie hoffe nun, dass eine gerichtsmedizinische Untersuchung weiter aufklären könne. Anderweitige Untersuchungen laufen ebenfalls.

Denn: Auch die Frage, warum niemand ihr Fehlen bemerkt hat, wird untersucht. Dafür wurden die Arbeitsschutzbehörde sowie die australische Seeschifffahrtsbehörde eingeschaltet.

Unterdessen äußerte sich Mark Fifield, Geschäftsführer von Coral Expeditions, zu dem Fall. Das Unternehmen kooperiere mit den Ermittlern, heißt es. Weiter sei es unangemessen, sich zu äußern, solange diese Ermittlungen noch liefen.

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Sie drückten den Hinterbliebenen ihr Beileid aus.

Eigentlich sollte die Luxuskreuzfahrt ganze 60 Tage gehen, Lizard Island war der zweite Stopp der Route.

Titelfoto: DAVID GRAY / AFP

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