Ghislaine Maxwell engagiert sich: Verurteilt wegen Menschenhandels gibt sie Knigge-Kurs im Knast

Tallahassee (Florida/USA) - Die verurteilte Menschenhändlerin und Ex-Freundin von Jeffrey Epstein (†66), Ghislaine Maxwell (52), ist wohl im Gefängnis zu einem frommen Lamm geworden. Die 52-Jährige bringt jetzt ihren Mitinsassen Benimmregeln bei!

Ghislaine Maxwell (52, r.) war jahrelang die Freundin von Jeffrey Epstein (†66). (Archivbilder)
Ghislaine Maxwell (52, r.) war jahrelang die Freundin von Jeffrey Epstein (†66). (Archivbilder)  © Fotomontage: John Minchillo/AP/dpa, LAURA CAVANAUGH / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP

Man könnte vielleicht denken, dass Feminismus und minderjährige Mädchen an ältere Männer zu verschachern unvereinbar sind, doch nicht für Maxwell.

Nachdem sie wegen "Menschenhandels mit Minderjährigen zu Missbrauchszwecken" eine zwei Jahrzehnte lange Haftstrafe aufgebrummt bekommen hatte, scheint sie ihre Zeit hinter Gittern gut nutzen zu wollen.

Denn die 52-Jährige veranstaltet einen Knigge-Kurs. Für bis zu 40 Mitinsassinnen zweimal die Woche, berichtete Daily Mail.

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"Dieser Kurs unterrichtet Frau Maxwell und sie vermittelt die drei Prinzipien der Etikette - mit Fokus auf Respekt, Rücksichtnahme und Ehrlichkeit", zitiert die Zeitung einen Flyer des Kurses.

Ziel des Kurses soll es sein, die Teilnehmerinnen auf die Arbeitswelt vorzubereiten und ihnen Selbstbewusstsein zu vermitteln - da Maxwell selbst eine exzellente Bildung genossen hat und diese nun anscheinend an die anderen Häftlinge weitergeben möchte.

Auf den ersten Blick eine ehrenwerte Sache. Da sie jedoch für Epstein und seine reichen Freunde junge Mädchen belogen hat, um sie auf seine Insel zu locken, wirkt der Fakt, dass die 52-Jährige ihren Mitinsassinnen Ehrlichkeit sowie gutes Benehmen vermitteln möchte, wie ein schlechter Scherz.

Häftlinge können durch Teilnahme an Maxwells Kurs ihre Haftstrafen verringern

Während des Gerichtsprozesses bedauerte Maxwell ihre Taten.
Während des Gerichtsprozesses bedauerte Maxwell ihre Taten.  © Elizabeth Williams/AP/dpa

Ihre Kurse unterrichtet sie in Englisch und Spanisch mithilfe einer kolumbianischen Insassin. Zuerst war ihre Berechtigung, einen Kurs zu geben, nur auf Dezember beschränkt. Da ihr Unterricht aber so gut ankommt, wird der Lehrgang fortgeführt. Darüber hinaus veranstaltete sie Yoga-Einheiten und hilft in der Bibliothek aus.

Wenn ihre Mitinsassinnen ihren Kurs absolvieren, zählt das zu dem "First Step Act". Frauen, die wegen Wirtschaftskriminalität oder sogar Mordes einsitzen, können so ihre Haftstrafe um bis zu 15 Tage verringern.

Die 52-Jährige ist noch mindestens bis zum 17. Juli 2037 hinter schwedischen Gardinen. Erst danach könnte sie wegen guter Führung frühzeitig entlassen werden.

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Die verurteilte Menschenhändlerin scheint sich besonders viel Mühe zu geben, während ihrer Inhaftierung positiv aufzufallen. Es lässt darauf schließen, dass Maxwell darauf erpicht ist, bevor sie 72 Jahre alt ist, aus dem Gefängnis herauszukommen.

Titelfoto: Fotomontage: John Minchillo/AP/dpa, LAURA CAVANAUGH / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP

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