Wasser statt Diesel im Tank: Urlauber muss teure Reparatur bezahlen
Portogruaro (Italien) – Für einen 36-jährigen Reisenden endete der Tankstopp in Italien mit einem bösen Erwachen. Was als Routinebesuch an einer Esso-Raststätte in Portogruaro begann, entwickelte sich zu einem teuren Albtraum.
Der Mann tankte am Dienstagmorgen für 102,29 Euro, wie er gegenüber 20min erzählte.
Kurz nach der Weiterfahrt schlug jedoch ein Warnsignal an – sein Auto verlor schlagartig an Leistung. Der Urlauber musste den Wagen abschleppen und in einer Werkstatt überprüfen lassen.
Dort die bittere Diagnose: Im Tank befand sich nicht Diesel, sondern Wasser. Nach drei Stunden Warten stand das Ausmaß des Schadens fest.
Für Abschleppdienst, Kraftstofffilter und die Entsorgung des verunreinigten Treibstoffs kamen Kosten von fast 1200 Euro zusammen.
"Die haben mir einfach Wasser getankt", ärgerte sich der Betroffene. Er will sich die Summe zurückholen – notfalls mit Anwalt.
Experten sind sich uneins über Ursache
Der Schweizer Verkehrsclub TCS vermutet, dass Starkregen oder Überschwemmungen Wasser in den Tankschacht der Raststätte gespült haben könnten.
Ein Werkstattbetreiber aus der Schweiz hält dagegen: "Ich sehe kaum eine Möglichkeit, wie das Wasser aus Versehen hätte in den Tank gelangen können. Das kann fast nur Absicht gewesen sein", meint er.
Durch den Druck im Tank würde im Falle von Rissen eher Diesel austreten, nicht Wasser eindringen.
Auch andere Szenarien sind möglich: Laut einem Sprecher des Unternehmens Neovac könnte der Treibstoff bereits bei der Lieferung verunreinigt gewesen – oder über marode Leitungen in die Zapfsäule gelangt sein.
Esso Italia wies auf Anfrage von 20min jegliche Schuld von sich. Die Tankstelle würde von einem Drittunternehmen geführt und der Verkauf über eigene Betreiber abgewickelt, hieß es.
Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa

