Polizei findet Abschiedsbrief nach Amok-Tragödie in Graz! Weiteres Opfer in Klinik verstorben

Graz (Österreich) - Nach Schüssen an einem Gymnasium im österreichischen Graz sind am Dienstag elf Menschen gestorben, darunter auch der Täter! Zwölf Personen sollen teils schwer verletzt worden sein. Ein Opfer verlor den Kampf im Krankenhaus.

Ein Ex-Schüler (†21) hat an einem Grazer Gymnasium insgesamt neun Menschen getötet. Eine weitere Person verstarb später im Krankenhaus.
Ein Ex-Schüler (†21) hat an einem Grazer Gymnasium insgesamt neun Menschen getötet. Eine weitere Person verstarb später im Krankenhaus.  © Erwin Scheriau/APA/dpa

Seit etwa 10 Uhr lief ein Großeinsatz am "BORG Dreierschützengasse" im Stadtteil Lend. Fast 500 Einsatzkräfte waren angerückt, um die betroffene Schule nach einem Amoklauf zu evakuieren.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand hatte ein 21-jähriger Österreicher aus dem Raum Graz, der selbst früher die Einrichtung besuchte, im Gebäude um sich geschossen.

Dabei kamen vier weibliche und fünf männliche Personen ums Leben, teilte Gerald Ortner (51), Landespolizeidirektor der Steiermark, am Nachmittag bei einer Pressekonferenz mit. Der mutmaßliche Täter habe sich in einer Toiletten-Anlage nach seinem Angriff selbst suizidiert.

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Am Abend war bekannt geworden, dass eine weitere Person aufgrund schwerer Verletzungen verstorben ist. Dies teilte das Uniklinikum Graz mit.

Laut Polizei sind am Tatort zwei Schusswaffen sichergestellt worden, die der junge Mann legal besessen und für seinen Amoklauf genutzt hatte. Sie würden nun kriminaltechnisch untersucht. Wie die Salzburger Nachrichten berichteten, handelt es sich dabei um eine Schrotflinte sowie eine Pistole.

Gerald Ortner (51, l.), Landespolizeidirektor der Steiermark, äußerte sich auf einer Pressekonferenz zum Tatgeschehen.
Gerald Ortner (51, l.), Landespolizeidirektor der Steiermark, äußerte sich auf einer Pressekonferenz zum Tatgeschehen.  © Erwin Scheriau/APA/dpa

Polizei bestätigt zehn Todesopfer via X

Zahlreiche Retter waren infolge des Amoklaufs im Einsatz.
Zahlreiche Retter waren infolge des Amoklaufs im Einsatz.  © Erwin Scheriau/APA/dpa
Ein Polizeihubschrauber kreiste über dem Tatort.
Ein Polizeihubschrauber kreiste über dem Tatort.  © Erwin Scheriau/APA/dpa

Mutmaßlicher Täter offenbar Schulabbrecher, Polizei findet Abschiedsbrief

Einsatzkräfte sicherten das Schulgelände ab.
Einsatzkräfte sicherten das Schulgelände ab.  © Erwin Scheriau/APA/dpa

Die Hintergründe des Vorfalls sind noch unklar. Jedoch heißt es vom Innenminister, dass der mutmaßliche Täter ohne Abschluss von der Schule ging. Er soll den Amoklauf alleine durchgezogen haben.

Wie die Kronen-Zeitung berichtet, handelt es sich um den Schützen Artur A. Bei einer Hausdurchsuchung sei ein Abschiedsbrief entdeckt worden, in dem sich A. selbst als Mobbing-Opfer beschreibe.

Bundeskanzler Christian Stocker (65, ÖVP) sprach bei der Pressekonferenz von einer "nationalen Tragödie" und einem "dunklen Tag" in der Geschichte des Landes.

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Er ordnete eine dreitätige Staatstrauer an, Flaggen von offiziellen Gebäuden würden auf halbmast gesetzt. Am Mittwoch solle es zudem um 10 Uhr eine landesweite Trauerminute geben.

Auch Österreichs Bundespräsident Alexander van der Bellen (81) zeigte sich nach der Tat zutiefst schockiert. "Dieser Horror ist nicht in Worte zu fassen", schrieb das Staatsoberhaupt auf X.

Bundeskanzler Christian Stocker (65, ÖVP) hat nach dem Amoklauf eine dreitätige Staatstrauer angeordnet.
Bundeskanzler Christian Stocker (65, ÖVP) hat nach dem Amoklauf eine dreitätige Staatstrauer angeordnet.  © Erwin Scheriau/APA/dpa
Trauernde drückten am Abend mit dem Anzünden von Kerzen ihr Mitgefühl aus.
Trauernde drückten am Abend mit dem Anzünden von Kerzen ihr Mitgefühl aus.  © Erwin Scheriau/APA/dpa

Die betroffene Schule - ein Bundes-Oberstufenrealgymnasium (BORG) für zumeist 14- bis 18-Jährige - bleibt vorerst geschlossen. FPÖ-Landeshauptmann Mario Kunasek (48) kündigte zudem an, dass alle öffentlichen Veranstaltungen in der Steiermark für die kommenden drei Tage abgesagt werden.

Solltet Ihr von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.

Erstmeldung vom 10. Juni 2025, 11.04 Uhr. Letzte Aktualisierung am 10. Juni, 20.06 Uhr.

Titelfoto: Montage: Erwin Scheriau/APA/dpa (2)

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