Pilotin der Absturzmaschine in Nepal verlor bereits ihren Mann bei Flugzeugabsturz

Kathmandu - Besonders schweres Schicksal: Die Copilotin des am Sonntag in Nepal verunglückten Regionalfliegers hat schon ihren Mann bei einem Flugzeugabsturz verloren.

Anju Khatiwada (44) wollte für ihren Mann Pilotin werden. Kurz vor ihrem Ziel scheiterte sie jedoch auf tragische Art und Weise.
Anju Khatiwada (44) wollte für ihren Mann Pilotin werden. Kurz vor ihrem Ziel scheiterte sie jedoch auf tragische Art und Weise.  © Facebook/Animesh Pokhrel

Vor 16 Jahren starb ihr erster Ehemann Dipak Pokhrel bei einem ähnlichen Unglück, wie ein Sprecher der nepalesischen Fluggesellschaft Yeti Airlines, für die das Paar nacheinander arbeitete, der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Die 44 Jahre alte Anju Khatiwada habe sich nach dem Tod ihres Mannes entschieden, Pilotin zu werden und seinen Traum des Fliegens weiter zu leben, sagte Santosh Neupane, ein Verwandter und Nachbar.

Sie habe sich anschließend in den USA zur Pilotin ausbilden lassen und vor mehr als zehn Jahren begonnen, für die gleiche Airline auf Inlandsflügen zu arbeiten. Die Tochter der beiden verstorbenen Piloten sei Anfang 20 und studiere in Kanada.

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Khatiwadas Eltern seien in die Hauptstadt Kathmandu gereist, um die noch nicht identifizierte Leiche ihrer Tochter entgegenzunehmen.

Größtes Verkehrsunglück in Nepal seit drei Jahrzehnten

Nach dem Unglück hielten zahlreiche Menschen eine Mahnwache bei Kerzenlicht und bastelten Plakate zum Gedenken an die Opfer des Flugzeugabsturzes.
Nach dem Unglück hielten zahlreiche Menschen eine Mahnwache bei Kerzenlicht und bastelten Plakate zum Gedenken an die Opfer des Flugzeugabsturzes.  © Bikram Rai/AP/dpa

Die Maschine verunglückte am Sonntagmorgen auf dem etwa halbstündigen Flug zwischen der Hauptstadt Kathmandu und der zweitgrößten Stadt Pokhara beim Landeanflug, wie es von der Zivilluftfahrtbehörde hieß.

Bislang fanden Bergungsteams laut Yeti Airlines die Leichen von 71 der 72 Menschen an Bord. Das Wrack liegt bei einer 300 Meter tiefen Schlucht in der Stadt Pokhara. Überlebende wurden bislang keine gefunden.

Es ist das größte Luftverkehrsunglück seit drei Jahrzehnten in dem armen Land.

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Pokhara ist der Ausgangspunkt für zahlreiche Trekkingtouren im Himalaya, unter anderem zum Annapurna-Massiv, einer beliebten Wanderregion.

Flugzeugabstürze häufen sich in Nepal

In Nepal gibt es immer wieder Flugzeugabstürze. Das hat unter anderem damit zu tun, dass sich dort viele der welthöchsten Berge befinden, darunter der Mount Everest, und sich Wetterverhältnisse schnell ändern können.

Die Sicherheitsaufsicht der nepalesischen Luftfahrtbehörden ist aus Sicht der EU zudem nicht ausreichend. Wegen Sicherheitsbedenken dürfen nepalesische Fluggesellschaften deshalb nicht im EU-Luftraum fliegen.

Nach dem Absturz eines Inlandflugzeugs mit 72 Menschen an Bord sind in Nepal mindestens 68 Leichen geborgen worden.
Nach dem Absturz eines Inlandflugzeugs mit 72 Menschen an Bord sind in Nepal mindestens 68 Leichen geborgen worden.  © Krishna Mani Baral/AP/dpa

Auch die Fluggesellschaft Yeti Airlines, für die die Unglücksmaschine im Einsatz war, steht wegen Sicherheitsbedenken auf einer schwarzen Liste der EU.

Titelfoto: Bildmontage: Krishna Mani Baral/AP/dpa, Facebook/Animesh Pokhrel

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