Algen-Ärger bedroht Urlaubs-Region: Mehrere Tonnen pro Tag von Stränden beseitigt
Andalusien (Spanien) - Sonne, Strand und Meer - so stellen sich viele den idealen Sommerurlaub vor. Doch wenn das Wasser voll mit Algen ist, wird das Baden schnell zu einer unangenehmen Angelegenheit. Jetzt läuten in Spanien die Alarmglocken, denn dort sind die Algen gar nicht mehr aufzuhalten.
Alles in Kürze
- Algen-Plage bedroht Urlaubsregion Andalusien
- Invasive Algenart breitet sich ungehindert aus
- 60 Tonnen Algen täglich von Stränden gesammelt
- Regierung gründet SOS-Bewegung gegen Algen-Invasion
- Braunalgen bedrohen Artenvielfalt im Meer

Momentan berichten viele lokale Medien über die aktuelle Algen-Plage vor den Stränden von Andalusien - einer autonomen Region im Süden des Landes - darunter auch die größte Zeitung des Landes "El País".
Aus ihrem Artikel geht hervor, dass bereits vor gut zehn Jahren die invasive Algenart "Rugulopteryx Okamurae" (auch Braunalge genannt) in den Gewässern rund um die Iberische Halbinsel gefunden wurde. Dabei wird angenommen, dass Schiffe aus Asien die Algenart vor vielen Jahren mit ihrem Ballastwasser nach Europa gebracht haben.
Das Problem: Seit jeher breiten sich die pflanzenähnlichen Lebewesen nahezu ungehindert aus - aus einer einzelnen Alge können sich bis zu 600 neue bilden! Doch die stinkenden Haufen, die die Touristen und einheimischen Strandbesucher vor der Küsten sehen und riechen, sind nur ein kleiner Teil dessen, was sich tatsächlich im Meer aufhält. So ist die Braunalge nicht nur eine Bedrohung für den örtlichen Tourismus, sondern auch für die Artenvielfalt im Meer.
Laut einem Professor für Ökologie der Universität Cádiz bedecken die Braunalgen einen großen Teil des Meeresbodens, wodurch einer Vielfalt der Pflanzen und Tiere der Lebensraum entzogen wird.


60 Tonnen täglich von den Stränden gesammelt
Um nun gegen die Algen-Invasion vorzugehen, wurde von der Regierung eine "SOS-Bewegung" gegründet, die sich zunächst mit der Beseitigung der Braunalgen in Ufernähe beschäftigen soll. Dadurch soll verhindert werden, dass der Tourismuszweig in der Region abstirbt.
Seit einigen Tagen sammeln Mitarbeiter dieser Organisation täglich über 60 Tonnen der braun-grünen Lebewesen von einem acht Kilometer langen Strandabschnitt in Cádiz ein. Problematisch ist nur, dass ihre Traktoren lediglich für eine Last von 13 Tonnen ausgelegt sind.
Titelfoto: JORGE GUERRERO / AFP