Benannt nach junger Patientin (†9): Neue Anti-Krebs-Pille soll fast alle Tumore zerstören!

Los Angeles (USA) - Ist diese Pille der lang erwartete Hoffnungsschimmer für Krebspatienten? Laut einem der größten Krebsforschungszentren der USA soll das Medikament AOH1996 gegen zahlreiche Krebsarten wirken.

Das neue Krebsmedikament aus den USA könnte den Durchbruch in der Krebsforschung bringen. (Symbolbild)
Das neue Krebsmedikament aus den USA könnte den Durchbruch in der Krebsforschung bringen. (Symbolbild)  © 123RF/rost9

Die erste Dosis wurde vergangenes Jahr durch Mediziner des Krebszentrums City of Hope in Los Angeles verabreicht. Die Hoffnung damals: Das Medikament soll das Wachstum des Tumors blockieren und die Krebszellen absterben lassen.

Dies scheint jetzt erstmals bei 70 verschiedenen Krebsarten gelungen zu sein! In einer Pressemitteilung stellt die City of Hope nun ihre Erfolge vor.

Das Medikament nimmt sich im Kampf gegen die Krankheit das Eiweiß PCNA vor, eine Art Schutzmechanismus für unsere Zellen. Dieses existiert sowohl in gutartiger als auch krebserregender Variante.

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"PCNA ist wie ein großes Flughafenterminal, das mehrere Flugsteige enthält", so Dr. Linda Malkas, eine der Hauptautorinnen der Studie. PCNA sei in Krebszellen "in einzigartiger Weise verändert", sodass die Forscher ein Medikament entwickeln konnten, "das nur auf die Form von PCNA in Krebszellen abzielt".

"Unsere krebszerstörende Pille ist wie ein Schneesturm, der ein wichtiges Drehkreuz einer Fluggesellschaft schließt und alle Flüge nur für Flugzeuge mit Krebszellen unterbricht", erklärte Malkas.

"Die Ergebnisse sind vielversprechend", fassen die Autoren zusammen.

So funktioniert das bahnbrechende Krebs-Medikament

AOH1996 im Labortest: Links sind unbehandelte Krebszellen. Rechts sieht man violett gefärbte Zellen, die dank des Medikamentes absterben.
AOH1996 im Labortest: Links sind unbehandelte Krebszellen. Rechts sieht man violett gefärbte Zellen, die dank des Medikamentes absterben.  © City of Hope

Der Test soll insgesamt zwei Jahre dauern, die Entwicklung des Medikaments befindet sich also nach wie vor in der ersten Phase.

Bislang wurden Zellen aus Brust-, Prostata-, Gehirn-, Eierstock-, Gebärmutterhals-, Haut- und Lungenkrebs mit dem Medikament behandelt. Hier habe die Pille bereits ihre Wirkung gezeigt.

Die Forschenden fanden heraus, "dass AOH1996 Krebszellen selektiv abtötet, indem es den normalen Zellvermehrungszyklus unterbricht".

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"Niemand hat bisher PCNA als Therapeutikum ins Visier genommen, weil es als 'unbehandelbar' galt, aber City of Hope war offensichtlich in der Lage, ein Prüfmedikament für ein schwieriges Ziel zu entwickeln", so Dr. Long Gu, ebenfalls Hauptautor der Studie.

Laut aktuellem Forschungsstand kann AOH1996 entweder allein oder als Vorbereitung auf eine Chemotherapie eingesetzt werden.

Herzzerreißend: Medikament nach junger Krebspatientin (†9) benannt

Anna Olivia Healey (†9) starb im Jahr 2005 an einer seltenen Krebserkrankung.
Anna Olivia Healey (†9) starb im Jahr 2005 an einer seltenen Krebserkrankung.  © Screenshot/annafund.com

Benannt wurde die bahnbrechende Anti-Krebs-Pille AOH1996 nach Anna Olivia Healey und ihrem Geburtsjahr. Das Mädchen starb im Alter von neun Jahren an einer Krebserkrankung.

Der Weg zur Entwicklung des Medikaments startete mit einer zufälligen Begegnung zwischen Annas Vater Steve und Dr. Linda Malkus "vor mehr als zwanzig Jahren".

Die Eltern der damals Neunjährigen gründeten im Jahr 2002 eine Stiftung im Namen ihrer Tochter. In einem Beitrag auf der dazugehörigen Website erinnerte sich Annas Vater im Dezember 2021 an Dr. Malkus und den Startschuss für das Medikament.

"In den darauffolgenden Jahren hat A.N.N.A. über 500.000 Dollar gespendet, um die Entwicklung von AOH-1996 ins Rollen zu bringen", so Steve. "Geld und Unterstützung von Hunderten von Freunden und Familienmitgliedern der Healeys haben dies möglich gemacht! Wir danken euch!"

Bis 2024 werden weitere Ergebnisse der Studie erwartet. Bis zu einer möglichen Marktzulassung in Europa ist es dann aber noch ein weiter Weg.

Titelfoto: Bildmontage: 123RF/rost9, Screenshot/annafund.com

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