Disney-Mitarbeiter mit Kleid und Make-up - Konservative reagieren schockiert

Kalifornien (USA) - Im kalifornischen Disneyland begrüßt ein männlicher Angestellter die Kunden der Bibbidi-Boobidi Boutique. Weil er Kleid und Make-up trägt, steht Disney deshalb nun unter scharfer Kritik.

Obwohl Feen-Lehrling Nick einen tadellosen Job macht, verärgert sein Aussehen einige viele Parkbesuche, denen der Look zu "woke" ist.
Obwohl Feen-Lehrling Nick einen tadellosen Job macht, verärgert sein Aussehen einige viele Parkbesuche, denen der Look zu "woke" ist.  © Bildmontage/Screenshots: TikTok/kourtnifaber

Für sehr konservative Gäste ist dieser Anblick wohl zu "woke". Der Begriff beschreibt eine Wachsamkeit bzw. ein Erwachen gegenüber Diskriminierung und Missstände. In diesem Fall sorgte wohl die Kombination von Make-up, Kleid und einem Schnauzer für den mächtigen Schwall an Kritik.

Wie die Zeitung New York Post berichtete, brachte ein TikTok-Video eine Debatte ins Rollen, die in den USA sowieso schon ein heißes Eisen ist: Geschlechteridentität und Aufklärung über die LGBTQ-Bewegung.

Dabei geht es in dem Clip, der mittlerweile mehr als acht Millionen Klicks hat, gar nicht primär um Mitarbeiter Nick, der sich zu Anfang den Kunden vorstellt.

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"Also, mein Name ist Nick, ich bin einer der Lehrlinge der guten Fee", sagte die Angestellte, die blau-lila Lidschatten trug, passend zur Feen-Arbeitskleidung in Form eines Kleides. "Ich bin hier, um Sie bei Shopping zu begleiten und bei Ihrer Auswahl für den Tag zu unterstützen."

Gepostet wurde das Video von Influencerin und dreifachen Mama Kourtni Faber, die das Erlebnis ihrer Kinder in der Styling-Boutique festhalten wollte.

In einem der netten Kommentare zu Nick nannte sie diesen "auch ziemlich unglaublich" mit einem Herz-Emoji dahinter.

Aufrufe zu Disney-Boykott

Disney zeigt sich Geschlechter offen, doch Präsidentschaftskandidat Ron DeSantis (44) will dagegen vorgehen - Zumindest in Florida, wo er Gouverneur ist.
Disney zeigt sich Geschlechter offen, doch Präsidentschaftskandidat Ron DeSantis (44) will dagegen vorgehen - Zumindest in Florida, wo er Gouverneur ist.  © Octavio Jones / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

Aus weiteren Kommentaren geht hervor, dass auch andere Parkbesucher tolle Erfahrungen mit Feen-Lehrling Nick gemacht hatten. Im Video wurde zwar nur gezeigt, wie er Kunden begrüßt, doch er kümmert sich während des gesamten Aufenthalts in der Bibbidi-Boobidi-Boutique um seine jungen Kunden.

Nur sind nicht alle von dem männlichen Angestellten im Feenkleid begeistert - vor allem jene mit sehr konservativen Ansichten ist Nick ein Dorn im Auge. Es wurde sogar schon vermehrt zum Boykott von Disney aufgerufen.

Die konservative Schriftstellerin Peachy Keenan sagte dazu: "Ein Mann in Frauenkleidung ist nicht nur bizarr und unangemessen, sondern nimmt auch die Gäste aus der 'Show' heraus – die Illusion wird gebrochen."

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Sie fügte hinzu: "Nichts zählt außer der Agenda, und Ihr vierjähriges Kind ist eine Schachfigur, deren Verstand [Disney] gerne zerschlägt."

"Das ist widerlich und falsch", teilte Anwältin Jenna Ellis, die unter dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump (76) arbeitet, auf Twitter.

"Ich erinnere mich daran, als der 'Disney-Look' Frauen nicht einmal erlaubt hat, bestimmte Farben an Nagellack zu tragen", fügte sie hinzu, "Nun DAS?!"

Geschlechter-Frage auch Wahlkampf relevant

Disney wehrt sich zwar gegen die Kritik, doch der Zeitpunkt inmitten des Präsidentschaftswahlkampfes, könnte nicht schlechter fürs Image des Unternehmens sein, das in den USA stark an Beliebtheit verloren hat.

Während die Biden-Regierung Diversität fördern will, versprechen Kandidaten wie Donald Trump und Ron DeSantis (44) das genaue Gegenteil. Letzterer will sogar ein "Don't Say Gay"-Gesetz im US-Bundesstaat Florida durchsetzen, wo er Gouverneur ist. Es zielt darauf ab die Aufklärung über Sex und Geschlechter-Identität stark einzuschränken. Gegen den Gesetzesentwurf wird immer wieder protestiert.

Es scheint als habe Amerika über diese Themen sehr gespaltene Ansichten, die man offenbar auch im Disneyland bemerkt.

Titelfoto: Bildmontage/Screenshots: TikTok/kourtnifaber

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