Hochstaplerin Anna Sorokin: "Ich finde, dass ich eine zweite Chance verdiene"

New York - Die Hochstaplerin Anna Sorokin (31), die in den USA Banken und Freunde um Hunderttausende Dollar betrogen hat, erklärt nach ihrer Freilassung aus dem Gefängnis in einem Interview nun: "Ich finde, dass ich eine zweite Chance verdiene."

Anna Sorokin (31) wurde am Montag beim Verlassen ihre Apartments in New York gesichtet.
Anna Sorokin (31) wurde am Montag beim Verlassen ihre Apartments in New York gesichtet.  © Collage: Yuki IWAMURA / AFP

Die 31-Jährige war wegen Betrugs drei Jahre in Haft. Insgesamt prellte sie Unternehmen, Banken und Freunde um mehr als 200.000 US-Dollar, um ihren extravaganten Lebensstil zu finanzieren.

Die gebürtige Russin erlangte jedoch erst durch die Netflix Serie "Inventing Anna" große Bekanntheit. Für die Rechte an ihrer Geschichte zahlte Netflix der verurteilten Betrügerin 300.000 Dollar, wie die New York Post berichtete.

Sorokin saß zwischen 2019 und 2021 im Gefängnis. Nach ihrer Freilassung wurde sie allerdings prompt von der Einwanderungsbehörden der USA erneut inhaftiert, weil ihr Visum abgelaufen war.

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Vergangenen Freitag kam die Hochstaplerin dann nach einem Jahr Haft gegen Kaution und unter Auflagen frei. Momentan steht sie unter Hausarrest und darf ihre Wohnung nur verlassen, wenn sie zu ihrem Anwalt möchte oder einen Gerichtstermin hat.

In einem Interview mit dem Fernsehsender CNN gab sich Anna Sorokin am gestrigen Mittwoch wie gewohnt selbstsicher.

Anna Sorokin will als Unternehmerin durchstarten

Anna Sorokin (31) nannte sich, während sie die High Society New Yorks betrog, Anna Delvey. (Archivbild)
Anna Sorokin (31) nannte sich, während sie die High Society New Yorks betrog, Anna Delvey. (Archivbild)  © TIMOTHY A. CLARY / AFP

Momentan setzt die 31-Jährige alles daran, ihre Abschiebung aus den USA nach Deutschland zu verhindern. Sollte sie in den Vereinigten Staaten bleiben können, möchte sie die Chance nutzen, um die Fehler aus der Vergangenheit wiedergutzumachen und eigene, legale Projekte ins Leben zu rufen.

"Ich finde, dass ich eine zweite Chance verdiene, ich habe Fehler gemacht und meine Zeit abgesessen, ich habe einen zweiten Versuch verdient", zitierte die New York Post die 31-Jährige aus dem CNN-Interview.

Denn sie findet, dass sie teilweise selbst ein Opfer ihres Betruges sei. Ihrer Meinung nach hätten die Staatsanwaltschaft und die Medien sie als "epische Betrügerin" dargestellt. "Sie haben irgendwie dieses Bild von mir kreiert, mit dem ich mich jetzt rumschlagen muss", sagte Sorokin.

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Es bleibt abzuwarten, ob die 31-Jährige weiterhin in den USA bleiben darf oder nicht.

Titelfoto: Collage: Yuki IWAMURA / AFP

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