Nach Amoklauf in LGBTQ-Club: Was Vater des Todesschützen zu erzählen hat, empört so viele

Colorado Springs - Anderson Lee Aldrich (22) schoss auf einer LGBTQ-Party im US-Bundesstaat Colorado um sich, tötete fünf Menschen und verletzte 18 weitere Personen schwer. Jetzt äußerte sich sein Vater, ein bekannter Porno-Star, zur sinnlosen Bluttat seines Sohnes. Aaron Franklin Brink (48) ist "froh", dass sein Sohn "nicht schwul" sei.

Aaron Franklin Brink (48) verurteilt die grausame Tat seines Sohnes, zeigte sich aber erleichtert, dass der Schütze "nicht schwul" ist.
Aaron Franklin Brink (48) verurteilt die grausame Tat seines Sohnes, zeigte sich aber erleichtert, dass der Schütze "nicht schwul" ist.  © Montage: BelovedHarmonic Evi Moon

Was Brink, der auch unter seinem Künstlernamen Dick Delaware bekannt ist, dem US-amerikanischen Fernsehsender CBS 8 zu sagen hatte, löst einfach nur Kopfschütteln aus.

"Ein Anwalt rief mich an und erzählte mir von Sachen, die mein Sohn begangen haben soll - eine Schießerei mit mehreren Beteiligten, in einem Schwulenclub." Er sei sehr besorgt gewesen, deutete der 48-Jährige ein. "Ich fragte: 'Scheiße, ist er schwul?', und bekam Angst."

Als Brink erfuhr, dass sein Sohn der Schütze war: Erleichterung beim Porno-Darsteller. "Du weißt, dass Mormonen nicht schwul sind. Wir sind nicht schwul. Es gibt keine Schwulen in der mormonischen Kirche. Wir sind nicht schwul."

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USA Zwei Menschen bei Straßenparty erschossen, sechs weitere verletzt

Doch auch Brink, der nach Informationen von Daily Mail derzeit versucht, der Droge Crystal zu entsagen, dem Anschein nach aber noch Schwierigkeiten beim Entzug hat, zeigte sich angesichts der Bluttat betroffen.

"Wenn man Menschen tötet, ist etwas falsch", verurteilte Dick Delaware die Tat seines Sohnes. "Das kann nicht die Antwort sein."

Der Schütze eröffnete am Sonntag das Feuer im bei LGBTQ-Personen beliebten Club Q in Colorado Springs. Fünf Menschen starben, 18 weitere wurden zum Teil schwer verletzt.
Der Schütze eröffnete am Sonntag das Feuer im bei LGBTQ-Personen beliebten Club Q in Colorado Springs. Fünf Menschen starben, 18 weitere wurden zum Teil schwer verletzt.  © Chet Strange / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

Interview mit Dick Delaware

Dick Delaware: "Ich habe meinen Sohn im Stich gelassen."

Überhaupt habe er jahrelang geglaubt, sein Sohn sei tot. "Seine Mutter rief mich 2016 an und sagte, Lee hat sich umgebracht", als Grund nannte die Frau laut Brink, dass der spätere Todesschütze, die Tatsache, dass sein Vater in Pornos mitwirkte und Teil einer Reality-TV-Show war, nicht ertragen konnte. Zuvor soll Aldrich noch seinen Namen geändert haben.

"Ich hatte einen Nervenzusammenbruch erlitten und dachte, ich hätte meinen Sohn verloren."

Vor wenigen Monaten habe sich sein Sohn überraschend bei ihm gemeldet, erzählte Brink weiter. Doch es kam zum Streit. "Er war stinksauer auf mich", sagte der bekennende Donald-Trump-Wähler. Und ist überzeugt: "Er wollte seinen alten Herrn ärgern."

Doch er bereue zutiefst, dass er nicht für seinen Sohn da gewesen sei, erklärte der verurteilte Drogenschmuggler. "Ich habe meinen Sohn im Stich gelassen."

"Das Leben ist so zerbrechlich und wertvoll. Die Leben dieser Menschen waren wertvoll."

Anderson Lee Aldrich: Der Todesschütze von Colorado Springs wurde festgenommen

Todesschütze Anderson Lee Aldrich, der sich selbst als "nicht-binäre-Person" bezeichnet, wurde bei seinem mörderischen Tun von Gästen des Nachtclubs gestoppt und überwältigt.

Er sitzt seitdem in Haft. Eine Entlassung auf Kaution wurde abgelehnt. Er wird sich wohl schon bald wegen mehrfachen Mordes vor Gericht verantworten müssen.

Bei einer Verurteilung droht dem 22-Jährigen eine lebenslängliche Haftstrafe.

Titelfoto: Montage: BelovedHarmonic Evi Moon, Chet Strange / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

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