Schlimme Brände in Kalifornien: Feuer zerstört Villen "in einer Millisekunde"

Los Angeles - Der Anblick ist beängstigend: Schicke Häuser an der US-Westküste gehen in Windeseile in Flammen auf, die Feuerwehr kommt kaum hinterher. Was genau den Brand auslöste, ist unklar. Für die rasche Ausbreitung der Flammen haben die Behörden aber eine Erklärung.

Feuerwehrmann Nick Cerciello vom Costa Mesa Fire Department gibt sein Bestes beim Versuch, ein brennendes Haus zu löschen.
Feuerwehrmann Nick Cerciello vom Costa Mesa Fire Department gibt sein Bestes beim Versuch, ein brennendes Haus zu löschen.  © Ruaridh Stewart/ZUMA Press Wire/dpa

Prachtbauten, Pools, Palmen - und meterhohe Flammen. Im Süden des US-Bundesstaates Kalifornien hat ein Brand mehrere Häuser zerstört, darunter laut Medienberichten auch einige Villen im Millionenwert.

Nahe der Ortschaften Laguna Niguel und Laguna Beach im Bezirk Orange sei ein Buschfeuer ausgebrochen, teilten die Behörden am Mittwochabend (Ortszeit) mit.

Angefacht von starkem Pazifik-Wind hätten sich die Flammen rasch ausgebreitet. Bis zum Abend habe das sogenannte Coastal Fire rund 20 Häuser zerstört, sagte der Chef der Feuerschutzbehörde von Orange County, Brian Fennessy.

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Mindestens fünf millionenschwere Villen mit Meerblick seien niedergebrannt, berichtete der zu CBS News gehörende Sender KCAL, der Luftaufnahmen zeigte.

Über die Ursache des Brandes, der nahe einer Wasseraufbereitungsanlage ausgebrochen sei, wurde zunächst nichts bekannt.

Klimawandel begünstigt Risiko schwerer Feuer

Unter den Villen sei auch ein rund 900 Quadratmeter großes Anwesen, das gerade für geschätzte zehn Millionen Dollar (rund 9,5 Millionen Euro) zum Verkauf gestanden habe.
Unter den Villen sei auch ein rund 900 Quadratmeter großes Anwesen, das gerade für geschätzte zehn Millionen Dollar (rund 9,5 Millionen Euro) zum Verkauf gestanden habe.  © Ruaridh Stewart/ZUMA Press Wire/dpa

Es ist einfach furchtbar", erzählte eine Anwohnerin der "Los Angeles Times", nachdem sie ihr Haus in Laguna Niguel verlassen musste. Ihr Mann und sie hätten sich noch ein paar persönliche Sachen sowie beide Katzen geschnappt, dann seien sie ein paar Meilen entfernt bei einem Freund untergekommen.

"Die Vegetation ist so trocken, dass es für das Feuer einfach ist, sich sehr schnell auszubreiten", sagte Fennessy von der Feuerschutzbehörde.

Der Klimawandel habe das Risiko von Waldbränden und auch die Schwere der Feuer in Südkalifornien und im gesamten Westen der USA verstärkt.

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"Ich glaube, dass wir in den nächsten Wochen und Jahren genau das erleben werden", ergänzte er. Vor fünf oder zehn Jahren hätte ein Feuer wie dieses wahrscheinlich sehr früh gestoppt werden können, sagte er.

Waldbrände plagen Südwesten der USA

Im vergangenen Sommer erlebte Kalifornien die schwerste Dürre in seiner 126-jährigen Geschichte. Und die kommenden Monate sollen nicht besser werden.
Im vergangenen Sommer erlebte Kalifornien die schwerste Dürre in seiner 126-jährigen Geschichte. Und die kommenden Monate sollen nicht besser werden.  © Ruaridh Stewart/ZUMA Press Wire/dpa

Medienberichten zufolge mussten Hunderte Anwohner ihre Häuser verlassen und sich in Sicherheit bringen. Verletzt worden sei bislang niemand.

Bei Tageslicht gab es Unterstützung von Löschflugzeugen und -hubschraubern. "Unser Ziel ist es, das Feuer einzudämmen und zu verhindern, dass es von einem Haus auf das nächste übergreift", erklärte Feuerwehrchef Sean Doran.

"Es bricht einem das Herz", sagte Orange-Bezirksrätin Lisa Bartlett, der "Los Angeles Times". Das Feuer habe ganz klein begonnen, sich dann "in einer Millisekunde oder so" ausgebreitet und sei schließlich außer Kontrolle geraten.

Das schiere Ausmaß einiger der betroffenen Gebäude habe es auch schwierig gemacht, die Brände einzudämmen: "Wenn man sich die Größe der Häuser anschaut, gibt es einfach so viel brennbares Material, dass sie schnell in Brand geraten. Und dann setzt der Wind ein und die Flammen können einfach von Haus zu Haus überspringen", sagte sie.

Der Südwesten der USA leidet bereits seit Wochen unter mehreren Waldbränden, die nach Angaben der Behörden durch die anhaltende Trockenheit begünstigt werden. Am schlimmsten betroffen ist derzeit der Bundesstaat New Mexico.

Titelfoto: Ruaridh Stewart/ZUMA Press Wire/dpa

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