US-Bundesstaat wehrt sich gegen Waffenverbot für Kinder

Missouri (USA) - Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten dürfen auch Kinder zur Waffe greifen! Das republikanisch dominierte Repräsentantenhaus im US-Bundesstaat Missouri hat einen entsprechenden Antrag, welcher Minderjährigen das Tragen einer Schusswaffe in der Öffentlichkeit verbieten sollte, abgelehnt.

Das öffentliche Tragen einer Schusswaffe ist im US-Bundesstaat Missouri legal - selbst für Minderjährige. (Symbolbild)
Das öffentliche Tragen einer Schusswaffe ist im US-Bundesstaat Missouri legal - selbst für Minderjährige. (Symbolbild)  © Oliver Killig/dpa

In den USA ist eine neuerliche Diskussion um ein mögliches Waffenverbot entbrannt - doch in diesem Fall geht es um Kinder und das Tragen von Waffen in der Öffentlichkeit!

Wie die Washington Post berichtet, hat das Repräsentantenhaus des US-Bundesstaates Missouri im mittleren Westen der USA am Mittwoch einen Antrag abgeschmettert, der Minderjährigen das Tragen von Schusswaffen in der Öffentlichkeit verbieten sollte.

Der Entscheidung vorausgegangen war ein entsprechender Vorschlag der Demokratin Donna Baringer (60). Nach Informationen von "Guardian" sei die Initiative aufgrund mehrerer beunruhigender Vorkommnisse in Bezug auf Jugendliche mit Schusswaffen ins Leben gerufen worden.

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So seien beispielsweise 14-Jährige mit AR-15-Sturmgewehren mitten auf der Straße von St. Louis herumlaufen.

Aus Sicht der Demokratin seien die betreffenden Jugendlichen durch dieses aus ihrer Sicht fatale Urteil darin bestärkt worden, ihre Schusswaffen im öffentlichen Raum unbehelligt bei sich zu führen. Einschreiten dürfe die Polizei erst dann, wenn es bereits zu spät wäre und die Jugendlichen von ihren Waffen tatsächlich Gebrauch machten.

Verschärfung des Waffenrechts: Republikaner stellen sich quer!

Waffengewalt beschäftigt auch den US-Bundesstaat Missouri. Mit dem Urteil von Mittwoch dürfte sich die Lage auf den Straßen kaum bessern. (Symbolbild)
Waffengewalt beschäftigt auch den US-Bundesstaat Missouri. Mit dem Urteil von Mittwoch dürfte sich die Lage auf den Straßen kaum bessern. (Symbolbild)  © Hauptzollamt Karlsruhe/dpa

Wer in puncto Waffenrecht im Bundesstaat Missouri das Sagen hat, wird schnell deutlich, wenn man sich die Urteilsverkündung zu Gemüte führt.

Der mit deutlicher Mehrheit (104 zu 39 Stimmen) im Repräsentantenhaus von Missouri abgelehnte Antrag verdeutlicht eine klare politische Dimension.

Lediglich ein republikanischer Abgeordneter stimmte für den Antrag auf Verschärfung des Waffenrechts. Aus Sicht der Republikaner stelle ein solches Vorgehen einen unnötigen Eingriff in das Waffenrecht dar - und das, obwohl einer Verschärfung unter Auflagen im Grunde nichts mehr im Wege zu stehen schien.

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Vergangene Woche kippte ein Ausschuss unter Leitung des Republikaners Lane Roberts (74), ehemaliger Direktor für öffentliche Sicherheit im Bundesstaat, das Vorhaben urplötzlich.

Sein republikanischer Parteikollege Tony Lovasco spielt die Sache herunter.

"Es mag zwar sein, dass ein 14-Jähriger keinen legitimen Grund hat eine Waffe in der Öffentlichkeit zu tragen, aber das heißt noch lange nicht, dass er jemandem damit schaden wird. Das wissen wir doch gar nicht."

Für den Angeordneten Lovasco gilt in erster Linie die Unschuldsvermutung.

"Ganz allgemein: Wir beschuldigen niemanden eines Verbrechens, nur weil wir glauben, dass er jemandem schaden könnte."

Im US-Bundesstaat Missouri schwelt ein jahrelanger Streit um das Waffenrecht. Dabei spielt die hohe Kriminalitätsrate eine entscheidende Rolle. Bis 2017 durften die Einwohner Missouris ihre Waffen nur verdeckt tragen. Seitdem ist das öffentliche Tragen einer Schusswaffe in besagtem Bundesstaat legal.

Titelfoto: Oliver Killig/dpa

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