Zombie-Seuche CWD befällt immer mehr Hirsche: Übertragung auf Menschen möglich?

British Columbia - Die kanadischen Behörden sind alarmiert: Die Zombie-Seuche CWD breitet sich rasend schnell aus, befällt Rotwild und lässt die Tiere qualvoll verenden. Eine Übertragung auf Menschen kann nicht mehr ausgeschlossen werden.

Die Zombie-Seuche CWD befällt viele Hirscharten und ist auf dem Vormarsch. (Symbolbild)
Die Zombie-Seuche CWD befällt viele Hirscharten und ist auf dem Vormarsch. (Symbolbild)  © 123rf/pisces2386

Orientierungslosigkeit, Stolpern, Ausfallerscheinungen: Die Zombiekrankheit CWD breitet sich in Kanada ungebremst aus. Für die infizierten Tiere endet die Krankheit immer tödlich - ein Gegenmittel ist nicht bekannt.

Waren zuvor Fälle infizierter Elche aus den kanadischen Provinzen Sasketchwan und Alberta bekannt, vermelden die Behörden nun, dass die Seuche inzwischen die an der Pazifikküste gelegene Provinz British-Columbia erreicht habe. Man habe CWD ("Chronic Wasting Disease", deutsch: "Chronische Auszehrungskrankheit") bei zwei Hirsch-Kadavern nachweisen können, berichtet der Sender CBC.

CWD ähnelt Rinderwahn (BSE) bei Kühen und steht im Verdacht beim Menschen die unheilbare Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auszulösen - Eine neurodegenerative Erkrankung, die das Gehirn innerhalb von Wochen völlig zerstört und zwangsläufig zum Tod führt. Wie BSE und die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit wird auch CWD durch fehlgebildete Proteine (sogenannte Prione), die das Gehirn befallen, ausgelöst.

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Es wird angenommen, dass CWD insbesondere über den Kot infizierter Tiere oder den Verzehr verseuchten Fleisches übertragen wird.

Wie viele Tiere bereits infiziert sind, sei unklar. In der Provinz Alberta wurde in der Saison 2022/23 die Krankheit in 23 Prozent aller untersuchten Proben nachgewiesen.

Hirschseuche CWD: Auch Fälle aus den USA bekannt

Kanadische Experten sind besorgt. Die hoch ansteckende Hirschseuche könnte beim Menschen das gefürchtete Creutzfeld-Jakob-Syndrom auslösen. (Symbolbild)
Kanadische Experten sind besorgt. Die hoch ansteckende Hirschseuche könnte beim Menschen das gefürchtete Creutzfeld-Jakob-Syndrom auslösen. (Symbolbild)  © 123RF/dolgachov

Die kanadischen Behörden warnen alle Jäger eindringlich, das Fleisch geschossener Hirsche, Elche und Rentiere vor dem Verzehr im Labor testen zu lassen, Jagdutensilien immer gründlich zu desinfizieren und auf das Verhalten der Tiere zu achten.

Auch die benachbarten USA hat die Krankheit bereits erreicht: Es sind unter anderem Fälle aus den Bundesstaaten Wyoming, Colorado und North Dakota bekannt, teilte die Gesundheitsbehörde CDC mit. Zudem kam es zu CWD-Ausbrüchen in Norwegen und Südkorea.

Bislang konnte noch keine Creutzfeld-Jakob-Erkrankung beim Menschen, im Zusammenhang mit der Seuche, nachgewiesen werden.

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Doch für viele Experten sei dies nur noch eine Frage der Zeit.

Titelfoto: Montage: 123rf/pisces2386, 123rf/dolgachov

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