Coronavirus: 239 registrierte Neuinfektionen in Deutschland

Deutschland - Spätestens seit Mitte März hatte das Coronavirus praktisch die gesamte Welt im Griff. Der Lockdown hatte Konsequenzen in allen Lebensbereichen. Auch in Deutschland sind die Auswirkungen noch immer deutlich zu spüren. Ab April wurde bundesweit die Maskenpflicht eingeführt. Zudem werden die Menschen dazu angehalten den notwendigen Sicherheitsabstand von mindestens 1,5 Metern einzuhalten. TAG24 berichtete seit Anfang der Corona-Krise über das Geschehen. >>> Hier geht's zum aktuellen Liveticker.

Update, 5. Juli, 7 Uhr: 239 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge 239 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 196.335 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Sonntagmorgen meldete (Datenstand 5. Juli, 0 Uhr).

9012 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 2 im Vergleich zum Vortag. Etwa 181.700 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind etwa 300 mehr als noch einen Tag zuvor.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 4. Juli, 0 Uhr, bei 0,93 (Vortag: 0,84). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert mit Datenstand 4. Juli, 0 Uhr, bei 0,94 (Vortag: 0,85). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.

Die offizielle Corona-Warn-App ist auf einem Smartphone zu sehen. (Archivbild)
Die offizielle Corona-Warn-App ist auf einem Smartphone zu sehen. (Archivbild)  © dpa/Oliver Berg

Update, 5. Juli, 6.10 Uhr: Fans im Stadion: DFL arbeitet mit Gesundheitsministerium an Plan

Die Deutsche Fußball Liga will gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium Leitlinien erstellen zu einer Wiederzulassung von Fans im Stadion. 

"Einen Regelbetrieb in dieser Corona-Situation zu etablieren, das wird die nächste große Herausforderung", sagte DFL-Chef Christian Seifert (51) der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". 

De facto seien Großveranstaltungen bis zum 31. Oktober ausgeschlossen, "es sei denn, sie verfügen über ein Hygienekonzept, und die Nachverfolgung der Besucher ist möglich. An einem solchen Leitfaden arbeiten wir, da gibt es erste Gedanken, die wir mit dem Bundesgesundheitsministerium austauschen", sagte Seifert.

Letztlich sei es egal, "ob Sie 200 Zuschauer ins Theater bringen wollen oder 5000 ins Stadion nach Dortmund, sie werden immer individuelle Lösungen finden müssen, die sich an den baulichen Gegebenheiten – und unter Umständen auch an der epidemiologischen Lage in dieser Gegend – orientieren", sagte Seifert in dem gemeinsamen Interview mit Regisseur und Filmproduzent Nico Hofmann.

"Wir werden lernen müssen, die Unsicherheit in unsere Überlegungen einzubinden. Wir müssen nur aufhören, uns unsicher zu fühlen – sonst wird es schwierig am Standort Deutschland", sagte der 51-Jährige.

Update, 5. Juli, 6 Uhr: DIHK: Nach wie vor akute Liquiditätsengpässe bei Firmen

Viele Unternehmen in Deutschland haben nach Darstellung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags infolge der Corona-Krise nach wie vor akute Liquiditätsengpässe. Es sei deshalb für viele Betriebe vordringlich, Überbrückungshilfen schnell und möglichst unbürokratisch zu erhalten, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer (54) der Deutschen Presse-Agentur. Die Beantragung solle in der kommenden Woche über ein zentrales Portal möglich sein.

Die Bundesregierung hatte ergänzend zu bestehenden Hilfsprogrammen wie Sonderkrediten zusätzliche Milliardenhilfen für kleine und mittelständische Firmen auf den Weg gebracht, die von der Corona-Krise besonders betroffen sind. Erstattet werden fixe Betriebskosten bis zu einem Betrag von 150.000 Euro. Die Überbrückungshilfe soll für die Monate Juni bis August gewährt werden - für Branchen wie das Hotel- und Gaststättengewerbe, Clubs und Bars, Reisebüros und Schausteller.

Es komme darauf an, dass die konkrete Bearbeitung der Anträge und die rückwirkende Auszahlung der Zuschüsse in allen Bundesländern reibungslos erfolge, so Schweitzer. "Denn es gibt noch immer Unternehmen mit Umsätzen nahe Null, etwa die Veranstalter von Messen und Konzerten, Schausteller oder Busunternehmen, für die es um das wirtschaftliche Überleben geht."

Die Zuschüsse seien bislang auf die Monate Juni bis August befristet. "Wir werden daher schon bald bewerten müssen, ob das für manche Bereiche der Wirtschaft nicht doch zu kurz greift. Nicht nur für große Unternehmen, sondern auch für viele größere Mittelständler müssen wir zudem weiter an Maßnahmen zur Unterstützung des Eigenkapitals arbeiten."

Update, 5. Juli, 5 Uhr: Tennisspielerin Petkovic über Adria-Tour: "Nach hinten losgegangen"

Die deutsche Tennisspielerin Andrea Petkovic (32) hat ihre Kollegen Novak Djokovic (33) und Alexander Zverev (23) wegen der Adria-Tour und der daraus resultierenden Corona-Fälle kritisiert. "Ich war betroffen wegen der Menschen, die dadurch gefährdet wurden", sagte die 32 Jahre alte Darmstädterin in einem Interview der "Bild am Sonntag".

Sie habe sich "schon gefragt, warum das so früh, so schnell sein musste. Hätte man das nicht mit mehr Sicherheitsvorkehrungen machen können? Sie wollten Pioniere sein, und es ist leider nach hinten losgegangen", sagte Petkovic auf eine entsprechende Frage, in der die Namen der beiden Top-Ten-Spieler Djokovic und Zverev genannt wurden.

Tennisspielerin Andrea Petkovic (32). (Archivbild)
Tennisspielerin Andrea Petkovic (32). (Archivbild)  © dpa/zb/Robert Michael

Update, 5. Juli, 4 Uhr: DFL-Chef Seifert lobt Verhalten der Fans bei Geisterspielen

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert (51) hat die Verdienste der Fans bei der Beendigung der Saison nach der Corona-Zwangspause hervorgehoben. 

"Wir haben ein Drehbuch geschrieben, am Ende stand eine neunteilige Serie, um die Geschichte dieser Saison zu Ende zu erzählen. Auf sportliche Art, ohne Rechtsstreitigkeiten, bei denen vor Sportgerichten über Auf- und Abstiege und anderes entschieden wird", sagte der Chef der Deutschen Fußball Liga in einem gemeinsamen Interview mit dem Regisseur und Filmproduzenten Nico Hofmann (60) in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". 

Dies sei "nur durch sehr viel Disziplin" gegangen, "auch von Seiten der Fans, die eben nicht – wie vorab kolportiert – vor den Stadien in Massen zusammengekommen sind", sagte Seifert.

Update, 5. Juli, 3.40 Uhr: Mehr als 30.000 Corona-Tote in Mexiko

In Mexiko ist die Zahl der Corona-Toten auf über 30.000 gestiegen. Bislang seien 30.366 Menschen im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilten die mexikanischen Gesundheitsbehörden am Samstag (Ortszeit) mit. 

Mexiko überholte damit Frankreich und ist nun weltweit das Land mit den fünftmeisten Corona-Opfern. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus stieg in dem zweitgrößten Land Lateinamerikas unterdessen auf 252.165 - damit liegt es nach der Erhebung der John-Hopkins-Universität in den USA im globalen Vergleich an achter Stelle.

Die meisten Fälle wurden im Großraum Mexiko-Stadt registriert, dort leben etwa 22 Millionen Menschen. In der Hauptstadt sollten die Ausgangsbeschränkungen in diesen Tagen eigentlich gelockert werden. Angesichts der steigenden Infektions- und Opferzahlen ruderte die Stadtverwaltung allerdings mehrfach zurück und schob die Öffnung einzelner Branchen zuletzt immer wieder auf.

Mexiko, Valle De Chalco: Familienmitglieder bestreuen während der Beerdigung das Grab einer Angehörigen mit Rosenblättern.
Mexiko, Valle De Chalco: Familienmitglieder bestreuen während der Beerdigung das Grab einer Angehörigen mit Rosenblättern.  © dpa/AP/Blackwell

Update, 5. Juli, 2.16 Uhr: Altmaier rechnet mit neuem Wirtschaftswachstum spätestens im Herbst

Nach Meinung von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (62) könnte der wirtschaftliche Abschwung in der Corona-Pandemie noch im Herbst ein Ende haben. 

"Ich bin mir sicher, dass wir den Abschwung unserer Wirtschaft nach der Sommerpause stoppen können und spätestens ab Oktober die Wirtschaft in Deutschland wieder wächst", sagte der CDU-Politiker der "Bild am Sonntag". Zwar werde die deutsche Wirtschaft 2020 um sechs Prozent schrumpfen, so der Minister. Für 2021 rechne er aber mit einem Wachstum von mehr als fünf Prozent.

Zuversichtlich zeigte sich Altmaier auch mit Blick auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes. Hier erwarte er eine Verbesserung ab November. "Ich gehe davon aus, dass wir noch in diesem Jahr bis etwa Oktober den Höchststand der Arbeitslosenzahlen durch Corona erleben werden. Ab November können sie wieder langsam zurückgehen", sagte der Wirtschaftsminister der Zeitung. Als Ziel nannte Altmaier, bis 2022 den Beschäftigungsstand von vor der Krise wieder zu erreichen.

Zuletzt hatte auch das Ifo-Institut nach der schweren Corona-Rezession für die zweite Jahreshälfte einen kräftigen Aufschwung der deutschen Wirtschaft prognostiziert. Die Münchner Ökonomen rechnen für 2020 mit einem Rückgang der deutschen Wirtschaftsleistung um 6,7 Prozent im Vergleich zu 2019. Für 2021 erwartet das Ifo-Institut dann ein Wachstum von 6,4 Prozent.

Update, 5. Juli, 2 Uhr: Trump lobt bei Ansprache zum 4. Juli Umgang mit der Corona-Krise

Ungeachtet dramatisch steigender Infektionszahlen hat US-Präsident Donald Trump (74) bei seiner Ansprache an die Nation am diesjährigen Unabhängigkeitstag den Umgang mit der Coronavirus-Pandemie gelobt. "Unsere Strategie kommt gut voran", sagte Trump am Samstagabend (Ortszeit) im Garten des Weißen Hauses.

Seit Tagen verzeichnen die USA Höchststände an nachgewiesenen Neuinfektionen. Drei Tage in Folge (Stand Samstagabend Ortszeit) lagen die Zahlen nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität bei über 50.000 - so viele wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie.

Trump sagte, man habe viel über das Virus gelernt und könne die "Flammen" löschen. Zu Beginn der Pandemie habe es keine Tests für das neue Virus gegeben, mittlerweile hätten die USA fast 40 Millionen Tests durchgeführt. 

Trump behauptete, dass 99 Prozent der gefundenen Fälle "komplett harmlos" seien. Insgesamt wurden in den USA mehr als 2,8 Millionen Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen. Rund 130.000 Menschen starben infolge einer Infektion.

Der Republikaner machte erneut China für die weltweite Ausbreitung des Virus verantwortlich und warf dem Land Vertuschung vor. "China muss in vollem Umfang zur Rechenschaft gezogen werden", sagte Trump.

USA, Washington: Donald Trump (74) und First Lady Melania Trump (50) legen bei der Veranstaltung "Salute to America" auf dem Südrasen des Weißen Hauses im Rahmen der Feierlichkeiten am Unabhängigkeitstag ihre Hände auf die Brust.
USA, Washington: Donald Trump (74) und First Lady Melania Trump (50) legen bei der Veranstaltung "Salute to America" auf dem Südrasen des Weißen Hauses im Rahmen der Feierlichkeiten am Unabhängigkeitstag ihre Hände auf die Brust.  © dpa/AP/Patrick Semansky

Update, 5. Juli, 1.20 Uhr: Pub-Öffnung in England: Festnahmen wegen unsozialen Verhaltens

Nach der Wiedereröffnung der Pubs in der Corona-Pandemie hat die Polizei in England vier Menschen wegen unsozialen Verhaltens festgenommen. Mehrere Kneipen in der mittelenglischen Grafschaft Nottinghamshire hätten sich entschlossen, vorerst wieder zu schließen, teilte die Polizei in der Nacht zum Sonntag mit. 

Die Polizei selbst habe aber keine Pub-Schließungen veranlasst, hieß es. Die Mehrheit der Feiernden habe sich verantwortungsvoll verhalten.

Großbritannien, London: Die Menschen trinken vor einem Pub am Borough Market.
Großbritannien, London: Die Menschen trinken vor einem Pub am Borough Market.  © dpa/PA Wire/Victoria Jones

Update, 5. Juli, 1.05 Uhr: Söder: Wer Krisen meistert kann Kanzlerkandidat werden

CSU-Chef Markus Söder (53) kann sich nur einen Kanzlerkandidaten der Union vorstellen, der sich in der Corona-Krise bewährt hat. Wer dabei versage, habe "keinen moralischen Führungsanspruch", sagte der bayerische Ministerpräsident dem Berliner "Tagesspiegel". "Nur wer Krisen meistert, wer die Pflicht kann, der kann auch bei der Kür glänzen."

Söder ist nach den Umfragen der Favorit der Bürger für die Unions-Kanzlerkandidatur - klar vor den drei Bewerbern um den CDU-Parteivorsitz, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (59), der Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz (64) und der Außenpolitiker Norbert Röttgen (55). Laschet hat anders als Söder in der Corona-Krise einen Lockerungskurs gefahren und ist angesichts der Infektionsausbrüche in seinem Land teilweise in die Kritik geraten.

Update, 5. Juli, 1.03 Uhr: Söder hält mehr Konjunkturhilfen für nötig

Der CSU-Vorsitzende Markus Söder (53) rechnet in der Corona-Krise damit, dass weitere Konjunkturhilfen nötig werden - nochmal eine Neuverschuldung von 218 Miliarden Euro wird aus seiner Sicht aber nicht zu stemmen sein. 

"Ich gehe davon aus, dass wir die Kurzarbeit verlängern müssen", sagte der bayerische Ministerpräsident dem Berliner "Tagesspiegel". Wenn die Mehrwertsteuersenkung Ende des Jahres auslaufe, setzt anschließend die Senkung des Solidaritätszuschlags für 90 Prozent der Zahler ein. 

"Wir müssen aber schauen, ob die Mehrwertsteuersenkung in der Kürze der Zeit wirkt. Wir werden auch noch einmal über eine Senkung von Unternehmens- und Energiesteuern reden müssen", sagte Söder.

Er kritisierte abermals, dass die SPD die Forderung Bayerns und anderer Länder nach einer Kaufprämie für abgasarme Verbrenner-Autos abgelehnt hat.

"Die Kollegen Stephan Weil aus Niedersachsen, Winfried Kretschmann aus Baden-Württemberg und ich werden im Sommer noch einmal überlegen, ob wir eine Alternative zur Kaufprämie für besonders abgasarme Motoren finden. Ich kann mir eine besondere Unterstützung für die Zulieferer vorstellen, die dem Preisdruck am stärksten ausgesetzt sind", sagte Söder.

Der CSU-Vorsitzende Markus Söder (53).
Der CSU-Vorsitzende Markus Söder (53).  © dpa/Sven Hoppe

Update, 5. Juli, 0.23 Uhr: WHO verzeichnet neuen Corona-Rekord: Mehr als 212.000 Neuinfektionen

Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation auf einen neuen Rekordwert von 212.326 Fällen geklettert. Das geht aus dem WHO-Situationsbericht zur Corona-Pandemie von Samstag hervor. 

Die meisten Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden wurden in Nord- und Südamerika (129.772) gemeldet. Davon entfielen allein mehr als 53.000 Fälle auf die USA und mehr als 48.000 auf Brasilien.

Insgesamt geht die WHO bisher von 10,9 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus weltweit aus sowie von 523.011 Todesfällen infolge von Covid-19-Erkrankungen. In absoluten Zahlen verzeichneten demnach die USA (2.724.433), Brasilien (1.496.858) und Russland (674.515) zuletzt die meisten Infektionen insgesamt. Unter den europäischen Ländern hat Großbritannien mit 284 280 Fällen derzeit die meisten Infektionen.

Update, 5. Juli, 0.05 Uhr: Seehofer fordert kostenfreie Corona-Tests für alle

Anders als Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40, CDU) befürwortet Innenminister Horst Seehofer (71) bundesweit kostenfreie Corona-Tests für alle, wie sie in Bayern bereits geplant sind. "Markus Söder hat recht", sagte der CSU-Politiker der "Welt am Sonntag" mit Blick auf den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden. 

"Wir müssen bei der Bekämpfung einer potenziell lebensgefährlichen Infektion konsequent vorgehen. Bislang haben wir keine Klarheit über das tatsächliche Infektionsgeschehen im Land."

Seehofer sagte, bundesweit könne die Kosten solcher Teste "nur der Bund primär übernehmen". Er erklärte: "Die Krankenversicherungsbeiträge sollen ja nicht steigen, das haben wir im Konjunkturpaket beschlossen."

nnenminister Horst Seehofer (71). (Archivbild)
nnenminister Horst Seehofer (71). (Archivbild)  © dpa/Reuters-Pool/Fabrizio Bensch

Update, 5. Juli, 0.01 Uhr: MV-Wirtschaftsminister will Maskenpflicht im Handel abschaffen

Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (66, CDU) hat eine Abschaffung der Mund-Nase-Bedeckung im Handel ins Gespräch gebracht. "Wenn das Infektionsgeschehen so gering bleibt, sehe ich keinen Grund, länger an der Maskenpflicht im Handel festzuhalten", sagte Glawe der "Welt am Sonntag". 

Er gehe davon aus, dass das Kabinett in Schwerin in seiner Sitzung am 4. August das Ende der Maskenpflicht im Einzelhandel beschließen werde. "Ich kann die Ungeduld des Handels sehr gut nachvollziehen, die Maskenpflicht abzuschaffen". Die Abstandsregel werde aber grundsätzlich bleiben. Mecklenburg-Vorpommern hat die niedrigsten Infektionszahlen mit dem neuartigen Coronavirus bundesweit.

Glawe kündigte auch Gespräche mit seinen Kollegen in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein an. "Wir versuchen, für alle norddeutschen Bundesländer eine einheitliche Regelung hinzubekommen. Noch lieber wäre mir ein bundesweites Ende der Maskenpflicht im Handel", sagte er.

Update, 4. Juli, 22 Uhr: Italien lässt Migranten von der "Ocean Viking" auf Quarantäne-Schiff

Italien erlaubt nach tagelangem Zögern den rund 180 Migranten auf dem privaten Rettungsschiff "Ocean Viking" den Wechsel auf das italienische Quarantäneschiff "Moby Zaza". Die Übernahme der aus Seenot geretteten Menschen sei für Montag geplant, hieß es am heutigen Samstagabend aus Quellen im Innenministerium in Rom. 

Zuvor hatte sich die Lage auf dem Schiff der Organisation SOS Méditerranée, das sich in internationalen Gewässern vor Sizilien befindet, zugespitzt. Die Betreiber berichteten von einem Hungerstreik unter den Geflüchteten. Verena Papke, Geschäftsführerin von SOS Méditerranée für Deutschland, hatte am Freitag von mehreren Suizidversuchen gesprochen. Die "Ocean Viking" hatte zudem den Notstand an Bord ausgerufen. Bis dahin waren mehrere Bitten um Zuweisung eines sicheren Hafens in Malta und Italien erfolglos geblieben.

Die Crew sandte die dringende Anfrage an die Behörden beider Länder zur Aufnahme von rund 45 Menschen, die in schlechter Verfassung seien. Italien schickte daraufhin am Samstag einen Psychiater und einen kulturellen Mediator aus Pozzallo für mehrere Stunden an Bord, berichteten beide Seiten. Danach kam die Erlaubnis aus Rom zur Übernahme auf die "Moby Zaza".

Die Lage an Bord habe sich jedoch etwas entspannt, hieß es aus der italienischen Hauptstadt. Am Sonntag seien zunächst Corona-Abstriche bei den Migranten geplant. Wie SOS Méditerranée am Samstag schrieb, nahm das Schiff in insgesamt vier Einsätzen am 25. und am 30. Juni rund 180 Menschen aus dem Mittelmeer an Bord.

Italien und Malta hatten sich in der Corona-Pandemie zu nicht sicheren Häfen erklärt. Trotzdem brechen Migranten von Libyen und Tunesien in Richtung Europa auf. Rom und Valletta nahmen zuletzt zwar wieder Menschen von privaten Schiffen auf, doch die Länder zögern mit der Zuweisung von Häfen oft lange. Sie fordern von anderen EU-Staaten regelmäßig Zusagen über die Weiterverteilung der Menschen.

Migranten und Mitarbeiter von SOS Méditerranée sitzen und stehen an Bord des privaten Rettungsschiffs "Ocean Viking".
Migranten und Mitarbeiter von SOS Méditerranée sitzen und stehen an Bord des privaten Rettungsschiffs "Ocean Viking".  © dpa/Flavio Gasperini/SOS Mediterranee/AP

Update, 4. Juli, 20.54 Uhr: Corona-Neuinfektionen im Westjordanland klettern auf Rekordwert

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus im Westjordanland hat einen neuen Höchstwert erreicht. Wie das Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte, wurden 501 Fälle registriert - so viele wie nie zuvor an einem Tag seit Ausbruch der Pandemie. 

Der Schwerpunkt der Infektionen lag mit mehr als 400 im Gebiet der Stadt Hebron. Nach Angaben des Ministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 damit bisher bei 3763 Menschen im Westjordanland nachgewiesen worden, elf Infizierte sind gestorben.

Die Pandemie in den Palästinensergebieten war zunächst sehr glimpflich verlaufen, nach Lockerungen stiegen die Zahlen im vergangenen Monat jedoch stark an. Seit Freitag gilt im Westjordanland ein fünftägiger Lockdown. Auch in Israel hatte es zuletzt einen Rekordwert an Neuinfektionen gegeben.

Ein Sanitäter des palästinensischen Gesundheitsministeriums desinfiziert palästinensische Arbeiter, als sie einen Kontrollpunkt der israelischen Armee verlassen.
Ein Sanitäter des palästinensischen Gesundheitsministeriums desinfiziert palästinensische Arbeiter, als sie einen Kontrollpunkt der israelischen Armee verlassen.  © dpa/AP/Nasser Nasser

Update, 4. Juli, 20.20 Uhr: WHO stoppt Tests mit HIV-Mittel bei Coronavirus-Infizierten

Corona-Patienten werden im Rahmen einer von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) koordinierten Studie ab sofort nicht mehr mit Lopinavir/Ritonavir behandelt, das gegen HIV entwickelt worden war. Ausschlaggebend seien keine Sicherheitsbedenken, betonte eine WHO-Sprecherin am Samstag in Genf. Vielmehr habe sich gezeigt, dass die Mittel bei den Patienten praktisch keinen Einfluss auf den Verlauf der Krankheit hatten. 

Dasselbe gelte für das Malaria-Mittel Hydroxychloroquin. Das Ende der Tests damit hatte die WHO schon am 17. Juni angekündigt. Hydroxychloroquin war in den Schlagzeilen, weil US-Präsident Donald Trump es mehrfach angepriesen hatte.

Es gehe nur um die Tests bei schwer kranken Patienten, die wegen der durch das Coronavirus ausgelösten Krankheit Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden, betonte die WHO. Andere mögliche Tests solcher Mittel etwa zur Verbeugung gegen eine Erkrankung seien nicht betroffen.

In der Solidaritätsstudie werden Testergebnisse bei rund 5500 Patienten in 39 Ländern verglichen. Getestet wird, ob bereits vorhandene Mittel den Verlauf der Covid-19-Erkrankung positiv beeinflussen können. 

Tests mit weiteren Mitteln gehen weiter, etwa mit dem ursprünglich gegen die Viruserkrankung Ebola entwickelten Mittel Remdesivir und dem Entzündungshemmer Dexamethason. Remdesivir hatte in einer anderen Studie den schweren Krankheitsverlauf abgemildert und die Krankheitsphase verkürzt. Es wurde gerade als erstes Medikament gegen Covid-19 in der EU zugelassen. 

Michael Ryan (r-l), Exekutivdirektor des WHO-Programms für gesundheitliche Notfälle, Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), und Maria van Kerkhove, Technische Leiterin des WHO-Programms für gesundheitliche Notfälle, nehmen an einer Pressekonferenz im WHO-Hauptsitz teil.
Michael Ryan (r-l), Exekutivdirektor des WHO-Programms für gesundheitliche Notfälle, Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), und Maria van Kerkhove, Technische Leiterin des WHO-Programms für gesundheitliche Notfälle, nehmen an einer Pressekonferenz im WHO-Hauptsitz teil.  © dpa/Fabrice Coffrini/KEYSTONE

Update, 4. Juli, 19.50 Uhr: Farage feiert Öffnung von Pubs - angeblich Quarantänepflicht verletzt

Der Chef der Brexit-Partei, Nigel Farage, hat am Samstag die Öffnung der Pubs in England mit einem Pint begangen. "12 Uhr, erster Kunde. Ich liebe es", schrieb er auf Twitter und postete dazu ein Foto von sich mit einem Glas Bier in der Hand. Farage gilt als leidenschaftlicher Pub-Besucher. 

Kneipen, Restaurants, Kinos, Friseure und andere Einrichtungen durften am Samstag nach mehr als drei Monaten Zwangspause in der Coronavirus-Pandemie erstmals wieder öffnen. Farage zog mit dem Post jedoch auch Kritik auf sich. 

Erst am 20. Juni hatte der Brexit-Vorkämpfer nämlich ein Foto von sich auf Twitter geteilt, das ihn in den USA zeigte. Für Reisende aus dem Land gilt nach wie vor eine 14-tägige Quarantänepflicht. Farage hätte noch einen weiteren Tag in Isolation verbringen müssen, so der Vorwurf. 

Der Chef der britischen Liberaldemokraten, Ed Davey, schrieb umgehend einen Brief an die Polizei und forderte Ermittlungen. Farage wehrte sich per Twitter: "An alle, die jetzt schreien und rufen, weil ich in den Pub gegangen bin...ich bin seit zwei Wochen zurück aus den USA und wurde getestet - das Ergebnis war negativ."

Ebenfalls in Erklärungsnot geraten war Stanley Johnson, der Vater von Premierminister Boris Johnson. Er hatte Mitte der Woche auf Instagram seine Reise nach Griechenland via Bulgarien mit Videos und Fotos dokumentiert. Später löschte er die Posts wieder. Das britische Außenministerium rät von allen nicht unbedingt notwendigen Reisen ins Ausland noch immer ab. 

Am Freitag wurde zwar eine Lockerung der Anfang Juni verhängten Quarantänepflicht für Reisende angekündigt. Sie tritt aber erst am 10. Juli in Kraft und Griechenland lässt bis Mitte Juli keine Direktflüge aus Großbritannien zu. Der "Daily Mail" sagte Johnson Senior, er habe "dringende Geschäftsgründe" gehabt, weil er sein Ferienhaus den örtlichen Vorschriften zur Eindämmung des Virus anpassen musste. 

Nigel Farage, Vorsitzender der Brexit-Partei, schüttelt einem Anhänger die Hand. (Archivbild)
Nigel Farage, Vorsitzender der Brexit-Partei, schüttelt einem Anhänger die Hand. (Archivbild)  © dpa/AP/Frank Augstein

Update, 4. Juli, 19.25 Uhr: Florida verzeichnet mehr als 11.400 neue Corona-Fälle an einem Tag

Der US-Bundesstaat Florida hat innerhalb eines Tages mehr als 11.400 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet - so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Die am Samstag von der lokalen Gesundheitsbehörde veröffentlichte Zahl für Freitag markiert eine weitere dramatische Zunahme an Fällen in dem Bundesstaat mit rund 20 Millionen Einwohnern.

USA-weit werden derzeit täglich mehr als 50.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden verzeichnet, ebenfalls so viele wie noch nie zuvor. Nach einer kurzen Phase der Entspannung bereitet die Lage Gesundheitsexperten vor allem in südlichen Bundesstaaten Sorge. Aber auch in anderen Teilen des Landes wurden wegen der Zunahme der Neuinfektionen die schrittweise Lockerungen der Corona-Maßnahmen zurückgenommen oder es wurde damit pausiert.

Insgesamt sind in den USA mehr als 2,8 Millionen Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen. Fast 130.000 Menschen starben nach oder mit einer Covid-19-Erkrankung.

US-Präsident Donald Trump erklärt die hohen Infektionszahlen mit der Ausweitung der Tests. Unter Verweis auf den höheren Anteil positiver Testungen sagte Vize-Gesundheitsminister Brett Giroir am Donnerstag allerdings, dass sich das Virus tatsächlich weiter ausbreite und nicht nur mehr Fälle erfasst würden.

Desinfektionsmittel und eine Rolle Papiertücher stehen auf dem Tresen eines Fitnessstudios in Florida.
Desinfektionsmittel und eine Rolle Papiertücher stehen auf dem Tresen eines Fitnessstudios in Florida.  © dpa/Dirk Shadd/Tampa Bay Times via ZUMA Wire

Update, 4. Juli, 18.50 Uhr: Sechs Fußballprofis aus Dallas positiv auf Corona getestet

Nach positiven Corona-Tests bei sechs Fußballprofis des FC Dallas ist das Auftaktspiel der Texaner beim Turnier der Major League Soccer (MLS) in Florida verschoben worden. Das teilte die höchste US-Liga am heutigen Samstag mit. 

Die Partie von Dallas gegen die Vancouver Whitecaps sollte am kommenden Donnerstag stattfinden und wurde nun auf unbestimmte Zeit verlegt. Die Turnierspiele sollen ohne Fans im Sportkomplex Disney World in Bay Lake ausgetragen werden.

Die Dallas-Profis waren bei ihrer Ankunft für das einmonatige Turnier mit allen 26 MLS-Teams positiv getestet worden. Deshalb musste sich die gesamte Delegation in ihren Hotelzimmern im Walt Disney World Swan & Dolphin Resort in Quarantäne begeben. Der FC Dallas wird sein erstes Turnierspiel nun erst am 15. Juli gegen die Seattle Sounders bestreiten.

Ende Juni hatte die MLS mitgeteilt, dass seit Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs insgesamt 18 infizierte MLS-Spieler und sechs Betreuer ermittelt worden seien. 668 Profis waren nach Angaben der MLS seit Beginn der Kontrollserien Anfang Juni regelmäßig auf Covid-19 getestet worden. 

Gäste versammeln sich im Magic Kingdom des Walt Disney World Freizeitparks, um sich vor der Schließung des Parks ein Feuerwerk anzusehen. Auf dem Gelände sind auch alle 26 Mannschaften der MLS untergebracht.
Gäste versammeln sich im Magic Kingdom des Walt Disney World Freizeitparks, um sich vor der Schließung des Parks ein Feuerwerk anzusehen. Auf dem Gelände sind auch alle 26 Mannschaften der MLS untergebracht.  © dpa/Joe Burbank/TNS via ZUMA Wire

Update, 4. Juli, 17 Uhr: Mehr als 10.000 Tote in Corona-Krise in Russland

In Russland sind in der Corona-Krise insgesamt mehr als 10.000 Menschen im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 gestorben. 168 Todesfälle seien zuletzt gemeldet worden, teilten die russischen Behörden am Samstag in Moskau mit. Damit gibt es mehr Tote in Russland als in Deutschland, wo rund 9000 Tote registriert wurden. Die meisten Todesopfer in der Pandemie verzeichnen die USA mit knapp 130.000 Fällen.

In Russland, dem größten Land der Erde, haben sich bislang rund 675.000 Menschen mit dem hochansteckenden Coronavirus infiziert. Jeden Tag kommen landesweit noch immer knapp 7000 neue Fälle hinzu. Für viele Wochen gab es vor allem in der Hauptstadt Moskau strenge Ausgangsbeschränkungen, was die Infektionszahlen etwas drückte. Auch weiterhin wird im öffentlichen Raum das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorgeschrieben, was jedoch nicht überall eingehalten wird.

Immer wieder gab es Berichte über geschönte Corona-Statistiken in Russland. Behördenvertreter wiesen dies jedoch vehement zurück. Zuletzt wurde ein Demograf des russischen Statistikamtes entlassen. Der Mann hatte zuvor die offiziellen Zahlen angezweifelt, wie das Portal Meduza berichtete.

Touristenboote nehmen an einer Bootsparade zur Eröffnung der Schifffahrtssaison auf der Moskwa teil.
Touristenboote nehmen an einer Bootsparade zur Eröffnung der Schifffahrtssaison auf der Moskwa teil.  © dpa/AP/Pavel Golovkin

Update, 4. Juli, 16.24 Uhr: Deutlich weniger Neuinfektionen als in der vergangenen Woche

In Deutschland ist die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro sieben Tage nach einem zwischenzeitlichen Anstieg deutlich gesunken. 

So gab das Robert Koch-Institut die sogenannte 7-Tage-Inzidenz am Samstag mit 3,0 an (Datenstand 4. Juli, 0 Uhr). Das bedeutet, dass sich innerhalb von sieben Tagen genau drei von 100.000 Einwohnern angesteckt haben. Am 23. Juni hatte der Wert nach lokal begrenzten Ausbrüchen unter anderem in Berlin und Nordrhein-Westfalen noch bei 4,7 gelegen.

Auch die Zahl der Neuinfektionen pro Tag ist wieder auf einem verhältnismäßig niedrigen Niveau. 

Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI 422 neue Fälle innerhalb eines Tages (Datenstand 4. Juli, 0 Uhr).

Update, 4. Juli, 16.07 Uhr: Basilika Sagrada Família in Barcelona wiedereröffnet

Die berühmte Basilika Sagrada Família in Barcelona ist nach 114 Tagen Zwangsschließung während der Corona-Krise wieder zugänglich. Die ersten Besucher seien am Samstag Mitarbeiter des Gesundheitswesens und deren Angehörige gewesen, die als Anerkennung für ihren aufopferungsvollen Kampf gegen die Pandemie insgesamt 12.000 Freikarten erhalten hätten, meldete die Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf eine Mitteilung der Kirche.

Die Sagrada Família ist das Wahrzeichen Barcelonas und gilt als eines der faszinierendsten Kirchenbauprojekte der Architekturgeschichte. Seit 2005 ist die Kirche auch Unesco-Weltkulturerbe. Neben der palastähnlichen Burg Alhambra im südspanischen Granada ist die Basilika die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Spaniens. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 2,5 Millionen Besucher gezählt.

1882 wurde der Grundstein für das noch immer unvollendete Hauptwerk des spanischen Architekten Antoni Gaudí (1852-1926) gelegt. Bis zu seinem Tod leitete Gaudí die Arbeiten selbst. Die Bauarbeiten sollen nach bisherigen Plänen bis 2026 abgeschlossen werden.

Der Hauptturm unter den insgesamt 18 Türmen soll mit 170 Metern der höchste Kirchturm der Welt werden. Bis dahin werden weitere Ausgaben in geschätzter Höhe von mehr als 370 Millionen Euro nötig sein. Das Geld stammt ausschließlich aus Spenden und Eintrittsgeldern.

Gaudí ließ sich durch die maurische Architektur, besonders die Alhambra, beeinflussen. Das Gotteshaus - mit vollem Namen "Temple Expiatori de la Sagrada Família" (Sühnetempel der Heiligen Familie) - galt bei seiner Grundsteinlegung auch als Symbol des wiedererstarkten Selbstbewusstseins der lange unterdrückten Region Katalonien.

Passanten stehen in einem Park der "Sagrada Familia". Die weltberühmte Basilika ist nach 114 Tagen Zwangsschließung während der Corona-Krise wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Passanten stehen in einem Park der "Sagrada Familia". Die weltberühmte Basilika ist nach 114 Tagen Zwangsschließung während der Corona-Krise wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.  © dpa/AP/Emilio Morenatti

Update, 4. Juli, 15.50 Uhr: Weitere Infizierte bei Cateringunternehmen in Bayern

Nach dem Corona-Ausbruch bei einem Cateringunternehmen im Landkreis Starnberg sind zwei Mitarbeiter eines Essens-Lieferanten positiv auf das Virus getestet worden. Sie hätten Essen des Caterers in das Klinikum Großhadern gebracht, teilte das Landratsamt Starnberg am Samstag mit. 

Es sei äußerst unwahrscheinlich, dass das Coronavirus auf diesem Wege in das Krankenhaus gelangt sei, sagte eine Sprecherin. Das Essen sei kontaktlos geliefert worden. Trotzdem werde man das überprüfen.

Auch bei zwei Bewohnern der Flüchtlingsunterkunft in Weßling wurden nach Auskunft des Landratsamtes am späten Freitagabend Infektionen bestätigt. Damit gibt es in dieser Unterkunft vier Infizierte. Sie waren alle gemeinsam in einem Wohncontainer untergebracht und wurden nun isoliert.

Neben Weßling wurde auch in anderen Gemeinschaftsunterkünften umfassend getestet. Eine ganze Reihe der rund 120 Mitarbeiter des Caterers Apetito im oberbayerischen Gilching waren in diesen Einrichtungen untergebracht. Fünf Gemeinschaftsunterkünfte wurden wegen positiver Testergebnisse der Bewohner unter Quarantäne gestellt.

Die Infektionen waren vor knapp zehn Tagen entdeckt worden, nachdem einer der Bewohner aus der Gemeinschaftsunterkunft Hechendorf wegen leichter Symptome zum Arzt gegangen war. Mittlerweile wurden rund 50 Menschen positiv auf das Virus getestet.

Eine Person im Schutzanzug nimmt an einer Wohncontaineranlage für Flüchtlinge einen Abstrich bei einem Bewohner der Anlage.
Eine Person im Schutzanzug nimmt an einer Wohncontaineranlage für Flüchtlinge einen Abstrich bei einem Bewohner der Anlage.  © dpa/Matthias Balk

Update, 4. Juli, 14.42 Uhr: Auch Spielbetrieb in japanischer Fußball-Liga läuft wieder

Japans Fußball-Liga hat nach einer viermonatigen Corona-Pause ihren ersten Spieltag absolviert. Bei den neun Begegnungen der J-League waren am Samstag keine Zuschauer in den Stadien zugelassen. 

Noch im Juli könnten möglicherweise schrittweise auch wieder Zuschauer in den Stadien zugelassen werden, obwohl es zuletzt vor allem in Tokio wieder steigende Zahlen bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus gab. 

Update, 4. Juli, 14.40 Uhr: Tunesiens Tourismus erlebt wegen Corona starken Einbruch

Tunesiens Tourismus hat wegen der Corona-Krise einen starken Einbruch erlebt. Die Einnahmen seien im ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 47 Prozent zurückgegangen, teilte die tunesische Zentralbank am Samstag mit. 

Tunesien hatte wegen des Coronavirus strikte Ausgangsbeschränkungen erlassen. Mitte Juni erklärte die Regierung die Pandemie jedoch für besiegt. Touristen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz können mittlerweile wieder ohne Beschränkungen ins Land reisen.

Die Bundesregierung wiederum hat Tunesien als einziges Land in Nordafrika nicht als Corona-Risikogebiet eingestuft. Trotzdem sind bislang vergleichsweise wenig Touristen angereist.

Update, 4. Juli, 14 Uhr: Thüringen: Gericht bestätigt Regeln zu Abstands- und Maskenpflicht

Das Thüringer Oberverwaltungsgericht hat die aktuellen Corona-Regeln zu Mindestabstand und Mund-Nasen-Schutz in Geschäften und öffentlichem Nahverkehr bestätigt. Es sprächen gewichtige Aspekte für eine Rechtmäßigkeit dieser bis zum 15. Juli befristeten Regelungen, entschied der 3. Senat laut Mitteilung in einem Eilverfahren. 

Trotz des deutlichen Rückgangs der Neuinfektionen sei weiter davon auszugehen, dass Covid-19 nach wie vor eine weltweit verbreitete und zu bekämpfende Infektionskrankheit sei, die die Gesundheitsbehörden zum Handeln auch gegen nicht erkrankte Dritte verpflichte.

Damit wiesen die Richter den Antrag eines Mannes aus Sachsen-Anhalt ab, der mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit nach Thüringen pendelt. Er wollte per einstweiliger Anordnung die Thüringer Regeln zu Mindestabstand und Mund-Nasen-Schutz in der Corona-Verordnung außer Vollzug stellen lassen. Dem folgten die Richter nicht.

Das Thüringer Oberverwaltungsgericht hat die aktuellen Corona-Regeln zu Mindestabstand und Mund-Nasen-Schutz in Geschäften und öffentlichem Nahverkehr bestätigt. (Symbolbild)
Das Thüringer Oberverwaltungsgericht hat die aktuellen Corona-Regeln zu Mindestabstand und Mund-Nasen-Schutz in Geschäften und öffentlichem Nahverkehr bestätigt. (Symbolbild)  © dpa/AP/Francisco Seco

Update, 4. Juli, 13.25 Uhr: Tennisprofi Thiem hofft auf Austragung der US Open

Der Tennis-Weltranglisten-Dritte Dominic Thiem (26) rechnet in den kommenden Tagen mit einer erneuten Entscheidung darüber, ob die US Open in New York wie vorgesehen ab dem 31. August stattfinden werden. 

Die USA verzeichnen derzeit in etlichen Bundesstaaten erneut stark ansteigende Zahlen bei Infektionen mit dem Coronavirus. Sollten das nach New York verlegte Masters-Turnier von Cincinnati und direkt danach die US Open ausgetragen werden, wäre er dabei, sagte der Österreicher in einem Interview des ORF.

Die ATP-Tour der Herren will ihren Betrieb mit dem Turnier in Washington am 14. August wieder aufnehmen. Die Austragung wackelt nach Thiems Informationen aber. "Natürlich hoffe ich, dass es weitergeht, aber Sicherheit geht vor, das ist auch ganz klar", sagte der 26-Jährige. 

Man müsse sich nach den Entscheidungen der Regierungen der Austragungsländer richten. "Wenn die eine Gefahr sehen, dann werden sie das Turnier, vor allem so ein großes Turnier wie die US Open in New York, nicht erlauben. Ich glaube, dass in den nächsten Tagen eine Entscheidung fallen wird. Wenn es sicher ist, hoffen wir alle, dass es weitergeht", erklärte Thiem. Besser sei es dann, ohne Zuschauer zu spielen.

Update, 4. Juli, 13.15 Uhr: Freundin von Trump-Sohn positiv auf Corona getestet

Die Freundin des US-Präsidentensohns Donald Trump Jr. (42), Kimberly Guilfoyle (51), hat sich Medienberichten zufolge mit dem Coronavirus infiziert. Nach dem positiven Testergebnis sei sie sofort isoliert worden, zitierten US-Medien am Freitag (Ortszeit) Sergio Gor, Finanzausschuss-Stabschef des Wahlkampfteams von Präsident Trump (74). 

Guilfoyle sammelt Spenden für Trump, der sich im November um eine Wiederwahl bewirbt. "Es geht ihr gut", hieß es weiter. Da sie keine Symptome zeige, soll sie erneut getestet werden, um sicherzustellen, dass das Ergebnis korrekt gewesen sei.

Ihr Freund, Donald Trump Jr., ist demnach negativ auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden. Beide hätten aber alle anstehenden öffentlichen Veranstaltungen vorerst abgesagt.

Laut US-Medien war Guilfoyle mit Trump Jr. in den Bundesstaat South Dakota gereist, um der Rede des Präsidenten am Freitag am Nationaldenkmal von Mount Rushmore beizuwohnen. Sie habe aber nicht das Gefolge des Präsidenten getroffen und soll bislang die einzige Person in der Gruppe gewesen sein, die positiv getestet wurde.

Kimberly Guilfoyle (51) und Donald Trump Jr. (42). (Archivbild)
Kimberly Guilfoyle (51) und Donald Trump Jr. (42). (Archivbild)  © dpa/AP/Evan Vucci

Update, 4. Juli, 13 Uhr: Spanische Großstadt wegen steigender Corona-Zahlen unter Quarantäne

Erstmals seit der Lockerung der Coronamaßnahmen in Spanien ist wieder eine Großstadt wegen steigender Infektionszahlen unter Quarantäne gestellt worden. Das teilte der katalanische Regionalpräsident Quim Torra (57) am Samstag mit. 

In der katalanischen Region Segrià mit der Großstadt Lleida seien insgesamt 200.000 Menschen betroffen, berichtete die Zeitung "La Vanguardia".

Die Quarantäne gelte ab Samstag 12 Uhr. Danach dürfe niemand mehr in die Stadt und umliegende Gemeinden im Westen der Provinz reisen oder sie verlassen, außer um zur Arbeit zu gelangen. Bewohner der Quarantäneregion dürften jedoch einmalig noch bis 16 Uhr an ihren Wohnort in der Zone zurückkehren. Die Polizei errichtet Kontrollposten an den Zufahrtsstraßen.

Ein Lockdown innerhalb der Quarantänezone sei bisher noch nicht nötig, zitierte die Zeitung die katalanische Gesundheitsministerin Alba Vergés (41). Geschäfte und Restaurants müssten deshalb nicht wieder schließen, die Menschen dürften ihre Wohnungen jederzeit verlassen. Vergés rief die Bevölkerung jedoch auf, Versammlungen zu meiden und familiäre Feiern stark zu begrenzen oder zu verschieben.

Update, 4. Juli, 12.55 Uhr: Erste Staats-Milliarde bei Lufthansa eingetroffen

Bei der Lufthansa sind erste Finanzmittel aus der deutschen Staatshilfe eingetroffen. Gut eine Woche nach Zustimmung der Hauptversammlung zu dem Rettungspaket hat der MDax-Konzern die erste Tranche von rund einer Milliarde Euro aus dem KfW-Kredit abgerufen, wie ein Sprecher am Samstag in Frankfurt erklärte. 

Der Zeitpunkt zum Abruf der zwei weiteren Milliarden aus dem Kredit der staatlichen Bank stehe noch nicht fest und könne von der Lufthansa bestimmt werden.

Auch die besonders umstrittene Kapitalbeteiligung des Bundes von 20 Prozent ist auf dem Weg. Die neuen Aktien seien am Freitag ausgegeben worden und sollen am Montag beim Bund eingebucht werden, sagte der Sprecher. Vor allem dieser Teil der Staatshilfe hatte bei Alt-Aktionären Kritik hervorgerufen. Neben Kredit und Aktienanteil ist zudem eine stille Beteiligung geplant, für die steigende Zinsen anfallen.

Bei der Lufthansa sind erste Finanzmittel aus der deutschen Staatshilfe eingetroffen. (Symbolbild)
Bei der Lufthansa sind erste Finanzmittel aus der deutschen Staatshilfe eingetroffen. (Symbolbild)  © dpa/Sven Hoppe

Update, 4. Juli, 12.50 Uhr: Rekord in Indien: Mehr als 22.000 neue Corona-Fälle an einem Tag

Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Indien hat einen neuen Höchstwert erreicht. Wie aus Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht, wurden binnen 24 Stunden bis Samstagmorgen 22.771 neue Fälle registriert. Im gleichen Zeitraum starben 442 Menschen mit oder an dem Erreger Sars-CoV-2.

Indien ist auf Platz vier der am stärksten von Corona betroffenen Länder der Welt - nach Russland, Brasilien und den USA. In dem südasiatischen Land mit rund 1,3 Milliarden Einwohnern ist der Erreger Sars-CoV-2 bislang bei rund 648.000 Menschen nachgewiesen worden. Mehr als 18.000 starben im Zusammenhang mit dem Coronavirus.

Durch die Corona-Auflagen wurden Millionen Menschen arbeitslos, und viele haben Angst, zu verhungern. Inzwischen sind Büros, religiöse Stätten, Restaurants und Shoppingzentren wieder offen. Seit Anfang Juni stieg die Zahl der Neuinfektionen landesweit um rund 450.000 Fälle.

Update, 4. Juli, 12.36 Uhr: Pubs in England dürfen wieder öffnen: Prinz William macht den Anfang

Nach mehr als drei Monaten Schließung wegen der Coronavirus-Pandemie haben seit Samstagfrüh die Pubs in England wieder geöffnet. Der erste, der sich ein Pint gönnte, war offenbar Prinz William. Der 38 Jahre alte Enkel von Queen Elizabeth II. (94) besuchte bereits am Freitagabend einen Pub in der ostenglischen Grafschaft Norfolk, in der Nähe seines Landsitzes Anmer Hall.

Er habe sich bei den Mitarbeitern erkundigt, wie sie sich mit den neuen Umständen arrangiert haben, hieß es dazu in einer Twitter-Mitteilung des Kensington-Palasts. Nebenbei ließ sich der Zweite in der britischen Thronfolge aber auch ein Pint servieren, wie auf Fotos zu sehen war. Es habe sich dabei um Cider gehandelt, berichtete die britischen Nachrichtenagentur PA. "Ich bin ein Cider-Mann", sagte William demnach über seine Vorliebe für den Apfelwein.

Die Regierung hatte die Öffnung der Kneipen erst für die frühen Morgenstunden angesetzt, um zu verhindern, dass die Menschen noch in der Nacht zu den Pubs pilgern. Es gelten strenge Auflagen, beispielsweise müssen Pub-Besucher ihre Kontaktdaten hinterlassen. Bestellungen dürfen nur am Tisch oder per App aufgenommen werden.

Update, 4. Juli, 12.30 Uhr: Tennisprofi Bachinger: 4300 Dollar aus Hilfsfonds erhalten

Der deutsche Tennisprofi Matthias Bachinger (33) hofft auch aus finanziellen Gründen auf eine baldige Wiederaufnahme der weltweiten Tour. Der 33 Jahre alte Münchner, der als Nummer 268 der Weltrangliste derzeit nicht direkt für lukrative Turniere qualifiziert ist, hat während der Corona-Pause kaum etwas verdient, wie er in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" sagte.

"Meine Einnahmen waren in den vergangenen drei Monaten gleich null", erklärte Bachinger und dankte dem Deutschen Tennis Bund für die nationale Turnierserie, die der Verband organisiert hat. Dort habe er 2500 Euro verdient. Aus einem Hilfsfonds von Veranstaltern und besser gestellten Profis habe er 4300 Dollar erhalten, eine zweite Zahlung sei noch nicht sicher.

"Das ist besser als nichts, man kommt irgendwie durch, aber ewig kann das nicht so bleiben", sagte Bachinger. Der einstige 85. der Weltrangliste hat in seiner Karriere gut 1,6 Millionen Dollar an Preisgeld erhalten und kann nach eigenen Worten von seinem Ersparten gut leben. Er müsse "Gott sei Dank keine Existenzängste haben", erklärte Bachinger. 

"Aber für andere Spieler ist es dramatischer, deshalb ist es wichtig, dass die Tour spätestens im Herbst wieder startet, sonst wird es für viele Spieler irgendwann eng."

Tennisprofi Matthias Bachinger (33). (Archivbild)
Tennisprofi Matthias Bachinger (33). (Archivbild)  © dpa/Matthias Balk

Update, 4. Juli, 11.30 Uhr: Merkel: Wir alle schulden den Älteren Dank

Bundeskanzlerin Angela Merkel (65) hat sich bei den älteren Menschen in Deutschland für ihr Durchhaltevermögen in der Corona-Pandemie bedankt. 

"Ich weiß, dass für Sie der Alltag, der ohnehin oft schwierig und einsam ist, noch schwieriger und einsamer wurde", sagte die CDU-Politikerin in ihrer wöchentlichen Videobotschaft (Samstag). "Trotz all dieser Härten habe ich bei vielen Älteren nicht Zorn, sondern häufig Verständnis für unsere Politik der notwendigen Kontaktbeschränkungen gefunden. Dafür danke ich sehr."

Merkel verwies unter anderem auf viele neugegründete Initiativen, bei denen jüngere Menschen Älteren helfen - etwa indem sie sich um Besorgungen kümmern oder anderweitig das tägliche Leben erleichtern. 

"Ich würde mich freuen, wenn diese Initiativen lange erhalten blieben. Der Bedarf für solche Unterstützung über Generationen hinweg wird sicher noch da sein, wenn wir das Virus eines Tages nicht mehr so fürchten müssen", sagte die Kanzlerin.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (65).
Bundeskanzlerin Angela Merkel (65).  © dpa/Wolfgang Kumm

Update, 4. Juli, 11.25 Uhr: Illegale Party in London aufgelöst - mehrere Polizisten verletzt

Bei der Auflösung einer illegalen Party in London sind in der Nacht zum Samstag sieben Polizisten verletzt worden. Wie Scotland Yard mitteilte, wurden die Beamten mit Backsteinen und anderen Gegenständen beworfen, als sie die Teilnehmer der privaten Veranstaltung aufforderten, auseinanderzugehen.

Erst mit Verstärkung durch eine speziell trainierte Einheit gelang es, die Party zu beenden. "Diese Zusammenkünfte sind illegal und stellen eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar", sagte Deputy Assistant Commissioner Laurence Taylor der Polizei-Mitteilung zufolge.

Update, 4. Juli, 11.23 Uhr: Lettland: EU-Kommission genehmigt Staatshilfe für Air Baltic

Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission haben eine staatliche Finanzspritze für die lettische Fluggesellschaft Air Baltic genehmigt.

Das Eigenkapital der von dem Deutschen Martin Gauss geführten Fluglinie kann damit von der Regierung in Riga mit bis zu 250 Millionen Euro unterstützt werden. 

Die Rekapitalisierungsmaßnahme werde Air Baltic dabei helfen, die von der Corona-Pandemie ausgelöste Krise zu überstehen, hieß es einer Mitteilung der EU-Kommission vom Freitagabend.

Lettlands Verkehrsminister Talis Linkaits begrüßte die Entscheidung aus Brüssel. "Air Baltic war und ist der Eckpfeiler der baltischen Luftfahrtbranche", schrieb er auf Twitter. "Die Entscheidung bestätigt, dass die lettische Regierung rechtzeitig die geeigneten Instrumente zur Unterstützung des Unternehmens ausgewählt hat."

Update, 4. Juli, 11.20 Uhr: Iran: Sieben Fußball-Spieler positiv auf Corona getestet

Sieben Fußball-Spieler der iranischen Erstligamannschaft Esteghlal Teheran sowie einer der Co-Trainer sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. 

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna wurde daraufhin das Mannschaftstraining am Samstag abgebrochen. Ein Krisenstab der Fußballclubs berät derzeit, wie es mit dem Tabellenfünften in der Liga weitergehen soll.

Laut internen Vorschriften des iranischen Fußballverbands dürfen Mannschaften mit mehr als sechs Corona-Infizierten nicht mehr an den Ligaspielen teilnehmen. 

Update, 4. Juli, 11.10 Uhr: Erneuter Einspruch von Preußen Münster gegen Drittliga-Niederlage

Drittliga-Absteiger Preußen Münster versucht sein Glück mit einem weiteren Einspruch gegen ein verlorenes Punktspiel. Die Westfalen legten Einspruch gegen das 0:3 am Mittwoch beim SV Meppen ein. 

Das teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Samstag mit. Die Preußen waren gegen den Wiederbeginn der Saison nach der Corona-Pause und legen daher seitdem gegen jede Niederlage Einspruch ein. Das Gründungsmitglied der Bundesliga argumentiert, dass gegen die Grundsätze des Fair Play und der Chancengleichheit verstoßen worden sei.

Münster beklagt dabei unter anderem, dass das Team von Trainer Sascha Hildmann (48) erst Ende Mai wieder ins Mannschaftstraining einsteigen durfte, andere Teams aber wieder früher normal trainiert hätten. Bislang hatte die Preußen mit ihren Einsprüchen keinen Erfolg. Nach dem 0:3 gegen Meppen ist der Abstieg des Clubs in die Regionalliga perfekt.

Trainer Sascha Hildmann (48). (Archivbild)
Trainer Sascha Hildmann (48). (Archivbild)  © dpa/Uwe Anspach

Update, 4. Juli, 11 Uhr: LBS: Corona verhilft zu "Atempause in der Immobilienpreisentwicklung"

Die Corona-Pandemie verschafft dem Immobilienmarkt mit seinen seit Jahren starken Preisanstiegen nach Einschätzung der Landesbausparkassen eine Atempause. "Corona bremst den Preisanstieg bei Wohnimmobilien zumindest vorübergehend aus", sagte der Chef der LBS-Bundesgeschäftsstelle, Axel Guthmann, laut einer Mitteilung vom Samstag in Berlin. 

Die Experten der LBS und Sparkassen erwarten demnach bis zum Herbst keinen weiteren Anstieg der Wohnimmobilienpreise. Noch im Januar seien sie von Preissteigerungen zwischen rund 4 Prozent bei Eigenheimen und Eigentumswohnungen sowie fast 6 Prozent bei Bauland ausgegangen.

Allerdings rechnen die LBS-Experten nicht mit einer dauerhaften Entspannung. Aktuell falle die Nachfrage nach Baugrund, Häusern und Wohnungen "in den kommenden Monaten etwas zurückhaltender" aus, als vor der Corona-Krise. Aber vieles, was vor der Krise die Einschätzung des Wohnungsmarkts bestimmt habe, gelte weiter: Die zum Verkauf stehenden Eigentumswohnungen und Eigenheime waren knapp und seien es immer noch. Basis der Prognose ist eine Befragung von rund 600 Immobilienmarktexperten der Sparkassen-Gruppe.

Update, 4. Juli, 10.55 Uhr: Kramp-Karrenbauer: Deutschland noch lange nicht durch Krise

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer (57) sieht keinen Grund für eine Entwarnung in der Corona-Krise. "Wir sind lange noch nicht durch diese Krise", sagte Kramp-Karrenbauer am Samstag in Berlin bei einer virtuellen Veranstaltung zur Beteiligungskampagne "#DeutschlandKickOff2030". 

Dabei konnten Bürger ihre Erfahrungen in der Krise schildern und Ideen einbringen, welche Lehren aus der Krise gezogen werden sollten.

Kramp-Karrenbauer sprach von einer "Zukunftswerkstatt". Es gehe darum, dass Deutschland besser aus der Krise komme. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak (34) sagte: "Diese Veranstaltung hätte es wahrscheinlich ohne Krise nicht gegeben." An einer digitalen Pinnwand seien in den vergangenen Wochen 3500 Ideen gesammelt worden.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (62, CDU) nannte die Corona-Krise den "größten Stresstest" für die deutsche Wirtschaft in der bisherigen Geschichte der Bundesrepublik. 

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer (57). (Archivbild)
CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer (57). (Archivbild)  © dpa/Reuters-Pool/Fabrizio Bensch

Update, 4. Juli, 10.40 Uhr: Maskenpflicht in Behörden und im öffentlichen Nahverkehr im Iran

Wegen des dramatischen Anstiegs der Anzahl der täglichen Corona-Toten und Neuinfektionen im Iran, hat Präsident Hassan Ruhani (71) eine Maskenpflicht in Behörden sowie im öffentlichen Nahverkehr angeordnet. Ab Sonntag gebe es "ohne Maske keinen Service mehr im öffentlichen Dienst", sagte Ruhani am Samstag.

Die Maskenpflicht gelte auch für den öffentlichen Nahverkehr sowie überdachte Flächen von Einkaufszentren. Besonders in Bussen und U-Bahnen soll notfalls die Polizei dafür sorgen, dass die Maskenpflicht auch eingehalten werde. "Keine Maske zu tragen ist de facto eine Verletzung von Rechten anderer", sagte Ruhani nach Angaben der Webseite des Präsidialamts.

Laut Gesundheitsministerium stirbt im Iran alle 13 Minuten ein Corona-Patient; alle 33 Sekunden kommt es zu einer Neuinfektion. 

Irans Präsident Hassan Ruhani (71). (Archivbild)
Irans Präsident Hassan Ruhani (71). (Archivbild)  © dpa/Iranian Presidency/-

Update, 4. Juli, 10.13 Uhr: Infektions-Kennziffer im Kreis Gütersloh wieder gesunken

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Kreis Gütersloh wieder gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Samstag liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei 66,5. Am Vortag lag dieser Wert bei 76,6, am Donnerstag bei 76,5 und am Dienstag bei 86,0. 

Zum Höhepunkt des Corona-Ausbruchs bei Tönnies lag der Wert bei 270,2. Als Grenzwert für das Ende des regionalen Lockdowns im Kreis gilt der Wert 50.

Update, 4. Juli 10.10 Uhr: Neustart mit Fanfare und Publikum am La Fenice in Venedig

Am Opernhaus La Fenice in Venedig kann wieder vor Publikum gespielt und gesungen werden. "Es ist ein großer Moment, wieder erstmals Zuhörer im Theater zu haben, für uns und für die Stadt Venedig", sagte der Intendant Fortunato Ortombina der dpa. 

Nach monatelanger Corona-Pause feiert das Theater den Neustart an diesem Sonntag mit einem Konzert mit Chor und Orchester. Das Haus hat die Aufführung den Venezianern, der Lagunenstadt und den medizinischen Helfern im Kampf gegen die Covid-19-Krankheit gewidmet, wie Ortombina erläuterte. Auf dem Programm steht die "Fanfare for a Common Man" des US-Komponisten Aaron Copland. 

Außerdem sind Stücke von Claudio Monteverdi, Giovanni Gabrieli und Johann Sebastian Bach vorgesehen. In den kommenden Tagen folgen auch Opernabende.

Italien, Venedig: Der Bühnensaal der Oper von Venedig (La Fenice). (Archivbild)
Italien, Venedig: Der Bühnensaal der Oper von Venedig (La Fenice). (Archivbild)  © dpa/Annette Reuther

Update, 4. Juli, 10.04 Uhr: Kein Corona-Fall bei Testreihe vor Formel-1-Neustart

Die Corona-Testreihe in der Formel 1 vor dem Saisonauftakt in Österreich ist ohne positiven Befund geblieben. Nach Angaben der Rennserie vom Samstag seien in der Woche vor dem Grand Prix in Spielberg 4032 Fahrer, Teammitglieder und weitere Mitarbeiter auf Infektionen mit dem Coronavirus getestet worden.

"Keiner dieser Menschen wurde positiv getestet", teilte die Formel 1 mit. Die Testreihe erstreckte sich vom 26. Juni bis zum 2. Juli, dem Tag vor den ersten Trainingseinheiten der neuen Saison. Die Formel 1 will wöchentlich die Ergebnisse der regelmäßigen Corona-Tests bei allen Beteiligten bekanntgeben.

Update, 4. Juli, 9.37 Uhr: 422 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge 422 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 196.096 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI am Samstagmorgen meldete (Datenstand 4. Juli, 0 Uhr).

9010 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das bedeutet ein Plus von 7 im Vergleich zum Vortag. Etwa 181.300 Menschen haben die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden. Das sind etwa 400 mehr als noch einen Tag zuvor.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach RKI-Schätzungen mit Datenstand 3. Juli, 0 Uhr, bei 0,84 (Vortag: 0,83). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Update, 4. Juli, 9.25 Uhr: Protestaktion bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück

Aktivisten haben am Standort Rheda-Wiedenbrück des Fleischverarbeiters Tönnies protestiert. Sie forderten ab dem frühen Samstagmorgen auf Plakaten etwa "Schluss mit der Ausbeutung von Mensch und Tier", wie ein Polizeisprecher sagte. 

Vier Aktivisten hätten auf dem Dach des Betriebes ein Plakat gezeigt, weitere Demonstranten hätten Zelte in der Einfahrt des Fleischbetriebs aufgebaut und diese blockiert, hieß es. Nach Angaben eines dpa-Reporters hatten sich einige der Protestierenden mit Fahrradschlössern zusammengekettet. Die Polizei sprach von insgesamt etwa 25 Aktivisten.

Update, 4. Juli, 9.16 Uhr: Erster Rennfahrer der Nascar-Serie mit positivem Corona-Test

Der siebenmalige Nascar-Champion Jimmie Johnson (44) ist als erster Fahrer in der US-Rennserie positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der 44-Jährige machte das Ergebnis am Freitag (Ortszeit) vor dem Rennwochenende in Indianapolis öffentlich. 

Johnson zeigt keine Symptome, er hatte sich testen lassen, nachdem das Virus bei seiner Ehefrau festgestellt worden war. Das Nascar-Rennen am Sonntag soll wie geplant stattfinden.

Update, 4. Juli, 7.30 Uhr: Corona erschwert Vorbereitungen für Buchmesse

In 100 Tagen beginnt die Frankfurter Buchmesse - so die Corona-Pandemie nicht kurzfristig einen Strich durch die Rechnung macht. Viele Fragen sind drei Monate vor dem Termin (14. bis 18. Oktober) noch offen - etwa was aus dem Ehrengast Kanada wird. Man sei "in Gesprächen", hieß es dazu bei der Buchmesse.

Unklar ist, wie viele Verlage in den Messehallen ausstellen. Buchmesse-Direktor Juergen Boos (59) rechnete Ende Mai mit rund einem Drittel der Teilnehmer. Aktuelle Zahlen gibt es nicht: Erst Mitte August will die Buchmesse eine erste Bilanz der Anmeldungen ziehen. Vieles wird nur digital stattfinden, etwa die Events unter der Dachmarke "Bookfest". An den Besuchertagen hält die Buchmesse aber fest.

Flankiert wird die Buchmesse wie üblich vom Deutschen Buchpreis am 12. Oktober und vom Friedenspreis am 20. Oktober. Beide Termine stehen nach Angaben des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels nicht in Frage. Beim Friedenspreis in der Paulskirche sind 100 Besucher zugelassen. Der Buchpreises wird ohne Publikum übergeben.

Buchmesse-Direktor Juergen Boos (59). (Archivbild)
Buchmesse-Direktor Juergen Boos (59). (Archivbild)  © DPA/Arne Dedert

Update, 4. Juli, 7 Uhr: Mehr als 20 Prozent mehr entsorgter Elektroschrott seit Lockdown-Ende

Seit Ende des Corona-Lockdowns ist in Deutschland mehr als 20 Prozent mehr Elektroschrott entsorgt worden als im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor. "Die weitgehende Reduzierung des Lebens auf das häusliche Umfeld scheint insgesamt zu verstärkten 'Aufräumaktionen' geführt zu haben", sagte Bernhard Jehle, Vorsitzender vom Bundesverband für Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) der Deutschen Presse-Agentur.

Verglichen mit dem gleichen Zeitraum im Jahr 2019 sei die entsorgte Menge an alten Elektrogeräten um 20 bis 30 Prozent angewachsen. Besonders dort, wo viele Wertstoffhöfe coronabedingt geschlossen hatten, komme nun besonders viel Elektroschrott an, der zwischenzeitlich wohl zu Hause gelagert worden sei. Auch der Neustart in der Industrie sorgt für wachsende Mengen.

Die Recyclingbetriebe, die während des Lockdowns über eine Flaute klagten, können vom derzeitigen Boom jedoch nicht profitieren - im Gegenteil: Die Logistik müssen nun extrem schnell umorganisiert werden, um zum Beispiel weiterhin eine schnelle Abholung von großen Elektrogeräten leisten zu können. 

Update, 4. Juli, 6.50 Uhr: Bolsonaro legt Veto gegen Maskenpflicht in Kirchen und Geschäften ein

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro (65) hat sein Veto gegen eine Maskenpflicht auch in geschlossenen Räumen wie Kirchen, Geschäften und Schulen eingelegt. Zwar stimmte er für ein Gesetz zum Tragen von Schutzmasken in der Öffentlichkeit, schwächte es aber ab, indem er sich gegen entsprechende Klauseln aussprach. Dies ging aus einer Veröffentlichung im "Diário Oficial", einer Art Amtsblatt, am Freitag hervor.

Aus dem Präsidentenpalast hieß es, die Formulierung "weitere geschlossene Orte, an denen sich Personen versammeln" könne zu Rechtsverletzungen führen. Bolsonaro argumentierte, es bestehe die Möglichkeit, dass jemand ohne Maske in seinem eigenen Haus zu einer Geldstrafe verurteilt werden könnte. Weil sich nicht nur eine Formulierung streichen lasse, habe er ganze Klauseln blockiert.

Der Kongress wird Bolsonaros Einsprüche prüfen und hat 30 Tage Zeit, um diesen zu folgen oder sie zu Fall bringen. Lokale Vorschriften zum Tragen der Maske werden damit nicht aufgehoben.

Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro (65). (Archivbild)
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro (65). (Archivbild)  © dpa/AP/Eraldo Peres

Update, 4. Juli 6.20 Uhr: Rabatte für Neuwagen ziehen wieder an

Die Corona-Krise hat den deutschen Automarkt nahezu lahmgelegt. Um den Absatz zu stimulieren, drehen Hersteller und Händler wieder stärker an den Rabattschrauben.

Nach dem coronabedingten Markteinbruch geben die Autohersteller und -händler langsam wieder Gas bei ihren Aktionen zur Verkaufsförderung. Ansatzpunkt der Werbung werde insbesondere die Absenkung der Mehrwertsteuer um drei Punkte seit Anfang Juli, heißt es in der regelmäßigen Rabattstudie des CAR-Instituts. Die erhöhten staatlichen Förderprämien für Elektroautos wirkten hingegen auf den Gesamtmarkt kaum belebend, kritisierte Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer.

Update, 4. Juli, 6.10 Uhr: Willy Astor: Auftritte in Autokinos zunächst befremdlich

Der Kabarettist Willy Astor (58) gewöhnt sich nur widerwillig an Auftritte in Autokinos in der Corona-Epidemie. "Das war beim ersten Mal schon sehr befremdlich", sagte der 58-Jährige der "Augsburger Allgemeinen". "Da dachte ich die erste halbe Stunde, es sitzt gar niemand in den Autos, und die Leute sind spazieren gegangen." Erst mit der Zeit seien Hupen als Applaus ertönt und die Auftritte lustig geworden. "Am Ende war es wie Lachen auf Rädern". Aber er hoffe, nicht jahrelang in Autokinos spielen zu müssen, betonte er. "Das ist auf die lange Strecke nicht so mein Ding."

Er habe die Corona-Krise als wochenlangen Karfreitag erlebt, so der Künstler. "Insgesamt habe ich mich an diese Art der Depression gewöhnt. Uns Künstlern ist der Mund sozusagen immer noch halb zugeklebt."

Kabarettist Willy Astor (58). (Archivbild)
Kabarettist Willy Astor (58). (Archivbild)  © dpa/picture alliance/Matthias Balk

Update, 4. Juli, 6 Uhr: WHO: Steigende Coronazahlen sind kein Anzeichen einer zweiten Welle

Die jüngst wieder steigenden Zahlen an nachgewiesenen Corona-Infektionen in vielen Ländern sind nach Meinung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) kein Anzeichen einer zweiten Welle. Vielmehr handele es sich um einen zweiten Höhepunkt der ersten Welle, sagte der WHO-Nothilfekoordinator Michael Ryan (55) am Freitagabend in einem Briefing bei der Genfer Auslandspresse (ACANU).

"Was wir jetzt in vielen Ländern erleben, ist ein zweiter Höhepunkt der ersten Welle in vielen Ländern, wo das Virus nicht genug unterdrückt worden ist, um eine Übertragung der Krankheit zu verhindern", sagte Ryan. Um so mehr müssten Maßnahmen wie Handhygiene, Abstand halten und Isolation von Infizierten und ihren Kontaktn konsequent weiter angewendet werden. "Sonst könnten wir eine Situation bekommen, wo das Infektionsniveau anhaltend höher ist als wir es wirklich wollen."

Das Potenzial einer zweiten Welle sei da, sagte Ryan, etwa im Winter, wenn wieder mehr Menschen eng in Räumen zusammen seien und das Virus sich dadurch leichter von Mensch zu Mensch verbreiten könne als jetzt. Womöglich reagiere das Virus auch auf Temperaturen.

WHO-Nothilfekoordinator Michael Ryan (55). (Archivbild)
WHO-Nothilfekoordinator Michael Ryan (55). (Archivbild)  © dpa/KEYSTONE/Salvatore Di Nolfi

Update, 4. Juli, 3.34 Uhr: Erneute Krawalle bei Protesten gegen Corona-Quarantäne in Chile

Die zweite Nacht in Folge ist es bei Protesten gegen die seit Wochen andauernde Ausgangssperre zur Eindämmung der Corona-Pandemie in der chilenischen Hauptstadt Santiago zu Ausschreitungen gekommen. Im Viertel Villa Francia errichteten Demonstranten Barrikaden und schleuderten Brandsätze, wie auf von der Polizei veröffentlichten Videos am Freitag zu sehen war. 

Die Beamten setzten Wasserwerfer und Tränengas ein. Bereits in der Nacht zuvor war es an verschiedenen Orten in Santiago de Chile zu Protesten und Krawallen gekommen.

Der Großraum Santiago steht seit Wochen unter Quarantäne, viele Menschen können deshalb ihrer Arbeit nicht nachgehen. Immer wieder protestieren vor allem Bewohner ärmerer Viertel wegen der schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Lage in der Corona-Krise auf der Straße. Zuletzt wurde die Ausgangssperre noch einmal verlängert. In den betroffenen Gebieten lebt mehr als die Hälfte aller Chilenen.

Update, 4. Juli, 2.37 Uhr: Britische Regierung warnt Kneipengänger vor Alkohol-Exzessen

Unmittelbar vor der Wiedereröffnung der Pubs in England hat die britische Regierung die Kneipengänger vor Exzessen gewarnt. "Man könnte hinter Gittern landen, wenn man das Gesetz bricht", sagte Gesundheitsminister Matt Hancock (41) laut "Daily Mail". Betrunkene Schläger würden eingesperrt, wenn sie am "Super-Samstag" randalieren würden. 

Briten könnten "heute auf jeden Fall" in die Bar gehen, aber sie müssten vernünftig sein. Ab 7 Uhr MESZ darf das erste frischgezapfte Pint seit mehr als drei Monaten bestellt werden.

Gäste im Pub müssen beim Betreten ihre Kontaktdaten hinterlassen. Menschenansammlungen am Tresen sind nicht erlaubt. Die Polizei hat die Zahl ihrer Einsatzkräfte stark erhöht. Premierminister Boris Johnson (56) hatte seine Landsleute am Freitag aufgefordert, sich an die Regeln zu halten, um eine zweite Corona-Welle zu vermeiden. Er betonte, dass "wir noch nicht über den Berg sind" und fügte hinzu: "Lasst es uns nicht vermasseln."

Neben Pubs dürfen ab Samstag auch Restaurants, Hotels, Kinos, Museen und viele andere Einrichtungen wieder öffnen. 

Update, 4. Juli 2 Uhr: An Krebs erkrankte Moderatorin Gundel: Coronakrise hat auch ihr Gutes

Die an Brustkrebs erkrankte "Sportschau"-Moderatorin Okka Gundel (45) hat den Corona-Beschränkungen auch etwas Gutes abgewinnen können. "Durch Corona stand plötzlich die ganze Welt still. Nicht nur mein Leben und meine Berufswelt, sondern die ganze Welt", sagte die Journalistin, die derzeit eine Chemotherapie macht, dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".

Viele Sendungen und Veranstaltungen, die sie moderieren hätte sollen, seien einfach ausgefallen. "Ich konnte dadurch sozusagen unauffällig vom Bildschirm verschwinden. Das hat mich ein wenig getröstet." Sie sei sich zwar bewusst, dass die Coronakrise viele Menschen hart getroffen hat. "Dennoch war ich so manches Mal froh, dass überall Stillstand herrscht und nicht nur bei mir." Mit Blick auf ihre Chemotherapie sei sie grundsätzlich optimistisch. "Es ist nicht mehr Land unter, sondern Land in Sicht."

Sportmoderatorin Okka Gundel (45). (Archivbild)
Sportmoderatorin Okka Gundel (45). (Archivbild)  © dpa/Marcus Brandt

Update, 4. Juli 0.01 Uhr: 38 Corona-Fälle in Baseball-Liga vor Wiederaufnahme des Trainings

In der amerikanischen Baseball-Liga sind vor der Wiederaufnahme des Trainings 31 Spieler und sieben Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. 19 der 30 Clubs hätten Corona-Fälle, teilten die MLB und die Spielergewerkschaft am Freitag (Ortszeit) mit. 

Im Rahmen der Untersuchungen seien 3185 Proben entnommen und getestet worden. Bekannt gemacht wurde zunächst nicht, bei welchen Spielern der Test positiv ausfiel.

Wegen der Corona-Pandemie war das Training Mitte März unterbrochen worden, zwei Wochen vor dem ursprünglich geplanten Saisonauftakt. Die neue Saison soll nun am 23. und 24. Juli starten - erstmals ohne Zuschauer und mit einem verkürzten Spielplan. Der Ende Juni veröffentlichte Spielplan sieht 60 Vorrundenpartien für die Teams vor. Die Endspiele der sogenannten World Series sollen im Oktober abgeschlossen sein.

Ob der Plan umgesetzt werden kann, hängt auch vom weiteren Infektionsgeschehen ab. Die USA kämpfen derzeit mit einem dramatischen Anstieg an Neuinfektionen in zahlreichen Bundesstaaten.

Update, 3. Juli, 23.10 Uhr: Untersuchungen gegen Ex-Premier Philippe in Corona-Krise

Nach dem Rücktritt der französischen Regierung hat die Justiz gegen den bisherigen Premier Édouard Philippe und zwei Ex-Minister Untersuchungen wegen Vorwürfen in der Corona-Krise eingeleitet.

Die Anklagen richten sich neben Philippe gegen die ehemalige Gesundheitsministerin Agnes Buzyn und ihren Nachfolger Olivier Véran, wie die französische Nachrichtenagentur AFP am Freitag unter Berufung auf Justizkreisen mitteilte. Demnach seien mehrere Dutzend Beschwerden eingegangen. Neun davon seien für zuverlässig erklärt worden. Den drei Politikern wird fehlende Bekämpfung einer Katastrophe vorgeworfen.

Die Klagen wegen fahrlässiger Tötung und unterlassener Hilfeleistung wurden unter anderem von Ärzten, Vereinigungen und Gefangenen eingereicht. Frankreich ist mit etwa 30.000 Corona-Toten besonders von der Pandemie betroffen.

Die Regierung unter Philippe ist am Freitag vor dem Hintergrund des Sieges der Grünen bei den Kommunalwahlen zurückgetreten. Sein Nachfolger wurde der 55-jährige Jean Castex.

Paris: Edouard Philippe (l), ehemaliger Premierminister von Frankreich, applaudiert Jean Castex nach der Amtsübergabe im Hof des Hotels de Matignon, dem Amtssitz des Premierministers.
Paris: Edouard Philippe (l), ehemaliger Premierminister von Frankreich, applaudiert Jean Castex nach der Amtsübergabe im Hof des Hotels de Matignon, dem Amtssitz des Premierministers.  © Michel Euler/AP/dpa

Update, 3. Juli, 20.37 Uhr: Verband optimistisch - Tischtennis-EM soll trotz Corona stattfinden

Der europäische Tischtennis-Verband ETTU ist optimistisch, dass die Einzel-Europameisterschaften in Warschau im September trotz der Corona-Pandemie stattfinden werden.

"Noch vor einigen Wochen haben wir gezögert, ob die Europameisterschaften 2020 durchgeführt werden können. Jetzt freue ich mich, sagen zu können, dass wir mehr als zuversichtlich sind, dass die Meisterschaft dank des unermüdlichen Einsatzes unserer polnischen Freunde wie geplant stattfinden kann", sagte der ETTU-Präsident Ronald Kramer am Freitag.

Die EM im Einzel, Doppel und Mixed soll in der Zeit vom 15. bis 20. September in der polnischen Hauptstadt ausgetragen werden. Voraussetzung dafür sei, dass alle Gesundheits- und Sicherheitsauflagen der Corona-Zeit erfüllt werden könnten und dass alle Spieler in der Lage seien, sich angemessen auf das Turnier vorzubereiten, betonte Kramer. Im Gegensatz dazu hat der Weltverband ITTF seine Mannschafts-WM in Südkorea wegen der Verbreitung des Coronavirus bereits in das Jahr 2021 verlegt.

Update, 3. Juli, 18.49 Uhr: Gelöbnis-Feier von Soldaten wegen Corona eingeschränkt

Ein für den 20. Juli vorgesehenes öffentliches Gelöbnis von Bundeswehr-Soldaten muss nach einem Medienbericht wegen der Corona-Krise erheblich eingeschränkt werden.

Bei der in Berlin geplanten Zeremonie dürfen nur etwas mehr als ein Dutzend Soldatinnen und Soldaten verschiedener Teilstreitkräfte antreten und dort ihren Diensteid ablegen, wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" (Freitag) berichtet. Die Gelöbnis-Feier soll live im Fernsehen übertragen werden.

Genau ein Jahr zuvor hatten 400 Bundeswehrrekruten mit einem feierlichen Gelöbnis zum 75. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler an den Widerstand gegen das NS-Regime erinnert.

Bei dem Festakt auf dem Paradeplatz des Verteidigungsministeriums in Berlin mit vielen Ehrengästen hatte Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) ihren ersten großen Auftritt im Amt.

Update, 3. Juli, 18.23 Uhr: Österreichs Kanzler unzufrieden mit Tempo bei Testergebnissen

Angesichts einer zuletzt gestiegenen Zahl von Corona-Infektionen dringt Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auf schnellere Testergebnisse. Bis zum Vorliegen eines Resultats dauere es oft 48 Stunden oder mehr. "Das darf es nicht geben", sagte Kurz am Freitag in Wien. Es zähle jede Stunde. Er verwies auf die 390 Millionen Euro, die seine Regierung für das Corona-Screening in die Hand nehme, um auf einen lokalen oder regionalen Ausbruch umgehend reagieren zu können.

Jüngst war es in Oberösterreich im Umfeld einer Freikirche zu zahlreichen neuen Corona-Infektionen gekommen. Rund 1400 Menschen mussten in Quarantäne. Schulen und Kindergärten sind seit Freitag im Raum Linz wieder für eine Woche geschlossen. Grundsätzlich will die Regierung aus ÖVP und Grünen mit einem Krisen- und Katastrophenschutzgesetz die Basis schaffen, um künftig besser auf Notsituationen reagieren zu können.

Unterdessen haben zwei Frauen, die von Oberstdorf nach Meran gewandert waren, in Tirol eine größere Suche nach Kontaktpersonen ausgelöst. Eine der beiden Wanderinnen war nach der Rückkehr nach Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Die Wanderinnen hatten Ende Juni an fünf aufeinanderfolgenden Tagen in fünf unterschiedlichen Unterkünften in Tirol übernachtet. Eine Gastgeberfamilie einer Privatunterkunft sei mit dem Coronavirus infiziert, teilten die Behörden am Freitag mit.

Wien: Sebastian Kurz kommt zu einer Pressekonferenz zu dem Thema "Wirtschaft, kritische Infrastruktur, Prognostik und Medizin" ins Bundeskanzleramt.
Wien: Sebastian Kurz kommt zu einer Pressekonferenz zu dem Thema "Wirtschaft, kritische Infrastruktur, Prognostik und Medizin" ins Bundeskanzleramt.  © Hans Punz/APA/dpa

Update, 3. Juli, 17.20 Uhr: Japan - Höchster Tagesanstieg an Corona-Fällen seit zwei Monaten

In Japan wächst die Angst vor einer neuen Infektionswelle. Das Land hat mit 209 Fällen am Freitag den höchsten Tagesanstieg an Corona-Neuinfektionen seit zwei Monaten erlebt, wie die Behörden meldeten. Darunter fallen auch 124 Fälle allein in Tokio, ebenfalls der höchste Anstieg an Neuinfektionen binnen 24 Stunden für die Hauptstadt seit Anfang Mai.

Tokio müsse sich auf eine mögliche zweite Corona-Welle einstellen, sagte Gouverneurin Yuriko Koike. Sie appellierte an die Menschen, das Nachtleben zu meiden. Die 20- bis 30-Jährigen machten etwa 70 Prozent bei den Neuinfektionen am Freitag aus, sagte sie. Der Aufwärtstrend kommt zwei Tage vor der Gouverneurswahl in Tokio, bei der die amtierende Gouverneurin eine Wiederwahl anstrebt.

Der jüngste Anstieg rechtfertige keinen erneuten Ausnahmezustand, sagte Regierungssprecher Yoshihide Suga bei einer Pressekonferenz. Die Zahl der Infizierten war seit der Aufhebung des landesweiten Corona-Notstandes Mitte Mai wieder gestiegen. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie gab es in Japan nach offiziellen Angaben bisher nahezu 20.000 bestätigte Infektionsfälle, rund 990 Menschen starben.

Tokio: Passanten mit Schutzmasken und Regenschirmen gehen über eine Straße. Landesweit wächst die Angst vor einer neuen Infektionswelle.
Tokio: Passanten mit Schutzmasken und Regenschirmen gehen über eine Straße. Landesweit wächst die Angst vor einer neuen Infektionswelle.  © Du Xiaoyi/XinHua/dpa

Update, 3. Juli, 17.08 Uhr: Mehr als 48.000 neue Corona-Fälle in Brasilien

Das von der Corona-Pandemie stark betroffene Brasilien hat mit mehr als 48.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden einen der höchsten Tageswerte registriert. Damit haben sich fast 1,5 Millionen Menschen mit dem Virus angesteckt, wie das Gesundheitsministerium in Brasília am Donnerstagabend (Ortszeit) mitteilte.

1252 Tote wurden zwischen Mittwochabend und Donnerstagabend erfasst, 61.884 Patienten sind in dem größten und bevölkerungsreichsten Land in Lateinamerika bislang gestorben.

Nur in den USA wurden bislang mehr Infektionen und Tote verzeichnet. Die tatsächlichen Zahlen in Brasilien dürften noch weit höher liegen, auch weil das Land sehr wenig testet. Wissenschaftliche Studien und Schätzungen von Organisationen legen nahe, dass sich mindestens siebenmal so viele Menschen infiziert haben wie bislang bekannt, und doppelt so viele wie erfasst gestorben sind. Brasilien hat 210 Millionen Einwohner und ist 24 Mal so groß wie Deutschland.

Präsident Jair Bolsonaro hatte das Coronavirus als "kleine Grippe" verharmlost und wollte keine Maßnahmen zur Eindämmung treffen. Nachdem Gouverneure und Bürgermeister Einschränkungen erlassen hatten, wurden diese vielerorts zuletzt wieder gelockert.

Der Bürgermeister der Stadt Itabuna im nördöstlichen Bundesstaat Bahia etwa sagte in einem Video, dass die Geschäfte am 9. Juli wieder öffnen würden, "sterbe, wer auch immer sterben möge".

Rio De Janeiro: Luftaufnahme des Maracanã-Stadions und des Feldkrankenhauses für die Behandlung von Covid-19-Patienten.
Rio De Janeiro: Luftaufnahme des Maracanã-Stadions und des Feldkrankenhauses für die Behandlung von Covid-19-Patienten.  © Fernando Souza/dpa

Update, 3. Juli, 17.01 Uhr: Infektiöse Corona-Masken an Darmstadts Oberbürgermeister geschickt?

Unbekannte haben am Freitag ein Päckchen mit mutmaßlich benutzten Corona-Schutzmasken an den Darmstädter Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) geschickt.

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Update, 3. Juli, 16.19 Uhr: Produktionsstopp bei Tönnies vorerst bis 17. Juli

Die Fleischfabrik der Firma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück (Kreis Gütersloh) bleibt vorerst bis zum 17. Juli geschlossen. Das teilte die Stadt am Freitag mit, nachdem sich am Donnerstag mehrere Behörden und Vertreter des Landes sowie des Kreises getroffen hatten.

Dieses Datum entspricht der für die Arbeiter vom Land angeordneten Quarantäne-Verfügung. In der Nacht war die bisherige gültige Schließungsverfügung ausgelaufen.

Laut Mitteilung kann Tönnies auf Antrag einzelne Betriebsschließungen oder Betretungsverbote am Standort Rheda-Wiedenbrück auch vor Ablauf der neuen Frist aufheben lassen. Voraussetzung ist ein Konzept zum Gesundheits- und Arbeitsschutz, dass den Vorgaben der Corona-Schutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen entspricht.

Am Montag soll laut Mitteilung über ein von Tönnies vorgelegtes Hygienekonzept für die Wiederaufnahme des Betriebs bei einem Abstimmungstermin beraten werden. Laut Stadt sind dabei Vertreter des Unternehmens und alle Fachbehörden eingebunden.

Update, 3. Juli, 16.05 Uhr: Spahn weist Verantwortung für Versäumnisse in der Corona-Krise zurück

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)hat eine persönliche Verantwortung für Versäumnisse zu Beginn der Corona-Krise zurückgewiesen. Insbesondere bei der Frage, ob noch früher noch mehr Masken hätten beschafft werden müsste, verteidigte der Unionspolitiker den damals eingeschlagenen Kurs.

"Hätten wir schon früher beginnen sollen, Schutzmasken zu kaufen? Ja, natürlich", sagte Spahn dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Gleichzeitig fügte er hinzu, er habe sich nicht bewusst gegen den Kauf von mehr Schutzmasken entschieden. "Es ist im Januar oder vor einem Jahr auch niemand zu mir gekommen und hat gesagt, wir sollten jetzt Schutzmasken kaufen", so Spahn.

Unter den Masken, die sein Ministerium ins Land geholt habe, seien auch qualitativ minderwertige gewesen. Der Ausfall habe im Schnitt bei über 20 Prozent gelegen. "Ich kann nicht verantworten, viel Steuergeld für diese Produkte zu überweisen, ohne sie überprüft zu haben", sagte Spahn.

Auf den Vorwurf, er habe zu Beginn der Krise zu "Gelassenheit" aufgerufen entgegnete Spahn: "Dem Wort 'Gelassenheit' hatte ich ein Adjektiv vorangestellt: 'aufmerksame Gelassenheit'." Zwar würde er heute eher das Wort "Besonnenheit" benutzen, so Spahn. Dennoch habe er vom ersten Tag an gesagt, dass er das Virus sehr ernst nehme.

FDP-Fraktionsvize Michael Theurer sprach hingegen von Schutzbehauptungen Spahns. Jeder könne nachlesen, was er am Anfang der Krise gesagt und getan habe. "Dass ihn Ende Januar niemand nach dem Kauf von Schutzmasken gefragt hat, ist schlicht nachweislich gelogen", sagte Theurer der Deutschen Presse-Agentur. Spahn solle sich für diese falsche und schädliche Behauptung entschuldigen, statt nun so zu tun, als hätte niemand die Probleme kommen sehen können.

Spahn forderte zudem eine allgemein bessere Vorsorge des Staates bei Gesundheitsrisiken. Das Robert Koch-Institut und die Gesundheitsämter etwa müssten künftig vor Ort so gut zusammenarbeiten, "dass im Ernstfall sofort alles reibungslos klappt." In Europa und auf nationaler Ebene fehle es derzeit an Strukturen für Gesundheitsrisiken. Das sei anders bei Finanzrisiken, für die es seit der Eurokrise Mechanismen gebe, oder bei Sicherheitsrisiken, für die es die Nato und andere Kooperationen gebe.

Denkbar sei außerdem dass es in Zukunft häufiger Pandemien geben werde. Zudem warnte der Minister vor anderen Gefahren als Viren. "Experten warnen zunehmend auch vor Bakterien. Wenn die Resistenzen gegen Medikamente zunehmen, sind diese Szenarien mindestens so erschreckend wie die zu neuen Viren", sagte Spahn. Auch der Bioterrorismus sei eine reelle Gefahr.

Jens Spahn (CDU), Bundesgesundheitsminister, äußert sich am Rande der Plenarsitzung im Deutschen Bundestag gegenüber Medienvertretern.
Jens Spahn (CDU), Bundesgesundheitsminister, äußert sich am Rande der Plenarsitzung im Deutschen Bundestag gegenüber Medienvertretern.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Update, 3. Juli, 15.57 Uhr: Spanien stellt weitere 50 Milliarden an Corona-Hilfen bereit

Die linke spanische Regierung hat ein weiteres Hilfspaket im Umfang von 50 Milliarden Euro zur Ankurbelung der von der Corona-Krise gebeutelten Wirtschaft des Landes aufgelegt.

40 Milliarden seien als staatliche Kreditgarantien vorgesehen, um Investitionen in umweltgerechte Techniken sowie die Digitalisierung zu fördern, meldete die Nachrichtenagentur Europa Press am Freitag. Ein Fonds mit 10 Milliarden Euro solle Unternehmen unter die Arme greifen, die wegen Corona in Zahlungsschwierigkeiten geraten.

Bereits im März hatte die Regierung 100 Milliarden Euro zur Dämpfung des wirtschaftlichen Absturzes während der Corona-Krise bereit gestellt. Davon sind Medienberichten zufolge bisher 78 Milliarden in Anspruch genommen worden. Die Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez hatte insgesamt Hilfen im Umfang von 200 Milliarden Euro angekündigt. Das entspricht etwa 20 Prozent der Wirtschaftskraft des Landes.

Allerdings sind Spaniens Möglichkeiten zum Gegensteuern wegen der schon vor der Corona-Krise hohen Staatsschulden begrenzt. Das Land setzt sich deshalb dafür ein, dass die im Rahmen des geplanten 750 Milliarden Euro schweren EU-Fonds vorgesehenen Hilfen als nichtrückzahlbare Zuschüsse gewährt werden, wie dies auch Deutschland und Frankreich unterstützten. Dagegen wehren sich Österreich, die Niederlande, Dänemark und Schweden.

Spanien gehört mit knapp 250.000 Corona-Fällen und mehr als 28.300 Toten zu den in Europa am schwersten von der Corona-Krise getroffenen Ländern. Infolge eines besonders strengen Lockdowns ab Mitte März schrumpfte die Wirtschaft im ersten Quartal um 5,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal.

Für das 2. Quartal wird sogar ein Rückgang um bis zu 21,8 Prozent erwartet und für das gesamte Jahr ein Minus von 10 bis 15 Prozent.

Benidorm: Felipe VI. (l), König von Spanien, begrüßt Ximo Puig, Ministerpräsident der Region Valencia, während eines Besuchs in der Autonomen Gemeinschaft Valencia.
Benidorm: Felipe VI. (l), König von Spanien, begrüßt Ximo Puig, Ministerpräsident der Region Valencia, während eines Besuchs in der Autonomen Gemeinschaft Valencia.  © Casa De S.M. El Rey/EUROPA PRESS/dpa

Update, 3. Juli, 15.44 Uhr: Italien befürchtet noch weniger Geburten durch Corona-Krise

Das einst so kinderreiche Italien befürchtet, dass durch die Corona-Krise die ohnehin niedrige Zahl der Geburten weiter sinken wird. Als Gründe nennen Experten das aktuell oft unsichere Lebensgefühl, Arbeitslosigkeit und Zukunftsängste wegen der Wirtschaftskrise.

In dem am Freitag in Rom vorgestellten Jahresbericht der Statistikbehörde Istat in Rom heißt es: "Der rasche Rückgang der Geburtenrate könnte sich in der Zeit nach Covid-19 noch weiter beschleunigen."

Schon in den vergangenen Jahren gab es in dem Mittelmeerland oft sehr niedrige Babyraten. Derzeit gehen die Fachleute von einer Zahl von im Schnitt 1,3 Kindern pro Frau aus. In Deutschland liegt die Rate etwas darüber, bei über 1,5 Kindern.

Nun schätzen die Statistiker in Prognosen, dass wegen der Corona-Krise - verteilt auf 2020 und 2021 - in Italien mindestens rund 10.000 Babys weniger geboren werden als vor der Lungenkrankheit erwartet. Sollte die Arbeitslosigkeit steil steigen und sich die Wirtschaftslage weiter verdüstern, könnte es sogar noch weniger Nachwuchs geben.

Während 2018 noch 439.747 Mädchen und Jungen zur Welt kamen, könnte die Zahl 2021 dann unter 400.000 sinken, heißt es in dem Bericht.

Italien ist von der Corona-Welle seit Ende Februar besonders hart getroffen worden. Bisher zählten die Behörden mehr als 240.000 Ansteckungen mit dem Sars-CoV-2-Virus. Rund 35.000 Menschen starben offiziell mit oder durch Corona. Obwohl der harte Lockdown beendet ist, erholt sich das Land nur zögerlich.

Ein Baby klammert sich an den Finger seiner Mutter. Das einst so kinderreiche Italien befürchtet, dass durch die Corona-Krise die ohnehin niedrige Zahl der Babys weiter sinken wird.
Ein Baby klammert sich an den Finger seiner Mutter. Das einst so kinderreiche Italien befürchtet, dass durch die Corona-Krise die ohnehin niedrige Zahl der Babys weiter sinken wird.  © Fabian Strauch/dpa

Update, 3. Juli, 15.37 Uhr: Firmen aus Israel und Abu Dhabi bündeln Kräfte gegen Coronavirus

Obwohl Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate offiziell keine diplomatischen Beziehungen führen, kooperieren mehrere Firmen aus den Ländern jetzt im Kampf gegen das Corona-Virus.

"Dies ist eine historische Zusammenarbeit, die aus einer globalen Krise heraus geboren ist", wird Ariel Karo vom israelischen Rüstungs- und Technologiekonzern Rafael am Freitag in einer Mitteilung zitiert.

Das in Abu Dhabi beheimatete Technologie-Unternehmen Group 42 (G42) unterzeichnete nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur WAM zwei Absichtserklärungen mit den israelischen Rüstungskonzernen Rafael und Israel Aerospace Industries (IAI). Die Firmen wollten demnach in der Forschung zusammenarbeiten.

Ziel sei es, Methoden zu finden, um das Virus effektiv zu bekämpfen, sagte IAI-Vizepräsident Joaw Turgemann am Freitag dem israelischen Sender KAN. Dabei gehe es unter anderem um Diagnosemethoden, die das medizinische Personal besser schützten. Turgeman zufolge erhielt die Vereinbarung auch die Billigung der Regierung Israels und der Emirate. "Ich habe keine besondere Schwierigkeit bemerkt."

Die Emirate pflegen offiziell keine diplomatischen Verbindungen zu Israel, haben aber Berichten zufolge längst heimlich Kontakte geknüpft. Im Zuge der Corona-Krise landeten mindestens zwei Frachtmaschinen der Fluglinie Emirates in Israel, einmal sogar mit offizieller Lackierung.

An Bord hatten sie Hilfsgüter für die Palästinenser. Die Emirate sind ein enger Verbündeter der USA. Vergangenen Monat hatte ein hochrangiger Diplomat der Emirate davor gewarnt, dass Israels geplante Annektierung von Gebieten im besetzten Westjordanland die Chance auf eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und arabischen Staaten beschädigen könnte.

Update, 3. Juli, 15.26 Uhr: Merkels Masken-Frage gelöst - Mit Logo der EU-Ratspräsidentschaft

Angela Merkel hat sich erstmals offiziell mit einem Mund-Nase-Schutz gegen das Coronavirus fotografieren lassen. Auf dem Bild ist die Kanzlerin mit einer schwarzen Maske mit dem Logo der deutschen EU-Ratspräsidentschaft zu sehen.

Sie steht neben dem Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff (CDU), der eine Maske mit dem Signet der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt trägt. Das Foto ist am Donnerstagabend bei der Vorbesprechung der Unionsländer vor der Bundesratssitzung in der Landesvertretung von Mecklenburg-Vorpommern in Berlin entstanden. Auch zur Sitzung des Bundesrates erschien Merkel am Freitag mit Mund-Nase-Schutz.

Das Thema Merkel und Anti-Corona-Maske hatte bereits am Montag am Rande des Besuchs des französischen Präsidenten Emmanuel Macron auf Schloss Meseberg nördlich von Berlin eine Rolle gespielt. Eine Journalistin hatte dort von der Kanzlerin wissen wollen, warum man sie noch nie mit einer Maske gesehen habe.

Merkel hatte daraufhin geantwortet: "Wenn ich die Abstandsregeln einhalte, brauche ich die Maske nicht aufzusetzen. Und wenn ich sie nicht einhalte und ich zum Beispiel einkaufen gehe, dann treffen wir uns nicht, offensichtlich." Dann hatte es Merkel noch ein wenig spannend gemacht und gesagt: "Es wird auch andere Gelegenheiten gebe, wo ich sicherlich noch mit Maske zu sehen sein werde."

Mit Mund- und Nasenschutzmasken betritt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den Bundesrat. Die Bundeskanzlerin hält eine Rede zu Zielen der EU-Ratspräsidentschaft.
Mit Mund- und Nasenschutzmasken betritt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) den Bundesrat. Die Bundeskanzlerin hält eine Rede zu Zielen der EU-Ratspräsidentschaft.  © Wolfgang Kumm/dpa

Update, 3. Juli, 15.18 Uhr: Rutte will mit Merkel über Corona-Milliardenfonds der EU sprechen

Der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte will in der kommenden Woche mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über den umstrittenen EU-Milliardenfonds zum Wiederaufbau nach der Corona-Krise beraten.

Rutte werde dafür am Donnerstag nach Berlin kommen - seine erste Auslandsreise seit Ausbruch der Pandemie, wie ein Regierungssprecher in Den Haag am Freitag der niederländischen Nachrichtenagentur ANP sagte. Deutschland hat Anfang Juli für sechs Monate die Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union übernommen.

Die Niederlande gehören mit Österreich, Dänemark und Schweden zu den "Sparsamen Vier", die nicht rückzahlbare Milliardenzuwendungen ablehnen. Von den 750 Milliarden Euro des schuldenfinanzierten Wiederaufbauplans sollen nach den Vorstellungen der EU-Kommission 500 Milliarden als Zuschüsse und 250 Milliarden als Kredite an vergeben werden. Den Haag will die Mittel nur in Form von Krediten zugestehen, die zudem an wirtschaftliche Reformen geknüpft werden sollen.

Eine Entscheidung könnte beim EU-Gipfel am 17. und 18. Juli in Brüssel fallen. Rutte sagte laut ANP, es bleibe noch genügend Zeit, um eine Lösung zu finden. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der den EU-Plan unterstützt, war am 23. Juni zu Rutte nach Den Haag gereist. Ein Kompromiss sei noch nicht in Reichweite, hieß es danach aus Kreisen des französischen Präsidialamtes.

Den Haag: Emmanuel Macron (l), Präsident von Frankreich, trifft zu einem Arbeitsessen mit Mark Rutte, Premierminister der Niederlande, ein.
Den Haag: Emmanuel Macron (l), Präsident von Frankreich, trifft zu einem Arbeitsessen mit Mark Rutte, Premierminister der Niederlande, ein.  © Piroschka Van De Wouw/Reuters Pool/dpa

Update, 3. Juli, 15.10 Uhr: Proteste gegen Corona-Quarantäne in Chile

In der chilenischen Hauptstadt Santiago haben Menschen an verschiedenen Orten gegen die seit Wochen andauernde Ausgangssperre zur Eindämmung der Corona-Pandemie protestiert.

In der Nacht auf Freitag (Ortszeit) errichteten sie Barrikaden und steckten einen Bus in Brand, wie der Radiosender Cooperativa berichtete. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein und feuerte Tränengas in die Menge. Auch Schüsse sollen gefallen sein.

Der Großraum Santiago steht seit Wochen unter Quarantäne, viele Menschen können deshalb ihrer Arbeit nicht nachgehen. Immer wieder gehen vor allem Bewohner ärmerer Viertel wegen der schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Lage in der Corona-Krise auf die Straße. Zuletzt wurde die Ausgangssperre noch einmal verlängert. In den betroffenen Gebieten lebt mehr als die Hälfte aller Chilenen.

Bislang haben sich in Chile 284.541 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Damit liegt Chile nach Brasilien und Peru an dritter Stelle in Südamerika. 5920 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Viele Krankenhäuser haben ihre Belastungsgrenze bereits erreicht.

Santiago: Ein Mensch mit Regenschirm geht durch die fast leere Innenstadt inmitten der Corona-Pandemie.
Santiago: Ein Mensch mit Regenschirm geht durch die fast leere Innenstadt inmitten der Corona-Pandemie.  © Cristobal Escobar/Agencia Uno/dpa

Update, 3. Juli, 15.06 Uhr: Meldepflicht für Haustiere mit Corona

Hunde, Katze oder Goldhamster, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, müssen künftig den Behörden gemeldet werden. Einer entsprechenden Verordnung stimmte der Bundesrat am Freitag zu. Ziel ist, dass die Ansteckung von Haustieren besser erforscht werden kann. Die Tierärzte übernehmen die Meldung bei den zuständigen Veterinärämtern.

Bisher ist nur bekannt, dass sich Tiere, vor allem Katzen, mit dem Virus anstecken können. Es gibt aber keine Hinweise, dass sie die Krankheit auch an ihre Halter weitergeben.

Eine Pflicht, mit Hund oder Katze bei einem Verdacht zum Tierarzt zu gehen, gibt es nicht. Nur, wenn ein Veterinäramt den Test anordnet, werden die Kosten übernommen. Wer sein Haustier freiwillig testen lassen will, muss das selbst bezahlen.

Mit Corona infizierte Haustiere müssen künftig den Behörden gemeldet werden.
Mit Corona infizierte Haustiere müssen künftig den Behörden gemeldet werden.  © famveldman/123RF

Update, 3. Juli, 14.54 Uhr: Trockenübung während Corona - Taiwaner Flughafen bietet "Fake-Reise"

Wie an vielen Orten auf der Welt gelten in Taiwan seit Monaten wegen dem Coronavirus strenge Reisebeschränkungen. Der Flughafen der Hauptstadt Taipeh hatte für einige Gäste nun zumindest eine "Fake-Reise" im Angebot.

Wie die taiwanische Nachrichtenagentur CNA berichtete, durften 60 Teilnehmer, die unter 7000 Interessenten ausgelost wurden, nach monatelanger Abstinenz wenigsten mal wieder den Beginn einer Reise erleben:

Nach dem Einchecken erhielten sie Bordkarten und passierten Sicherheitskontrolle und Zoll, bevor sie in einen Airbus A330 von Taiwans größter Fluggesellschaft China Airlines stiegen, wo sie von Flugbegleitern, die Gesichtsmasken trugen, begrüßt wurden.

Allerdings hob der Flieger nicht ab. Stattdessen gab es ein gemeinsames Essen in einem der Flughafenrestaurants. Der Flughafen Songshan nutzte die Trockenübung, um seine neuen Corona-Sicherheitskontrollpunkte zu demonstrieren und um auf die abgeschlossenen Renovierungsarbeiten aufmerksam zu machen.

Update, 3. Juli, 14.07 Uhr: Ferrari-Teamchef: Corona-Krise Grund für Vettel-Ausmusterung

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto hat die Ausmusterung von Sebastian Vettel zum Ende der Saison verteidigt. "Die Pandemie hat die ganze Welt verändert, nicht nur die Formel 1", erklärte der 50-Jährige am Freitag vor dem Saisonauftakt in Österreich den Hintergrund der Trennung vom viermaligen Weltmeister nach Ablauf seines Vertrags.

Zwar sei Vettel noch im Winter "die erste Wahl" für Ferrari gewesen, doch durch die Einschnitte wegen des Coronavirus habe sich "die gesamte Situation verändert", erklärte Binotto.

Zuvor hatte Vettel der noch im Mai verkündeten "gemeinsamen Entscheidung" für einen Abschied widersprochen. Er sei überrascht und schockiert von Binottos Anruf gewesen, in dem ihm dieser den Beschluss des Teams übermittelte. "Ich verstehe das, das ist normal", sagte Binotto. Er verwies darauf, dass wegen der Corona-Krise die Budgetgrenze für 2021 deutlich reduziert worden sei und die geplante Regelreform um ein Jahr auf 2022 verschoben wurde.

"Wir haben dann eine Entscheidung getroffen, das ist unsere Verantwortung", sagte Binotto. Es sei "unglücklich" für Vettel, dass dieser durch die Absage vieler Rennen in diesem Jahr nicht mehr für sich werben konnte. Die Zeit mit Vettel sei "großartig" gewesen. "Er ist ein großer Champion und ein toller Mensch", lobte Binotto.

Mattia Binotto, Teamchef und technischer Direktor des Teams Scuderia Ferrari, verteidigt seine Entscheidung.
Mattia Binotto, Teamchef und technischer Direktor des Teams Scuderia Ferrari, verteidigt seine Entscheidung.  © Fabian Sommer/dpa Fabian Sommer/dpa

Update, 3. Juli, 13.53 Uhr: Trotz Umsatz-Rückgang: Deichmann plant keine Standortschließungen wegen der Krise

Deutschlands größter Schuhhändler Deichmann spürt in seinen Läden die Folgen der Corona-Pandemie. "Die Nachfrage ist in der Corona-Krise etwas zurückgegangen, und der Bedarf hat sich verschoben. Wenn die Menschen im Homeoffice arbeiten, keine Partys feiern oder auf die Urlaubsreise verzichten, rückt auch die Mode etwas in den Hintergrund", sagte der Unternehmer Heinrich Deichmann der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung".

Dennoch plant die Schuhkette keine Einschnitte im Ladennetz. "In der Corona-Krise haben wir niemanden entlassen. Die Kurzarbeit, bei der wir für die betroffenen Beschäftigten auf 90 Prozent des Gehalts aufgestockt haben, ist wieder beendet. Wir planen auch nicht, wegen der Corona-Krise Standorte aufzugeben", sagte der Unternehmer.

Das vergangene Jahr war nach Deichmanns Worten sehr erfolgreich für den Schuhhändler. "Wir haben weltweit einen Bruttoumsatz in Höhe von 6,5 Milliarden Euro erzielt. Das währungsbereinigte Umsatzplus liegt damit bei 9,1 Prozent."Weltweit habe das Unternehmen 183 Millionen Paar Schuhe verkauft, 2,8 Prozent mehr als im Vorjahr. "Auf diesem Fundament konnten wir auch die Corona-Krise bisher meistern und die Arbeitsplätze sichern", betonte der Unternehmer.

30. März, Essen: Heinrich Otto Deichmann, Vorstandsvorsitzender des Schuhhändlers Deichmann, steht vor einem Interview mit der dpa in der Zentrale.
30. März, Essen: Heinrich Otto Deichmann, Vorstandsvorsitzender des Schuhhändlers Deichmann, steht vor einem Interview mit der dpa in der Zentrale.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Update, 3. Juli, 13.21 Uhr: Corona-Ansteckung beim Singen durch Abstand und Dauerlüften vermeiden

Um die Übertragung des Coronavirus beim Singen zu vermeiden, sollten Chorsänger einer Studie zufolge reichlich Abstand zueinander halten und den Probenraum ständig lüften. Beim Singen können sogenannte Aerosole, also Gemische aus festen oder flüssigen Schwebeteilchen bis zu eineinhalb Meter nach vorne ausgestoßen werden. Dies haben Wissenschaftler der Universitätskliniken München und Erlangen in einer Versuchsreihe mit dem Chor des Bayerischen Rundfunks (BR) entdeckt.

Bei Chorproben sei wegen der bis zu eineinhalb Metern weit ausgestoßenen Aerosol-Wolken nach vorne ein Abstand von mindestens zwei Metern zu empfehlen, sagte Matthias Echternach von der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) laut Mitteilung. Zur Seite hin seien deutlich geringere Reichweiten der Aerosole gemessen worden, sodass hier Abstände von etwa eineinhalb Metern ausreichend seien. In jedem Fall sei aber die permanente Zufuhr von Frischluft wichtig, "um die Aerosole aus der Luft zu entfernen", betonte Echternach.

Zusätzliche Sicherheit könnten demnach Trennwände zwischen den Sängern schaffen. Das Singen mit Schutzmaske würde zwar den Austritt der Partikel grundsätzlich deutlich verringern. Allerdings, so Echternach, sei das Tragen von Schutzmasken besonders für Profichöre wohl keine Option, weil der Gesang und Klang entsprechend beeinträchtigt werde.

Es gibt schon Studien, die sich mit der Verbreitung von Tropfen und Aerosolen in der Luft befassen. So analysierten Forscher aus Washington etwa die Ansteckung innerhalb eines Chores und kamen ebenfalls zu dem Schluss, dass die Übertragung einem Abstand von unter zwei Metern geschuldet war.

Christian Kähler vom Institut für Strömungsmechanik und Aerodynamik an der Universität der Bundeswehr München zufolge spielt aber nicht nur der Abstand zwischen Chorsängern bei einer möglichen Übertragung des Coronavirus eine Rolle. Auch die Einhaltung grundsätzlicher Hygieneregeln und beispielsweise die Höhe des Probenraumes seien wichtige Einflussfaktoren.

3. Juli, München: Eine Sänger singt in einem Versuchsaufbau, bei dem Reichweiten der Aerosole gemessen werden.
3. Juli, München: Eine Sänger singt in einem Versuchsaufbau, bei dem Reichweiten der Aerosole gemessen werden.  © -/Bayerischer Rundfunk/dpa

Update, 3. Juli, 13.17 Uhr: Serbiens Regierung verhängt Corona-Maßnahmen für Belgrad

Nach einem starken Anstieg der Infektionszahlen hat die serbische Regierung am Freitag für die Hauptstadt Belgrad Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus verhängt. So gilt nunmehr Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften und Ämtern. Zuwiderhandelnde können mit Geldstrafen bis 5000 Dinar (42 Euro) belegt werden.

Gaststätten, Cafés und Clubs müssen spätestens um 23 Uhr schließen. Veranstaltungen in geschlossenen Räumen sind nur mehr noch mit bis zu 100 Teilnehmern, im Freien mit bis zu 500 Teilnehmern erlaubt. Ein Sicherheitsabstand von 1,5 Metern ist einzuhalten.

Serbien hatte am Vortag 359 neue Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 verzeichnet, das die Krankheit Covid-19 auslösen kann. Vier Fünftel der Fälle ereigneten sich im Großraum Belgrad, wo 2,5 Millionen der knapp 7 Millionen Serben leben. Bis zum Donnerstag nachmittag waren nachweislich 15.195 Menschen mit Coronavirus infiziert. 1996 Fälle galten als aktiv, 287 Patienten starben mit dem Virus.

2. Juli, Belgrad: Ein Mann mit Mundschutz geht an einer Werbetafel vorbei, die ein Modell in Badeanzug zeigt. Das Land verzeichnet einen starken Anstieg von Infektionen mit dem Coronavirus.
2. Juli, Belgrad: Ein Mann mit Mundschutz geht an einer Werbetafel vorbei, die ein Modell in Badeanzug zeigt. Das Land verzeichnet einen starken Anstieg von Infektionen mit dem Coronavirus.  © Darko Vojinovic/AP/dpa

Update, 3. Juli, 12.51 Uhr: Quarantäne in Flüchtlingsunterkunft nach Covid-Tests aufgehoben

Nach zwei Covid-19-Fällen in einer nordhessischen Flüchtlingsunterkunft hebt der Werra-Meißner-Kreis die Quarantäne für die Einrichtung auf. Es seien mittlerweile alle Bewohner erneut getestet worden, erklärte die Verwaltung am Freitag in Eschwege: "Nunmehr hat das Labor mitgeteilt, dass alle vorsorglichen Test negativ sind".

Dies gelte auch für Bewohner der Unterkunft, die in einem Jugendlager untergebracht wurden und nun zurückkehren. Die Einrichtung in Eschwege war Mitte Juni unter Quarantäne gestellt worden, nachdem zwei ihrer Bewohner positiv getestet wurden. Insgesamt betroffen von den Vorsichtsmaßnahmen waren den Angaben zufolge 119 Menschen.

Update, 3. Juli, 12.44 Uhr: Wirkstoff Remdesivir zur Behandlung von Covid-19 in Europa zugelassen

Der Wirkstoff Remdesivir wird in Europa unter Auflagen zur Behandlung schwerer Fälle von Covid-19 zugelassen. Die Entscheidung gab die EU-Kommission am Freitag bekannt. Mehr Informationen dazu findet ihr >>>>hier.

Update, 3. Juli, 12.05 Uhr: Spahn: 300 bisher über Corona-Warn-App gemeldete Infektionen

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geht davon aus, dass bislang rund 300 Covid-19-Infektionen über die deutsche Corona-Warn-App gemeldet wurden. Das sagte der CDU-Politiker in der aktuellen Ausgabe des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel". Spahn bezieht sich dabei auf "die Zahl der Verschlüsselungscodes", die von der zugehörigen Telefon-Hotline ausgegeben wurden. "Mehr wissen wir aus Datenschutzgründen nicht", sagte Spahn.

Die App wurde nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Freitag inzwischen 14,6 Millionen Mal auf Smartphones geladen. Das sei häufiger als ähnliche Apps in allen anderen EU-Ländern zusammen, sagte Spahn. Allerdings warnte der Minister davor, die neue Anwendung zu überschätzen. "Die App ist ein Werkzeug von vielen, um neue Ausbrüche einzudämmen. Sie ist kein Allheilmittel. Wir müssen trotzdem weiter aufeinander achtgeben, Abstand halten, Alltagsmaske tragen, Hygieneregeln einhalten."

Die App kann inzwischen nicht nur von Menschen in Deutschland installiert werden, sondern ist auch in den Stores von Google und Apple in allen 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union sowie in Großbritannien und Norwegen erhältlich. Dieses Angebot richtet sich an Touristen und Geschäftsreisende, die Deutschland besuchen, aber auch an Ausländer, die ständig oder befristet in Deutschland leben.

3. Juli, Berlin: Jens Spahn (CDU), Bundesgesundheitsminister, sitzt in der Plenarsitzung im Deutschen Bundestag.
3. Juli, Berlin: Jens Spahn (CDU), Bundesgesundheitsminister, sitzt in der Plenarsitzung im Deutschen Bundestag.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Update, 3. Juli. 12 Uhr: Verwirrung und Staus an griechischen Grenzen wegen Corona-Tests

An den griechischen Einreisestellen kommt es seit Tagen zu Staus und Missverständnissen wegen Corona-Tests. An der Grenze Griechenlands zu Bulgarien hatte sich bereits am Freitagmorgen abermals ein mehr als zehn Kilometer langer Stau gebildet. Der Grund für das lange Warten von bis zu sechs Stunden in sengender Hitze sei der Personalmangel auf griechischer Seite sowie die Coronatests, die alle Urlauber aus Nicht-EU-Staaten machen müssen, wie das Staatsfernsehen (ERT) berichtete.

Frust auch im Tourismusministerium: Am Donnerstagabend landete während einer Live-Übertragung eines privaten TV-Senders ein Flieger aus Stockholm auf dem Flughafen von Rhodos. Reporter fragten, wieso ein Flug aus Schweden ankommt, obwohl Direktflüge aus diesem Land bis 15. Juli nicht erlaubt seien. Das Ministerium für Tourismus in Athen gab an, es sei ein Sonderflug, in dem Journalisten und wichtige Funktionäre eines großen Reiseunternehmens saßen. Reporter wollen zugleich festgestellt haben, dass auch normale Urlauber darunter gewesen sein sollen.

13. Juni, Santorini: Kyriakos Mitsotakis (M), Ministerpräsident von Griechenland, besucht die Insel Satorini, eine Insel der Kykladen im Ägäischen Meer. Seit dem 1. Juli sind die Flughäfen in Griechenland wieder geöffnet.
13. Juni, Santorini: Kyriakos Mitsotakis (M), Ministerpräsident von Griechenland, besucht die Insel Satorini, eine Insel der Kykladen im Ägäischen Meer. Seit dem 1. Juli sind die Flughäfen in Griechenland wieder geöffnet.  © Dimitris Papamitsos/Greek Prime Minister's Office/AP/dpa

Update, 3. Juli, 11.56 Uhr: Ryanair verspricht Ticketerstattungen bis Ende Juli

Europas größter Billigflieger Ryanair will die ausstehenden Erstattungen für in der Corona-Krise abgesagte Flüge schneller bearbeiten. Mehr als 90 Prozent der zwischen März und Juni betroffenen Kunden sollen ihr Geld bis Ende Juli erhalten, versprach Manager Eddie Wilson laut einer Mitteilung des irischen Unternehmens vom Freitag. Man habe zusätzliche Mitarbeiter geschult, um den Stau zu beseitigen.

Nach EU-Recht sind Fluggesellschaften bei von ihnen stornierten Flügen verpflichtet, den Ticketpreis innerhalb von sieben Tagen zu erstatten. In der Corona-Krise hatte dies auch bei anderen Gesellschaften nicht geklappt. So hat der Lufthansa-Konzern vor einer Woche angekündigt, den Stau innerhalb von sechs Wochen zu beseitigen. Es standen noch rund eine Milliarde Euro an Erstattungen aus.

Ryanair nannte weder Zahl noch Summe der Erstattungen. Stand Ende Juni seien alle Anträge aus dem März und die Hälfte der April-Anträge bearbeitet gewesen. Das Unternehmen beschuldigte erneut Online-Reisebüros, bei ihren Buchungen gefälschte E-Mail-Adressen und virtuelle Kreditkarten zu verwenden, die nicht zu einzelnen Verbrauchern zurückverfolgt werden könnten. Die Büros müssten die Daten ihrer Kunden offenlegen, damit an diese Erstattungen fließen könnten.

Flugzeuge der irischen Airline Ryanair stehen auf dem Vorfeld des Flughafens Weeze. Europas größter Billigflieger Ryanair zieht wegen der Lufthansa-Staatshilfen vor das Gericht der Europäischen Union.
Flugzeuge der irischen Airline Ryanair stehen auf dem Vorfeld des Flughafens Weeze. Europas größter Billigflieger Ryanair zieht wegen der Lufthansa-Staatshilfen vor das Gericht der Europäischen Union.  © Marcel Kusch/dpa

Update, 3. Juli, 11.54: Nach Bundestag stimmte auch Bundesrat für die Grundrente

Nach dem Bundestag hat am Freitag auch der Bundesrat der Grundrente zugestimmt, durch die kleine Renten von rund 1,3 Millionen Menschen aufgebessert werden sollen. Damit kann das Gesetz zum 1. Januar 2021 in Kraft treten - allerdings ist mit Verzögerungen bei der Auszahlung zu rechnen.

Update, 3. Juli, 11.35 Uhr: Söder sichert Polizei bei Angriffen Rückendeckung der Politik zu

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat der Polizei für den Fall gewalttätiger Angriffe die Rückendeckung der Politik zugesichert. "Ein Angriff gegen die Polizei ist ein Angriff gegen uns alle", sagte Söder am Freitag bei der Vereidigung neuer Bereitschaftspolizisten in Nürnberg. Zur Rückendeckung gehörten mehr Personal, klare Gesetze aber auch Vertrauen in die Beamtinnen und Beamten, sagte Söder.

"Anders als in anderen Bundesländern stellen wir die Polizei nie unter Generalverdacht", sagte Söder. "Zu unterstellen, Polizisten seien Rassisten und gehörten auf irgendeinen Müllhaufen ist einfach ein schlechter Stil", betonte der Ministerpräsident. "Da halten wir dagegen." Das Vertrauen in der Bevölkerung Deutschlands und besonders Bayerns sei größer als in den meisten anderen Ländern der Welt. "Das müssen wir aber auch erhalten", sagte Söder.

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) verwies auf die fundierte Ausbildung, die Bayerns Polizisten durchliefen. Etwa in den USA, wo seit langer Zeit Rassismus-Vorwürfe gegen die Polizei vorgebracht werden, würden Polizisten oft nur wenige Wochen auf ihren Dienst vorbereitet. Wer Parallelen nach Bayern ziehe, habe "überhaupt keine Ahnung", sagte Herrmann.

Insgesamt haben nach seinen Worten in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 1500 junge Leute die Ausbildung zu Polizeibeamten aufgenommen. Die Vereidigung erfolgte dezentral, um den Hygieneauflagen in der Corona-Krise gerecht werden zu können.

1. Juli, München: Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, nimmt auf dem Gelände der Messe München an einer Pressekonferenz zur Vorstellung des Konzeptes für die Internationale Automobilausstellung (IAA) 2021 teil. Die IAA soll 2021 zum ersten Mal in München stattfinden.
1. Juli, München: Markus Söder (CSU), Ministerpräsident von Bayern, nimmt auf dem Gelände der Messe München an einer Pressekonferenz zur Vorstellung des Konzeptes für die Internationale Automobilausstellung (IAA) 2021 teil. Die IAA soll 2021 zum ersten Mal in München stattfinden.  © Sven Hoppe/dpa

Update, 3. Juli, 11.24 Uhr: Machthaber Kim Jong Un spricht von "leuchtenden Erfolg" bei Kampf gegen Corona

Trotz der weltweiten Coronavirus-Krise ist Nordkorea nach Angaben von Machthaber Kim Jong Un von Infektionsfällen bisher verschont geblieben. Nordkorea habe es geschafft, dass das "bösartige Virus" nicht eingeschleppt und eine Epidemie verhindert worden sei, wurde Kim am Freitag von den staatlich kontrollierten Medien zitiert. "Das ist ein leuchtender Erfolg."

Die Menschen des Landes müssten aber weiter äußerst wachsam bleiben. Kim sprach den Berichten zufolge am Donnerstag bei einem erweiterten Treffen des Politbüros der in dem Land herrschenden Arbeiterpartei.

Nordkorea ist eines der wenigen Länder weltweit, die nach eigenen Angaben bisher keine bekannten Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet haben. Aus Furcht vor einer Verbreitung des Erregers hatte das ohnehin abgeschottete Land im Januar seine Grenzen zu China und Russland geschlossen. Auch wurden Tausende von Menschen vorbeugend unter Quarantäne gestellt.

Im Ausland gibt es Zweifel, dass Nordkorea wegen der engen Handels- und Schmuggelverbindungen zu China die Einschleppung tatsächlich verhindert hat. Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete, allein der Fakt, dass das Politbüro zum zweiten Mal binnen drei Monaten wegen der Pandemie tagte, könnte auf eine ernsthafte Situation in dem Land hinweisen.

Die Teilnehmer des Politbüro-Treffens hätten die Abwehrmaßnahmen gegen das Virus in den vergangenen sechs Monaten geprüft und Probleme diskutiert, die "antiepidemische Situation" stabil zu erhalten, berichteten die Staatsmedien. Kim habe vor Selbstzufriedenheit und Entspanntheit gewarnt. Auch habe er die Unaufmerksamkeit von Beamten und Verstößte gegen die Notfall-Schutzmaßnahmen gegen das Virus kritisiert. Ein voreiliges Nachlassen bei den Maßnahmen werde in eine "unvorstellbare und unheilvolle Krise" münden, sagte Kim.

Das Politbüro hatte im April ein Resolution verabschiedet, um striktere Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung in der Corona-Pandemie durchzusetzen.

2. Juli, Pjöngjang: Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, leitet eine Sitzung des Politbüros des Zentralkomitees der Arbeiterpartei Koreas.
2. Juli, Pjöngjang: Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, leitet eine Sitzung des Politbüros des Zentralkomitees der Arbeiterpartei Koreas.  © -/KCNA/dpa

Update, 3. Juli, 11.15 Uhr: Airbus streicht über 3000 Stellen im Norden

Der geplante Stellenabbau beim Flugzeugbauer Airbus trifft jetzt auch den Norden Deutschlands besonders hart. Über 3200 Jobs werden gestrichen. Mehr Informationen dazu gibt es >>>>hier.

Update, 3. Juli, 11.09 Uhr: Erneut Höchststand der Neuinfektionen in den USA

Die USA verzeichnen laut Zahlen der Johns-Hopkins-Universität den dritten Tag in Folge einen neuen Höchststand bei den Corona-Neuinfektionen. Rund 52.300 Menschen sind demnach am Donnerstag positiv auf das Virus getestet worden. Mehr Informationen dazu >>>>hier.

2. Juli, Hollywood: Menschen genießen die Sonne am Hollywood Beach. Im Süden des Bundesstaates werden die Strände aufgrund der hohen Zahl an Covid-19-Infizierten über das Feiertags-Wochenende des 4. Julis geschlossen.
2. Juli, Hollywood: Menschen genießen die Sonne am Hollywood Beach. Im Süden des Bundesstaates werden die Strände aufgrund der hohen Zahl an Covid-19-Infizierten über das Feiertags-Wochenende des 4. Julis geschlossen.  © Lynne Sladky/AP/dpa

Update, 3. Juli, 11.02 Uhr: Kein Mainzer Weinmarkt in diesem Jahr

Der traditionelle Mainzer Weinmarkt zum Ausklang des Sommers fällt in diesem Jahr aus. Diese Entscheidung, die wegen des Verbots von Großveranstaltungen erwartet worden war, gab am Freitag die städtische Tourismusgesellschaft Mainzplus Citymarketing bekannt.

"Es schmerzt sehr, dass eines der beliebtesten Weinfeste Deutschlands in diesem Jahr nicht stattfinden kann", erklärte der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD). Die Entscheidung folge den den Empfehlungen und Vorgaben der Behörden und Wissenschaftler mit Blick auf die Corona-Pandemie.

Das traditionelle Volksfest mit zahlreichen Ständen von Winzern und einem großen Feuerwerk findet normalerweise am letzten August- und am ersten Septemberwochenende statt. Ein Ersatztermin sei aufgrund der aktuellen Situation nicht geplant, erklärte Mainzplus Citymarketing.

Weinflaschen in einem Supermarkt-Regal. Das beliebte Weinfest in Mainz kann dieses Jahr nicht stattfinden.
Weinflaschen in einem Supermarkt-Regal. Das beliebte Weinfest in Mainz kann dieses Jahr nicht stattfinden.  © Boris Roessler/dpa

Update, 3. Juli, 10.55 Uhr: Renndirektor: Ein Corona-Fall würde Formel-1 nicht stoppen

Die Formel 1 fürchtet bei ihrem Neustart keine kurzfristigen Rennabsagen im Falle einer Corona-Infektion im Fahrerlager. "Wir sind mit unserem Konzept deutlich widerstandsfähiger. Bei einem einzigen Fall wäre ich zuversichtlich, dass uns das nicht stoppen würde", sagte Renndirektor Michael Masi am Freitag vor dem Saisonauftakt im österreichischen Spielberg. Im März hatte die Rennserie den Grand Prix in Australien wenige Stunden vor dem ersten Training absagen müssen, weil es einen Corona-Fall im McLaren-Team gab.

Für den Neubeginn der Saison vier Monate später haben der Weltverband Fia und die Formel 1 ein umfassendes Hygienekonzept für alle Mitwirkenden beschlossen. Zuschauer dürfen nicht an die Strecke. Bei welchem Infektionsgeschehen ein Grand Prix nicht stattfinden dürfe, müssten jeweils die lokalen Gesundheitsbehörden entscheiden, sagte Masi. Alle Beteiligten mussten zunächst einen negativen Corona-Test vorlegen und werden mindestens alle fünf Tage erneut getestet.

Diese strengen Prozeduren inklusive einer Maskenpflicht würden voraussichtlich mindestens für die ersten acht Grand Prix bis Anfang September gelten, sagte Masi. "Ich erwarte da keine großen Veränderungen. Wir wollen da beständig für alle kommenden Events sein und das nicht jedes Mal abhängig von der Lage im jeweiligen Land wieder ändern", sagte Masi.

3. März, Melbourne: Formel 1: Großer Preis von Australien: Michael Masi (l-r) von der FIA, Andrew Westacott, Chef des Grand Prix von Australien, Paul Little, Vorsitzender der Australian Grand Prix Corporation, und Chase Carey, Vorsitzender der Formula One Group, äußern sich zur Absage des Grand Prix von Australien.
3. März, Melbourne: Formel 1: Großer Preis von Australien: Michael Masi (l-r) von der FIA, Andrew Westacott, Chef des Grand Prix von Australien, Paul Little, Vorsitzender der Australian Grand Prix Corporation, und Chase Carey, Vorsitzender der Formula One Group, äußern sich zur Absage des Grand Prix von Australien.  © Michael Dodge/AAP/dpa

Update, 3. Juli, 10.48 Uhr: Prostituierten-Demo gegen Corona-Auflagen

Protest mit Sexpuppen: Mehrere Dutzend Prostituierte haben am Freitag vor dem Bundesrat für eine Wiedereröffnung der Bordelle in der Corona-Pandemie demonstriert. Die Branche werde in die Illegalität getrieben, hieß es auf Transparenten. Die Sexarbeiterbranche brauche mehr finanzielle Unterstützung.

Prostituierte haben seit Mitte März Arbeitsverbot. Dass es keine Lockerungen gebe, sei sowohl für den Berufsverband der Sexarbeiter als auch für Bordellbetreiber unverständlich, hieß es in einer Erklärung. Denn andere Branchen mit körpernahen Dienstleistungen wie Massagesalons, Tantrainstitute, Tattooläden oder Saunen dürften wieder öffnen. Auch für Sexarbeit seien in Zusammenarbeit mit Gesundheitsämtern bereits Hygienekonzepte erarbeitet worden.

Nachbarländer wie Österreich haben Sexarbeit inzwischen wieder erlaubt - aber nur mit Maske. Auch in Deutschland prüfen einzelne Bundesländer bereits Möglichkeiten für Lockerungen, darunter Thüringen.

3. Juli, Berlin: Eine Teilnehmerin steht bei einer Protestaktion für die Öffnung von Prostitutionsstätten mit einer Sexpuppe im Arm nahe des Bundesrates. Bordelle sind seit Mitte März auf Grund der Maßnahmen zu Eindämmung des Coronavirus weiterhin geschlossen.
3. Juli, Berlin: Eine Teilnehmerin steht bei einer Protestaktion für die Öffnung von Prostitutionsstätten mit einer Sexpuppe im Arm nahe des Bundesrates. Bordelle sind seit Mitte März auf Grund der Maßnahmen zu Eindämmung des Coronavirus weiterhin geschlossen.  © Christoph Soeder/dpa

Update, 3. Juli, 10.35 Uhr: Staatsanwaltschaft lehnt Ermittlungen gegen Virologen Streeck ab

Nach Eingang einer Strafanzeige gegen den Bonner Virologen Hendrik Streeck im Zusammenhang mit der sogenannten Heinsberg-Studie werden keine Ermittlungen aufgenommen. "Wir haben die Aufnahme von Ermittlungen abgelehnt", sagte der Bonner Staatsanwalt Sebastian Buß am Freitag. Man habe das Schreiben "unter jedem denkbaren strafrechtlichen Gesichtspunkt" geprüft und sei dann zu dieser Entscheidung gekommen.

Die Anzeige war nach Angaben der Behörde am Vortag eingegangen. Sie habe sich vor allem gegen Streeck, aber auch gegen andere Menschen gerichtet. Unter anderem seien Betrugsvorwürfe im Zusammenhang mit der wissenschaftlichen Arbeit an der Heinsberg-Studie formuliert worden.

Streeck hatte für die Studie die Ausbreitung des Coronavirus im Kreis Heinsberg untersucht, einem der ersten deutschen Corona-Hotspots. Sie sorgte für Aufsehen aber auch Kritik an der Methodik und der Begleitung durch eine PR-Agentur. Über die Ablehnung von Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft hatte zuvor auch die "Rheinische Post" berichtet.

9. April, Düsseldorf: Hendrik Streeck, Direktor des Institut für Virologie an der Uniklinik in Bonn, spricht während einer Pressekonferenz der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen.
9. April, Düsseldorf: Hendrik Streeck, Direktor des Institut für Virologie an der Uniklinik in Bonn, spricht während einer Pressekonferenz der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen.  © Federico Gambarini/dpa

Update, 3. Juli, 10.12 Uhr: Maschinenbau-Bestellungen weiterhin mit starkem Rückgang

Deutschlands Maschinenbauer hängen weiter im Corona-Tief fest. Der kräftige Rückgang der Auftragseingänge hat sich im Mai fortgesetzt, wie der Branchenverband VDMA am Freitag in Frankfurt berichtete. Der Orderwert lag 28 Prozent unter dem Vorjahresmonat nach minus 31 Prozent im April. Die große Verunsicherung der Kunden habe sich in den beiden Monaten in aller Deutlichkeit bemerkbar gemacht, erklärte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.

Die Inlandsnachfrage schrumpfte im Mai um 23 Prozent, die Aufträge aus dem Ausland gingen um 31 Prozent zurück. "Immerhin: Ein noch stärkerer Einbruch blieb unseren Betrieben zumindest bislang ersparen", sagte Wiechers. Zwischenzeitlich hätten sich die geschäftlichen Erwartungen der Unternehmen etwas erholt. Es sei aber nach wie vor nicht abzuschätzen, wann sich die Lage entspannt.

Auch im weniger schwankungsanfälligen Drei-Monats-Zeitraum März bis Mai 2020 zeigt sich der Corona-Knick deutlich. Der preisbereinigte Auftragseingang sank um 22 Prozent zum Vorjahr. Aus dem Inland kamen 16 Prozent weniger Bestellungen, die Auslandsaufträge blieben um 25 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraumes.

Hannover: Roboter stehen bei der Hannover Messe am Stand von Kuka. Die Corona-Krise bremst auch die Hersteller von Robotern.
Hannover: Roboter stehen bei der Hannover Messe am Stand von Kuka. Die Corona-Krise bremst auch die Hersteller von Robotern.  © Julian Stratenschulte/dpa

Update, 3. Juli, 10.02 Uhr: Bayern fördert Corona-Trennschutzwände für Linienbusse

Der Einbau von schützenden Trennwänden in Linienbussen wird in Bayern ab sofort finanziell vom Freistaat unterstützt. Bis zu 1500 Euro Förderung sei pro Fahrzeug möglich, teilte das Verkehrsministerium am Freitag in München mit. "Damit ermöglichen wir es, dass auch die vordere Tür wieder zum Einsteigen genutzt werden kann", erklärte Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU). "Auch der Ticketkauf im Bus ist damit wieder möglich."

Derzeit bleiben aus Infektionsschutzgründen die vorderen Bustüren meist geschlossen und Passagiere dürfen nur hinten einsteigen.

Für die Förderung stehen acht Millionen Euro zur Verfügung. Um Zuschüsse bewerben können sich sowohl öffentliche als auch private Verkehrsunternehmen, deren Busse im öffentlichen Verkehr in Bayern eingesetzt werden. Die Anträge müssen bei den jeweiligen Bezirksregierungen eingereicht werden.

So kennt man es bislang in vielen Bussen deutschlandweit: Der Zugang zum Fahrerbereich in einem Linienbus ist zum Schutz des Fahrers wegen des Coronavirus für die Fahrgäste mit einem Absperrband und einem Hinweiszettel blockiert.
So kennt man es bislang in vielen Bussen deutschlandweit: Der Zugang zum Fahrerbereich in einem Linienbus ist zum Schutz des Fahrers wegen des Coronavirus für die Fahrgäste mit einem Absperrband und einem Hinweiszettel blockiert.  © Daniel Karmann/dpa

Update, 3. Juli, 9.47 Uhr: Infektions-Kennziffer in Gütersloh steigt wieder an

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Kreis Gütersloh wieder leicht gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Freitag liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz bei 76,6. Am Vortag lag dieser Wert bei 76,4, am Mittwoch bei 78,0 und am Dienstag bei 86,0. Zum Höhepunkt des Corona-Ausbruchs bei Tönnies lag der Wert bei 270,2.

Nach der Ausbreitung des Coronavirus bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück hatte es den ersten regionalen Lockdown in den Kreisen Gütersloh und Warendorf gegeben. Die Einschränkungen im Kreis Gütersloh gelten noch bis zum 7. Juli. Im Kreis Warendorf, in dem ebenfalls viele Tönnies-Mitarbeiter wohnen, war die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage bereits am vergangenen Freitag unter den Grenzwert von 50 gefallen.

2. Juli, Weißenfels: Aktivistinnen und Aktivisten des Deutschen Tierschutzbüros demonstrieren vor dem Tönnies-Schlachthof. Die Teilnehmer haben sich unter dem Motto "Tönnies tötet - Menschen leiden, Tiere sterben" versammelt.
2. Juli, Weißenfels: Aktivistinnen und Aktivisten des Deutschen Tierschutzbüros demonstrieren vor dem Tönnies-Schlachthof. Die Teilnehmer haben sich unter dem Motto "Tönnies tötet - Menschen leiden, Tiere sterben" versammelt.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 3. Juli, 9.31 Uhr: NRW-Minister fordert Ende der "öffentlichen Hetzjagd" auf Tönnies

Der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart hat sich hinter den Fleischunternehmer Clemens Tönnies gestellt. "Wir sollten die öffentliche Hetzjagd auf das Unternehmen und den Unternehmer Tönnies beenden", sagte der FDP-Politiker der "Rheinischen Post" (Freitag).

Der Minister ergänzte: "Die Branche insgesamt kann nicht so weiter arbeiten wie bisher und auch aus dem Umgang mit der Corona-Krise müssen klare Schlussfolgerungen gezogen werden. Dies hat Herr Tönnies eingeräumt, und er stellt sich seiner Verantwortung."

Im Stammwerk des Tönnies-Fleischkonzerns in Rheda-Wiedenbrück hatten sich im Juni weit mehr als 1000 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Der betroffene Kreis Gütersloh unterliegt noch immer einem sogenannten Lockdown, um das Infektionsgeschehen zu begrenzen.

Düsseldorf: Andreas Pinkwart (r), Wirtschaftsminister in Nordrhein-Westfalen, und Thomas Meyer (per Video zugeschaltet), Präsident der IHK NRW auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf.
Düsseldorf: Andreas Pinkwart (r), Wirtschaftsminister in Nordrhein-Westfalen, und Thomas Meyer (per Video zugeschaltet), Präsident der IHK NRW auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf.  © David Young/dpa

Update, 3. Juli, 9.28 Uhr: Dutzende Einreisevorschriften von England gelockert

England lockert seine wegen der Corona-Pandemie getroffenen Quarantäne-Vorschriften für Einreisende aus etwa 60 Ländern und Überseegebieten. Das berichtete der britische Verkehrsminister Grant Shapps am Freitag dem Nachrichtensender Sky News.

Besucher unter anderem aus Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien müssen sich ab dem 10. Juli bei ihrer Ankunft nicht mehr selbst für 14 Tage isolieren. Eine Liste aller Länder, die von der Quarantäne ausgenommen werden, sollte noch am Freitag veröffentlicht werden. Die neue Regelung gilt nur für England - in Wales, Schottland und Nordirland sind weiter die alten Vorschriften in Kraft.

Update, 3. Juli, 9.07 Uhr: Trump: Infektionen nehmen wegen den Anstieg der Corona-Tests zu

Präsident Donald Trump hat den rasanten Anstieg der Corona-Fallzahlen in den USA erneut damit begründet, dass in dem Land weitaus mehr auf das Virus getestet werde. "Es gibt eine Zunahme der Coronavirus-Fälle, weil unser Testverhalten so massiv und so gut ist, viel größer und besser als in jedem anderen Land", schrieb er am späten Donnerstagabend auf Twitter. Dies seien großartige Neuigkeiten. Außerdem sei die Sterblichkeitsrate zurückgegangen, und jüngere Menschen erholten sich viel leichter und schneller.

Trump hat wiederholt die Zunahme der Fallzahlen mit der Ausweitung der Tests begründet. Kritiker werfen ihm vor, das Infektionsgeschehen herunterspielen zu wollen. Sie verwiesen auf eine steigende Zahl von Krankenhauseinweisungen. Sie machen außerdem geltend, dass bei einer Ausweitung der Tests die Anzahl der positiven Resultate zurückgehen oder zumindest gleichbleiben müsste, wenn Trumps These stimmen sollte. Auch renommierte Experten weisen Trumps Begründung zurück und machen vorrangig die Lockerung von Corona-Beschränkungen für den Anstieg verantwortlich.

Zuletzt war für die USA eine Rekordzahl von mehr als 50.000 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet worden. Insgesamt wurden in dem Land seit Beginn der Pandemie mehr als 2,7 Millionen Infektionen mit dem Erreger Sars-CoV-2 nachgewiesen, wie aus Daten der Universität Johns Hopkins hervorgeht. Fast 130.000 Menschen starben demnach in Verbindung mit dem Virus.

2. Juli, Washington: Donald Trump (M), Präsident der USA, schwingt einen Baseball-Schläger beim "Spirit of America Showcase" im Weißen Haus.
2. Juli, Washington: Donald Trump (M), Präsident der USA, schwingt einen Baseball-Schläger beim "Spirit of America Showcase" im Weißen Haus.  © Evan Vucci/AP/dpa

Update, 3. Juli, 8.39 Uhr: EU-Wirtschaftsklima wird freundlicher

Das Wirtschaftsklima in der Europäischen Union hat sich mit den Lockerungen der Corona-Einschränkungen im Juni erkennbar aufgehellt. Nach dem historischen Einbruch im April werde die wirtschaftliche Lage wieder deutlich positiver eingeschätzt, referierte das Statistische Bundesamt am Freitag unter Verweis auf europäische Daten. Der im Auftrag der EU-Kommission erhobene "Indikator der wirtschaftlichen Einschätzung" liege allerdings noch weit unter dem Niveau von vor der Pandemie.

Den Angaben zufolge stieg der Indikator im Juni 2020 gegenüber dem Vormonat um 8,1 Punkte auf 74,8 Punkte. Im vom "Lockdown" voll getroffenen Monat April war der Indikator um 30,8 Punkte auf 63,8 Punkte eingebrochen - und damit auf den tiefsten Stand seit Beginn der Erhebung im Jahr 1985.

Die Berechnungen basieren auf einer EU-weiten Befragung bei Unternehmen in Industrie, Dienstleistungsbranche, Einzelhandel und Baugewerbe sowie bei Verbraucherinnen und Verbrauchern. Die Daten werden gewichtet. Indikatorwerte über 100 deuten auf ein überdurchschnittlich gutes wirtschaftliches Klima hin und umgekehrt.

In 25 der 27 EU-Staaten hat sich demnach im Juni 2020 das Wirtschaftsklima verbessert. In Europas größter Volkswirtschaft Deutschland stieg der Indikator in dem Monat um 6,6 Punkte auf 81,9 Zähler, nachdem er im April um knapp 20 Punkte eingebrochen war und sich im Mai leicht erholt hatte. Im Jahr 2019 lag der Wert für Deutschland durchgängig zwischen 98 und 108 Punkten.

Duisburg: Schiffe werden im Containerhafen beladen.
Duisburg: Schiffe werden im Containerhafen beladen.  © Bernd Thissen/dpa

Update, 3. Juli, 8.33 Uhr: Studenten in den USA feiern Corona-Partys, um sich zu infizieren

Im US-Bundesstaat Alabama wurden Fälle bekannt, in denen Studenten Partys feierten, um sich absichtlich mit dem Coronavirus zu infizieren. Mehr dazu >>>>hier.

Update, 3. Juli, 7.53 Uhr: Auftragsplus von 94 Prozent: Krise treibt Geschäft von Delivery Hero voran

Der Essenslieferdienst Delivery Hero setzt sein starkes Wachstum inmitten der Corona-Krise fort. Allein im Juni verdoppelte sich die Anzahl der Bestellungen, die der Kandidat für einen Aufstieg in den deutschen Leitindex Dax verzeichnete. Für das zweite Quartal ergibt sich damit ein Auftragsplus von 94 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie der Konzern am Donnerstagabend in Berlin mitteilte.

Delivery Hero betreibt in mehr als 40 Ländern Bestellplattformen für Essen lokaler Anbieter und beschäftigt über 25.000 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist einer der großen Profiteure der Corona-Pandemie. Da Restaurants in vielen Ländern teils wochenlang geschlossen waren und manch einer wegen der Angst vor einer möglichen Ansteckung wohl auch den Gang in den Supermarkt scheute, bestellten viele Menschen ihr Essen und ließen es sich liefern. Zwar verzeichnete das Unternehmen laut den jüngsten Angaben im April zunächst einen Einbruch, danach zog das Auftragswachstum aber deutlich an.

Diese Entwicklung spiegelt auch der Aktienkurs wider. Der geriet im Sog des Corona-Börsencrashs ab Februar zwar zunächst unter Druck, erholte sich aber schnell und stieg auf Rekordhöhe. Seit dem März-Tief bei rund 50 Euro hat sich der Wert der Papiere in etwa verdoppelt. Zum Wochenschluss könnte der Konzern einen Börsenwert von 20 Milliarden Euro erreichen.

Das rasante Wachstum könnte Delivery Hero schon im September einen Platz im Dax bescheren. Denn spätestens dann muss der in einem Bilanzskandal steckende Zahlungsabwickler Wirecard die erste Börsenliga verlassen. Neben Delivery Hero ist auch der Hersteller von Duftstoffen und Aromen Symrise laut Experten ein Aufstiegskandidat.

Berlin: Das Logo von "Delivery Hero" hängt in der Zentrale der Bestell-Plattformen für Essen, "Delivery Hero" und "Liederheld", in der Mohrenstraße.
Berlin: Das Logo von "Delivery Hero" hängt in der Zentrale der Bestell-Plattformen für Essen, "Delivery Hero" und "Liederheld", in der Mohrenstraße.  © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 3. Juli, 7.42 Uhr: Wegen Pandemie verzögert: Urteil nach Christchurch-Attentat wird im August verkündet

Das Urteil gegen den Moschee-Attentäter von Christchurch soll im August verkündet werden. Die Gerichtsanhörung zur Bekanntgabe des Strafmaßes werde am 24. am High Court der neuseeländischen Stadt beginnen und könne drei Tage dauern, kündigte Richter Cameron Mander am Freitag an. Der wegen des Attentats angeklagte Rechtsextremist hatte sich im März in einer Videoschalte überraschend schuldig bekannt. Dem 29-jährigen Australier werden 51 Morde, 40 versuchte Morde sowie Terrorismus zur Last gelegt. Ihm droht lebenslange Haft.

Die Bekanntgabe des Termins für die Urteilsverkündung hatte sich wegen der Einschränkungen in der Corona-Pandemie verzögert. Inzwischen haben die Gerichte in dem Land ihre Arbeit aber wieder regulär aufgenommen. Neuseeland hatte am 8. Juni die erste Coronavirus-Welle für überstanden erklärt.

Der Richter hatte seinerzeit betont, dass eine Teilnahme der Familien der Opfer an der Urteilsverkündung gewährleistet werden solle. Die Festsetzung des Termins mache auch die Teilnahme von Angehörigen aus dem Ausland leichter, denn diese müssten bei ihrer Einreise eine Quarantänepflicht mit einplanen.

Das Attentat vom 15. März 2019 war das schlimmste Gewaltverbrechen in der jüngeren Geschichte des Pazifikstaates. Der Täter hatte damals in zwei Moscheen in Christchurch auf muslimische Gläubige geschossen. Die Attacke übertrug er per Helmkamera live im Internet. Vor dem Blutbad hatte er eine Kampfschrift mit rassistischen Parolen ins Netz gestellt.

16. März 2019, Christchurch: Der australische Täter (M) formt im Bezirksgericht vor einer Anhörung ein "Okay"-Zeichen mit seinen Fingern.
16. März 2019, Christchurch: Der australische Täter (M) formt im Bezirksgericht vor einer Anhörung ein "Okay"-Zeichen mit seinen Fingern.  © Mark Mitchell/SNPA/ New Zealand Herald POOL/AAP/dpa

Update, 3. Juli, 7.30 Uhr: Intensiver Austausch zwischen DFL und neuem Spieler-Bündnis vereinbart

Bei einer Video-Konferenz von Vertretern des neu gegründeten Spieler-Bündnisses und der Deutschen Fußball-Liga (DFL) sind am Donnerstag die jeweiligen Positionen ausgetauscht und mögliche Schnittmengen identifiziert worden. Das berichtet der "Kicker" am Freitag in seiner Online-Ausgabe.

Laut des Bündnisses sei die erste Zusammenkunft in vertrauensvoller Atmosphäre abgelaufen. Beide Seiten hätten sich positiv über den Anstoß von weiteren Gesprächen geäußert, die zukünftig noch intensiviert werden sollen.

Dem Spieler-Bündnis gehören nach Angaben des "Kicker" mittlerweile über 400 Spieler aus Bundesliga und 2. Liga an. Die Profis um Weltmeister Mats Hummels von Borussia Dortmund, Sven Bender von Bayer Leverkusen, Neven Subotic vom 1. FC Union Berlin und Nils Petersen vom SC Freiburg wollen erreichen, dass Spieler bei zukünftigen Entscheidungen der Clubs und der DFL stärker einbezogen werden. Auslöser für die Gründung war vor allem der Umgang mit den Spielern in der Corona-Krise.

27. Juni, Dortmund: Mats Hummels diskutiert nach dem Elfmeterpfiff mit Schiedsrichter Guido Winkmann. Der Kicker soll ebenfalls zum Spieler-Bündnis dazugehören.
27. Juni, Dortmund: Mats Hummels diskutiert nach dem Elfmeterpfiff mit Schiedsrichter Guido Winkmann. Der Kicker soll ebenfalls zum Spieler-Bündnis dazugehören.  © Bernd Thissen/dpa

Update, 3. Juli, 7 Uhr: Kreuzfahrtbranche aufgrund der Krise in Not

Wie sehr der Branche das Wasser bis zum Hals steht, lässt sich an den Aktien der Marktführer Carnival, Royal Caribbean und Norwegian Cruise Line ablesen. Die Kurse sind seit Jahresbeginn um 65 bis 75 Prozent gefallen, was die Börsenwerte um viele Milliarden Dollar einbrechen ließ. Angesichts der Geschäftsentwicklung ist die große Skepsis vieler Anleger wenig verwunderlich. Carnival etwa schrieb im zweiten Quartal einen Verlust von enormen 4,4 Milliarden Dollar (3,9 Mrd Euro). Die Konkurrenz ist ebenfalls tief in die roten Zahlen geraten.

Dem Branchenverband CLIA zufolge stiegen die jährlichen Passagierzahlen im Kreuzfahrtmarkt von 2009 bis 2019 von 17,8 Millionen auf 30 Millionen. Für 2020 war eigentlich mit einem erneuten deutlichen Anstieg auf 32 Millionen Passagiere gerechnet worden.

Dann kam das Coronavirus. Wie es jetzt weitergeht, ist schwer einzuschätzen. Zwischenzeitlich schien bereits ein Ende der Flaute in Sicht, bei Carnival liefen die Vorbereitungen für den schrittweisen Neustart schon auf Hochtouren. Mit Schnäppchen wurden Kunden gelockt - laut ersten Vorverkaufszahlen angeblich mit Erfolg.

Doch die Zuversicht auf ein rasches Comeback, die auch an der Börse vorübergehend schon für Euphorie sorgte, ist erstmal wieder verflogen. In Teilen Amerikas steigen die Infiziertenzahlen mittlerweile wieder bedenklich, das hat die Pläne zurückgeworfen.

Die Kreuzfahrtanbieter hätten sich geeinigt, ihre pandemiebedingte Pause freiwillig zu verlängern und den Betrieb von US-Häfen aus bis zum 15. September ruhen zu lassen, teilte die CLIA jüngst mit. Etwa die Hälfte der Kreuzfahrtpassagiere weltweit sind Amerikaner, was eine Rückkehr zum Geschäftsalltag vorerst unmöglich macht.

Hamburg: Die beiden Aida-Schiffe "Aidaaura" und "Aidacara" (r) liegen am Kreuzfahrt-Terminal Steinwerder. Die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises hat ihre Fahrten bis Ende August abgesagt.
Hamburg: Die beiden Aida-Schiffe "Aidaaura" und "Aidacara" (r) liegen am Kreuzfahrt-Terminal Steinwerder. Die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises hat ihre Fahrten bis Ende August abgesagt.  © Christian Charisius/dpa

Update, 3. Juli, 6.37 Uhr: Cyberattacken mit Corona-Bezug auf Thüringer Landesverwaltung

Mit sogenannten "Phishing-Attacken" auf die Thüringer Landesverwaltung haben Kriminelle versucht, die Corona-Pandemie zum illegalen Abgreifen von Daten auszunutzen. Software-Schwachstellen sowie E-Mails, die schädliche Anhänge oder Downloadlinks enthalten, stellten derzeit die größten Gefahren für die IT-Systeme und Netzwerke der Thüringer Landesverwaltung dar, wie eine Sprecherin des Finanzministeriums auf Anfrage mitteilte. Allein zwischen Januar und März gingen rund 16 Millionen externe E-Mails in das Thüringer Landesdatennetz ein, wovon rund die Hälfte abgewiesen wurde.

Beim Phishing versuchen Angreifer, mit manipulierten E-Mails, Webseiten oder Kurznachrichten ihre Opfer dazu zu bewegen, selbst ihre Daten preiszugeben, etwa die Login-Informationen zu ihrem E-Mail-Konto. Ziel der Attacken kann es zum Beispiel sein, ein Online-Bankkonto zu plündern.

Zwar zeige eine Zwischenauswertung für die Zeit seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie noch keine signifikante Erhöhung der Angriffe, heißt es vom Thüringer Finanzministerium. Doch die Art der Angriffe habe sich verändert. "Aktuell sind vermehrt Kampagnen mit Bezug zu Corona zu verzeichnen", erklärte die Sprecherin. So würden vermehrt E-Mails mit dem vermeintlichen Absender der Weltgesundheitsorganisation WHO versendet oder Hilfeseiten etwa zur Beantragung von Unterstützungsleistungen nachgeahmt.

Im vergangenen Jahr erreichten die Thüringer Landesverwaltung rund 85 Millionen externe E-Mails, wovon etwa 50 Millionen abgewehrt wurden. Nach Angaben der Sprecherin sei durch die Attacken kein zu beziffernder Schaden entstanden. "Die externen Angriffen können wir abblocken. Eine große Gefahr stellen aber auch die Nutzer selbst dar", sagte die Sprecherin. Wichtig sei daher die Sensibilisierung der Mitarbeiter, damit diese zum Beispiel nicht unbeabsichtigt schädliche Software ins Netz speisten.

"Jede Behördenleitung ist für die Informationssicherheit verantwortlich. Eine Stagnation beim Aufbau weiterer Sicherheitsmaßnahmen und der Sicherheitsteams können wir uns nicht leisten", erklärte Finanzstaatssekretär und Landes-IT-Beauftragter Hartmut Schubert.

Die Art der Cyber-Angriffe hat sich verändert. Die Corona-Pandemie wird schamlos zum Datenklau ausgenutzt.
Die Art der Cyber-Angriffe hat sich verändert. Die Corona-Pandemie wird schamlos zum Datenklau ausgenutzt.  © Jens Büttner/ZB/dpa

Update, 3. Juli, 6.33 Uhr: Tankstellenkette Aral übernimmt Verantwortung über Rewe-to-go-Märkte

Deutschlands größte Tankstellenkette Aral will die Rewe-to-go-Märkte in Tankstellen selbst in die Hand nehmen. Hintergrund ist nach Angaben der Zeitung "Welt", dass Tankstellenpächter teilweise große Mengen an Lebensmitteln aus den Shops vernichten müssten, weil sie nicht verkauft würden.

"Wir haben unsere Schlussfolgerungen daraus gezogen. Wir wollen die Organisation dahinter verändern", sagte Aral-Vorstandschef Patrick Wendeler dem Blatt. Auswahl, Einkauf und Warenrisiko lägen fortan in der Verantwortung des Aral-Managements.

Bislang liege die Verantwortung für das Sortiment der Rewe-to-go-Shops bei dem Tankstellenpartner, der als Unternehmer auch die Abschreibungen auf nicht verkaufte Waren trägt. "Das wollen wir ändern und selbst diese Verantwortung übernehmen", sagte Wendeler. Dafür wolle Aral das Vertragsmodell verändern. "Wir bekommen damit die Preishoheit und können Preise selbst festlegen, übernehmen aber auch das Warenrisiko", sagte der Manager.

Ein Flop sei das Modell nicht. "Es stimmt nicht, dass wir damit gescheitert sind. Das Gegenteil ist der Fall", sagte der Aral-Chef. In Tankstellenshops mit einem Rewe-to-go-Angebot sei der Umsatz im Durchschnitt um mehr als 15 Prozent gestiegen. Aktuell finden sich diese Zusatzgeschäfte den Angaben zufolge in 575 Aral-Stationen.

Durch die Corona-Pandemie würden die Ausbaupläne für dieses Jahr ausgesetzt. Auch der Benzin- und Dieselabsatz sei derzeit geringer. "Der Lockdown hat unser Geschäft stark eingeschränkt. Im April und Mai lagen unsere Absatzzahlen um bis zu 30 Prozent unter den Vorjahresmonaten", sagte Wendeler. Mittlerweile steige überall der Absatz wieder an. "Wir liegen aktuell noch etwa zehn Prozent unter den Vorjahreswerten."

Eine Aral-Tankstelle mit einem Rewe-to-go-Markt.
Eine Aral-Tankstelle mit einem Rewe-to-go-Markt.  © Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 3. Juli, 5 Uhr: Weitere Kritik an Gabriel nach Beratertätigkeit bei Fleischkonzern Tönnies

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat den ehemaligen SPD-Chef Sigmar Gabriel wegen dessen Beratervertrag für den Fleischkonzern Tönnies kritisiert. "Das, was er jetzt macht, ist wahrscheinlich legal. Legitim? Darüber muss man diskutieren. Ich sage es mal in den Worten meiner Mutter: Es gibt Situationen, da kommt mir das Gefühl, so was macht man nicht", sagte Heil bei "Bild". Gabriel müsse das selbst entscheiden. "Ich bedauere das. Meine Mutter lebt leider nicht mehr. Sie hat Sigmar Gabriel immer sehr gerne gemocht. Die hätte ihm jetzt wahrscheinlich gesagt: Warum machst Du das?"

Ähnlich reagierte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). In der ZDF-Sendung "Maybrit Illner" sagte sie, sie verstehe die Entscheidung Gabriels nicht. "Das geht gar nicht und ich glaube, das weiß Sigmar Gabriel selbst auch."

Am Donnerstag war bekannt geworden, dass Gabriel von März bis Mai 2020 für das Unternehmen als Berater tätig war. Im Stammwerk des Tönnies-Fleischkonzerns im westfälischen Kreis Gütersloh hatten sich im Juni weit mehr als 1000 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert. Deshalb gab es heftige Kritik an den Arbeitsbedingungen im Unternehmen.

Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Katrin Göring-Eckardt, warf Gabriel vor, als Minister nichts Effektives gegen die Missstände in der Fleischindustrie getan zu haben. "Jeder muss selbst wissen, mit wem er sich einlässt", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). "Was man aber nicht vergessen darf: Als Wirtschaftsminister hatte Sigmar Gabriel sich am Ende mit einer freiwilligen Selbstverpflichtung der Fleischindustrie zufrieden gegeben - trotz der schon damals bekannten Missstände."

Gabriel hatte seine Beratertätigkeit am Donnerstagabend bei "Bild" erneut verteidigt - und auch, dass er diese nicht öffentlich gemacht hatte. "Ich bin kein Politiker mehr, und ich bin weder dazu verpflichtet noch kann ich so ohne Weiteres Geschäftsgeheimnisse eines Unternehmens preisgeben, an dem auch andere beteiligt sind", sagte Gabriel. "Ich glaube, dass Clemens Tönnies gerade das Gesicht für den gesamten Corona-Frust in der Bundesrepublik ist." Die Kritik an den Arbeitsbedingungen in der gesamten Fleischindustrie sei zwar berechtigt. Dass Tönnies zum Buhmann für die gesamte Corona-Debatte gemacht werde, nannte Gabriel hingegen "überzogen". "Tönnies hat sich an Recht und Gesetz gehalten, er ist kein Verbrecher. Es sind sicher im Unternehmen, in der gesamten Branche Fehler unterlaufen."

Ein Schnappschuss aus Februar 2015: Clemens Tönnies (l), Unternehmer, und der damalige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) bei einer Pressekonferenz in Rheda-Wiedenbrück.
Ein Schnappschuss aus Februar 2015: Clemens Tönnies (l), Unternehmer, und der damalige Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) bei einer Pressekonferenz in Rheda-Wiedenbrück.  © ---/dpa

Update, 3. Juli, 4.45 Uhr: Nach Fehlverhalten: Tennis-Organisator Weindorfer setzt Zverev unter Druck

Tennis-Veranstalter Edwin Weindorfer hat Alexander Zverev unter Druck gesetzt und Kurz-Turniere in Berlin ohne den besten deutschen Tennisspieler nicht ausgeschlossen. Es gebe zwei Möglichkeiten, sagte Weindorfer der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag): "Ich sage: Sascha, ich fasse dein Verhalten als Vertragsbruch auf. Dazu habe ich mich noch nicht entschieden", so der Österreicher. "Die zweite Möglichkeit ist, dass ich sage: Sascha, du bekommst von uns eine Chance, aber hier sind ganz klare Verhaltensregeln."

Zverev war für sein Verhalten in der Coronavirus-Krise erneut stark kritisiert worden, nachdem ein Party-Video mit ihm, ohne zeitliche Zuordnung, im Internet aufgetaucht war.

Vom 13. bis 15. Juli und vom 17. bis 19. Juli sind Show-Wettkämpfe in Berlin mit dem Weltranglisten-Siebten Zverev vor mehreren hundert Zuschauern geplant. Der 23-Jährige war bereits aufgrund der umstrittenen Adria-Tour des serbischen Tennisstars Novak Djokovic in die Kritik geraten. Dabei waren gängige Hygiene- und Abstandsregeln nicht eingehalten worden, es hatte mehrere Corona-Fälle gegeben.

Zverev hatte wenige Tage vor dem Auftauchen der Party-Videos bekanntgegeben, dass er negativ getestet worden sei und sich in Quarantäne begebe. Der Australian-Open-Halbfinalist hat sich dazu selbst noch nicht geäußert, auch eine dpa-Anfrage blieb unbeantwortet. Im Falle einer Entschuldigung sei ein Auftritt für Zverev auch eine Chance, "dass er in Berlin die eine oder andere Klarstellung macht", sagte Weindorfer, erklärte aber auch: "Es ist nicht so, dass, wenn Sascha nicht spielt, das Turnier vor die Hunde geht."

Januar 2020, Melbourne: Der deutsche Tennisstar Alexander Zverev am Netz.
Januar 2020, Melbourne: Der deutsche Tennisstar Alexander Zverev am Netz.  © Andy Wong/AP/dpa

Update, 3. Juli, 4.22 Uhr: England lockert Einreisebedingungen: Keine Quarantäne mehr für Deutsche

England lockert seine im Zuge der Corona-Pandemie getroffenen Quarantäne-Vorschriften für Einreisende: Besucher unter anderem aus Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien müssen sich ab dem 10. Juli bei ihrer Ankunft nicht mehr selbst für 14 Tage isolieren. Das teilte das Verkehrsministerium am frühen Freitagmorgen mit. Eine vollständige Liste der Länder, die von der Quarantäne ausgenommen werden, sollte noch am Freitag veröffentlicht werden. Diese Regel gelte aber nur für England - in Wales, Schottland und Nordirland sind weiter die alten Vorschriften in Kraft.

Damit können auch Engländer zum Beginn der Sommerferienzeit in andere Länder reisen und müssen bei ihrer Rückkehr nicht in Quarantäne. Die Regierung gehe davon aus, dass eine Reihe der von der Quarantäne ausgenommenen Länder auch einreisende Briten nicht zur Selbstisolation auffordern würde, hieß es weiter.

Verkehrsminister Grant Shapps sagte: "Der heutige Tag markiert den nächsten Schritt zur vorsichtigen Wiederöffnung unsere großen Nation." Das seien gute Nachrichten für die Briten und britische Unternehmen. "Wir werden nicht zögern, schnell zu handeln, um uns zu schützen, falls die Infektionsraten in Ländern steigen, mit denen wir uns wieder verbinden."

Einreisende nach Großbritannien müssen seit dem 8. Juni an der Grenze ihre Adress- und Kontaktdaten hinterlassen und zwei Wochen lang in Quarantäne gehen. Wer sich nicht an die 14-tägige Pflicht zur Selbstisolation hält, muss mit einem hohen Bußgeld rechnen. Mehrere Fluggesellschaften hatten dagegen Klage eingereicht.

Mit der Quarantänepflicht will die Regierung verhindern, dass es in Großbritannien eine zweite Welle an Coronavirus-Infektionen durch eingeschleppte Fälle gibt. Großbritannien ist das am schwersten von der Pandemie betroffene Land in Europa. Der Regierung von Premierminister Boris Johnson wird vorgeworfen, zu spät und falsch auf die Corona-Krise reagiert zu haben. Derzeit haben sich laut Johns Hopkins University mehr als 285.000 Menschen in Großbritannien mit dem Virus infiziert, über 44.000 starben im Zusammenhang mit ihm.

London: Ein Fluggast mit einem Mundschutz und einem Visier geht durch den Flughafen Heathrow.
London: Ein Fluggast mit einem Mundschutz und einem Visier geht durch den Flughafen Heathrow.  © Matt Dunham/AP/dpa

Update, 3. Juli, 4 Uhr: Sängerin Ellie Goulding kritisiert Umgang der britischen Regierung mit der Krise

Popsängerin Ellie Goulding (33, "Love Me Like You Do") hat den Umgang der britischen Regierung mit der Corona-Pandemie kritisiert. "Für mich war das wieder typisch britisch: ein bisschen stümperhaft", sagte die Britin der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben es nicht richtig ernstgenommen und dazu noch einen, ich sage mal, interessanten Premierminister."

Großbritannien gehört mit über 44.000 Toten zu den Ländern, die am härtesten von der Coronakrise betroffen sind. Premierminister Boris Johnson steht deshalb in der Kritik. "Er wollte jedem gerecht werden, hatte Sorge um Wirtschaft und Arbeitslosigkeit. Es muss schwer sein, da den richtigen Weg zu finden", sagte Goulding.

Die 33-Jährige hat den wochenlangen Stillstand zusammen mit ihrem Ehemann, dem Kunsthändler Caspar Jopling, in ihrem Haus bei London verbracht. Die beiden sind seit September verheiratet. "Er muss jeden Tag arbeiten und ist unten im Büro. Ich sitze oben, höre Musik, schreibe, lese oder koche. Also: Es war alles gut."

31.08.2019: Die britische Sängerin Ellie Goulding gibt ihrem Caspar Jopling das Ja-Wort.
31.08.2019: Die britische Sängerin Ellie Goulding gibt ihrem Caspar Jopling das Ja-Wort.  © James Hardisty/PA Wire/dpa

Update, 3. Juli, 1 Uhr: Wie bei Lufthansa: Portugiesischer Staat übernimmt Kontrolle bei Airline TAP

Ähnlich wie der Bund bei der Lufthansa springt auch der portugiesische Staat als Retter bei der nationalen Fluglinie TAP Air Portugal ein. Er übernehme die Kontrolle über die wegen der Corona-Pandemie schwer angeschlagene Fluggesellschaft, sagte Finanzminister João Leão am späten Donnerstagabend in Lissabon.

Mit den privaten Aktionären sei ein Abkommen zur Erhöhung des Staatsanteils am Aktienkapital der traditionsreichen Airline von bisher 50 auf 72,5 Prozent vereinbart worden. "Dies ist eine wichtige Vereinbarung und eine gute Lösung für TAP", zitierte die Zeitung "Publico" den Minister für Infrastruktur, Pedro Nuno Santos.

Der Vereinbarung zufolge reduziert sich der Anteil des Konzerns Atlantic Gateway Medienberichten zufolge von bisher 45 auf 22,5 Prozent. Dafür zahlt der Staat 55 Millionen Euro, sagte Leão. Fünf Prozent des Aktienkapitals werden weiterhin von Mitarbeitern gehalten.

Die sozialistische Regierung hatte zuvor mit einer Zwangsverstaatlichung der Fluggesellschaft gedroht, falls keine Einigung mit den privaten Investoren zustande kommen sollte. Auch eine Insolvenz war zeitweilig in Erwägung gezogen worden. Infrastrukturminister Santos hatte kürzlich bekräftigt: "TAP ist für Portugal zu wichtig, als dass das Land sich den Luxus leisten könnte, das Unternehmen zu verlieren." Immerhin kämen 60 Prozent der Touristen mit der nationalen Airline ins Land.

September 2015, Brandenburg, Schönefeld: Ein Airbus A320 der portugiesischen Fluggesellschaft TAP rollt am Nord Pier des zukünftigen Hauptstadtflughafens Willy Brandt vorbei.
September 2015, Brandenburg, Schönefeld: Ein Airbus A320 der portugiesischen Fluggesellschaft TAP rollt am Nord Pier des zukünftigen Hauptstadtflughafens Willy Brandt vorbei.  © Bernd Settnik/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 3. Juli, 0.19 Uhr: Deutlich mehr Teilnehmer für Berliner Demo als angekündigt

Deutlich mehr Menschen als angekündigt haben am Donnerstagabend in Berlin-Pankow für den Erhalt des Kinos Colosseum demonstriert. Nach drei Redebeiträgen zogen laut Veranstalter 800 Menschen am Donnerstagabend etwa eine Stunde durch Pankow, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Jörg Reichel. Die Polizei gab die Teilnehmerzahl mit bis zu 500 an. Angemeldet war die Demonstration laut Polizei mit 70 Teilnehmenden.

Das Traditionskino in der Hand der Colosseum Betriebsgesellschaft mbH hat vor dem Amtsgericht Berlin Insolvenz angemeldet. Als Grund für die Schließung werden die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise genannt. Zudem habe der Hauseigentümer den Pachtvertrag um Jahresende gekündigt und wolle auch an einen anderen Kinobetreiber nicht vermieten, hatte der vorläufige Insolvenzverwalter Sebastian Laboga mitgeteilt.

"Das Colosseum muss dem Bezirk erhalten bleiben. Die Belegschaft nimmt es mit vielen Unterstützerinnen nicht hin, dass ein wichtiger Kulturort in dem Bezirk Pankow verloren geht", forderte Verdi-Gewerkschaftssekretär Reichel. Die etwa 40 Beschäftigten seien bereit, das Kino als Genossenschaft oder kommunales Kino zu übernehmen.

Das Kino war vor rund 100 Jahren gegründet worden und zählt damit zu den ältesten Lichtspielhäusern Deutschlands. Am Donnerstag starteten viele Berliner Kinos nach der Corona-Zwangspause wieder ihren Betrieb.

Berlin: Menschen nehmen an einer Demonstration gegen die Schließung des Kinos Colosseum an der Schönhauser Allee teil.
Berlin: Menschen nehmen an einer Demonstration gegen die Schließung des Kinos Colosseum an der Schönhauser Allee teil.  © Wolfgang Kumm/dpa

Update, 2. Juli, 23.21 Uhr: Erstes Theater in Hamburg hat wieder geöffnet - Prominente Gäste

Nach fast vier Monaten Corona-Pause hat das Schmidts Tivoli auf der Hamburger Reeperbahn wieder geöffnet. "Herzlich willkommen im ersten deutschen Theater, das heute seinen Spielbetrieb wieder aufnimmt", begrüßte Theaterchef Corny Littmann am Donnerstagabend seine Gäste. Zur Premiere schauten auch Prominente wie Panikrocker Udo Lindenberg und Sänger Sasha vorbei. "Ich freue mich sehr, dass es wieder los geht", sagte Lindenberg.

Für die Show "Paradiso" wurde das Theater in eine tropische Oase verwandelt. Die Zuschauer sitzen in kleinen Inseln zusammen, statt der sonst üblichen 620 Zuschauer passen aber nur 255 Zuschauer in den Saal. Damit die Gäste die Abstandsregeln in Corona-Zeiten einhalten können, gibt es drei verschiedene Eingänge und zwei verschiedene Einlasszeiten. Während der 75-minütigen Show ohne Pause können die Zuschauer am Platz ihren Mundschutz abnehmen.

"Es ist wieder Publikum da!", freute sich Littmann, der als Conférencier durch die Show führte. Sängerin Carolin Fortenbacher überzeugte als abgehalfterte Opernsängerin, ihr Partner Nik Breidenbach als Tina-Turner-Double. Die Zauberer Siegfried & Joy ließen einen Plüschtiger auf der Bühne verschwinden, während Artistin Sina Brunner eine Performances am Tuch und am Vertical-Pole präsentierte. Alle vier Wochen soll es eine andere Show geben.

Hamburg: Das Ensemble der Show "Paradiso" posiert auf dem Roten Teppich.
Hamburg: Das Ensemble der Show "Paradiso" posiert auf dem Roten Teppich.  © Axel Heimken/dpa

Update, 2. Juli, 21.20 Uhr: Neue Einschränkungen in Israel

Angesichts eines Rekordwerts von Corona- Neuinfektionen verhängt Israel neue Einschränkungen. Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte am Donnerstag, Versammlungen sollten wieder beschränkt werden.

In Festhallen, Bars und Clubs dürfen nur noch bis zu 50 Menschen zusammenkommen. Vorher waren es bis zu 250 gewesen. An anderen geschlossenen Orten, darunter auch Gebetshäuser, dürfen sich nur noch bis zu 20 Menschen versammeln.

"Wir müssen zu der Politik der Beschränkungen zurückkehren, damit die Kurve wieder flacher wird", sagte Netanjahu. Sonst drohe ein Kontrollverlust. Gleichzeitig kündigte er ein wirtschaftliches Hilfsprogramm für das kommende halbe Jahr an.

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel hat einen neuen Höchstwert erreicht. Wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 966 neue Fälle registriert. Das ist der höchste Ein-Tages-Wert, der in Israel seit dem Ausbruch der Pandemie registriert wurde. Der bisherige Höchstwert stammt mit 819 vom 3. April.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 26 452 Menschen in Israel nachgewiesen worden, 324 Infizierte sind gestorben.

Update, 2. Juli, 21.03 Uhr: Serbien verzeichnet starken Anstieg von Corona-Infektionen

Das Balkanland Serbien verzeichnet einen starken Anstieg von Infektionen mit dem Coronavirus. In den letzten 24 Stunden seien 359 neue Fälle von Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 festgestellt worden, teilten die Gesundheitsbehörden am Donnerstag in der Hauptstadt Belgrad mit. Schon an den fünf Tagen zuvor waren täglich jeweils zwischen 193 und 276 neue Infektionen registriert worden.

Mit zweistelligen täglichen Zuwachszahlen Ende Mai und Anfang Juni schien Serbien die schlimmste Phase der Corona-Pandemie überstanden zu haben. Die jüngste Entwicklung markiere jedoch einen gegenteiligen Trend, sagen Gesundheitsexperten. Möglicherweise haben ihn abrupte Lockerungen nach Aufhebung des Ausnahmezustands am 6. Mai begünstigt.

Serbien, Belgrad: Demonstranten versammeln sich auf dem Terazije Platz während eines Protests gegen den serbischen Präsidenten Vucic. (Archivbild)
Serbien, Belgrad: Demonstranten versammeln sich auf dem Terazije Platz während eines Protests gegen den serbischen Präsidenten Vucic. (Archivbild)  © Darko Vojinovic/AP/dpa

So war Serbien eines der ersten Länder in Europa, die wieder Fußballspiele vor Publikum zuließen. Bei manchen Matches erschienen bis zu 20.000 Zuschauer. Auch wurden die bisherigen Abstandsregeln und Maskenpflichten weitgehend auf Empfehlungen reduziert. Darüber hinaus hielt das Land am 21. Juni Parlamentswahlen ab, die wegen der Pandemie verschoben worden waren und ursprünglich im April hätten stattfinden sollen.

Unabhängige Medien werfen der Regierung von Präsident Aleksandar Vucic vor, die Corona-Zahlen vor dem 21. Juni geschönt zu haben, um gute Bedingungen für einen sorglosen Wahlverlauf vorzutäuschen. Bei einer Wahlbeteiligung von unter 50 Prozent ging aus dem Urnengang ein Parlament praktisch ohne Opposition hervor.

Bis zum Donnerstag waren nachweislich 15.195 Menschen mit dem Virus infiziert, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. 1996 Fälle galten als aktiv, 287 Patienten starben mit dem Virus, sechs von ihnen in den letzten 24 Stunden.

Update, 2. Juli, 20.41 Uhr: Erste Corona-Tests im Tönnies-Schlachtbetrieb Weißenfels negativ

Im Schlachtbetrieb Tönnies in Weißenfels (Burgenlandkreis) sind die ersten 1014 Tests von Mitarbeitern auf das Coronavirus laut Labor negativ ausgefallen. Das teilte der Burgenlandkreis am Donnerstag mit.

Die Verwaltung hatte einen Massentest aller Mitarbeiter angeordnet. Eigenen Angaben zufolge sind am Tönnies-Standort in Weißenfels rund 2200 Menschen beschäftigt.

Nach Angaben des Landratsamtes wurden bei dem Massentest am 30. Juni durch das Gesundheitsamt des Burgenlandkreises 974 Abstriche von Mitarbeitern genommen, am 1. Juli insgesamt 953 Abstriche. Die Verwaltung will über weitere Ergebnisse informieren. Am Freitag ist eine Pressekonferenz in Naumburg geplant.

Bereits im Mai gab es einen Massentest für rund 1200 Mitarbeiter, die beim Fleischkonzern Tönnies in Weißenfels oder Subunternehmern angestellt oder zur Veterinär- und Lebensmittelüberwachung unmittelbar im Schlachtbetrieb tätig waren. Diese Tests fielen negativ aus. Im Tönnies-Stammwerk im Kreis Gütersloh (Nordrhein-Westfalen) hatten sich weit über 1000 Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert.

Update, 2. Juli, 20.25 Uhr: Corona bei Kindern von Schlachthof-Arbeitern nachgewiesen

Im Fall des geschlossenen Putenschlachthofes in Wildeshausen bei Oldenburg ist auch bei Kindern von Mitarbeitern das Coronavirus nachgewiesen worden.

Wie der Landkreis Oldenburg am Donnerstagabend mitteilte, wurden 43 Kinder von positiv getesteten Schlachthofarbeitern untersucht. Bei fünf von ihnen habe es positive Ergebnisse auf eine Infektion mit Sars-CoV-2 gegeben. Eine Probe habe im Labor nicht ausgewertet werden können. Dieses Kind solle am Freitag erneut abgestrichen werden.

Am vergangenen Freitag wurde der zur Wiesenhof-Gruppe gehörende Schlacht- und Zerlegebetrieb Geestland Putenspezialitäten in Niedersachsen komplett heruntergefahren, nachdem für die rund 1100 Mitarbeiter und deren direkte Kontaktpersonen vom Landkreis Oldenburg Quarantäne angeordnet wurde.

Bei 1183 Testergebnissen waren 46 positive Fälle einer Coronavirus-Infektion festgestellt worden.

Update, 2. Juli, 20.08 Uhr: 25 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 35.780 gestiegen. Das waren 25 mehr als am Vortag, wie das Sozialministerium am Donnerstag in Stuttgart mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Etwa 33.412 Menschen gelten als genesen.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus lag bei 1839 - das ist einer mehr als am Mittwoch. Derzeit seien geschätzt noch 529 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert, hieß es.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,96 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

Update, 2. Juli, 19.55 Uhr: 43 neue Corona-Infektionen in Berlin - Kein neuer Todesfall

In Berlin sind bis Donnerstag 43 neue Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Die Gesamtzahl stieg damit auf 8344, wie die Senatsgesundheitsverwaltung mitteilte. 7515 dieser Menschen gelten demnach mittlerweile als vom Coronavirus genesen. 121 Menschen werden zur Zeit im Krankenhaus isoliert und behandelt, 26 von ihnen intensivmedizinisch. 214 Corona-Patienten sind seit März gestorben, die Zahl hat sich seit Dienstag nicht verändert. Die Berliner Corona-Ampel leuchtet weiter grün, der Senat muss deshalb nicht über neue Maßnahmen beraten.

Update, 2. Juli, 19.18 Uhr: Bund stützt Freiburger Barockorchester in Corona-Krise

Das Freiburger Barockorchester kann als eines von 27 freien Orchestern und Ensembles in der Corona-Krise auf Unterstützung aus dem Bundeshaushalt zählen.

Die Mittel aus dem Programm "Orchester vor neuen Herausforderungen» umfassen jeweils bis zu 200.000 Euro. Ziel ist es, freien Ensembles und Orchestern "so schnell wie möglich den Wiederbeginn ihrer künstlerischen Arbeit zu ermöglichen", wie es am Donnerstag in Berlin hieß.

Gefördert werden etwa auch die Akademie für Alte Musik Berlin, Concerto Köln, die Deutsche Kammerakademie Neuss am Rhein, die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen oder das Elbipolis Barockorchester Hamburg.

"Die Corona-Krise hat die freien Ensembles und Orchester hart getroffen", sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU). Die freien Klangkörper seien ein wichtiger Kreativitätsfaktor der Musikkultur.

"Mit künstlerischen Innovationen setzen sie Impulse, die oft von anderen Festivals, Theatern und Orchestern aufgegriffen werden."

Update, 2. Juli, 19.06 Uhr: Kita in Neuruppin geschlossen

Nach einem Corona-Fall bleibt eine Kindertagesstätte in Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin) bis auf weiteres geschlossen. Eine Mitarbeiterin sei positiv auf das Coronavirus getestet worden, teilte das Büro des Landrats am Donnerstag mit. Die 41 betroffenen Kinder und acht Beschäftigten der Kita seien bereits getestet worden, mit den ersten Ergebnissen werde am Freitag gerechnet. Das Gesundheitsamt habe für sie ebenso wie für ihre Eltern und die Haushaltsangehörigen der Mitarbeiter vorläufig häusliche Isolation angeordnet. Am Freitag sollen weitere Kontaktpersonen getestet werden.

Update, 2. Juli, 18.49 Uhr: Eine neue Corona-Infektion im Saarland

Am Donnerstag hat sich die Zahl der nachgewiesenen Coronavirus-Infektionen im Saarland erneut lediglich um einen Fall erhöht.

Wie das Gesundheitsministerium in Saarbrücken mitteilte, sind nun (Stand 18.00 Uhr) 2769 Fälle registriert. Die Zahl der bestätigten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus Sars-CoV-2 stieg um einen auf 174. Von den seit dem ersten Auftreten des Virus im Bundesland bestätigten Infizierten gelten der Behörde zufolge insgesamt 2583 inzwischen als geheilt.

Wie am Vortag werden aktuell elf der Erkrankten stationär behandelt, drei von ihnen intensivmedizinisch. Grundlage der Zahlen sind Angaben der Kreisgesundheitsämter an das Ministerium.

Update, 2. Juli, 18.34 Uhr: 69 Klinik-Beschäftigte mit Corona infiziert

Das Greizer Kreiskrankenhaus in Thüringen hat bestätigt, dass zwischen dem 19. März und dem 18. Mai 69 Mitarbeiter des Hauses positiv auf das Coronavirus getestet worden sind.

Seither seien keine neuen Corona-Fälle innerhalb der Klinikbelegschaft nachgewiesen worden, teilte das Krankenhaus am Donnerstag in Greiz mit. Unklar sei, ob die Mitarbeiter sich im beruflichen oder privaten Umfeld infiziert hatten.

Das Klinikum reagierte mit einer Stellungnahme auf einen Bericht der Wochenzeitung «Die Zeit». Den darin geäußerten Verdacht, mehr positive Fälle seien nur deshalb nicht erkannt worden, weil nur zurückhaltend auf eine Infektion getestet worden sei, wies die Klinik zurück. Auch aus Sicht des Gesundheitsamtes seien die Testkapazitäten im Klinikum Greiz zu jeder Zeit ausreichend gewesen.

Der Kreis Greiz mit rund 98.000 Einwohnern war lange der größte Hotspot der Corona-Pandemie in Thüringen und sorgte mit hohen Infektionsraten auch bundesweit für Aufsehen. Nach Zahlen des Sozialministeriums sind bisher in dem Landkreis 669 Menschen positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden, 48 sind an oder mit einer solchen Infektion gestorben.

Unterdessen verharrt die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen in Thüringen auf niedrigem Niveau. Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie laut Staatskanzlei bislang 3260 Menschen nachweislich infiziert. Schwer verlaufen ist die Infektion den Angaben zufolge bei 102 Erkrankten, die auf Intensivstationen behandelt werden mussten.

181 Menschen mit einer Corona-Infektion starben. Nach Schätzungen sind in Thüringen 3050 Menschen wieder genesen.

Update, 2. Juli, 18.16 Uhr: Covid-kranker Präsident von Honduras verlässt Klinik nach zwei Wochen

Der an Covid-19 erkrankte Präsident von Honduras, Juan Orlando Hernández, ist gut zwei Wochen nach seiner Aufnahme in einem Krankenhaus entlassen worden.

Er twitterte am Donnerstag ein Foto von sich, wie er das Militärkrankenhaus in der Hauptstadt Tegucigalpa verließ. "Meine Hingabe für Honduras ist stärker denn je", schrieb der 51-jährige Konservative dazu. "An die Arbeit! Wer hat etwas von Angst gesagt?"

Dem Staats- und Regierungschef des mittelamerikanischen Landes gehe es gut, er werde aber weiter behandelt und werde sich zu Hause isolieren, teilte das Präsidialamt mit. Hernández war am 16. Juni im Krankenhaus aufgenommen worden. An dem Abend gab er bekannt, dass er - ebenso wie seine Ehefrau Ana García de Hernández und zwei seiner Mitarbeiter - positiv auf das Coronavirus getestet worden war.

Juan Orlando Hernandez, Präsident von Honduras, spricht bei einer Veranstaltung. (Archivbild)
Juan Orlando Hernandez, Präsident von Honduras, spricht bei einer Veranstaltung. (Archivbild)  © Debbie Hill/Pool UPI/AP/dpa

Die First Lady hatte nach offiziellen zufolge keine Symptome. Ihrem Mann wurde zwischenzeitlich Sauerstoff zugeführt, nachdem eine bei ihm festgestellte Lungenentzündung nach Informationen des Präsidialamtes sich verschlimmert hatte.

In Honduras, das rund zehn Millionen Einwohner hat, wurden bislang mehr als 20.000 Infektionen mit dem Coronavirus und 542 Todesfälle in Verbindung mit der Lungenkrankheit Covid-19 offiziell registriert.

Wegen einer Zunahme neuer Fälle wurden zuletzt in Tegucigalpa Ausgangsbeschränkungen wieder verstärkt, die bereits gelockert worden waren.

Update, 2. Juli, 18.02 Uhr: Jeder Zweite hat große oder sehr große Sorgen vor neuer Corona-Welle

Jeder zweite Deutsche hat große oder sehr große Sorgen vor einem deutlichen Wieder-Anstieg der Corona-Infektionen in den kommenden Wochen. Das geht aus einer Umfrage von Infratest dimap für den ARD-Deutschlandtrend hervor.

Bei rund 13 Prozent der Menschen ist die Sorge demnach sehr groß, bei etwa 37 Prozent groß. Die andere Hälfte der Bevölkerung sieht der Zukunft dagegen entspannter entgegen. Bei rund 32 Prozent ist die Sorge weniger groß, 17 Prozent beschreiben sie als klein, wie der Westdeutsche Rundfunk (WDR) am Donnerstag mitteilte.

Der Umfrage zufolge haben viele Deutsche im Alltag auch Verhaltensweisen übernommen, die eine weitere Ausbreitung des Virus verhindern sollen. Neun von zehn Befragten (89 Prozent) gaben an, sich häufiger die Hände zu waschen. Ähnlich viele Menschen (88 Prozent) erklärten, deutlichen Abstand zu anderen einzuhalten. 85 Prozent sagten, sie würden Menschenansammlungen meiden.

Fast drei Viertel der Deutschen (72 Prozent) treffen nach eigenen Angaben nur noch eingeschränkt Freunde und Verwandte.

Update, 2. Juli, 17.47 Uhr: Kein Abendverkauf von Alkohol an Wochenenden in Bamberg

In der Bamberger Altstadt ist es von nun am Wochenende verboten, nach 20 Uhr Alkohol zu verkaufen. So sollen größere Menschenansammlungen während der Corona-Krise verhindert werden, erklärte die Stadt am Donnerstag.

Das Verbot für Freitag- und Samstagabende sowie für Abende vor einem gesetzlichen Feiertag gelte zunächst bis 24. Juli. Ein Verstoß könne mit bis zu 25.000 Euro bestraft werden.

Die Missachtung der Hygiene- und Abstandsregelungen in den vergangenen Tagen zeige, dass es nicht ausreiche, sich auf die Vernunft zu verlassen. "Der Verkauf von alkoholischen Getränken durch die Fenster der Lokale, die erheblichen Ruhestörungen an den Hot-Spots in der Altstadt sowie die großen Verunreinigungen durch Müll im gesamten Innenstadtbereich können wir nicht dulden", meinte Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD).

Das Gesundheitsamt und die Polizei hatten sich im Vorfeld wiederholt für ein Verbot ausgesprochen.

Update, 2. Juli, 17.32 Uhr: Viele coronabedingte Zahlungsausfälle bei Gewerbemieten

Wegen der Corona-Krise können in Hamburg immer häufiger Gewerbemieten nicht mehr gezahlt werden.

Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage der wohnungswirtschaftlichen Verbände im Hamburger Bündnis für das Wohnen weisen von 10 000 erfassten Gewerbemietverträgen 1751 Zahlungsausfälle auf. Mehr als 2600 Monatsmieten stehen demnach aus. Das ergebe einen zwischenzeitlich aufgelaufenen durchschnittlichen Zahlungsrückstand von 2961 Euro je betroffenem Gewerbemietverhältnis. Besonders stark betroffen seien die Gastronomie und der Einzelhandel.

An der Online-Umfrage des BFW Landesverbands Nord, des Grundeigentümer-Verbands Hamburg, des IVD Nord sowie des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) beteiligten sich den Angaben zufolge Ende Juli 891 Hamburger Unternehmen sowie private Vermieter.

"Auf dem Gewerbeimmobilienmarkt ist die Lage dramatisch", erklärten die wohnungswirtschaftlichen Verbände. Im Gegensatz zu Wohnungsmietern könnten Gewerbetreibende in finanzieller Not kein Wohngeld beantragen. Sie forderten deshalb gezieltere staatliche Unterstützung für Gewerbetreibende.

Bei den Wohnungsmieten ergab die Umfrage der Verbände ein völlig anderes Bild. Bei weniger als einem Prozent der mehr als 300.000 erfassten Wohnungsmietverhältnisse habe es coronabedingte Zahlungsschwierigkeiten gegeben, hieß es.

Update, 2. Juli, 17.14 Uhr: Fast 2500 Verstöße gegen angeordnete Corona-Regeln in Frankfurt

Die Stadt Frankfurt hat in den vergangenen drei Monaten 2434 Verstöße gegen die von der Landesregierung angeordneten Corona-Regeln registriert und entsprechende Verfahren eingeleitet.

In gut 2100 der Fälle wurde gegen das geltende Kontaktverbot verstoßen, wie die Stadt am Donnerstag mitteilte.

Insgesamt gab es in Hessens größter Stadt den Angaben zufolge zwischen Anfang April und Ende Juni knapp 50.000 Kontrollen.

"Mich freut es, dass sich dieser Einsatz gelohnt und dazu beigetragen hat, dass wir in Frankfurt von einer größeren Corona-Welle verschont blieben", sagte Sicherheitsdezernent Markus Frank (CDU).

Laut Stadt wurden von den Mitarbeitern des Ordnungsamtes 28.700 Gewerbe- und 11.900 Gaststättenkontrollen durchgeführt. Außerdem wurden die Grünanlagen und Spielplätze 8300 Mal kontrolliert.

In den Shisha-Bars der Stadt gab es fast 1000 Kontrollen. In die Gesamtzahl der eingeleiteten Ordnungswidrigkeitenverfahren fallen den Angaben zufolge auch Anzeigen der Landespolizei.

Update, 2. Juli, 17.03 Uhr: Rund 400 Arztpraxen haben mangelhafte Masken erhalten

An rund 400 Arztpraxen in Niedersachsen sind nach Angaben von Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) mangelhafte Atemschutzmasken ausgeliefert worden. Mehr dazu >> hier.

Update, 2. Juli, 16.43 Uhr: Formel 1 startet die Corona-Saison

Nie hat eine Formel-1-Saison so spät begonnen wie diese. Mit einem Notbetrieb will die Rennserie ihr Überleben sichern. Der Start in Österreich wird zur Prüfung für das strenge Hygienekonzept. Mehr dazu >> hier.

Update, 2. Juli, 16.14 Uhr: Top-Sportvereine aus Mecklenburg-Vorpommern erhalten Millionenhilfe

Die Top-Sportvereine aus Mecklenburg-Vorpommern erhalten vom Land eine Unterstützung in Höhe von rund zwei Millionen Euro zur Überwindung der Folgen der Corona-Pandemie. Diese Hilfszusage gab Sportministerin Stefanie Drese (SPD) am Donnerstag bei ihrem Treffen mit den Basketballern der Rostock Seawolves in deren Trainingszentrum in Bargeshagen (Landkreis Rostock).

In der Initiative "Team Sport MV" haben sich die Vereine SSC Palmberg Schwerin, SV Warnemünde (beide Volleyball), Rostock Seawolves Basketball), FC Hansa Rostock (Fußball), Rostock Griffins (American Football), HC Empor Rostock, Stralsunder HV und die Mecklenburger Stiere (alle Handball) zusammengeschlossen.

"Aufgrund der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Abbruch der Spielsaison 2019/20 sind die betroffenen Vereine unverschuldet in große wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten", sagte Drese. Vor allem die fehlenden Zuschauereinnahmen, aber auch wegbrechende Sponsorengelder würden hohe Einnahmeverluste bedeuten.

Die Sportministerin betonte, dass die Landesregierung gerade dabei sei, die organisatorischen Voraussetzungen für eine Landesförderung aus Mitteln des Mecklenburg-Vorpommern-Schutzfonds zu schaffen, um schnellstmöglich die Mittel an die Vereine ausreichen zu können.

Update, 2. Juli, 15.54 Uhr: Sommerbad Wilmersdorf nach Corona-Fall in Belegschaft geschlossen

Ein Corona-Fall in der Belegschaft hat am Donnerstag zur Schließung des Sommerbads Wilmersdorf geführt. Welche Maßnahmen noch getroffen werden müssten, werde mit den zuständigen Gesundheitsämtern abgestimmt, wie die Berliner Bäderbetriebe mitteilten. Gebuchte Eintrittskarten für den Nachmittag sollten demnach storniert werden. Kunden erhalten das Geld zurück. Eine Mitarbeiterin des Schwimmbadbetreibers, die zuletzt in dem Freibad im Einsatz gewesen sei, sei positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie lange das Bad geschlossen bleibt, war zunächst unklar.

Freizeitsportler schwimmen im Sommerbad Wilmersdorf.
Freizeitsportler schwimmen im Sommerbad Wilmersdorf.  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 2. Juli, 15.37 Uhr: Gewerkschaft GEW prangert mangelnde Hygiene in Schulen an

Die Gewerkschaft GEW fordert auch angesichts des Coronavirus, die Hygienestandards an den Schulen einzuhalten.

Landeschefin Doro Moritz sagte am Donnerstag in Stuttgart: "Die Corona-Pandemie hat die Hygienemängel an Schulen aufgezeigt und Versäumnisse deutlich gemacht." Das sei auch das Ergebnis einer repräsentativen Befragung des Instituts Civey für die GEW.

Nach Angaben der Gewerkschaft teilten 69,5 Prozent der rund 550 Befragten in Baden-Württemberg die Einschätzung, dass die hygienische Grundausstattung an den Schulen vor der Corona-Pandemie von der Politik vernachlässigt wurde.

Moritz kritisierte, kaum eine Schule komme etwa der Empfehlung nach, Flächen in den Schulen mehrfach täglich wegen des Coronavirus zu reinigen. Denn das Reinigungspersonal sei vielerorts nicht aufgestockt worden.

Update, 2. Juli, 15.23 Uhr: Braunschweig-Fans feiern Aufstieg und verstoßen gegen Corona-Regeln

Mehr als tausend Fans von Eintracht Braunschweig haben am Mittwochabend den Aufstieg ihres Vereins in die 2. Fußball-Bundesliga gefeiert und dabei offensichtlich gegen die Corona-Kontaktbeschränkungen verstoßen. Mehr dazu >> hier.

Update, 2. Juli, 15.14 Uhr: Arbeitslosenquote in den USA im Juni stark auf 11,1 Prozent gesunken

Nach den Lockerungen der Corona-Beschränkungen in den USA ist die Arbeitslosenquote im Juni den zweiten Monat in Folge deutlich gesunken.

Sie fiel von 13,3 Prozent im Mai auf 11,1 Prozent im Juni, wie die Regierung am Donnerstag mitteilte. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft sei um 4,8 Millionen gestiegen, hieß es. Analysten hatten mit einem etwas geringeren Rückgang der Arbeitslosigkeit gerechnet. Im April hatte die Arbeitslosenquote noch bei 14,7 Prozent gelegen.

Die Arbeitslosenquote für Juni beruhte allerdings auf Daten, die nur bis zur Mitte des Monats erhoben worden waren.

Mögliche Auswirkungen der jüngsten dramatischen Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie spiegelten sich in den Daten daher noch nicht wider. In den besonders betroffenen Bundesstaaten im Süden des Landes wurden Lockerungen der Corona-Auflagen zuletzt wieder rückgängig gemacht oder verschoben.

Seit etwa einer Woche melden die Behörden in den USA pro Tag rund 40.000 Neuinfektionen, für Mittwoch waren es sogar etwa 50.000.

Update, 2. Juli, 14.57 Uhr: 48.949 Coronavirus-Fälle in Bayern - 2594 Tote

In Bayern sind inzwischen 48.949 Menschen positiv auf das Coronavirus Sars-CoV-2 getestet worden. Gestorben sind bisher 2594 Menschen, die sich mit dem Erreger infiziert hatten. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen am Donnerstag (Stand 9.00 Uhr) auf seiner Website mit. Die geschätzte Zahl der Genesenen lag bei 45.210 Menschen.

Update, 2. Juli, 14.43 Uhr: Mindestens sieben Corona-Infektionen bei Familienfeier in Kiel

Bei einer Familienfeier in Kiel haben sich mindestens sieben Menschen mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt. Dies sei am vergangenen Wochenende geschehen, sagte ein Sprecher der Stadt am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten die "Kieler Nachrichten" berichtet. Den Angaben zufolge arbeiten drei Infizierte in Einrichtungen der Altenhilfe. Ein infiziertes Kind besuche eine Kita im Stadtteil Mettenhof, die laut "Kieler Nachrichten" am Mittwoch geschlossen wurde. Die Feier fand der Stadt Kiel zufolge im Freien statt. Sie sei im Rahmen der geltenden Corona-Regeln erlaubt gewesen.

Update, 2. Juli, 14.24 Uhr: Keine Kreuzfahrten mit Aida Cruises bis Ende August - Mit Ausnahmen

Die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises hat ihre Fahrten bis Ende August abgesagt. An vielen weltweiten Destinationen seien die Bedingungen für sicheres Reisen noch nicht gegeben, teilte das Unternehmen am Donnerstag an seinem Sitz in Rostock mit. Die Kreuzfahrtsaison von Aida Cruises war im März zunächst bis April unterbrochen worden. Bereits mehrfach wurde danach um jeweils einen Monat verlängert.

Ausgenommen von der Verlängerung der Saisonunterbrechung bis Ende August seien einzelne Abfahrten von "Aida Perla", "Aida Prima" und "Aida Diva" ab dem 15. August, von "Aida Bella" ab dem 30. August und von "Aida Sol" ab dem 25. August, heißt es auf der Internetseite des Kreuzfahrt-Anbieters. "Derzeit sind wir zuversichtlich, dass diese Reisen stattfinden können." Die "Aida Sol" zum Beispiel soll auf einer zehntägigen Reise Norwegens Fjorde ansteuern, die "Aida Perla" Norwegens Küste.

Hamburg: Die beiden Aida-Schiffe "Aidaaura" und "Aidacara" (r) liegen am Kreuzfahrt-Terminal Steinwerder. Die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises hat ihre Fahrten bis Ende August abgesagt.
Hamburg: Die beiden Aida-Schiffe "Aidaaura" und "Aidacara" (r) liegen am Kreuzfahrt-Terminal Steinwerder. Die Kreuzfahrtreederei Aida Cruises hat ihre Fahrten bis Ende August abgesagt.  © Christian Charisius/dpa

Update, 2. Juli, 14.13 Uhr: EU verhandelt mit Hersteller des Corona-Medikaments Remdesivir

Nach den USA will sich auch die Europäische Union ausreichende Mengen des Corona-Mittels Remdesivir sichern. Darüber werde mit dem Hersteller Gilead Sciences verhandelt, teilte ein Sprecher der EU-Kommission am Donnerstag mit. Er bekräftigte zugleich, dass das Mittel voraussichtlich Ende dieser Woche für den europäischen Markt zugelassen werden soll.

Remdesivir gilt als eine von wenigen wirksamen Arzneien bei schweren Fällen der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19. Es kann Studien zufolge den Krankenhausaufenthalt verkürzen. Die US-Regierung hatte eine Vereinbarung mit Gilead bekannt gemacht, wonach sie praktisch die gesamte Produktionsmenge des Mittels für die nächsten Monate aufgekauft hat. Allerdings hat zum Beispiel Deutschland bereits Vorräte des Mittels angelegt.

Der EU-Kommissionssprecher sagte, man verhandele mit dem Hersteller ebenfalls über eine Reservierung für eine ausreichende Zahl von Behandlungsdosen des Mittels. Die Verhandlungen seien aber in einem frühen Stadium. Über die Menge und die Kosten wollte er nichts sagen.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA hatte vorige Woche eine Zulassung des Wirkstoffs für die Behandlung von Covid-19 in bestimmten Fällen empfohlen. Die letzten Schritte zur Zulassung ist eine Zustimmung der EU-Staaten sowie die formelle Entscheidung der EU-Kommission. Der Abschluss des Verfahrens wird für diesen Freitag erwartet. Die EMA empfiehlt die Behandlung für Patienten ab zwölf Jahren, die eine Lungenentzündung haben und mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt werden müssen.

Remdesivir wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt, zeigte bei dieser Infektionskrankheit aber zu geringe Wirkung.

Ägypten, Gizeh: Ein Mitarbeiter des ägyptischen Pharmaunternehmens "Eva Pharma" hält eine Medikamenten-Verpackung des Wirkstoffs Remdesivir, einem antiviralen Breitspektrum-Medikament.
Ägypten, Gizeh: Ein Mitarbeiter des ägyptischen Pharmaunternehmens "Eva Pharma" hält eine Medikamenten-Verpackung des Wirkstoffs Remdesivir, einem antiviralen Breitspektrum-Medikament.  © Fadel Dawood/dpa

Update, 2. Juli, 14.09 Uhr: EU-Kommission geht wegen Gutschein-Pflicht gegen Rom und Athen vor

Im Streit um die Erstattung abgesagter Reisen verschärft die EU-Kommission das Vorgehen gegen Italien und Griechenland. Wegen verpflichtender Gutschein-Lösungen in den Mittelmeerländern leitete die Brüsseler Behörde sogenannte Vertragsverletzungsverfahren ein. Passagiere in der EU hätten das Recht, "zwischen einer Rückzahlung und anderen Formen der Erstattung, wie einem Gutschein, zu wählen", hieß es am Donnerstag.

Die Tourismus- und Reisebranche ist von der Corona-Krise besonders hart getroffen worden. Die Pflicht zur Erstattung brachte Reiseveranstalter und Airlines in finanzielle Bedrängnis. Deshalb hatten sich mehrere EU-Staaten über geltendes EU-Recht hinweggesetzt und verpflichtende Gutschein-Lösungen erlaubt. Auch Deutschland setzte sich dafür ein, gab dem Druck der EU-Kommission aber schließlich nach, und sah von einer Gutscheinpflicht ab.

Griechenland und Italien haben nach Angaben der EU-Kommission dagegen im Flug- und im Schiffsverkehr Maßnahmen ergriffen, die nicht mit den EU-Verbraucherrechten vereinbar sind. Für Italien gelte dies auch mit Blick auf den Bus- und Schienenverkehr.

Nun haben Rom und Athen zwei Monate Zeit, auf den Schritt der EU-Kommission zu reagieren. Räumen die Länder die Bedenken nicht im Laufe des Verfahrens aus, könnte die EU-Kommission sie vor dem Europäischen Gerichtshof verklagen. Man prüfe auch die Situation in anderen EU-Staaten, betonte die Brüsseler Behörde.

Rom: Touristen fahren mir E-Rollern auf das Kolosseum zu.
Rom: Touristen fahren mir E-Rollern auf das Kolosseum zu.  © Cecilia Fabiano/LaPresse via ZUMA Press/dpa

Update, 2. Juli, 13.58 Uhr: Bundestag hat Grundrente verabschiedet

Der Bundestag hat am Donnerstag die sogenannte Grundrente verabschiedet, durch die kleine Renten von rund 1,3 Millionen Menschen aufgebessert werden sollen. Damit kann nun am Freitag auch der Bundesrat über das Gesetz entscheiden, das zum 1. Januar 2021 in Kraft treten soll. Mehr dazu >>>>hier.

Update, 2. Juli, 13.52 Uhr: Tennisstar Djokovic negativ auf Coronavirus getestet

Tennisstar Novak Djokovic und seine Frau sind negativ auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte sein Team nach Angaben der Nachrichtenagentur AP am Donnerstag und damit zehn Tage nach der Bekanntgabe des positiven Testergebnisses mit.

Der 33 Jahre alte Weltranglisten-Erste war wie andere Tennisspieler positiv getestet worden, nachdem er an der von ihm organisierten Adria-Tour teilgenommen hatte. Djokovic hatte sich anschließend nach eigenen Angaben in eine Quarantäne begeben. Sowohl er als auch seine Frau Jelena hätten während des Krankheitsverlaufs keine Symptome gehabt, hatte Djokovic mitgeteilt.

Für die Adria-Tour war Organisator Djokovic stark kritisiert worden, weil dort offenbar gängige Hygiene- und Abstandsregeln nicht eingehalten worden waren. Die Tour war nach Stationen im serbischen Belgrad und im kroatischen Zadar aufgrund mehrerer Corona-Fälle abgebrochen worden.

Novak Djokovic, Tennisspieler aus Serbien, gibt Olga Danilovic, Tennisspielerin aus Serbien, bei einem Doppelspiel der Adria-Tour die Hand.
Novak Djokovic, Tennisspieler aus Serbien, gibt Olga Danilovic, Tennisspielerin aus Serbien, bei einem Doppelspiel der Adria-Tour die Hand.  © Zvonko Kucelin/AP/dpa

Update, 2. Juli, 13.37 Uhr: Wintersemester an Universitäten wohl überwiegend digital

Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) geht angesichts der Corona-Pandemie von einem in großen Teilen digitalen Wintersemester an den Universitäten aus. Ein Austausch im Senat der HRK habe gezeigt, dass die Leitlinie lauten müsse, "so viel Präsenz wie möglich, aber nur im Rahmen des Verantwortbaren", erklärte Präsident Peter-André Alt am Donnerstag. Es sei von einem Semester mit Schwerpunkt auf digitalen Angeboten auszugehen - wo immer vertretbar aber kombiniert mit Präsenzangeboten.

Die Situation sei dabei vor allem je nach Fach sehr unterschiedlich. "In experimentellen Fächern etwa kann auf das Lernen im Labor nicht lange verzichtet werden, im Sport- und im Medizinstudium etwa nicht auf praktische Übungen", erklärte Alt. "Das Fächerspektrum der künstlerischen Hochschulen wiederum erfordert einen hohen Anteil an Kleingruppen- und Individualstudium." Eine Forderung nach einer sofortigen vollständigen Rückkehr in den Präsenzbetrieb bezeichnete die HRK in ihrer Stellungnahme aber als "verfehlt".

In der Organisation sind staatliche und staatlich anerkannte Hochschulen zusammengeschlossen. Unter anderem vertritt sie deren Interessen in politischen Fragen.

Hessen: Studierende der Wirtschafts-Wissenschaften sitzen unter Wahrung der Abstandsregel in einem Hörsaal und warten auf den Beginn der Klausur. Mitte Juli beginnt an Hessens Hochschulen die Prüfungsphase. Zum Abschluss des Corona-bedingten Digital-Semesters kommt auf die Unis einiges zu. Wegen der geltenden Abstandsvorschriften dürfen in jedem Raum nur wenige Plätze besetzt werden.
Hessen: Studierende der Wirtschafts-Wissenschaften sitzen unter Wahrung der Abstandsregel in einem Hörsaal und warten auf den Beginn der Klausur. Mitte Juli beginnt an Hessens Hochschulen die Prüfungsphase. Zum Abschluss des Corona-bedingten Digital-Semesters kommt auf die Unis einiges zu. Wegen der geltenden Abstandsvorschriften dürfen in jedem Raum nur wenige Plätze besetzt werden.  © Uwe Zucchi/dpa

Update, 2. Juli, 13.30: Durchbruch? Bundesliga-Start mit Fans wahrscheinlich - Erstes Konzept steht

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) steht bei den Planungen für einen Bundesliga-Start mit Zuschauern offenbar vor einem Durchbruch. Nach einem Bericht der "Bild" (Donnerstag) sind die Chancen gestiegen, dass die Clubs von September an ihre Stadien teilweise füllen dürfen. Detailplanungen werden am Donnerstag in einer Sonderkommission der DFL geklärt.

Für jedes Stadion muss ein eigenes Hygienekonzept erstellt werden. Laut des Berichts ist RB Leipzig am weitesten, hat bereits die Genehmigung des Gesundheitsamts. "Wir haben ein Konzept für Spiele mit Zuschauern für die neue Saison entwickelt und dies mit dem Gesundheitsamt Leipzig diskutiert", sagte Ulrich Wolter, Director Operations bei RB, am Donnerstag. "Das Gesundheitsamt trägt das Konzept, was zunächst mit etwa der Hälfte der Zuschauer beginnen würde, insoweit grundsätzlich mit, wenn sich die Pandemielage weiter so positiv entwickelt und ab September seitens der Politik die Coronaschutzverordnungen so angepasst werden, das Veranstaltungen mit Zuschauern wieder grundsätzlich erlaubt werden."

In Leipzig entspräche dies einer Kapazität von etwa 21.000 Zuschauern. Zwischen jedem Fan soll ein Platz freibleiben, es besteht Maskenpflicht. Gäste-Fans sollen nicht zugelassen werden. Zur Verringerung des Infektionsrisikos soll die Anreise zum Stadion nicht mit dem öffentlichen Nahverkehr erfolgen.

Das Leipziger Gesundheitsamt teilte auf dpa-Anfrage mit, dass das Konzept des Clubs tragfähig und geeignet sei, das Infektionsgeschehen deutlich zu reduzieren. "Aus diesem Grund hat das Gesundheitsamt das Hygienekonzept von RB Leipzig bestätigt. Diese Bestätigung hebelt nicht die geltende Corona-Schutzverordnung des Freistaats Sachsen aus, nach der Sportveranstaltungen mit Zuschauern unzulässig sind", teilte die Stadt mit. Diese Verordnung und ggfs. eine Folgeverordnung bleibe rechtliche Grundlage für eine Sportveranstaltung mit Zuschauern.

Trainer Julian Nagelsmann von Leipzig kann sich freuen: Wahrscheinlich kann seine Mannschaft bald wieder vor Publikum spielen!
Trainer Julian Nagelsmann von Leipzig kann sich freuen: Wahrscheinlich kann seine Mannschaft bald wieder vor Publikum spielen!  © Jens Meyer/AP-Pool/dpa

Update, 2. Juli, 13.22 Uhr: Protestaktion gegen Stellenabbau der Fluggesellschaften

Mit Protestaktionen in Berlin haben Beschäftigte mehrerer Fluggesellschaften auf den drohenden Stellenabbau bei ihren angeschlagenen Arbeitgebern aufmerksam gemacht. Vor dem Reichstagsgebäude übergaben am Vormittag rund 100 Personalvertreter und Mitglieder der Gewerkschaft Verdi ihre Forderungen an Mitglieder des Bundestages.

"Angst, Unruhe und Empörung machen sich breit, weil Unternehmen, denen staatliche Hilfen in Milliardenhöhe gewährt werden, im selben Atemzug Beschäftigungsabbau und Gehaltskürzungen ankündigen", teilte der stellvertretender Vorsitzende der Gewerkschaft, Christian Behle, am Donnerstag mit.

Besonders betroffen seien demnach Mitarbeiter von Germanwings, der Luftfahrtgesellschaft Walter sowie Sunexpress Deutschland. Auch Beschäftigte der Fluggesellschaft Easyjet, dem größten Anbieter an den Berliner Flughäfen, beteiligten sich. Das britische Unternehmen will Flotte und Personal in Berlin aufgrund der Corona-Krise deutlich reduzieren. Derzeit würden Gespräche mit den Personalvertretern aufgenommen, teilte das Unternehmen am Vortag mit.

Für den Donnerstagnachmittag planten die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) sowie die Unabhängige Flugbegleiterorganisation (UFO) einen Protestzug unter dem Motto «Ihr fliegt in den Urlaub - Wir fliegen raus» vom Bundesfinanzministerium zum Bundeskanzleramt.

Die Beschäftigten deutscher Luftverkehrsunternehmen fühlen sich bei den Staatshilfen für die Airline-Branche vernachlässigt. Trotz der Milliarden-Rettungspakete für Lufthansa und Tui in der Corona-Krise müssten die Beschäftigten um ihre Zukunft bangen, heißt es in einem Aufruf der Gewerkschaften Vereinigung Cockpit und Ufo zu der Demonstration am Donnerstag in Berlin.
Die Beschäftigten deutscher Luftverkehrsunternehmen fühlen sich bei den Staatshilfen für die Airline-Branche vernachlässigt. Trotz der Milliarden-Rettungspakete für Lufthansa und Tui in der Corona-Krise müssten die Beschäftigten um ihre Zukunft bangen, heißt es in einem Aufruf der Gewerkschaften Vereinigung Cockpit und Ufo zu der Demonstration am Donnerstag in Berlin.  © Silas Stein/dpa

Update, 2. Juli, 13.19 Uhr: Österreich streicht Reisewarnung für den Kreis Warendorf

Österreich hat die corona-bedingte Reisewarnung für den Kreis Warendorf in Nordrhein-Westfalen zurückgenommen. Die am Donnerstag aktualisierten Hinweise des österreichischen Außenministeriums verweisen jetzt nur noch für den Kreis Gütersloh auf "eine partielle Reisewarnung (Sicherheitsstufe 5)" aufgrund erhöhter Infektionszahlen nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischkonzern Tönnies.

Eine generelle Reisewarnung für ganz Nordrhein-Westfalen hatte die österreichische Regierung bereits zu Wochenbeginn aufgehoben. Ein Beherbergungsverbot für Gäste aus NRW hat der Alpenstaat nicht ausgesprochen.

Update, 2. Juli, 13.15 Uhr: Frankfurter Flughafenchef will Kurzarbeit bis Sommer 2022 verlängern

Wegen der anhaltenden Corona-Flaute will der Frankfurter Flughafen die Möglichkeit der Kurzarbeit bis in den übernächsten Sommer nutzen. "Gemessen an den Passagierzahlen haben wir vereinfacht gesagt für die Hälfte der Belegschaft noch mindestens anderthalb Jahre keine Beschäftigung", sagte Flughafenchef Stefan Schulte der "Wirtschaftswoche" (Donnerstag). Darum fordere die Branche eine Verlängerung der Kurzarbeit von derzeit bis zum kommenden März zumindest bis in den Sommer 2022.

Der Flughafenbetreiber Fraport hatte zwischenzeitlich rund 18.000 der 22.000 Beschäftigten in Kurzarbeit geschickt, teilweise auch nur anteilig. Die Bundesagentur für Arbeit übernimmt dann für die Kurzarbeitszeit die reduzierten Entgelte und Sozialabgaben. Vor allem für die Abfertigung von Passagiermaschinen wird am größten deutschen Flughafen derzeit deutlich weniger Personal benötigt als vor der Pandemie. In einzelnen Bereichen wie der Fracht gibt es aber auch mehr Arbeit als zuvor.

Mit dem teilverstaatlichten Hauptkunden Lufthansa zeichnen sich schwierige Verhandlungen über die Abfertigungsgebühren ab. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte angekündigt, starken Druck auf die Flughäfen ausüben zu wollen, um die Gebühren zu senken. Schulte hielt dem entgegen, dass man bei weniger Verkehr und daraus resultierenden Verlusten die Gebühren eigentlich nach oben anpassen müsste. Derzeit gebe es dazu aber noch keine Pläne. Man werde mit allen Kunden einschließlich der Lufthansa reden. Laut Fraport ist der Gebührenrahmen für das kommende Jahr bereits beschlossen.

17. Juni, Frankfurt/Main: Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, steht mit medizinischem Mundschutz im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens. Auf einem Presse-Rundgang erklären der Flughafenbetreiber Fraport und die Fluggesellschaft Lufthansa ihr Hygienekonzept unter den aktuellen Coronabedingungen
17. Juni, Frankfurt/Main: Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, steht mit medizinischem Mundschutz im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens. Auf einem Presse-Rundgang erklären der Flughafenbetreiber Fraport und die Fluggesellschaft Lufthansa ihr Hygienekonzept unter den aktuellen Coronabedingungen  © Andreas Arnold/dpa

Update, 2. Juli, 12.33 Uhr: Gewalt gegen Kinder steigt: Unicef fordert Ausbau der Hilfsangebote

Weil Kinder seit Ausbruch der Corona-Krise offensichtlich häufiger als vorher Opfer von Gewalt sind, fordert Unicef Deutschland, die Hilfsangebote auszubauen. "Gewalt kann langanhaltende Narben im Leben von Kindern hinterlassen", sagte am Donnerstag die UN-Sonderbeauftragte zu Gewalt gegen Kinder, Dr. Najat Maalla M’jid.

"Die Covid-19-Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung haben für Kinder das Risiko erhöht, dass sie Gewalt in ihrem Zuhause, online und in ihrem Umfeld erfahren." Gleichzeitig seien grundlegende Unterstützungsangebote, um Gewalt zu verhindern und darauf zu reagieren, genau zu dem Zeitpunkt eingeschränkt, an dem Kinder sie am dringendsten benötigten.

Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie und ihre sozialen und wirtschaftlichen Folgen haben Unicef zufolge insbesondere für zuvor gefährdete Kinder erhebliche Belastungen nach sich gezogen. Die aus den Einschränkungen resultierenden Stressfaktoren bedeuteten ein erhöhtes Risiko, Opfer von Gewalt zu werden. Bei Entscheidungen zur Bekämpfung der Pandemie müssten daher die Auswirkungen auf Kinder und auf deren Rechte ein größeres Gewicht erhalten und der Kinderschutz als systemrelevant anerkannt werden.

In mehreren Ländern hätten Hilfetelefone für Missbrauch erheblich mehr Anrufe verzeichnet, so Unicef. In Deutschland hätten zuletzt deutlich mehr Kinder bei der Kinderschutzhotline angerufen.

Gewalt gegen Kinder ist nach Angaben des Kinderhilfswerk weltweit verbreitet. Schätzungen zufolge sei jährlich jedes zweite Kind zwischen 2 und 17 Jahren von physischer, sexueller oder psychischer Gewalt betroffen. Schockierende Verbrechen an Kindern, wie zuletzt in Münster oder Lügde, fänden punktuell große Beachtung. Gleichzeitig blieben die vielen alltäglichen Gewalterfahrungen, die Kinder in ihrem nahen Umfeld oder im Internet erleiden, weitgehend unsichtbar.

Ein Junge mit seinem Kuscheltier und einem Kopfkissen in den Händen steht in seinem Kinderzimmer. Eine Milliarde Kinder weltweit sind nach Angaben der Vereinten Nationen vom 18.08.2020 körperlicher, sexueller oder psychologischer Gewalt ausgesetzt
Ein Junge mit seinem Kuscheltier und einem Kopfkissen in den Händen steht in seinem Kinderzimmer. Eine Milliarde Kinder weltweit sind nach Angaben der Vereinten Nationen vom 18.08.2020 körperlicher, sexueller oder psychologischer Gewalt ausgesetzt  © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 2. Juli, 12.25 Uhr: Sigmar Gabriel war Berater für den Fleischkonzern Tönnies

Der frühere Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) war für den Fleischkonzern Tönnies als Berater tätig. "Es gab ein dreimonatiges Beratungsverhältnis mit Tönnies", sagte Gabriel am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Mehr Informationen dazu >>>>hier.

Berlin: Sigmar Gabriel, Bundesminister a. D., während einer Pressekonferenz.
Berlin: Sigmar Gabriel, Bundesminister a. D., während einer Pressekonferenz.  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 2. Juli, 12.20 Uhr: Lufthansa legt Hoffnung in Frachtgeschäft

Im angeschlagenen Lufthansa-Konzern bleibt das Frachtgeschäft der Tochter Lufthansa Cargo ein Hoffnungsträger. Weil in der Corona-Krise Beilade-Kapazitäten in Passagiermaschinen weggefallen sind, rechnet Cargo-Vertriebschefin Dorothea von Bocksberg für die kommenden Jahre mit einer anhaltend hohen Nachfrage für Transportmöglichkeiten in reinen Frachtern.

Die Managerin wies am Donnerstag auf einer Branchenkonferenz in Frankfurt darauf hin, dass wegen der weltweit gestrichenen Passagierflüge rund die Hälfte des angebotenen Frachtraums weggefallen ist. Aktuell fehlten am Weltmarkt noch rund 30 Prozent der früheren Kapazität. Da nur mit einer langsamen Erholung zu rechnen sei, ergebe sich für die verbliebenen Transportangebote eine anhaltend hohe Nachfrage. Dies führe zu steigenden Preisen und einer höheren Auslastung.

Die Krise habe gezeigt, dass Luftfracht systemrelevant sei, erklärte der Chef der DHL-Frachtairline European Air Transport Leipzig, Markus Otto. Sein Unternehmen habe die Kapazitäten in der Krise insbesondere nach Asien ausgebaut und über das Drehkreuz Halle-Leipzig zahlreiche Regionen versorgt. Der veranstaltende Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) verlangte bessere Rahmenbedingungen für den Luftfrachtstandort Deutschland. Eine Erholung dürfe nicht durch neue Hindernisse abgewürgt werden, etwa durch neue Nachtflugverbote oder uneinheitliche Sicherheits-, Zoll- und Steuerverfahren, erklärte BDL-Präsident Peter Gerber.

Ein vorübergehend stillgelegtes Flugzeug der Lufthansa steht auf dem Vorfeld am Flughafen München. Dabei sind empfindliche Bereiche der Maschine mit Plastikfolie abgeklebt.
Ein vorübergehend stillgelegtes Flugzeug der Lufthansa steht auf dem Vorfeld am Flughafen München. Dabei sind empfindliche Bereiche der Maschine mit Plastikfolie abgeklebt.  © Sven Hoppe/dpa

Update, 2. Juli, 12.12 Uhr: Bundestag setzt Schuldenbremse im Grundgesetz außer Kraft

Der Bundestag hat für das Konjunkturpaket in der Corona-Krise erneut die Schuldenbremse im Grundgesetz außer Kraft gesetzt. Damit ermöglichte er dem Bund am Donnerstag, zusätzliche Kredite aufzunehmen. Zuvor bereits hatten die Abgeordneten den zweiten Nachtragshaushalt verabschiedet.

Für 2020 sind nun insgesamt Rekordschulden in Höhe von 217,8 Milliarden Euro geplant. Mit dem Geld soll unter anderem die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer finanziert werden.

Update, 2. Juli, 12.02 Uhr: Deutschland übernimmt Vorsitz in Kommission zum Schutz der Ostsee

Die Bundesrepublik hat für zwei Jahre den Vorsitz in der Helsinki-Kommission zum Schutz der Meeresumwelt der Ostsee(Helcom) übernommen. In dieser Zeit wolle sich Deutschland um wichtige Umweltprobleme in der Ostsee kümmern, wie etwa die Überversorgung mit Nährstoffen, Munitionsaltlasten, Meeresmüll, Unterwasserlärm und Klimawandel, teilte das federführend verantwortliche Bundesumweltministerium am Donnerstag mit. Den Vorsitz übernahm Deutschland am 1. Juli.

"Der wirtschaftliche Aufbau nach der Corona-Krise darf Klimaschutz und Meeresschutz nicht hinter sich lassen. Nur widerstandsfähige Ökosysteme können den Belastungen durch Klimawandel und menschliche Eingriffe standhalten", wird Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) zitiert. Künftige Entscheidungen der Kommission sollen demnach auf ihre Relevanz für Klima und biologische Vielfalt sowie auf Verhältnismäßigkeit geprüft werden.

Die Helsinki-Kommission ist eine Kommission von Ostseeanrainerstaaten, in der nach eigenen Angaben Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Polen, Russland, Schweden und die Europäische Union zusammenarbeiten. Grundlage ist demnach das Helsinki-Übereinkommen von 1992 zum Schutz der Ostsee vor allen Formen der Verschmutzung von Land, auf See und aus der Luft.

2. Juli, Scharbeutz: Strandkörbe stehen an einem nahezu menschenleeren Ostseestrand. Am Wochenenden wird wieder ein Ansturm von Touristen auf die Küsten Schleswig-Holsteins erwartet.
2. Juli, Scharbeutz: Strandkörbe stehen an einem nahezu menschenleeren Ostseestrand. Am Wochenenden wird wieder ein Ansturm von Touristen auf die Küsten Schleswig-Holsteins erwartet.  © Carsten Rehder/dpa

Update, 2. Juli, 12 Uhr: CSU-Generalsekretär Blume warnt eindringlich vor zweiter Corona-Welle

Die CSU hat angesichts international weiter steigender Infektionszahlen eindringlich vor einer zweiten Corona-Welle auch in Deutschland gewarnt. Diese werde voraussichtlich noch gefährlicher und unkontrollierbarer, auch für jene Unternehmen, die sich gerade wieder aufgerappelt hätten, sagte CSU-Generalsekretär Markus Blume am Donnerstag in Berlin.

Deshalb dürfe nicht fahrlässig gehandelt werden, sondern man müsse weiter mit Vorsicht und Umsicht vorgehen. Weltweit rolle die zweite Pandemiewelle schon. Er verwies etwa auf wieder steigende Infektionszahlen in Israel und einen Höchststand von erstmals mehr als 50.000 Neuinfektionen an einem Tag in den USA.

Blume lobte das Vorgehen der schwarz-roten Bundesregierung im Kampf gegen die Pandemie und deren Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft. Das vergangene halbe Jahr sei das beste für die Koalition gewesen, das sie bisher gehabt habe. Er verwies auf die milliardenschweren Hilfspakete, die die Regierung in kürzester Zeit durch den Bundestag gebracht habe. Die Politik habe alles dafür getan, um wirtschaftliche Folgen abzufedern und durchstarten zu können. Nun sei auch eine gesunde Portion Zukunftsoptimismus nötig. Der Generalsekretär bezeichnete seine Partei als "neue Arbeiterpartei", die sich stärker als andere Parteien um zukunftsfähige Arbeitsplätze bemühe.

22.Mai, München: Markus Blume, CSU-Generalsekretär, steht bei einem Gespräch beim virtuellen CSU-Parteitag in der CSU-Landesleitung auf einer Bühne
22.Mai, München: Markus Blume, CSU-Generalsekretär, steht bei einem Gespräch beim virtuellen CSU-Parteitag in der CSU-Landesleitung auf einer Bühne  © Lino Mirgeler/dpa-Pool/dpa

Update, 2. Juli, 11.50 Uhr: Fake-Schreiben zu Corona-App für Lehrer aufgetaucht

Das rheinland-pfälzische Bildungsministerium hat am Donnerstag vor einem falschen Brief an die Lehrkräfte in Rheinland-Pfalz gewarnt. Das Ende Juni in Umlauf gebrachte Schreiben imitiert Briefkopf und Stil der amtlichen Schreiben aus dem Ministerium.

Darin heißt es, zum Teil in satirischer Überspitzung, dass eine spezielle Corona-Warn-App für Lehrkräfte verpflichtend installiert werden müsse und dass die Einhaltung der Abstandsregeln mit Hilfe von GPS-Daten überprüft werde. "Alle dort aufgeführten Punkte entsprechen nicht der Wahrheit", betonte am Donnerstag eine Sprecherin des Ministeriums. Es habe bereits einige Anrufe zu dem Schreiben gegeben. Richtig sei, dass den Lehrkräften lediglich empfohlen werde, zum neuen Schuljahr die Corona-Warn-App des Bundes zu installieren.

Die offizielle Corona-Warn-App ist auf einem Smartphone zu sehen. Mitte Juni wurde die App von 15 Prozent der Menschen in Deutschland verwendet.
Die offizielle Corona-Warn-App ist auf einem Smartphone zu sehen. Mitte Juni wurde die App von 15 Prozent der Menschen in Deutschland verwendet.  © Oliver Berg/dpa

Update, 2. Juli, 11.43 Uhr: Verkehr im Lockdown laut Forschern lebensgefährlicher

Auf Deutschlands Straßen ist trotz weniger Verkehrs im Corona-Lockdown das Risiko tödlicher Unfälle gestiegen. Im April lag nach Berechnungen der Allianz-Versicherung das "relative Getötetenrisiko" um fast die Hälfte höher als in den Vergleichsmonaten der Vorjahre. Demnach starben im April im statistischen Schnitt 11,1 von 1000 Verunglückten. Im April 2019 dagegen waren rechnerisch von 1000 Verunglückten nur 7,5 gestorben.

In absoluten Zahlen: Im April verunglückten in Deutschland laut amtlichen Zahlen 21.236 Menschen im Verkehr, davon starben 236. Ein Jahr zuvor waren insgesamt 31.592 Menschen verunglückt, fast 10.000 mehr. Doch die Zahl der Verkehrstoten war im Vorjahr keineswegs wesentlich höher gewesen, sondern quasi gleich: 239. "Die Gesamtzahl der Verunglückten ist niedriger, aber der Anteil der Getöteten signifikant höher", sagte Jörg Kubitzki, Verkehrssicherheitsforscher im Allianz Zentrum für Technik.

"Es wird zwar weniger gefahren, aber der Verkehr ist nicht sicherer geworden." Viele Fahrer hätten sich "wenig angepasst" an die Situation verhalten. "So hatten wir im Frühjahr schwere Motorradunfälle, obwohl es ein bundesweites Verbot von Spritztouren gab", sagte Kubitzki.

"Die geringere Verkehrsdichte führt dazu, dass Verkehrsregeln weniger beachtet werden. Man darf aber nicht nur die Autofahrer kritisieren, das gilt für alle Verkehrsteilnehmer."

Manche Fußgänger hätten die Ausgangsbeschränkungen - von vielen Menschen als Lockdown bezeichnet - als Einladung verstanden, in der Mitte der Straße zu spazieren. "Unfallforscher kennen diesen Effekt aus der Nacht", sagte Kubitzki. "Nachts wird weniger gefahren, aber die Regeln werden häufiger missachtet."

Ein Rettungswagen ist mit eingeschaltetem Blaulicht im Einsatz. Auf Deutschlands Straßen ist trotz weniger Verkehrs im Corona-Lockdown das Risiko tödlicher Unfälle gestiegen.
Ein Rettungswagen ist mit eingeschaltetem Blaulicht im Einsatz. Auf Deutschlands Straßen ist trotz weniger Verkehrs im Corona-Lockdown das Risiko tödlicher Unfälle gestiegen.  © Boris Roessler/dpa

Update, 2. Juli, 11.34 Uhr: EU-Haushaltsstreit: Von der Leyen lädt Merkel zum Spitzentreffen

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen macht Druck für eine schnelle Einigung auf den nächsten EU-Haushaltsrahmen und das Milliardenprogramm zur wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise. Für den 8. Juli hat sie ein Spitzentreffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel, EU-Ratschef Charles Michel und dem EU-Parlamentspräsidenten David Sassoli einberufen. Merkel vertritt dabei den Vorsitz der 27 EU-Staaten, den Deutschland seit Mittwoch innehat.

"Eine rasche und ehrgeizige Einigung über das europäische Konjunkturpaket ist die höchste Priorität der EU für die kommenden Wochen", erklärte von der Leyen am Donnerstag. Sie hatte Ende Mai einen neuen siebenjährigen Finanzplan im Umfang von 1,1 Billionen Euro sowie zusätzlich ein Konjunktur- und Investitionsprogramm im Wert von 750 Milliarden Euro vorgeschlagen. Letzteres soll über gemeinsame Schulden finanziert und dann über Jahrzehnte gemeinsam abgestottert werden.

Gespräche in den vergangenen Wochen hätten gezeigt, dass es Entschlossenheit für ein solches Paket gebe sowie eine gemeinsame Basis "in vielen Aspekten". Nötig sei nun "eine starke politische Führung", erklärte von der Leyen.

Tatsächlich herrscht noch Streit über wichtige Punkte, vor allem die Grundsatzfrage, ob die per Kredit finanzierten EU-Gelder als Zuschuss an Krisenstaaten fließen sollen. Bundeskanzlerin Merkel hatte noch am Mittwoch gesagt, die Positionen der Länder lägen weit auseinander.

30. Juni, Brüssel: Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, spricht bei einer Pressekonferenz mit EU-Ratspräsident Michel zum Abschluss des EU-Südkorea-Gipfels, der per Videokonferenz stattfand. Bei der Konferenz sprachen sie mit Südkoreas Präsident Moon. Thema der Gespräche waren unter anderem die Corona-Pandemie und der Konflikt mit Nordkorea.
30. Juni, Brüssel: Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, spricht bei einer Pressekonferenz mit EU-Ratspräsident Michel zum Abschluss des EU-Südkorea-Gipfels, der per Videokonferenz stattfand. Bei der Konferenz sprachen sie mit Südkoreas Präsident Moon. Thema der Gespräche waren unter anderem die Corona-Pandemie und der Konflikt mit Nordkorea.  © Virginia Mayo/AP Pool/dpa

Update, 2. Juli, 11.29 Uhr: Starke Umsatzeinbußen bei Primark

Der Fast-Fashion-Anbieter Primark hat in der Corona-Krise das Geschäft seiner britischen Mutter AB Foods stark getrübt. Auf Basis konstanter Wechselkurse brach der Umsatz des Mischkonzerns im dritten Geschäftsquartal bis Ende Mai im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 39 Prozent auf 2,6 Milliarden britische Pfund (rund 2,9 Milliarden Euro) ein, wie AB Foods am Donnerstag in London mitteilte. Der Rückgang lag fast ausschließlich an Primark, wo die Erlöse um drei Viertel sanken.

Das im März gestartete dritte Quartal war von den weitreichenden Ladenschließungen in Folge der Pandemie besonders betroffen. Im Zuge der Lockerungen in vielen Ländern habe man die Läden jedoch wieder schrittweise öffnen können. Anfang Juni traf dies bereits auf ein Drittel der Primark-Verkaufsflächen zu. Inzwischen seien sogar 367 von 375 Filialen wieder geöffnet. Wie Finanzchef John Bason in einer Telefonkonferenz mitteilte, habe die Geschwindigkeit selbst den Vorstand überrascht.

In den vier anderen Geschäftsbereichen des Konzerns blieben die Umsätze zwischen dem 1. März und 20. Juni hingegen nahezu unverändert oder konnten sogar zulegen. Besonders das Lebensmittelgeschäft übertraf laut AB Foods mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 9 Prozent die Erwartungen.

Die Krise hat Primark besonders schlimm getroffen.
Die Krise hat Primark besonders schlimm getroffen.  © Marijan Murat/dpa

Update, 2. Juli, 11.09 Uhr: Bundestag beschließt Nachtragshaushalt - Fast 218 Milliarden Schulden

Der Bundestag hat am Donnerstag den zweiten Nachtragshaushalt zur Finanzierung des Konjunkturpakets in der Corona-Krise beschlossen. Vorgesehen sind für 2020 nun insgesamt neue Schulden in Höhe von 217,8 Milliarden Euro. Mehr dazu >>>>hier.

Update 2. Juli, 11.03 Uhr: Wohnmobile liegen im absoluten Trend

Urlaub im Wohnmobil liegt zu Corona-Zeiten voll im Trend und hat im Mai zu einem Zulassungs-Boom geführt. In dem Monat wurden in Deutschland 10.460 Fahrzeuge neu zugelassen, 29 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Infolge der Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie sei Campingurlaub in diesem Jahr besonders attraktiv.

Dem Statistischen Bundesamt zufolge hat sich die Corona-Krise dennoch leicht negativ auf die Wohnmobil-Branche ausgewirkt. Im Zeitraum von Januar bis Mai seien die Neuzulassungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,3 Prozent zurückgegangen. Das ist allerdings der mit Abstand geringste Rückgang unter allen Kfz-Segmenten.

Ebenso zeigten sich Auswirkungen auf den Export: Die Nachfrage aus dem Ausland sei in den ersten drei Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr von 11.000 um 19 Prozent auf 8900 Wohnmobile gesunken.

Größter Absatzmarkt für deutsche Wohnmobile ist demnach Frankreich. Im Jahr 2019 hatten die Franzosen 5400 Fahrzeuge im Gesamtwert von mehr als 238 Millionen Euro gekauft.

Ein Wohnmobil steht in Ferropolis vor ausgedienter Bergbautechnik.
Ein Wohnmobil steht in Ferropolis vor ausgedienter Bergbautechnik.  © Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 2. Juli, 10.54 Uhr: Infektions-Kennziffer im Kreis Gütersloh sinkt

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im Kreis Gütersloh zuletzt weiter gesunken. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Donnerstag liegt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz nun bei 76,4. Am Vortag lag dieser Wert bei 78,0, am Dienstag bei 86,0 und am Dienstag vergangener Woche noch bei 270,2. Demnach sank diese Infektions-Kennziffer zuletzt etwas langsamer.

Nach der Ausbreitung des Coronavirus bei Tönnies in Rheda-Wiedenbrück hatte es den ersten regionalen Lockdown in den Kreisen Gütersloh und Warendorf gegeben. Die Einschränkungen im Kreis Gütersloh gelten noch bis zum 7. Juli. Im Kreis Warendorf, in dem ebenfalls viele Tönnies-Mitarbeiter wohnen, war die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage bereits am Freitag unter den Grenzwert von 50 gefallen.

28. Juni, Gütersloh: Ein Helfer im Schutzanzug weist den nächsten Wagen in die mobile Teststation ein. Auf dem Gelände des ehemaligen Militärflughafens Gütersloh hat die Bundeswehr zusammen mit Hilfsorganisationen eine Abstrichstation eingerichtet, bei dem sich Menschen nach dem Coronausbruch beim Fleischwerk Tönnies auf das Covid-19 testen lassen können.
28. Juni, Gütersloh: Ein Helfer im Schutzanzug weist den nächsten Wagen in die mobile Teststation ein. Auf dem Gelände des ehemaligen Militärflughafens Gütersloh hat die Bundeswehr zusammen mit Hilfsorganisationen eine Abstrichstation eingerichtet, bei dem sich Menschen nach dem Coronausbruch beim Fleischwerk Tönnies auf das Covid-19 testen lassen können.  © David Inderlied/dpa

Update, 2. Juli, 10.50 Uhr: AfD kündigt Klage gegen Maskenpflicht für Abgeordnete im Landtag an

Die AfD-Fraktion will gegen die Maskenpflicht im bayerischen Landtag, die seit Donnerstag auch für Abgeordnete gilt, klagen. Man werde beim Verwaltungsgericht Klage einreichen, sagte der parlamentarische Geschäftsführer Christoph Maier am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in München. Die Maskenpflicht bedeute eine "massive Einschränkung" des freien Mandats. Abgeordneten dürften bei ihrer Tätigkeit im Landtag nicht derart beeinträchtigt werden.

Die Abgeordnetenrechtskommission des Landtags ist der gegenteiligen Meinung - sie hält die Maskenpflicht für Abgeordnete für zulässig.

Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) hatte am Mittwoch angeordnet, dass von Donnerstag an auch alle Abgeordneten verpflichtend einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Parlamentarier, die sich nicht daran halten, müssen mit einem Zwangsgeld rechnen, bei wiederholten Verstößen auch mehrfach. Die schriftliche rechtliche Anordnung wurde noch für Donnerstag erwartet. Danach wollte die AfD Klage einreichen.

Seit Mitte Juni gilt für alle Mitarbeiter und Beschäftigte im Landtag eine Maskenpflicht. Für die Abgeordneten hatte es Aigner zunächst bei einer dringenden Empfehlung, einem Maskengebot, belassen. Weil sich die Mehrzahl der AfD-Abgeordneten nicht daran hielt, machte sie nun von ihrem Hausrecht Gebrauch und ordnete Maskenpflicht für alle an.

Das Logo der AfD hängt in einem Flur des bayerischen Landtags. Seit dem 15.06.2020 gilt wegen der Corona-Krise im bayerischen Landtag für alle Besucher und Mitarbeiter in geschlossenen Räumen die Maskenpflicht.
Das Logo der AfD hängt in einem Flur des bayerischen Landtags. Seit dem 15.06.2020 gilt wegen der Corona-Krise im bayerischen Landtag für alle Besucher und Mitarbeiter in geschlossenen Räumen die Maskenpflicht.  © Sven Hoppe/dpa

Update, 2. Juli, 10.28 Uhr: EZB-Ratsmitglied Rehn sieht Deflationsgefahr in der Eurozone

Das finnische Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Olli Rehn, hat wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise vor sinkenden Preisen in der Eurozone gewarnt. "Die Gefahr einer Deflation ist wieder aufgetreten", sagte Rehn in einem Interview mit dem "Handelsblatt" (Donnerstagausgabe).

Man habe es mit einer Angebots- und einer Nachfragekrise zu tun. Vor allem aber fehle im gemeinsamen Währungsraum die Nachfrage, was tendenziell die Preise drücke, sagte der Präsident der finnischen Notenbank weiter.

Sinkende Verbraucherpreise sind gefährlich für die konjunkturelle Entwicklung. Sie können eine Abwärtsspirale auslösen, wenn Verbraucher auf weiter fallende Preise spekulieren und Kaufentscheiden immer weiter nach hinten schieben. In der Eurozone ist die Inflation im Juni zwar etwas gestiegen, sie hielt sich mit 0,3 Prozent aber nur knapp über der Nullmarke. In den kommenden Monaten rechnen Experten wegen der Corona-Krise mit einer weiter schwachen Preisentwicklung.

In der zuletzt hohen Nachfrage nach langfristigen Krediten der Notenbank an die Geschäftsbanken der Eurozone zu besonders günstigen Konditionen (TLTROs) sieht EZB-Rat Rehn ein positives Signal. Dies lasse auf eine Lockerung der Kreditbedingungen hoffen. Allerdings bestehe auch das Risiko, dass Unternehmen, die eigentlich nicht mehr lebensfähig seien, Kredite erhielten.

8. Juni, Brüssel: Christine Lagarde (r), Präsidentin der Europäischen Zentralbank, spricht per Videokonferenz vor einem EU-Parlamentsausschuss.
8. Juni, Brüssel: Christine Lagarde (r), Präsidentin der Europäischen Zentralbank, spricht per Videokonferenz vor einem EU-Parlamentsausschuss.  © Daina Le Lardic/European Parliament/dpa

Update, 2. Juli, 10.17 Uhr: 180 Migranten harren auf der "Ocean Viking" im Mittelmeer aus

Auf dem privaten Rettungsschiff "Ocean Viking" warten 180 aus Seenot gerettete Migranten auf das Einlaufen in einen Hafen in Italien oder Malta. Nach vier Hilfsaktionen im Mittelmeer habe die Organisation SOS Méditerranée in beiden Ländern bereits fünf Mal erfolglos einen sicheren Hafen für die Geretteten angefordert, erläuterte Verena Papke von der internationalen Betreibergruppe am Donnerstag. Die Menschen seien am Donnerstag vergangener Woche sowie am Dienstag gerettet worden.

"Mehrere Verzweifelte haben bereits geäußert, über Bord springen zu wollen, weil sie die Anspannung des Wartens nicht mehr aushalten", beschrieb Papke die Lage in einer Mitteilung. Die Menschen kämen aus 13 Nationen. Die "Ocean Viking" hatte wegen der Corona-Pandemie länger im Hafen im französischen Marseille gelegen. Das Schiff ist seit dem 22. Juni wieder im Einsatz.

Italien und Malta hatten sich in der Corona-Pandemie zu nicht sicheren Häfen erklärt. Trotzdem brechen immer wieder Migranten von Libyen und Tunesien in Richtung Europa auf. Italien und Malta nahmen in den vergangenen Wochen zwar trotzdem wieder Migranten von privaten Schiffen auf, doch die Länder zögern mit der Zuweisung von Häfen oft lange. Sie fordern von anderen EU-Staaten regelmäßig Zusagen über die Weiterverteilung der Ankömmlinge.

Oktober 2019: Das Rettungsschiff "Ocean Viking" läuft in den italienischen Hafen Tarent (Taranto) ein.
Oktober 2019: Das Rettungsschiff "Ocean Viking" läuft in den italienischen Hafen Tarent (Taranto) ein.  © Ingenito/ANSA/dpa

Update, 2. Juli, 10.10 Uhr: Chinesischer Automarkt erholt sich weiter

Der chinesische Automarkt setzt seine Erholung vom Corona-Einbruch fort. Der Absatz stieg im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat auf Basis vorläufiger Daten um rund 11 Prozent auf 2,28 Millionen Fahrzeuge, wie der Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) am Donnerstag in Peking mitteilte. Im Vergleich zum Vormonat lag das Plus demnach bei 4 Prozent.

Nach dem Einbruch der Verkaufszahlen Anfang des Jahres, als der Corona-Shutdown die chinesische Wirtschaft gelähmt hatte, steht für die Monate Januar bis Juni insgesamt allerdings ein Absatzminus von 17 Prozent auf 10,2 Millionen Fahrzeuge zu Buche.

Der gerade für die deutschen Hersteller so wichtige und früher wachstumsstarke chinesische Automarkt schwächelt schon länger. 2019 war er das zweite Jahr in Folge geschrumpft. So hinterließen der Zollstreit zwischen den USA und China sowie das schwächere Wirtschaftswachstum in der Volksrepublik Spuren.

Der Verband CAAM misst den Absatz der Hersteller an die Händler. Daneben gibt es noch den Verband PCA (China Passenger Car Association), der den Absatz von Pkw, SUVs, Minivans und kleineren Mehrzweckfahrzeugen an Kunden zählt.

Ein Arbeiter begutachtet ein neu zusammengebautes Auto in einer Fabrik des Automobilherstellers Anhui Jianghuai Automobile (JAC) in der Provinz Anhui.
Ein Arbeiter begutachtet ein neu zusammengebautes Auto in einer Fabrik des Automobilherstellers Anhui Jianghuai Automobile (JAC) in der Provinz Anhui.  © Huang Bohan/XinHua/dpa

Update, 2. Juli, 10.07 Uhr: Zahl der Existenzgründungen laut KFW erstmals seit fünf Jahren gestiegen

Die Zahl der Existenzgründungen in Deutschland ist erstmals seit fünf Jahren wieder gestiegen. 605.000 Menschen machten sich nach einer Auswertung der Förderbank KfW im vergangenen Jahr selbstständig und damit 58.000 mehr als ein Jahr zuvor. Allerdings könnte die Corona-Krise 2020 den positiven Trend schon wieder umkehren.

"Ich erwarte, dass Gründungspläne unter dem Eindruck der aktuell existenzbedrohenden Lage vieler Selbstständiger teilweise verschoben werden", erklärte KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib am Donnerstag in Frankfurt. Zugleich jedoch dürften steigende Arbeitslosenzahlen dazu führen, dass mehr Menschen aus der Not heraus den Schritt in ein eigenes Unternehmen wagen.

Update, 2. Juli, 10.05 Uhr: Krise belastet Ausbildungsmarkt

Die Corona-Krise belastet den Ausbildungsmarkt in Deutschland. Nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertag werden Betriebe in diesem Jahr voraussichtlich weniger ausbilden. Das betriebliche Ausbildungsplatzangebot liege im Branchendurchschnitt um gut sieben Prozent unter dem Vorjahresniveau, wie der DIHK am Donnerstag nach einer Umfrage unter rund 15.000 Firmen mitteilte. Die Bewerbungsprozesse in den Unternehmen seien ins Stocken geraten, Einstellungen verzögerten sich vielerorts. Die Übernahmeperspektiven für ausgebildete Fachkräfte seien aber auch in diesem Jahr gut.

Die Corona-Krise habe gravierende Auswirkungen auf die Beschäftigung in Deutschland, so der DIHK. Das belaste auch die Situation am Ausbildungsmarkt. Viele Unternehmen hätten aber noch nicht abschließend über die Zahl ihrer Ausbildungsplätze entschieden: "Das zeigt, dass aktuelle Anstrengungen zur Vermittlung, aber auch Anreize durch finanzielle Unterstützung Sinn machen."

Das Bundeskabinett hatte "Azubi-Prämien" für Unternehmen auf den Weg gebracht, die in der Corona-Krise in Schwierigkeiten geraten sind und trotzdem weiter ausbilden. Kleine und mittelständische Firmen, die mit großen Umsatzeinbrüchen und Kurzarbeit zu kämpfen haben, aber ihre Ausbildungsplätze erhalten oder sogar ausbauen, sollen demnach staatliche Prämien von bis zu 3000 Euro pro Ausbildungsplatz bekommen.

Ein Auszubildender im Metall-Handwerk misst in einem Ausbildungszentrum die Dicke eines Werkstücks.
Ein Auszubildender im Metall-Handwerk misst in einem Ausbildungszentrum die Dicke eines Werkstücks.  © Felix Kästle/dpa

Update, 2. Juli, 10.02 Uhr: Aachener Elektroautohersteller e.Go Mobile im Insolvenzverfahren

Der krisengeplagte Aachener Elektroautohersteller e.Go Mobile befindet sich nun in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Das Amtsgericht Aachen habe das Verfahren eröffnet und den bisherigen Vorstand sowie zwei Anwälte als operative Verantwortliche benannt, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Anfang April hatte e.Go bereits ein Schutzschirmverfahren zur Rettung des Unternehmens beantragt. Auch künftig sollen Paul Fink von der Kanzlei FRH als Generalbevollmächtigter sowie Biner Bähr von der Kanzlei White & Case als Sachwalter mit dem Vorstand den Prozess verantworten.

Für den Monat Juli kündigte der Autobauer an, die Produktion und weitere Entwicklungen auszusetzen. Auf dem Höhepunkt der Corona-Krise hatten die Bänder bei e.Go bereits wochenlang still gestanden. Für betroffene Mitarbeiter habe man nun Kurzarbeit angemeldet - das betrifft nach Angaben einer Sprecherin 80 Prozent der Belegschaft und damit etwa 340 Angestellte.

e.Go betonte laut Mitteilung, weiter mit potenziellen nationalen sowie internationalen Investoren zu verhandeln. "Wir sind daher zuversichtlich, mit etwas mehr Zeit eine gute Lösung zu finden", sagte e.Go-Gründer Günther Schuh.

Juni 2019: Günther Schuh (r), Gründer der e.GO Mobile AG steigt bei der Vorstellung der mobilen Vernetzung von Elektroautos aus einem e.Go. Der Aachener Elektroauto-Bauer e.Go hat seine selbst gesteckten Ziele 2019 nicht erreichen können. Man habe im vergangenen Jahr 540 Autos verkauft, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. Angepeilt waren zuletzt 600 Modelle, ursprünglich war sogar von 1000 die Rede.
Juni 2019: Günther Schuh (r), Gründer der e.GO Mobile AG steigt bei der Vorstellung der mobilen Vernetzung von Elektroautos aus einem e.Go. Der Aachener Elektroauto-Bauer e.Go hat seine selbst gesteckten Ziele 2019 nicht erreichen können. Man habe im vergangenen Jahr 540 Autos verkauft, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. Angepeilt waren zuletzt 600 Modelle, ursprünglich war sogar von 1000 die Rede.  © Oliver Berg/dpa

Update, 2. Juli, 10 Uhr: Tokio verzeichnet höchste Tageszahl an Coronafällen seit Anfang Mai

Japans Hauptstadt Tokio hat den höchsten Anstieg an Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden seit Anfang Mai erlebt. Die Stadtregierung bestätigte am Donnerstag 107 neue Infektionsfälle, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete.

Die Zahl der Infizierten war seit der Aufhebung des landesweiten Corona-Notstandes am 25. Mai wieder gestiegen. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie gab es in Japan bisher gut 19.600 bestätigte Infektionsfälle, 989 Menschen starben, wie der staatliche Sender NHK berichtet. Japan hatte vergangenen Monat den Notstand im ganzen Land aufgehoben, da die Krise so gut wie unter Kontrolle gebracht worden sei, hieß es damals.

Update, 2. Juli, 9.44 Uhr: Zahl der Corona-Fälle in Südafrika steigt rasant an

In Südafrika steigt die Zahl der Corona-Infektionen rasant an. Innerhalb eines Tages meldeten die Behörden nach den letzten verfügbaren Zahlen 8124 neue Fälle sowie 92 Todesfälle. Nach der Westkap-Provinz mit Kapstadt als Zentrum entwickelt sich nun das Wirtschaftszentrum rund um Johannesburg zur Schwerpunktregion.

Die Provinz Gauteng stellt jetzt mit 45.944 Fällen knapp 29 Prozent aller landesweiten Fälle, die Westkap-Provinz kommt mit 64.377 Fällen auf 40,4 Prozent. Insgesamt hat Südafrika nach den letzten verfügbaren Zahlen 159.333 Covid-19-Fälle verzeichnet.

Das Coronavirus hatte sich im Vergleich zu anderen Weltregionen in Afrika bisher relativ langsam verbreitet, und die meisten Regierungen haben rasch strenge Maßnahmen verhängt. Die meisten Todesfälle in Afrika gibt es laut einer Übersicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den Ländern Algerien, Ägypten, Nigeria, Südafrika und Sudan. Südafrika gilt bei der Zahl der Fälle als am stärksten betroffen.

1. Juli, Johannesburg: Teilnehmer einer Demonstration protestieren gegen eine Covid-19-Studie vor der Witwatersrand-Universität. In der Studie wird für einen möglichen Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus geforscht.
1. Juli, Johannesburg: Teilnehmer einer Demonstration protestieren gegen eine Covid-19-Studie vor der Witwatersrand-Universität. In der Studie wird für einen möglichen Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus geforscht.  © Themba Hadebe/AP/dpa

Update, 2. Juli, 9.38 Uhr: Scholz: Trotz Grundrente und Krise wird nicht an Sozialleistungen gespart

Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat zugesagt, dass der Bund trotz Corona-Krise nicht bei Sozialleistungen sparen wird. "Wir werden gegen diese Krise nicht ansparen und wir werden den Sozialstaat, der uns so leistungsfähig durch diese Krise führt, nicht antasten, sondern ausbauen", sagte der Finanzminister am Donnerstag im Bundestag.

Ein Zeichen dafür sei die Grundrente, die Anfang 2021 in Kraft treten soll. Wenn man so viel Geld ausgebe, wie die Bundesregierung derzeit, "wird es ja wohl möglich sein, eine Grundrente zu finanzieren", sagte Scholz.

Er verteidigte auch die geplanten Rekordschulden von fast 218 Milliarden Euro zur Bewältigung der Pandemie und zum Anschub der Konjunktur. Die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer werde einen deutlichen Impuls setzen, außerdem würden Familien und Kommunen unterstützt sowie weitere Betriebe gerettet. Der Bundestag will den Nachtragshaushalt mit den Rekordschulden am Mittag beschließen.

2. Juli, Berlin: Olaf Scholz (SPD), Bundesminister der Finanzen, spricht bei der 170. Sitzung des Bundestages zu den Abgeordneten. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Verabschiedung eines zweiten Nachtragshaushalts und die Grundrente.
2. Juli, Berlin: Olaf Scholz (SPD), Bundesminister der Finanzen, spricht bei der 170. Sitzung des Bundestages zu den Abgeordneten. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem die Verabschiedung eines zweiten Nachtragshaushalts und die Grundrente.  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 2. Juli. 9.33 Uhr: Neuseeländischer Gesundheitsminister tritt nach Corona-Fauxpas ab

Nach einer Serie von Fehltritten im Zusammenhang mit den Corona-Regeln hat Neuseelands Gesundheitsminister David Clark seinen Rücktritt erklärt. Ihm sei zunehmend klar geworden, dass sein Verbleib in diesem schwierigen Amt von der Strategie der Regierung im Kampf gegen die Pandemie ablenke, sagte er am Donnerstag in einer überraschend einberufenen Pressekonferenz. Premierministerin Jacinda Ardern bestätigte, dass sie Clarks Rücktritt annehme.

Noch im April hatte sie dies abgelehnt, nachdem Clark zweimal gegen Corona-Regeln verstoßen hatte und schon damals seinen Rücktritt anbot. Clark war unter anderem mit seiner Familie trotz der damals geltenden Ausgehbeschränkungen zum Strandurlaub aufgebrochen. Zudem hatte er ebenfalls während des Lockdowns eine Mountainbike-Tour unternommen. In den zurückliegenden Wochen gab es ferner Kritik wegen seiner Quarantäne-Politik, mit der Neuseeland das Virus fernhalten wollte.

Bildungsminister Chris Hipkins werde das Amt des Gesundheitsministers bis zu Wahl im September mit übernehmen, sagte Ardern. Neuseeland hatte am 8. Juni die erste Coronavirus-Welle für überstanden erklärt. Auf den beiden Inseln gab es bisher etwa 1530 bestätigte und mögliche Infektionsfälle. 22 Menschen starben in Zusammenhang mit Covid-19.

David Clark (M), neuseeländischer Gesundheitsminister und seine Kabinettskollegen Grant Robertson (r), und Kris Faafoi sprechen auf einer Pressekonferenz, auf der Clark seinen Rücktritt bekannt gibt.
David Clark (M), neuseeländischer Gesundheitsminister und seine Kabinettskollegen Grant Robertson (r), und Kris Faafoi sprechen auf einer Pressekonferenz, auf der Clark seinen Rücktritt bekannt gibt.  © Mark Mitchell/New Zealand Herald/AP/dpa

Update, 2. Juli, 9.20 Uhr: Dänisches Pokalfinale wegen Verstoß gegen Corona-Regeln unterbrochen

Das dänische Pokalfinale am Mittwochabend in Esbjerg musste für 13 Minuten unterbrochen werden, weil sich einige Zuschauer nicht an die Corona-Regeln hielten. Bei dem Spiel zwischen AaB und Sonderjyske standen einige Fans zu dicht zusammen. Nach mehreren vergeblichen Aufforderungen des Stadionsprechers, einen Meter Abstand voneinander zu halten, brach der Schiedsrichter das Spiel dann vorübergehend ab.

Mehr als 40 Personen wurden von der Polizei aus dem Stadion eskortiert und in einem Bus wegfahren. Nach Angaben des Aab hatte das Spiel rund 1750 Zuschauer.

Die dänische Regierung hatte erst am Dienstag grünes Licht für mehr Zuschauer in den Stadien gegeben. Kulturministerin Joy Mogensen sagte: "Es ist sehr ärgerlich, dass ein Teil des Publikums nicht respektiert, dass diese Regeln da sind, um uns alle zu schützen. Ich hoffe, dies ist ein Signal an alle im Publikum."

Das Pokalfinale endete mit einem 2:0-Sieg für Sønderjyske, das seinen ersten Pokalsieg in der Vereinsgeschichte feierte.

1. Juni, Kopenhagen: Zwei Spieler des Lyngby BK stehen während ihres Spiels gegen den FC Kopenhagen vor leeren Zuschauertribünen, die durch Abbilder von Enten besetzt wurden. Erst Mitte Juni wurden mehr als 500 Zuschauer erlaubt. Das Pokalfinale bildete eine Ausnahme.
1. Juni, Kopenhagen: Zwei Spieler des Lyngby BK stehen während ihres Spiels gegen den FC Kopenhagen vor leeren Zuschauertribünen, die durch Abbilder von Enten besetzt wurden. Erst Mitte Juni wurden mehr als 500 Zuschauer erlaubt. Das Pokalfinale bildete eine Ausnahme.  © Liselotte Sabroe/Ritzau Scanpix/AP/dpa

Update, 2. Juli, 9.13 Uhr: Heil verteidigt Finanzierung: Deutschland muss sich Grundrente leisten

Anlässlich der geplanten Verabschiedung der Grundrente im Bundestag hat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil die Art der Finanzierung verteidigt. Auch ohne die ursprünglich avisierte Finanztransaktionssteuer müsse Deutschland sich dies leisten. 

"Mir ist vor allem wichtig, dass die Grundrente aus Steuern finanziert wird und nicht aus Beiträgen", sagte der SPD-Politiker am Donnerstag im Deutschlandfunk. Denn dies sei eine vernünftige Finanzierung und gehe nicht zulasten des Rentenniveaus. Im ZDF-"Morgenmagazin" sagte er: "Wir können es uns in diesen Zeiten nicht leisten, die Grundrente nicht einzuführen." Er fände es unanständig, bei Menschen zu sparen, die etwa täglich an der Supermarktkasse arbeiteten.

Der Bundestag will die Grundrente nach langem koalitionsinternen Streit am Donnerstag verabschieden. Das Gesetz soll zum 1. Januar 2021 starten. Die Renten von rund 1,3 Millionen Menschen mit kleinen Bezügen sollen damit aufgebessert werden. Sie müssen aber mindestens 33 Jahre Beiträge eingezahlt haben. In der Union gab es bis zuletzt Kritik an der Finanzierung der auf 1,3 bis 1,6 Milliarden Euro geschätzten Kosten pro Jahr. Finanzminister Olaf Scholz (SPD) wollte dafür eine Finanztransaktionssteuer einsetzen. Deren Einführung stockt auf europäischer Ebene aber. Jetzt kommt das Geld aus dem Bundeshaushalt.

Heil sagte im Deutschlandfunk, es sei richtig, die Grundrente jetzt einzuführen und nicht auf andere europäische Staaten zu warten. "Das ist das, was unsere Gesellschaft braucht, dass wir in dieser Corona-Krise grundlegende Konsequenzen ziehen", meinte er. "Dass wir nicht nur im Bundestag applaudieren für die sogenannten Heldinnen und Helden des Alltags, sondern dass diese Menschen, die hart arbeiten, am Ende des Tages ordentliche Löhne bekommen und auch eine bessere Alterssicherung."

30. Juni, Berlin: Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, steht bei einer Pressekonferenz anlässlich der Übergabe des Berichts der Mindestlohnkommission. Heil hat die angepeilte Mindestlohn-Erhöhung als gute Nachricht für rund zwei Millionen Arbeitnehmer gewürdigt.
30. Juni, Berlin: Hubertus Heil (SPD), Bundesminister für Arbeit und Soziales, steht bei einer Pressekonferenz anlässlich der Übergabe des Berichts der Mindestlohnkommission. Heil hat die angepeilte Mindestlohn-Erhöhung als gute Nachricht für rund zwei Millionen Arbeitnehmer gewürdigt.  © Christophe Gateau/dpa

Update, 2. Juli, 8.48 Uhr: USA melden erstmals über 50.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag

In den USA sind erstmals seit Beginn der Pandemie mehr als 50.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus an einem Tag verzeichnet worden. Damit haben die Infektionszahlen einen neuen Höchststand erreicht, wie aus Daten der Johns-Hopkins-Universität vom Donnerstagmorgen hervorgeht. Den Zahlen zufolge sind am Mittwoch rund 50.700 Neuinfektionen gemeldet worden. Die "Washington Post" zählt sogar rund 52.800 Fälle.

Seit einer Woche melden die USA regelmäßig mehr als 40.000 Neuinfektionen am Tag und liegen damit über den Zahlen vom bisherigen Höhepunkt der Pandemie im April und Mai. Die US-Staaten Kalifornien und Michigan nahmen am Mittwoch Lockerungen zurück, Pennsylvania führte eine Maskenpflicht ein.

US-Präsident Donald Trump glaubt indes weiter an das Verschwinden des Virus. Seit Beginn der Pandemie haben sich in den USA über 2,6 Millionen Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. Mindestens 128.000 sind an oder mit dem Virus gestorben.

New York: Gäste sitzen im Außenbereich eines Restaurants. Weil es in vielen Teilen der USA zu Corona-Negativrekorden kommt, bleiben in der Millionenmetropole New York die Innenbereiche von Restaurants und Bars geschlossen.
New York: Gäste sitzen im Außenbereich eines Restaurants. Weil es in vielen Teilen der USA zu Corona-Negativrekorden kommt, bleiben in der Millionenmetropole New York die Innenbereiche von Restaurants und Bars geschlossen.  © Bebeto Matthews/AP/dpa

Update, 2. Juli, 8.41 Uhr: Nach Angriff bei Corona-Demo: Razzien in Baden-Württemberg

In sieben Städten in Baden-Württemberg haben am Donnerstagmorgen in Zusammenhang mit Angriffen auf Teilnehmer einer Corona-Demonstration Razzien stattgefunden. Ein 54-jähriger Mann war damals niedergeschlagen und lebensbedrohlich verletzt worden. Die Durchsuchungen stehen nach Angaben eines Polizeisprechers aus Stuttgart in Zusammenhang mit dem versuchten Tötungsdelikt. Auch seine 38 und 45 Jahre alten Begleiter wurden bei der Attacke damals verletzt.

Zuvor hatten die Stuttgarter Nachrichten über die Razzien berichtet. Insgesamt durchsuchten die Einsatzkräfte neun Objekte in Stuttgart, Karlsruhe, Ludwigsburg, Remseck am Neckar (Kreis Ludwigsburg), Tübingen, Waiblingen und Fellbach (Rems-Murr-Kreis).

Ein politischer Hintergrund der Attacke wurde damals nicht ausgeschlossen. Die Beamten gingen von einem gezielten Angriff aus. Zunächst hatte die Polizei die unbekannten Täter im linksextremen Spektrum vermutet.

23.Mai, Stuttgart: Menschen nehmen auf dem kleinen Schlossplatz an einer Demonstration gegen Corona-Beschränkungen teil. Der parteilose Landtagsabgeordnete Fiechtner hatte die Organisation der Demo übernommen, nachdem die Initiative "Querdenken 711" und dessen Organisator Ballweg sich zurückgezogen hatten.
23.Mai, Stuttgart: Menschen nehmen auf dem kleinen Schlossplatz an einer Demonstration gegen Corona-Beschränkungen teil. Der parteilose Landtagsabgeordnete Fiechtner hatte die Organisation der Demo übernommen, nachdem die Initiative "Querdenken 711" und dessen Organisator Ballweg sich zurückgezogen hatten.  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 2. Juli, 8.08 Uhr: Spahn fordert vom Hersteller des Coronamedikaments Remdesivir Lieferfähigkeit

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn fordert vom Hersteller des Coronamedikaments Remdesivir trotz eines Großeinkaufs der USA weiterhin Lieferfähigkeit. Er erwarte von der Pharmafirma Gilead Sciences, "dass Deutschland und Europa versorgt werden, wenn es um ein solches Medikament geht", sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Den Bedarf für die kommenden Wochen sieht Spahn ohnehin gesichert. In der Zentralapotheke des Bundes gebe es entsprechende Reserven.

Die US-Regierung hat sich einen Großteil der bis September anvisierten Produktionsmenge von Remdesivir gesichert. Laut US-Gesundheitsministerium wurde der Kauf von Wirkstoff-Dosen für mehr als 500.000 Behandlungen vereinbart. Das entspreche 100 Prozent der geplanten Produktionsmenge für Juli sowie jeweils 90 Prozent für August und September. Remdesivir gilt als eines der aussichtsreichsten Medikamente bei schweren Corona-Symptomen.

Erst vergangene Woche hatte die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA eine Zulassung für das Mittel unter Auflagen in Europa empfohlen. Eine Entscheidung durch die EU-Kommission wird noch diese Woche erwartet. Remdesivir wurde ursprünglich zur Behandlung von Ebola entwickelt, zeigte hier aber eine zu geringe Wirkung. Es ist bislang in keinem Land der Welt uneingeschränkt als Medikament zugelassen.

Ein medizinischer Mitarbeiter überprüft am Seoul National University Hospital Flaschen des antiviralen Medikaments Remdesivir für Patienten, die mit dem neuen Coronavirus infiziert sind. Die US-Regierung hat sich einen Großteil der bis September anvisierten Produktionsmenge des Corona-Mittels Remdesivir gesichert.
Ein medizinischer Mitarbeiter überprüft am Seoul National University Hospital Flaschen des antiviralen Medikaments Remdesivir für Patienten, die mit dem neuen Coronavirus infiziert sind. Die US-Regierung hat sich einen Großteil der bis September anvisierten Produktionsmenge des Corona-Mittels Remdesivir gesichert.  © -/YNA/dpa

Update, 2. Juli, 7.56 Uhr: Trotz Anstieg der Neuinfektionen sagt Trump: Virus wird verschwinden

Trotz eines dramatischen Anstiegs der täglichen Neuinfektionen in den USA glaubt Präsident Donald Trump weiter an das Verschwinden des Virus. Die Wirtschaft werde sich bald wieder erholen und "das Virus wird irgendwann gewissermaßen einfach verschwinden", sagte der Republikaner Trump am Mittwoch im Gespräch mit dem Fernsehsender Fox Business. Die Demokraten werfen Trump angesichts solcher Äußerungen vor, im Kampf gegen das Coronavirus kapituliert zu haben - und das obwohl die Pandemie in den USA zunehmend eskaliert.

Daten der Universität Johns Hopkins zufolge meldeten die US-Behörden zuletzt jeden Tag rund 40.000 Neuinfektionen, vor allem aus den südlichen Bundesstaaten Florida, Texas, Arizona, Georgia und Kalifornien. Die aktuellen Zahlen der Neuinfektionen sind damit höher als jene im April und im Mai, dem bisherigen Höhepunkt der Pandemie. Den Daten vom Mittwoch zufolge wurden etwa am Dienstag fast 45.000 Neuinfektionen gemeldet. Mehrere Bundesstaaten haben daher bereits Lockerungen der Corona-Auflagen verschoben oder rückgängig gemacht.

26. Juni, Washington: Donald Trump, Präsident der USA, hält nach einem Treffen mit der Arbeitsgruppe American Workforce Policy Advisory Board eine unterzeichnete Verfügung.
26. Juni, Washington: Donald Trump, Präsident der USA, hält nach einem Treffen mit der Arbeitsgruppe American Workforce Policy Advisory Board eine unterzeichnete Verfügung.  © Evan Vucci/AP/dpa

Update, 2. Juli, 7.43 Uhr: Neuinfektionen in Israel auf Rekordwert

Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Israel hat einen neuen Höchstwert erreicht. Wie das Gesundheitsministerium am späten Mittwochabend mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 868 neue Fälle registriert. Das ist der höchste Ein-Tages-Wert, der in Israel seit dem Ausbruch der Pandemie registriert wurde. Der bisherige Höchstwert stammt mit 819 vom 3. April.

In der Nacht zum Donnerstag wurden daher neue Beschränkungen verkündet. Verschiedene Viertel in Lod bei Tel Aviv sowie in der Hafenstadt Aschdod sollten für mindestens eine Woche abgeriegelt werden. Auch in den Palästinensergebieten soll von Freitag an ein fünftägiger Lockdown in Kraft treten.

In Israel und den Palästinensergebieten war die Pandemie zunächst glimpflich verlaufen. Nach Lockerungen sind die Zahlen der Infizierten jedoch seit gut einem Monat stark angestiegen.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 26.257 Menschen in Israel nachgewiesen worden, 322 Infizierte sind gestorben. In den Palästinensergebieten gibt es bisher 2758 bekannte Infektionsfälle mit dem Coronavirus, acht Menschen starben.

28. Juni, Jerusalem: Benjamin Netanjahu, Premierminister von Israel, nimmt an der wöchentlichen Kabinettssitzung teil.
28. Juni, Jerusalem: Benjamin Netanjahu, Premierminister von Israel, nimmt an der wöchentlichen Kabinettssitzung teil.  © Ronen Zvulun/Pool Reuters/AP/dpa

Update, 2. Juli, 7.34 Uhr: Bundestag will Nachtragshaushalt verabschieden

Wegen der Corona-Krise plant die Bundesregierung in diesem Jahr mit Rekordschulden von rund 218 Milliarden Euro. Der Bundestag will an diesem Donnerstag den Nachtragshaushalt beschließen, mit dem das Konjunkturpaket finanziert werden soll. Mit dem Geld werden Hilfen für die Wirtschaft und die Kommunen, aber auch Erleichterungen für Verbraucher und besonders Familien bezahlt.

Der Haushaltsausschuss des Bundestags nahm am Mittwochabend noch einige Änderungen am Nachtragshaushalt vor. Unter dem Strich steht nach den Ausschussberatungen eine geplante Neuverschuldung von 217,8 Milliarden Euro. So viele Kredite hat keine Bundesregierung jemals in einem Jahr aufgenommen. Es sind allerdings rund 750 Millionen Euro weniger Schulden als von Scholz geplant. Grund ist eine Umbuchung von Mitteln für den Ausbau von Ganztagsbetreuung in Grundschulen aus einem Sondervermögen in den regulären Haushalt.

Zur Finanzierung der Hilfs- und Konjunkturprogramme in der Corona-Krise musste Scholz seine Haushaltspläne in diesem Jahr zweimal ändern - und dabei die schwarze Null aufgegeben. Um neue Kredite zu ermöglichen, setzte der Bundestag die Schuldenbremse im Grundgesetz aus. Mit dem zweiten Nachtragshaushalt sollen vor allem Überbrückungshilfen für kleine und mittlere Firmen, Hilfen für Kommunen und Entlastungen für Verbraucher und Familien bezahlt werden - darunter die vorübergehende Mehrwertsteuersenkung und der Familienbonus von 300 Euro pro Kind.

Die Haushälter im Bundestag wollen nun zusätzlich mehr Geld in Baustellen auf Bundesstraßen und Autobahnen stecken (plus 680 Millionen Euro). Von der Corona-Krise betroffene Profisportvereine sollen 200 Millionen Euro als Überbrückungshilfen bekommen - allerdings nicht die Männer-Fußballvereine der 1. und 2. Bundesliga, sondern etwa Basketballer, Handballer oder Eishockeyvereine.

Für Einrichtungen der Behindertenhilfe planten die Haushälter 100 Millionen Euro zusätzlich ein, für krisenbedingt stillgelegte Reisebusse 170 Millionen und weitere 100 Millionen für gemeinnützige Organisationen der Kinder- und Jugendhilfe. Dafür werden die Ausgaben für das Konjunkturpaket an mehreren Stellen leicht gekürzt.

Es ist eine Rekordzahl: rund 218 Milliarden Euro. So viele Kredite hat keine Bundesregierung jemals in einem Jahr aufgenommen. An diesem Donnerstag soll der Bundestag den Nachtragshaushalt beschließen.
Es ist eine Rekordzahl: rund 218 Milliarden Euro. So viele Kredite hat keine Bundesregierung jemals in einem Jahr aufgenommen. An diesem Donnerstag soll der Bundestag den Nachtragshaushalt beschließen.  © Deutsche Bundesbank/deutsche Bundesbank/dpa

Update, 2. Juli, 7.18 Uhr: Neue Verfassung sichert Putin mehr Macht

Mitten in der Krise ist die umstrittene neue russische Verfassung mit mehr als drei Viertel der Stimmen angenommen worden. Kremlchef Wladimir Putin kann damit gestärkt weiter regieren – womöglich bis 2036. Es regt sich aber auch Kritik. Mehr dazu  >>> hier.

Update, 2. Juli, 7.02 Uhr: Bayern will Krankenhausversorgung ausbauen: Vor allem für Fachbereiche Psychiatrie und Psychosomatik

Die Staatsregierung will auch während der Corona-Pandemie einige Zweige der Krankenhausversorgung im Freistaat ausbauen. "Abseits der Maßnahmen für Covid-19-Erkrankte gewährleisten wir damit die umfassende Weiterentwicklung der Versorgung für die Menschen", sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml einer Mitteilung zufolge.

Nach neuen Beschlüssen eines Krankenhaus-Planungsausschusses sollen vor allem mehr Kapazitäten für die Fachbereiche Psychiatrie und Psychosomatik geschaffen werden.

Ziel sei es, auch in Zukunft eine gute flächendeckende medizinische Versorgung im ganzen Freistaat sicherzustellen, sagte Huml. In Neustadt an der Aisch in Mittelfranken soll es nach den Beschlüssen des Ausschusses eine neue Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie geben. Vielerorts soll außerdem die Zahl der Betten in psychiatrischen und psychosomatischen Einrichtungen deutlich aufgestockt werden.

Die EU-Kommission sagte bereits am 20.5.: Die EU-Staaten sollen in der Corona-Krise massiv Geld in ihre Gesundheitssysteme und den Erhalt von Jobs stecken, selbst wenn das tiefe Löcher in die Staatshaushalte reißt.
Die EU-Kommission sagte bereits am 20.5.: Die EU-Staaten sollen in der Corona-Krise massiv Geld in ihre Gesundheitssysteme und den Erhalt von Jobs stecken, selbst wenn das tiefe Löcher in die Staatshaushalte reißt.  © Peter Kneffel/dpa

Update, 2. Juli, 5.20 Uhr: Nachfrage nach Corona-Pause hilft Friseur-Branche nur bedingt

Die aktuell große Nachfrage nach Haarschnitten können die Umsatzausfälle der Corona-Zwangspause bei Friseuren nur bedingt kompensieren. "Ein richtiger Nachholeffekt ist das nicht", sagt der Geschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Friseurhandwerks, Jörg Müller. Er rechnet selbst für gut laufende Salons mit Jahresumsatzeinbußen von 10 bis 15 Prozent.

Im März, als die Salons dicht machen mussten, lag der Monatsumsatz in deutschen Friseursalons 37,4 Prozent unter jenen des Vorjahresmonats, wie aus einer Branchenanalyse der Unternehmensberatung Peter Zöllner im Auftrag von Wella hervorgeht, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Im Mai, als der Betrieb wieder anlief, lagen die Umsätze immerhin 15,8 Prozent über dem Vorjahr.

"Der Trend nach guter Friseurdienstleistung ist ungebrochen", so Müller. "Wenn es einen Beweis gebraucht hätte, dann war das die Euphorie und der Hype, als die Friseure wieder öffnen durften." Belastend sei, dass durch Hygienevorschriften und Abstandsregeln deutlich weniger Kunden an einem Tag versorgt werden könnten als üblich. Auch arbeitsteilige Abläufe unter Kollegen seien nicht möglich. "Das trifft besonders Salons, die normalerweise eine hohe und gute Auslastung haben."

Ein Friseur hält in einem Friseurstudio eine Haarschneideschere in der Hand und trägt dabei einen Mundschutz und ein Gesichtsschutzschild.
Ein Friseur hält in einem Friseurstudio eine Haarschneideschere in der Hand und trägt dabei einen Mundschutz und ein Gesichtsschutzschild.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 2. Juli, 5.10 Uhr: Minijobber hart von Krise getroffen - kein Kurzarbeitsgeld

Minijobber sind Experten zufolge besonders hart von der Corona-Krise betroffen, da sie keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld haben. "Die Corona-Krise verstärkt die Probleme des Niedriglohnsektors – vor allem für Minijobberinnen und Minijobber. Ohne das Sicherheitsnetz des Kurzarbeitergeldes erleiden sie als erste Einkommenseinbußen oder verlieren ihre Arbeit", sagt der Vorstand der Bertelsmann Stiftung, Jörg Dräger.

So ging die Beschäftigungsquote bei Minijobbern, die aus diesen Jobs ihren Haupterwerb bestreiten, im März bereits um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurück, wie aus einer am Donnerstag publizierten Studie hervorgeht, die DIW Econ, eine Tochter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), im Auftrag der Stiftung durchgeführt hat. Da Minijobber keine Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zahlen, entfällt ihr Anspruch auf Kurzarbeitergeld.

Um kommende Krisen besser abfedern zu können, empfehlen die Studienautoren, die Schwelle für Minijobs von 450 auf 250 Euro zu senken. So müssten mehr Beschäftigte Sozialversicherungsbeiträge leisten, wären dadurch aber auch in Krisenzeiten besser abgesichert.

Eine Servicekraft zapft in einer Gaststätte ein Bier. Besonders in der Gastronomie gibt es viele Minijobber.
Eine Servicekraft zapft in einer Gaststätte ein Bier. Besonders in der Gastronomie gibt es viele Minijobber.  © Axel Heimken/dpa

Update, 2. Juli, 5 Uhr: Deutsche spenden auch in der Krise

Die Spendenbereitschaft der Deutschen hat auch in der Coronakrise nicht nachgelassen. In den Monaten Februar bis Mai 2020 spendeten die Bundesbürger mehr Geld an gemeinnützige Organisationen als im Vorjahreszeitraum, wie Zahlen des Marktforschungsinstituts GfK zeigen. 

"Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten, die die Coronakrise für viele Menschen mit sich bringt, hätte man durchaus erwarten können, dass es einen Spendeneinbruch gibt", sagt Max Mälzer, Geschäftsführer des Deutschen Spendenrats. Zu Beginn der Krise hätte so manche Hilfsorganisation mit einem Spendenrückgang von bis zu 90 Prozent gerechnet.

Insgesamt kamen den Angaben zufolge im Jahr 2020 bislang rund 31 Millionen Euro mehr zusammen als im Vorjahreszeitraum. Demnach stieg das Gesamtspendenvolumen im Februar gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2019 um 6 Prozent, im März um 13 Prozent, im April um 5 Prozent und im Mai um 7 Prozent.

"Wenn man bedenkt, dass die vielen kleinen finanziellen Unterstützungsleistungen von Privatleuten an lokale gewerbliche Anbieter - etwa den Buchhändler oder das Lieblingsrestaurant um die Ecke - in der Erhebung nicht berücksichtigt werden, ist diese erste Bilanz umso erstaunlicher", erklärt Mälzer.

Die GfK wird vom Deutschen Spendenrat e.V. damit beauftragt, kontinuierlich das Spendenaufkommen in Deutschland zu erfassen. In den vergangenen Jahren kamen den Angaben zufolge mit leichten Abweichungen rund 5,3 Milliarden Euro pro Jahr zusammen.

Die Spendenbereitschaft der Deutschen ist im Krisenjahr 2020 nicht zurückgegangen, wie Zahlen des Nürnberger Marktforschungsinstituts Gfk SE belegen.
Die Spendenbereitschaft der Deutschen ist im Krisenjahr 2020 nicht zurückgegangen, wie Zahlen des Nürnberger Marktforschungsinstituts Gfk SE belegen.  © picture alliance / Bernd Thissen/dpa

Update, 2. Juli, 4.30 Uhr: Kroatien wirbt um Touristen: Urlaub im Land ist sicher

Das EU- und Adria-Land Kroatien wirbt im Schatten der Corona-Krise verstärkt um deutsche Urlauber. "Bei uns ist es sicher, wir arbeiten professionell, wir halten uns an die behördlichen Empfehlungen", sagte Nedo Pinezic, Koordinator des Wirtschaftsverbands Glas Poduzetnika (Stimme der Unternehmer), der Deutschen Presse-Agentur. Vor allem Urlauber, die mit dem eigenen Wagen anreisen, hätten nichts zu befürchten.

Die typischen Urlaubsformen in Kroatien seien Aufenthalte in privaten Unterkünften, in kleinen Hotels oder auf Camping-Plätzen, fügte Pinezic hinzu. Damit ließen sich Kontakte zu anderen Menschen auf ein Minimum reduzieren. "Es gibt genügend Platz für Privatheit."

Mit seinen vielen Buchten und Inseln ist Kroatien bei Urlaubern beliebt. Zugleich erwirtschaftet der Fremdenverkehr in normalen Zeiten bis zu 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Wegen der Corona-Pandemie befürchtet Pinezic, dass die Branche in diesem Jahr gerade mal auf 30 Prozent der Übernachtungszahlen und 20 Prozent des Umsatzes von 2019 kommen könnte.

Strand von Fazana auf der Halbinsel Istrien Ende Juni. Das EU- und Adria-Land Kroatien wirbt im Schatten der Corona-Krise verstärkt um deutsche Urlauber.
Strand von Fazana auf der Halbinsel Istrien Ende Juni. Das EU- und Adria-Land Kroatien wirbt im Schatten der Corona-Krise verstärkt um deutsche Urlauber.  © Gregor Mayer/dpa

Update, 2. Juli, 4 Uhr: Umfrage: Deutliche Mehrheit der Bürger für kostenlose Corona-Tests

Eine deutliche Mehrheit der Bundesbürger befürwortet kostenlose Corona-Tests für alle. In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der "Augsburger Allgemeinen" am Donnerstag sprachen sich 60 Prozent dafür aus, dass jeder Bürger unabhängig von Symptomen und Risiko einen vom Staat bezahlten Corona-Test in Anspruch nehmen können sollte. 31 Prozent lehnten das ab.

Die bayerische Staatsregierung hatte in dieser Woche die kostenlosen Corona-Tests für die gesamte Bevölkerung beschlossen und damit eine Diskussion ausgelöst.

Update, 2. Juli, 3 Uhr: Laut Oxfam bietet Griechenland kaum Chance auf faires Asylverfahren

Das griechische Asylrecht verletzt nach Einschätzung der Hilfsorganisation Oxfam systematisch die Rechte Schutzsuchender und bietet ihnen kaum Chancen auf ein faires Asylverfahren. Es sei darauf angelegt, "Geflüchtete abzuschieben, statt ihnen Schutz zu bieten", heißt es in einem Bericht, den Oxfam am Donnerstag zusammen mit dem griechischen Flüchtlingsrat vorlegte. Außerdem sei es ein Angriff auf die humanitären Verpflichtungen der EU.

Der Bericht untersucht die jüngste griechische Asylreform und stützt sich auf Gespräche mit Geflüchteten, Experten, Anwälten sowie auf Berichte der griechischen Regierung oder des UNHCR. Die konservative griechische Regierung hat in den vergangenen Monaten Asylverfahren beschleunigt und Hunderte neue Grenzpolizisten eingestellt. Zudem baut sie einen Zaun entlang der Landesgrenze zur Türkei aus. Im März setzte Athen für einen Monat das Recht auf ein Asylverfahren aus.

"Das neue griechische Asylrecht ist ein unverhohlener Angriff auf die humanitären Verpflichtungen Europas zum Schutz von Menschen, die vor Gewalt und Verfolgung fliehen", sagte Evelien van Roemburg von Oxfam in Brüssel. Konkret beklagt der Bericht vor allem die Zustände in den sogenannten Hotspots auf den Inseln im Osten der Ägäis. In und um die Aufnahmelager lebten Ende Juni rund 33.5000 Menschen - ausgelegt sind sie für 8000. Seit einigen Monaten bringt die Regierung Migranten von den Inseln Lesbos, Chios, Samos, Leros und Kos aufs Festland.

In dem Oxfam-Bericht heißt es nun, Geflüchtete - auch Schwangere und Kinder - würden in den Hotspots häufig inhaftiert, ohne zu wissen warum oder wie sie dagegen vorgehen könnten. Während der Corona-Krise sei es vermehrt zu sexueller Belästigung gekommen, auch habe es Berichte über häusliche Gewalt und Vergewaltigungen gegeben.

Zudem seien die Fristen für Beschwerden gegen die Ablehnung von Asylanträgen so kurz, dass sie mitunter verstrichen seien, bevor Betroffene davon erführen. Ohnehin sei es für die Migranten fast unmöglich, dagegen vorzugehen, weil sie dazu einen Anwalt brauchten. Jedoch gebe es beispielsweise auf Lesbos nur einen staatlich finanzierten Anwalt. Auch würden Asylanträge teils ohne Anhörung abgelehnt, wenn es keinen Übersetzer für die Sprache des Migranten gebe.

"Wir sind äußerst besorgt, das neue griechische Asylrecht könnte als Blaupause für die anstehende Reform des Asylsystems dienen", sagte van Roemburg. Die EU-Kommission will in den kommenden Monaten neue Vorschläge für die seit Jahren blockierte Reform vorlegen.

Touristen mit medizinischem Mundschutz kommen am internationalen Flughafen der griechischen Insel Kreta an. Landesweit wurden alle Flughäfen für Auslandsflüge geöffnet. Erstmals nach Ausbruch der Corona-Pandemie sind Charterflugzeuge aus Deutschland auf dem Flughafen von Kreta gelandet und wurden feierlich mit Musikanten und den lokalen Schnaps Tsikoudiá empfangen.
Touristen mit medizinischem Mundschutz kommen am internationalen Flughafen der griechischen Insel Kreta an. Landesweit wurden alle Flughäfen für Auslandsflüge geöffnet. Erstmals nach Ausbruch der Corona-Pandemie sind Charterflugzeuge aus Deutschland auf dem Flughafen von Kreta gelandet und wurden feierlich mit Musikanten und den lokalen Schnaps Tsikoudiá empfangen.  © Eurokinissi/Eurokinissi via ZUMA Wire/dpa

Update, 2. Juli, 1.15 Uhr: Verband: Starke Zunahme der Buchungen für Reisen ins Ausland

Die Bundesbürger buchen seit zwei Wochen nach Angaben der Tourismuswirtschaft wieder deutlich mehr Pauschalreisen ins Ausland für die Ferienmonate Juli und August. Nachdem vor rund vier Wochen noch fast ausschließlich Deutschlandurlaub gebucht worden sei, verlagere sich das Interesse nun zusätzlich in Richtung Flugreisen ans Mittelmeer, teilte der Deutsche Reiseverband (DRV) den Zeitungen der Funke Mediengruppe mit.

Die meisten Neubuchungen verzeichneten die Reiseveranstalter für die spanischen Inseln. 15 Prozent buchten in der vergangenen Woche einen Flug auf die Balearen – wie Mallorca oder Ibiza –, elf Prozent entschieden sich für die Kanaren. Ziele in Deutschland seien von 25 Prozent gewählt worden. Griechenland buchten 21 Prozent. Während der deutschen Sommer-Ferienzeiten nehmen den Angaben zufolge aber auch die Buchungen für Österreich, Italien und Kroatien jeweils im einstelligen Bereich zu.

"Damit wächst seit vier Wochen der Anteil von Flugpauschalreisen für diesen Sommer wieder stetig, aber auch die Nachfrage nach einzeln gebuchten Unterkünften bleibt bestehen", hieß es beim DRV. Trotz dieses Aufwärtstrends liege die Gesamtzahl an Buchungen aber weiter deutlich unter früheren Rekordzahlen – sie entsprächen etwa einem Viertel des Vorjahres.

Nach Berechnungen des Verbandes von Mitte Juni führen die Beschränkungen infolge der Corona-Pandemie zu Umsatzeinbußen für Reisebüros und Veranstalter von insgesamt fast 20 Milliarden Euro von Mitte März bis Ende August. Die Einnahmelücken könnten auch deshalb nicht geschlossen werden, da beliebte Ferienländer bisher nicht bereist werden könnten, hieß es jetzt.

"Wir erwarten von Außenminister Heiko Maas, dass er die Welt wieder differenziert betrachtet und nicht 160 Staaten über einen Kamm schert", forderte DRV-Präsident Norbert Fiebig nach Angaben der Funke Mediengruppe: "Es gibt touristische Zielgebiete mit nachweislich weniger Infizierten als in Deutschland."

Die Bundesregierung hat die im März wegen der Corona-Pandemie verhängte weltweite Reisewarnung zwischenzeitlich für 32 europäische Länder aufgehoben. Für mehr als 160 Länder außerhalb der EU gilt sie aber nach jetzigem Stand bis zum 31. August weiter.

Drei Fahrgäste beobachten am 25.06.2020 die Skyline der Stadt Barcelona während der ersten Wochenend-Bootsfahrt von Barcelona nach Mallorca nach dem Ende des Alarmzustandes in Spanien.
Drei Fahrgäste beobachten am 25.06.2020 die Skyline der Stadt Barcelona während der ersten Wochenend-Bootsfahrt von Barcelona nach Mallorca nach dem Ende des Alarmzustandes in Spanien.  © Matias Chiofalo/EUROPA PRESS/dpa

Update, 1. Juli, 22.28 Uhr: Karibikstaaten öffnen Grenzen wieder für Touristen

Mehrere Karibikstaaten lassen nach Corona-bedingter Schließung inzwischen wieder Touristen ins Land. Die Dominikanische Republik und die Bahamas öffneten am Mittwoch ihre Grenzen. Mehr dazu >> hier.

Update, 1. Juli, 22.17 Uhr: BMW verkauft in der Corona-Krise deutlich weniger Autos in USA

Der Autobauer BMW hat im von der Corona-Krise gezeichneten zweiten Quartal in den USA deutlich weniger Autos verkauft als im Vorjahreszeitraum. Die Absatzzahlen über die Marken BMW und Mini schrumpften um rund 40 Prozent auf gut 56 000 Autos, gab das Unternehmen am Mittwochabend bekannt. Durch die Pandemie hatten viele Autohändler geschlossen. Für die zweite Jahreshälfte gibt sich Nordamerika-Chef Bernhard Kuhnt "vorsichtig optimistisch".

Update, 1. Juli, 22.03 Uhr: Kalifornien nimmt einige Corona-Lockerungen zurück

Kalifornien reagiert auf den Anstieg der Coronavirus-Neuinfektionen mit einer Rücknahme von Lockerungen.

In 19 stark betroffenen Bezirken, darunter auch Los Angeles County, müssen Restaurants ihre Innenbereiche wieder schließen. Das gelte auch für den Betrieb von Kinos, Weingütern, Museen und Zoos, teilte Gouverneur Gavin Newsom am Mittwoch mit. Die Einschränkungen sollen mindestens drei Wochen lang gelten. Bereits am Sonntag hatte Newsom die erneute Schließung von Bars in vielen Teilen Kaliforniens angeordnet.

Am kommenden Feiertagswochenende will der Staat die Parkplätze an Stränden in den dicht besiedelten Räumen um Los Angeles und San Francisco schließen. Los Angeles County hatte zuvor bereits angekündigt, Strände, Fahrradwege, Parkplätze und Piers am Wochenende um den Nationalfeiertag (4. Juli) zu sperren.

Newsom forderte die 40 Millionen Einwohner auf, Veranstaltungen und Ansammlungen zu vermeiden und stattdessen im kleinen Familienkreis Zuhause zu bleiben.

Kalifornien hatte im März als erster US-Staat strikte Corona-Beschränkungen erlassen, diese zuletzt aber langsam gelockert. Nach Informationen vom Mittwoch sind in Kalifornien mehr als 232.000 Infektionen mit Sars-CoV-2 nachgewiesen, es starben bislang mehr als 6000 Menschen.

USA, Los Angeles: Ein Mann trägt eine Maske, während er an einem geschlossenen Schaufenster mit dem Konterfei des Schauspielers James Dean auf dem Hollywood Walk of Fame vorbeigeht.
USA, Los Angeles: Ein Mann trägt eine Maske, während er an einem geschlossenen Schaufenster mit dem Konterfei des Schauspielers James Dean auf dem Hollywood Walk of Fame vorbeigeht.  © Chris Pizzello/AP/dpa

Update, 1. Juli, 21.29 Uhr: Corona-Flaute am US-Automarkt - VW mit deutlichem Absatzminus

Die Corona-Pandemie hat den US-Automarkt im zweiten Quartal kräftig ausgebremst - das bekam auch Volkswagen deutlich zu spüren.

In den drei Monaten bis Ende Juni wurden nur 69.933 Neuwagen mit dem VW-Logo verkauft, wie das Unternehmen am Mittwoch am US-Hauptsitz in Herndon, Virginia, mitteilte. Das entspricht einem dicken Absatzminus von 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Im ersten Halbjahr 2020 verzeichnete VW einen Verkaufsrückgang um 22 Prozent.

Auch der Rest der Branche musste während des Lockdowns - trotz kräftiger Rabatte - starke Abstriche machen, weil Autohäuser geschlossen wurden und Kunden zu Hause blieben. Beim US-Marktführer General Motors (GM) brachen die Verkäufe um 34 Prozent auf 492.489 Autos ein.

Fiat Chrysler meldete einen noch stärkeren Rückgang um 39 Prozent auf 367.086 Fahrzeuge, Toyota ein Minus von 35 Prozent auf 398.029 Neuwagen. Ford will seine Zahlen erst am Donnerstag vorlegen.

Update, 1. Juli, 20.30 Uhr: Koalition steckt mehr Geld in Straßenbau - weniger Schulden

Die große Koalition will in diesem Jahr mehr Geld in den Straßenbau investieren - und trotzdem weniger Schulden machen, als von Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) geplant.

Der Haushaltsausschuss des Bundestags nahm am Mittwoch noch einige Änderungen am zweiten Nachtragshaushalt vor, den der Finanzminister zur Finanzierung des Konjunkturpakets in der Corona-Krise vorgelegt hatte. Am Donnerstag stimmt der Bundestag über die Pläne ab.

Unterm Strich steht nach den Ausschussberatungen eine geplante Neuverschuldung von 217,8 Milliarden Euro. So viele Kredite hat keine Bundesregierung jemals in einem Jahr aufgenommen. Es sind allerdings rund 750 Millionen Euro weniger Schulden als von Scholz geplant. Grund ist eine Umbuchung von Mitteln für den Ausbau von Ganztagsbetreuung in Grundschulen aus einem Sondervermögen in den regulären Haushalt.

Mehr Geld planten die Haushälter unter anderem für Baustellen auf Bundesstraßen und Autobahnen ein (plus 680 Millionen Euro) - dafür wollen sie die Ausgaben für das Konjunkturpaket an mehreren Stellen kürzen.

Update, 1. Juli, 20.03 Uhr: Chile verlängert Corona-Quarantäne

Angesichts der weiter steigenden Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus hat die chilenische Regierung die strengen Ausgangsbeschränkungen in Teilen des südamerikanischen Landes erneut verlängert.

Die Quarantäne für den Ballungsraum rund um die Hauptstadt Santiago de Chile sowie einige weitere Bezirke im Rest des Landes gelte noch mindestens bis Ende kommender Woche, teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit. In den betroffenen Gebieten lebt mehr als die Hälfte aller Chilenen.

Bislang haben sich in Chile 282.043 Menschen nachweislich mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Damit liegt Chile nach Brasilien und Peru an dritter Stelle in Südamerika.

5753 Patienten sind im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Viele Krankenhäuser haben ihre Belastungsgrenze bereits erreicht.

Update, 1. Juli, 19.38 Uhr: 69 Klinik-Beschäftigte in Greiz mit Coronavirus infiziert

Dutzende Beschäftigte des Greizer Kreiskrankenhauses sollen einem Medienbericht zufolge nachweislich mit dem Coronavirus infiziert gewesen sein. Mehr dazu >> hier.

Update, 1. Juli, 19.17 Uhr: Palästinenser verkünden fünftägigen Lockdown

Wegen eines deutlichen Neuanstiegs von Corona-Infektionen im palästinensischen Westjordanland soll dort von Freitag an ein fünftägiger Lockdown gelten.

Der palästinensische Regierungssprecher Ibrahim Milhem teilte am Mittwoch mit, in den Autonomiegebieten sollten Ausgangsbeschränkungen verhängt werden. Mit Ausnahme von Supermärkten, Bäckereien und Apotheken müssten Geschäfte geschlossen bleiben.

Die Pandemie in den Palästinensergebieten war zunächst sehr glimpflich verlaufen, nach Lockerungen stiegen die Zahlen im vergangenen Monat jedoch stark an. Besonders betroffen ist die Stadt Hebron. Auch in Israel sind wegen eines Neuausbruchs Beschränkungen geplant.

Im Westjordanland gibt es nach Angaben des Gesundheitsministeriums bisher 2636 bekannte Infektionsfälle mit dem Coronavirus, im Gazastreifen mehr als 70, in den Palästinensergebieten starben insgesamt acht Infizierte.

Update, 1. Juli, 18.48 Uhr: 59 neue Corona-Fälle in Berlin nachgewiesen - "Ampel" bleibt grün

Die Zahl bestätigter Corona-Infektionen in Berlin ist am Mittwoch um 59 auf 8301 gestiegen.

7433 Menschen gelten mittlerweile als genesen, wie die Senatsgesundheitsverwaltung mitteilte. Einen weiteren Todesfall gab es nicht. 214 Menschen aus Berlin sind bislang im Zusammenhang mit Corona gestorben. 129 Corona-Patienten werden den Angaben zufolge im Krankenhaus behandelt, 23 mehr als am Vortag. 35 von ihnen werden intensivmedizinisch behandelt.

Alle drei Indikatoren der Berliner Corona-Ampel sind weiter im grünen Bereich. Die Reproduktionszahl - der sogenannte R-Wert - sank im Vergleich zum Vortag leicht von 0,62 auf 0,58.

Die Zahl der Neuinfektionen pro Woche im Verhältnis zur Einwohnerzahl blieb unverändert bei 8,32 pro 100 000 Einwohner, der Anteil der Plätze, die auf Intensivstationen für Covid-19-Patienten benötigt werden, liegt nun bei 2,7 Prozent (Dienstag: 2,5 Prozent).

Update, 1. Juli, 18.33 Uhr: Wieder striktere Maßnahmen in Luxemburg

Angesichts einer Reihe von neuen Coronavirus-Infektionen nimmt Luxemburg einen Teil seiner bisherigen Lockerungen zurück.

Für Treffen von mehr als 20 Menschen sollen die bisher geltenden Abstands-Empfehlungen durch verbindliche Vorschriften ersetzt werden, teilte der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel am Mittwoch mit. Am Mittwoch habe es bei knapp 6000 Tests 46 Neuinfektionen gegeben. "Diese Zahlen sind nicht alarmierend, aber wir müssen verhindern, dass wir in der Zukunft eine Verschlechterung der Lage bekommen." Bei den Neuinfektionen handele es sich vor allem um jüngere Leute.

Seit Ende vergangener Woche steigt die Zahl der Neuinfektionen stärker an. In der vergangenen Woche wurden knapp 150 neue Fälle gezählt. Der Anstieg wird unter anderem mit privaten Feiern in Zusammenhang gebracht, die in Luxemburg wieder erlaubt sind.

Der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel kommt zum EU-Gipfel an. (Archivbild)
Der luxemburgische Premierminister Xavier Bettel kommt zum EU-Gipfel an. (Archivbild)  © Olivier Matthys/AP/dpa

Bettel sagte, unter anderem habe es in einem Lokal eine Feier gegeben, die als privat deklariert worden sei und daher ohne verbindliche Regeln abgelaufen sei. Dies habe zu 24 Neuinfektionen geführt. "Deshalb werden wir künftig bei Treffen von mehr als 20 Personen wieder verpflichtende Regeln haben, egal ob es sich um private oder öffentliche Treffen handelt", sagte Bettel. Einzelheiten eines neuen Gesetzes müssten noch formuliert werden.

"Das Ziel ist, dass es bei Verstößen auch Sanktionen gibt. Das kann bis zur Schließung eines Lokals gehen." Die Lage sei derzeit "nicht alarmierend". Das könne aber nur so bleiben, wenn alle Bürger sich verantwortungsvoll verhielten. "Man muss vorsichtig sein und die Regeln respektieren."

In Luxemburg liegt die Zahl der positiv auf Sars-CoV-2 getesteten Personen mittlerweile bei insgesamt 4345 (Stand Mittwoch 17.30 Uhr). Es gab bislang 110 Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus. Seit Beginn der Krise wurden insgesamt 191.282 Personen getestet.

Update, 1. Juli, 18.16 Uhr: 50 neue Corona-Infektionen im Südwesten

Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus Infizierten seit Beginn der Pandemie ist in Baden-Württemberg auf mindestens 35 755 gestiegen. Das waren 50 mehr als am Dienstag, wie das Sozialministerium am Mittwoch in Stuttgart mitteilte (Stand: 16.00 Uhr). Etwa 33.375 Menschen gelten als genesen.

Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus lag bei 1838. Derzeit seien geschätzt noch 542 Menschen im Land mit dem Coronavirus infiziert, hieß es.

Die Reproduktionszahl wurde vom Robert Koch-Institut für Baden-Württemberg mit 0,95 angegeben. Sie besagt, wie viele Personen im Durchschnitt von einem Infizierten angesteckt werden.

Update, 1. Juli, 18.04 Uhr: DFL verschafft Klubs finanziellen Spielraum

Die Deutsche Fußball Liga verschafft ihren Klubs ein wenig finanziellen Spielraum, so sie denn durch die Corona-Krise in wirtschaftliche Probleme geraten sind.

Die Vereine dürfen ab der Saison 2020/21 auch Erlöse für die übernächste Saison sicherungshalber abtreten. Voraussetzung dafür ist aber der Nachweis, dass eine Abtretung durch finanziellen Einbußen im Zuge der Coronavirus-Pandemie notwendig ist. Das teilte die DFL am Mittwoch mit.

Die DFL betonte, dass es sich um eine vorübergehende Anpassung handelt. "Ausdrücklich unberührt von diesem Entgegenkommen in der aktuellen Ausnahmesituation ist das grundsätzliche Bestreben, auf mittlere Sicht die wirtschaftliche Nachhaltigkeit zu erhalten und zu verstärken", hieß es in der Mitteilung.

Hintergrund ist dabei auch die Tatsache, dass die DFL die Auskehrungszeitpunkte und die Auskehrungshöhe der Medienerlöse sowie der Einnahmen aus Gruppenvermarktung und Sponsoring wegen des weiterhin bestehenden Risikos in Bezug auf die Durchführung des Spielbetriebs sowie des vermutlich späteren Saisonstarts anpassen musste.

WWK-Arena in Augsburg: Ein Fußball liegt auf dem Rasen.
WWK-Arena in Augsburg: Ein Fußball liegt auf dem Rasen.  © Tobias Hase/dpa - Pool/dpa

Update, 1. Juli, 17.52 Uhr: Krise nimmt jungen Leuten Jobchancen - Brüssel will gegensteuern

In der Corona-Krise könnten wieder Jugendliche die großen Verlierer werden. Bis zu 25 Prozent Jugendarbeitslosigkeit befürchtet die EU-Kommission und schlägt Gegenmaßnahmen vor. Doch die haben einen Haken. Mehr dazu >> hier.

Update, 1. Juli, 17.38 Uhr: Esprit will rund 1100 Stellen in Deutschland abbauen

Der angeschlagene Modekonzern Esprit will rund die Hälfte seiner Geschäfte in Deutschland schließen - insgesamt rund 50 Filialen. Etwa 1100 Stellen in den Läden und der Verwaltung sollen gestrichen werden. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch in Hongkong mit. Weitere 100 Stellen sollen in Asien wegfallen. Mehr dazu >> hier.

Update, 1. Juli, 17.36 Uhr: Schausteller demonstrieren gegen Corona-Einschränkungen

Schausteller aus ganz Deutschland wollen an diesem Donnerstag (13.00 Uhr) in Berlin für Erleichterungen angesichts der Corona-Einschränkungen demonstrieren.

Vor dem Brandenburger Tor werden rund 300 Wagen und 1200 Schausteller aus dem ganzen Bundesgebiet erwartet, wie der Deutsche Schaustellerbund mitteilte.

Das Verbot von Großveranstaltungen bis mindestens Ende Oktober komme faktisch einem Berufsausübungsverbot gleich, argumentieren die Schausteller. Wenn etwa Cafés, Biergärten und Restaurants wieder öffnen dürften, sollte auch das Kirmesgeschäft unter freiem Himmel und an frischer Luft wieder erlaubt sein.

Ihre letzten Einnahmen hätten sie auf den Herbstkirmessen oder Weihnachtsmärkten im Jahr 2019 erzielt. nun seien mehr als 5000 Familienunternehmen massiv in ihrer Existenz bedroht, erklärte der Verband.

Update, 1. Juli, 17.20 Uhr: Hamburgs Fischmarkt kann wieder öffnen

Seit Mitte März in der Corona-Zwangspause, kann der Hamburger Fischmarkt nun wieder öffnen.

Mit den am Mittwoch in Kraft getretenen Lockerungen seien Messen und Flohmärkte in der Hansestadt wieder möglich, sagte eine Sprecherin der Wirtschaftsbehörde. Das gelte auch für den Fischmarkt. Voraussetzung sei allerdings ein Hygienekonzept der Veranstalter. Außerdem gelte das Abstandsgebot und die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasenbedeckung.

Zuerst hatte der NDR darüber berichtet. Demnach arbeitet der zuständige Bezirk Altona an einem Konzept für den Fischmarkt. Eine entsprechende Regelung werde aber noch etwas dauern, hieß es.

Der Kult-Markt war Mitte März wegen der Ausbreitung des Coronavirus zum ersten Mal in 300 Jahren Marktgeschichte abgesagt worden. Seitdem müssen Touristen und Hamburger sonntagmorgens auf den traditionellen Fischmarkt an der Elbe verzichten. Üblicherweise sind dort etwa 120 Marktstände aufgebaut.

Update, 1. Juli, 17.04 Uhr: Verdi sieht Kita-Öffnung am kommenden Montag kritisch

Kurz vor der Wiederaufnahme des Normalbetriebs in hessischen Kindertagesstätten hat die Gewerkschaft Verdi die Umstände kritisiert.

Sorgen bereiten besonders die Betreuerinnen und Betreuer mit Vorerkrankungen, wie Verdi am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. 29 Prozent des Kita-Personals seien über 50 Jahre alt und zählten damit zur Risikogruppe in der aktuellen Corona-Krise.

Hinzu komme, dass ab Montag mehr Kinder als bisher von noch weniger Fachkräften betreut werden müssten. Ebenso bemängelt die Gewerkschaft, dass Hilfskräfte ohne pädagogische Qualifikation als Ersatz für fehlende Fachkräfte eingesetzt werden dürften, lediglich ein erweitertes Führungszeugnis sei nötig. Schon jetzt fehlten landesweit knapp 9700 Fachkräfte im Bereich der Kinderbetreuung. Nun treffe der Fachkräftemangel auf die Corona-Krise.

Eine Streikweste mit der Aufschrift "Warnstreik" und dem Logo der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi.
Eine Streikweste mit der Aufschrift "Warnstreik" und dem Logo der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi.  © Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa

Viele Dinge, die das Land in seinem Hygienekonzept als Empfehlung vorgebe und die sicherlich Sinn machten, seien mit der Personaldecke gar nicht stemmbar, mahnte Kristin Ideler, die bei Verdi für Kindertagesstätten zuständig ist. Kinder, Eltern und Pädagogen seien daher nicht gut genug geschützt.

Zudem appellierte Verdi an die Landesregierung, einen Kita-Gipfel einzuberufen, um die drängenden Fragen schnell zu lösen.

"Gute pädagogische Arbeit ist gerade wichtiger denn je. Die Kinder kommen mit einem großen Rucksack in die Kita, die merken ja, da ist was", sagte auch die Erzieherin und Personalratsvorsitzende der Stadt Riedstadt, Tanja Demuth. "Jetzt ist es umso wichtiger, dass da gut ausgebildete Fachkräfte sind, die die Kinder auffangen."

Update, 1. Juli, 16.45 Uhr: Keine weitere Corona-Neuinfektion in MV nachgewiesen

In Mecklenburg-Vorpommern ist am Mittwoch keine neue Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. Die Zahl der landesweit registrierten Infektionsfälle blieb bei 803 (Stand 15.21 Uhr), wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales am Dienstag mitteilte. Die Zahl der im Nordosten bislang im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorbenen Menschen blieb bei 20.

767 der Infizierten gelten - ohne Berücksichtigung der Dunkelziffer - als genesen. 118 Menschen mussten oder müssen landesweit in Krankenhäusern behandelt werden, 21 davon auf Intensivstationen. Diese beiden Zahlen veränderten sich gegenüber dem Vortag ebenfalls nicht.

Update, 1. Juli, 16.34 Uhr: Signale für Industrie-Wachstum in USA

Die Stimmung in der US-Industrie hat sich im Juni deutlich aufgehellt und signalisiert nach dem Einbruch in der Corona-Krise wieder Wachstum. Der Einkaufsmanagerindex ISM stieg von 43,1 Punkten im Vormonat auf 52,6 Zähler, wie das Institute for Supply Management am Mittwoch in Washington mitteilte.

Indexstände von über 50 Punkten signalisieren eine wirtschaftliche Belebung. Der ISM-Index gilt normalerweise als zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA. Volkswirte weisen jedoch darauf hin, dass die Aussagekraft in der Corona-Krise begrenzt ist.

Update, 1. Juli, 16.22 Uhr: Flugpersonal fühlt sich bei Corona-Hilfen vernachlässigt

Die Beschäftigten deutscher Luftverkehrsunternehmen fühlen sich bei den Staatshilfen für die Airline-Branche vernachlässigt.

Trotz der Milliarden-Rettungspakete für Lufthansa und Tui in der Corona-Krise müssten die Beschäftigten um ihre Zukunft bangen, heißt es in einem Aufruf der Gewerkschaften Vereinigung Cockpit und Ufo zu einer Demonstration an diesem Donnerstag (2. Juli) in Berlin.

Betroffen von Schließungsplänen sind zunächst die Beschäftigten der Lufthansa-Beteiligungen Germanwings und Sunexpress Deutschland, der LGW und der Tuifly. Der Protest steht unter dem Motto "Ihr fliegt in den Urlaub - Wir fliegen raus".

Zuvor will ebenfalls am Donnerstag die Gewerkschaft Verdi gemeinsam mit Personalvertretern am Reichstagsgebäude ihr Luftverkehrskonzept und Forderungen der Tourismusindustrie an Politiker übergeben.

Die Vize-Vorsitzende Christine Behle prangerte zusätzlich Schrumpfpläne der Easyjet in Berlin an und kritisierte die Ryanair-Gruppe für ihr Vorgehen bei Verhandlungen um Gehaltsverzicht und Arbeitsplatzschutz. Es werde derzeit in der gesamten Luftverkehrsbranche versucht, Sozialdumping zu betreiben.

Update, 1. Juli, 16.01 Uhr: Corona-Krise lässt Arbeitslosenzahl steigen

Die Corona-Krise scheint ihre Fesseln um den deutschen Arbeitsmarkt allmählich zu lockern. Im Juni stieg zwar die Arbeitslosenzahl nochmals für die Jahreszeit untypisch auf 2,853 Millionen. Mehr dazu >> hier.

Update, 1. Juli, 15.48 Uhr: Einige Ausländer dürfen zurück nach Thailand - Massagesalons öffnen

Thailand will nach einer mehrwöchigen Corona-Pause wieder bestimmte Ausländergruppen ins Land lassen. Auch Massagesalons, Bars und Schulen sollen ab Mittwoch öffnen, sagte ein Regierungssprecher am Montag.

Im Thailändischen benutzte der Sprecher einen Ausdruck, der oft als Massagesalons übersetzt wird und ein Euphemismus für Bordelle ist. Offiziell ist Prostitution in Thailand aber illegal.

Bei den Ausländern sollten zuerst Menschen mit Arbeits- oder Aufenthaltserlaubnis und deren Familien, Ehepartner von Thailändern, Menschen, die für eine medizinische Behandlung kommen sowie ausländische Studierende wieder einreisen dürfen.

Pro Tag sollten auch 200 Geschäftsreisende aus Südkorea, Japan, China, Hongkong und Singapur in das südostasiatische Land kommen dürfen.

Alle müssten zunächst 14 Tage in Quarantäne. Formell muss diesem Vorschlag des Außenministeriums noch das Kabinett zustimmen. Es wird aber erwartet, dass dies eine reine Formsache ist.

Besucher von Massagesalons müssen sich zunächst bei jedem Besuch registrieren - etwa in der Online-Nachverfolgungs-Anwendung der Regierung oder in einem Bordbuch, wie der Sprecher sagte. Bars und Pubs dürften vorerst nur bis Mitternacht geöffnet sein.

Thailand, Bangkok: Zahlreiche Motorradfahrer, die an einer Ampel stehen, tragen Mundschutze, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.
Thailand, Bangkok: Zahlreiche Motorradfahrer, die an einer Ampel stehen, tragen Mundschutze, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern.  © Sakchai Lalit/AP/dpa

Update, 1. Juli, 15.35 Uhr: Corona-Ausbruch in Sülfelder Altenheim gilt als beendet

Der Corona-Ausbruch in einem Alten- und Pflegeheim in Sülfeld (Kreis Segeberg) im Mai gilt offiziell als beendet.

"Es liegen nur noch negative Testergebnisse vor, die amtliche Überwachung wird daher mit dem heutigen Tag beendet", sagte eine Sprecherin des Kreises Segeberg am Mittwoch. Im Mai hatten sich dort 30 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert - 17 Bewohner und 13 Mitarbeiter. Im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion starben drei Bewohner. Von den Infizierten blieben 17 symptomlos und 8 zeigten einen milden Verlauf.

Sechs Bewohner mussten vorübergehend in einer Klinik behandelt werden.

Update, 1. Juli, 15.09 Uhr: Auch Grenze zwischen Spanien und Portugal wieder offen

Angesichts stark zurückgehender Corona-Zahlen haben Spanien und Portugal ihre gemeinsame Landgrenze am Mittwoch wieder geöffnet.

Spaniens König Felipe VI. und Portugals Präsident Marcelo Rebelo de Sousa sowie die Regierungschefs beider Länder, Pedro Sánchez und Antònio Costa, trafen sich zu einem Festakt in der spanischen Grenzstadt Badajoz. Anschließend fuhren sie ins 20 Kilometer entfernte Elvas auf portugiesischer Seite der Grenze.

Portugal hatte darauf bestanden, die Grenze erst jetzt und nicht - wie von Spanien zunächst vorgeschlagen - schon am 21. Juni zu öffnen. Für Portugals Tourismusbranche ist die Öffnung besonders wichtig, damit spanische Touristen wieder an die Strände des Landes reisen können. Der grenzüberschreitende Verkehr für Arbeitnehmer war schon zuvor möglich.

Portugal mit gut 10 Millionen Einwohnern gilt als eines der Länder Europas, die mit vergleichsweise geringen Opferzahlen durch die Corona-Krise gekommen sind.

Bisher wurden rund 42.000 Infizierte und etwas mehr als 1500 Todesopfer registriert. Ganz anders Spanien, das bei einer Bevölkerung von 47 Millionen mit knapp 250.000 Fällen und mehr als 28.300 Toten zu den in Europa am schwersten getroffenen Ländern gehört.

Beide Länder weisen seit dem Beginn der Lockerungen zwar wieder leicht steigende Corona-Zahlen auf, die jedoch jeweils lokal begrenzt sind. Nur für 19 Gemeinden im Großraum von Lissabon ordnete die portugiesische Regierung einen erneuten zweiwöchigen Lockdown an, nachdem dort vermehrt Corona-Fälle aufgetreten waren.

Update, 1. Juli, 14.27 Uhr: Nicht alle geben in der Modebranche die Steuersenkung weiter

Die Modebranche wirbt um Verständnis für Textilhändler, die die Mehrwertsteuersenkung nicht an ihre Kunden weitergeben. Manche Geschäfte benötigten das Geld ähnlich wie die Gastronomie, um ihre eigene Existenz zu sichern, erklärte am Mittwoch der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Textil (BTE), Siegfried Jacobs. Denn Textil-, Schuh- und Lederwarenhandel seien weiterhin "die großen Verlierer der Corona-Krise".

"Dies ist auch ein kleiner Beitrag zum Erhalt attraktiver Innenstädte, die immer noch erheblich unter der Corona-Krise leiden", sagte der Branchensprecher. Jacobs verwies auch darauf, das die Kunden zurzeit ohnehin in vielen Mode-Geschäften schon von saisonüblichen Rabatten profitierten, die deutlich über die Mehrwertsteuer-Senkung hinausgingen.

Eine Schneiderin arbeitet in der Produktion eines Modeherstellers an einer Nähmaschine.
Eine Schneiderin arbeitet in der Produktion eines Modeherstellers an einer Nähmaschine.  © Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 1. Juli, 14.15 Uhr: Katalonien-Präsident Torra fordert Unabhängigkeit - wegen Corona

Der katalanische Ministerpräsident Quim Torra hat die Corona-Krise als neues Argument für eine Abspaltung seiner Region von Spanien benutzt. Die Verhängung eines 14-wöchigen Notstandes durch die Zentralregierung in Madrid habe gezeigt, wie sehr die "Katalanen einen eigenen Staat benötigen", sagte Torra am Mittwoch in einer Rede vor dem Regionalparlament in Barcelona.

Durch die Ausrufung des Notstands habe der sozialistische Ministerpräsident Pedro Sánchez Katalonien in versteckter Form "wieder" unter Zwangsverwaltung gestellt und der Region weite Teile der Autonomie entzogen. Im Herbst 2017 hatte Sánchez' Vorgänger, der Konservative Mariano Rajoy, nach einem illegalen Unabhängigkeitsreferendum die Regionalregierung entmachtet.

"War es wirklich so schwer, zum Telefon zu greifen und in einen Dialog zu treten?", fragte Torra in Bezug auf das Corona-Krisenmanagement der Zentralregierung. Wenn seine Regierung die nötigen Befugnisse gehabt hätte, wäre Katalonien besser durch die Pandemie gekommen. Man hätte den in Not geratenen Familien und Firmen besser und schneller geholfen. "Und wir hätten auf keinen Fall einen einzigen Euro für den Kauf von Panzern, für andere militärische Dinge oder für das Königshaus ausgegeben. Aber leider sind wir nicht unabhängig", betonte der nationalistisch-liberale Politiker.

Mit mehr als 28.300 Toten und knapp 250.000 Infektionsfällen war Spanien eines der am schwersten von Corona betroffenen Länder. Inzwischen ist die Zahl der aktuell Infizierten stark gesunken. Der Notstand zur Eindämmung der Pandemie, in dessen Rahmen die Rechte der rund 47 Millionen Bürger und auch der Regionalregierungen stark eingeschränkt wurden, war zwischen dem 15. März und dem 20. Juni in Kraft.

Quim Torra (2.v.l), Regionalpräsident von Katalonien, besucht das Eurecat-Technologiezentrum von Katalonien.
Quim Torra (2.v.l), Regionalpräsident von Katalonien, besucht das Eurecat-Technologiezentrum von Katalonien.  © David Zorrakino/Europa Press/dpa

Update, 1. Juli, 14.05 Uhr: Infizierte bei Tönnies: Weitere Anzeigen eingegangen

Nach dem Corona-Ausbruch in Deutschlands größtem Schlachtbetrieb Tönnies in Rheda-Wiedenbrück sind bei der Staatsanwaltschaft Bielefeld weitere Strafanzeigen eingegangen. "Wir liegen jetzt im zweistelligen Bereich", sagte Oberstaatsanwalt Martin Temmen am Mittwoch. "Tendenz steigend."

Bereits Mitte Juni direkt nach dem Ausbruch lagen fünf Anzeigen vor. Darunter war auch eine der Bielefelder Bundestagsabgeordneten Britta Haßelmann (Grüne). Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Unbekannt wegen des Anfangsverdachts auf fahrlässige Körperverletzung und Verstoßes gegen das Infektionsschutzgesetz.

Update, 1. Juli, 14 Uhr: Sennheiser kündigt Abbau von 650 Stellen an

Der Audiospezialist Sennheiser hat den Abbau von mehreren hundert Arbeitsplätzen angekündigt. Bis 2022 sollen weltweit rund 650 der 2800 Stellen wegfallen, davon etwa 300 in Deutschland.

Hintergrund seien ein durchwachsenes Geschäftsjahr 2019 mit Verlust und die Auswirkungen der Corona-Krise, teilte das Unternehmen aus Wedemark bei Hannover am Mittwoch mit. Mit dem Betriebsrat würden Gespräche über sozialverträgliche Konzepte für den Stellenabbau geführt. Betriebsbedingte Kündigungen sollten "so weit wie möglich" vermieden werden, sagte Unternehmenschef Andreas Sennheiser.

"Mit der Absage von Live-Events auf der ganzen Welt ist die gesamte Veranstaltungs- und Musikindustrie praktisch zum Stillstand gekommen und läuft nur sehr langsam wieder an", ergänzte Co-Chef Daniel Sennheiser. "Dies hat deutliche Auswirkungen auf den Absatz von Mikrofonen, die sich auch noch im nächsten Jahr in unserem Geschäftsverlauf bemerkbar machen werden."

Für das Geschäftsjahr 2019 wies Sennheiser nach Steuern einen Verlust von 3,1 Millionen Euro aus. Im Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 800.000 Euro erwirtschaftet.

August 2019: Die beiden Geschäftsführenden Gesellschafter des Audio- und Mikrofonherstellers Sennheiser, Andreas Sennheiser (l-r) und Daniel Sennheiser stehen gemeinsam mit Peter Altmaier (CDU), Bundeswirtschaftsminister, beim Unternehmen Sennheiser auf der Bühne.
August 2019: Die beiden Geschäftsführenden Gesellschafter des Audio- und Mikrofonherstellers Sennheiser, Andreas Sennheiser (l-r) und Daniel Sennheiser stehen gemeinsam mit Peter Altmaier (CDU), Bundeswirtschaftsminister, beim Unternehmen Sennheiser auf der Bühne.  © Ole Spata/dpa

Update, 1. Juli, 13.53 Uhr: Ägypten und Libanon öffnen Flughäfen für internationale Flüge

Nach mehr als drei Monaten haben Ägypten und der Libanon ihre Flughäfen wieder für den regulären internationalen Flugverkehr geöffnet. Die erste reguläre Maschine habe die Hauptstadt Kairo am Mittwochmorgen in Richtung Tunesien verlassen, teilte die staatliche ägyptische Fluglinie Egypt Air mit. Der Flugverkehr wird demnach stufenweise wieder aufgenommen.

Nach Angaben von Egypt Air gibt es zunächst Verbindungen zu mehr als 20 Zielen. Auf die Liste stehen einem Sprecher zufolge auch Frankfurt, München und Berlin. Allerdings gelten für Menschen aus Ägypten EU-weite Einreisebeschränkungen. Die Bundesregierung stuft das Land weiterhin als Corona-Risikogebiet ein.

Ägypten hatte den internationalen Flugverkehr im März eingestellt, um einen weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Das Land ist stark vom Reisesektor abhängig und erhofft sich von der Öffnung der Flughäfen eine baldige Belebung des Tourismusgeschäfts.

Die ägyptische Regierung hat bisher offiziell fast 70.000 Corona-Fälle und mehr als 1600 Tote gemeldet. Die Zahl der täglichen Neuinfizierungen war in den vergangenen Wochen gestiegen.

Der internationale Flughafen in der libanesischen Hauptstadt Beirut operiert zunächst nur mit zehn Prozent seiner Kapazität. Am Anfang sollten täglich 2000 bis 3000 Reisende ankommen, sagte ein Sprecher.

Der Libanon erlebt derzeit eine schwere Wirtschaftskrise. Auch für das Land am Mittelmeer gelten die EU-Einreisebeschränkungen. Die Regierung Beirut hofft, dass Exil-Libanesen über den Sommer in die Heimat reisen und dort ihren Urlaub verbringen.

Arbeiter verladen am internationalen Flughafen Kairo medizinische Hilfsgüter aus China. Die ägyptischen Behörden erhielten am 16.05.2020 die dritte Ladung medizinischer Hilfsgüter von der chinesischen Regierung, darunter eine Million medizinisch-chirurgische Gesichtsmasken. Nun dürfen auch wieder internationale Flüge hier landen.
Arbeiter verladen am internationalen Flughafen Kairo medizinische Hilfsgüter aus China. Die ägyptischen Behörden erhielten am 16.05.2020 die dritte Ladung medizinischer Hilfsgüter von der chinesischen Regierung, darunter eine Million medizinisch-chirurgische Gesichtsmasken. Nun dürfen auch wieder internationale Flüge hier landen.  © Wu Huiwo/XinHua/dpa

Update, 1. Juli, 13.40 Uhr: Sport, Sex und Sauna: Viele Lockerungen in Niederlanden

Die Niederlande haben mit zahlreichen Lockerungen zum 1. Juli einen großen Schritt zu einem normalen Alltag gemacht. Sportstudios, Saunas und Sexclubs dürfen ab Mittwoch wieder Kunden empfangen. Für Restaurants, Kneipen sowie Kinos und Theater entfällt das bisher geltende Maximum von 30 Besuchern.

Allerdings gilt im öffentlichen Leben die Bedingung, dass Erwachsene einen Sicherheitsabstand von 1,5 Metern einhalten müssen. Nach dem Prinzip des "intelligenten Lockdown" der ersten mehr als drei Monate nennt die Regierung die jetzige Phase "Raum mit Regeln".

Um Mitternacht öffneten die ersten Fitnessstudios und auch Sexclubs die Türe. Auch im berühmten Amsterdamer Rotlichtviertel gingen die Lichter wieder an. Die 1,5-Meter-Regeln gilt bei Sexarbeitern wie auch bei Friseuren und Physiotherapeuten nicht. Auch schreibt die Regierung keine "sicheren Positionen" vor. Es gibt auch keine Maskenpflicht. Die Branche hatte selbst ein Hygieneprotokoll erstellt. Danach müssen sich Freier die Hände desinfizieren. Alles, was im Raum angefasst wird, soll hinterher desinfiziert werden.

Theoretisch dürfen nun auch wieder Fußballspiele in Stadien vor Publikum stattfinden - allerdings dürfen die Fans weder jubeln noch singen. Die Profiliga im Fußball beginnt allerdings erst am 12. September wieder. Busse, Straßenbahnen und Züge fahren wieder nach normalem Plan und alle Plätze dürfen genutzt werden. Nur im öffentlichen Nahverkehr gilt eine Maskenpflicht.

Eine Frau reinigt im Rotlichtviertel Wallen den Zugang zu Räumlichkeiten, die The Office 52 an Sexarbeiter vermietet. Ab 01.07.2020 dürfen nach einem Beschluss der Regierung alle Sexarbeiter im Land wieder uneingeschränkt ihrem Gewerbe nachgehen
Eine Frau reinigt im Rotlichtviertel Wallen den Zugang zu Räumlichkeiten, die The Office 52 an Sexarbeiter vermietet. Ab 01.07.2020 dürfen nach einem Beschluss der Regierung alle Sexarbeiter im Land wieder uneingeschränkt ihrem Gewerbe nachgehen  © "robin Van Lonkhuijsen"/ANP/dpa

Update, 1. Juli, 13.27 Uhr: Bundesagentur: Keine "Generation Corona" bei Ausbildung hinterlassen

Die Bundesagentur für Arbeit will bei der Vermittlung von Lehrstellen in diesem Sommer einen "Corona-Jahrgang" verhindern. "Wir haben immer noch die Hoffnung, dass wir einen halbwegs ordentlichen Ausbildungsjahrgang hinlegen, der keine Generation Corona hinterlässt", sagte der Vorstandschef der Bundesagentur, Detlef Scheele, am Mittwoch in Nürnberg. Er rief alle Arbeitgeber auf, auch im eigenen Sinne der Rekrutierung von Fachkräftenachwuchs, Lehrstellen bereitzustellen.

Derzeit seien bei den Arbeitsagenturen ungefähr 450.000 Ausbildungsplätze gemeldet, dem stünden 400.000 Bewerber gegenüber. Beide Zahlen bedeuteten ein Minus von acht bis neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

"Wir hinken in der Besetzung der Ausbildungsstellen um sechs bis acht Wochen den anderen Jahren hinterher", sagte Scheele. "Wir sehen aber nicht eine massenhafte Abmeldung von Ausbildungsstellen, wir sehen eher ein verzögertes Verhalten von Arbeitgebern und auch Auszubildenden."

Detlef Scheele (SPD), Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit, nimmt an einer Pressekonferenz teil.
Detlef Scheele (SPD), Vorstandsvorsitzender der Bundesagentur für Arbeit, nimmt an einer Pressekonferenz teil.  © Christoph Soeder/dpa

Update, 1. Juli, 13.21 Uhr: Bundesärztekammer fordert mehr Digitalisierung im Gesundheitswesen

Die Bundesärztekammer hat eine bessere digitale Ausstattung im Gesundheitswesen gefordert. In einem am Mittwoch veröffentlichten Positionspapier werden zwölf Maßnahmen genannt, die zeitnah umgesetzt werden sollen. Dazu zählen etwa der sichere Ausbau von Videokonferenzen und die Einführung einer einheitlichen Messenger-Anwendung für Ärzte. Vor allem in der Corona-Pandemie sei die Nachfrage nach digitalen Hilfsmitteln seitens Patienten und Ärzten deutlich gestiegen, heißt es in dem Papier.

Voraussetzung für eine Messenger-Anwendung für Ärzte sei, dass ein Arzt zunächst einmal zweifelsfrei als solcher identifiziert werden könne, sagte BAK-Vorstandsmitglied Peter Bobbert am Mittwoch. Diese Möglichkeit bestehe derzeit nicht. "Hier müssen wir besser werden, weil wir dann auch eine bessere Vernetzung und eine Strukturierung zwischen den einzelnen Sektoren des Gesundheitswesens erreichen können."

Positiv hob die Bundesärztekammer hervor, dass die Corona-Pandemie zu einer deutlichen Zunahme bei der Nutzung digitaler Anwendungen geführt habe. So seien etwa viele Krankschreibungen für Patienten nach Telefon- und Videokontakt ausgestellt worden. Das habe dazu geführt, dass gefährdete Patientengruppen nicht persönlich in den Praxen erscheinen mussten, sagte BAK-Vorstandsmitglied Erik Bodendieck.

Ein leeres Wartezimmer. In der Krise konnten sich viele Arbeitnehmer telefonisch krankschreiben lassen.
Ein leeres Wartezimmer. In der Krise konnten sich viele Arbeitnehmer telefonisch krankschreiben lassen.  © Daniel Karmann/dpa

Update, 1. Juli, 13.18 Uhr: Airbus-Jobs: Altmaier warnt vor Benachteiligung deutscher Standorte

Angesichts der Stellenstreichungen beim Flugzeugbauer Airbus hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) vor einer Benachteiligung deutscher Standorte gewarnt. Altmaier machte am Mittwoch in Berlin deutlich, die Bundesregierung gehe davon aus, dass bei der Umstrukturierung des europäischen Flugzeugbauers kein Land bevorzugt und kein Land benachteiligt werde.

Airbus will Tausende Stellen auch in Deutschland streichen. Altmaier sagte, Airbus befinde sich wie andere Unternehmen wegen der Folgen der Corona-Pandemie in einer schwierigen Umstrukturierungsphase. Wie die Lufthansa sei Airbus vor der Beginn der Krise ein wettbewerbsfähiges Unternehmen mit einer starken Positionierung auf dem Weltmarkt gewesen.

Die Bundesregierung habe ein Interesse daran, dass beide Unternehmen die Krise unbeschadet überstehen. Für die Lufthansa war ein milliardenschweres staatliches Rettungspaket beschlossen worden. Altmaier verwies auch auf Pläne der Koalition, moderne, emissionsarme und geräuscharme Flugzeuge mit einer Milliarde Euro zu fördern.

Airbus beschäftigt in Deutschland nach eigenen Angaben rund 46.000 Mitarbeiter an fast 30 Standorten - etwa in Hamburg-Finkenwerder, Stade oder Bremen.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU, m), Herbert Schein (l), Vorstandsvorsitzender der Varta AG, und Michael Tojner, Mehrheitsaktionär und Aufsichtsratsvorsitzender der Varta AG, nehmen an der Übergabe eines Förderbescheids des Bundes an den Batteriehersteller teil.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU, m), Herbert Schein (l), Vorstandsvorsitzender der Varta AG, und Michael Tojner, Mehrheitsaktionär und Aufsichtsratsvorsitzender der Varta AG, nehmen an der Übergabe eines Förderbescheids des Bundes an den Batteriehersteller teil.  © Marijan Murat/dpa

Update, 1. Juli, 13.13 Uhr: Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit befürchtet: EU-Kommission will gegensteuern

In der Corona-Krise will die EU-Kommission 22 Milliarden Euro gegen einen befürchteten Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit mobilisieren. Dazu präsentierte die Brüsseler Behörde am Mittwoch Vorschläge an die EU-Staaten.

Die Jugendarbeitslosigkeit in der Europäischen Union war unter großen Mühen seit 2013 von 24,4 auf 14,9 Prozent gedrückt worden, lag damit aber immer noch doppelt so hoch wie die von Erwachsenen. Nach Beginn der Pandemie stieg die Quote im April bereits auf 15,4 Prozent. Befürchtet wird ein starker Anstieg in den nächsten Monaten.

Gegensteuern will die EU-Kommission mit der Ausweitung der sogenannten Jugendgarantie. Diese gilt seit 2013 und verspricht Jugendlichen binnen vier Monaten ein Angebot - sei es ein Job, ein Ausbildungsplatz oder ein Praktikum. 24 Millionen jungen Leuten sei schon geholfen worden, erklärt die Kommission.

Nun soll die Altersgruppe erweitert werden auf 15- bis 29-Jährige - bisher lag die Altersgrenze bei 25 - und auf besonders hilfsbedürfte Personengruppen, etwa junge Leute mit Behinderungen oder Angehörige von Minderheiten. Darüber hinaus will die Kommission die Ausbildung in Berufsschulen und in Lehrberufen stärken.

Die Vorschläge sind allerdings alle als Vorschläge an die 27 Mitgliedsstaaten formuliert, die sie zunächst als gemeinsame Linie akzeptieren und dann umsetzen müssten. Die genannten 22 Milliarden Euro sollen aus dem nächsten siebenjährigen EU-Finanzrahmen sowie dem Corona-Wiederaufbauprogramm fließen. Beides ist jedoch noch nicht beschlossen und vorerst heftig umstritten.

Das Logo der Agentur für Arbeit ist zu sehen. In der Krise stiegen in Deutschland die Zahl der Arbeitslosen im Monat Juni auf 6,2 Prozent.
Das Logo der Agentur für Arbeit ist zu sehen. In der Krise stiegen in Deutschland die Zahl der Arbeitslosen im Monat Juni auf 6,2 Prozent.  © Carsten Rehder/dpa

Update, 1. Juli, 13.09 Uhr: Druckereien kämpfen mit Auftragsrückgängen

Viele Druckereien für Werbeerzeugnisse in Deutschland verzeichnen trotz Corona-Lockerungen weiterhin viele Auftragsrückgänge. In einer Befragung von knapp 500 Unternehmen der Druck- und Medienbranche gaben 95 Prozent im Juni an, von Rückgängen und Stornierungen betroffen zu sein, wie der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) in Berlin am Mittwoch mitteilte.

Am stärksten betroffen seien Druckereien, die sich auf den Markt der Werbebranche konzentrieren. Das sind zum Beispiel Produkte wie Ausstellungskataloge über Flyer bis hin zu Konzertkarten. Der Verband repräsentiert auch Verlagsdruckereien für Medienerzeugnisse. Dort seien die Einbrüche deutlich geringer, hieß es.

Ein Testdruck zweier "Pappkameraden" - Fans von Borussia Mönchengladbach - , liegen in einer Druckerei.
Ein Testdruck zweier "Pappkameraden" - Fans von Borussia Mönchengladbach - , liegen in einer Druckerei.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Update, 1. Juli, 13.06 Uhr: Zäher Datenfluss - Kritik an Behörden nach Lockdown in Leicester

Nach der Wiedereinführung von Kontaktbeschränkungen in der mittelenglischen Stadt Leicester hat die britische Ärztegewerkschaft BMA Kritik an den Behörden geübt. Die Regierung müsse offener und transparenter mit lokalen Daten umgehen, so die Medizinervereinigung.

Leicesters Bürgermeister Peter Soulsby hatte sich bereits zu Beginn der Woche über den "zutiefst frustrierenden" Prozess beschwert, an aktuelle Daten zu kommen. Die Stadt mit rund 340 000 Einwohnern unterliegt seit Anfang der Woche wieder verschärften Kontaktbeschränkungen.

Einem Bericht der "Financial Times" zufolge wurden den lokalen Behörden in der Stadt die Zahlen über das Infektionsgeschehen erst mit großer Verzögerung zugänglich gemacht. Veröffentlicht wurden demnach nur die Testergebnisse aus Krankenhäusern, nicht aber die aus privaten Laboren - dort wurden aber in der zweiten Juni-Hälfte bis zu 90 Prozent der täglichen Neuinfektionen verzeichnet. Der Anstieg blieb den örtlichen Behörden damit verborgen.

Die britische Regierung ist seit Monaten wegen ihres Umgangs mit der Coronavirus-Pandemie in der Kritik. Programme für flächendeckende Tests und Kontaktverfolgung liefen nur schwerfällig an. Die späte Einführung von Kontaktbeschränkungen Ende März kostete nach Ansicht des Wissenschaftlers Neil Ferguson vom Imperial College London Zehntausende Menschen das Leben. Eine App, die bei der Kontaktverfolgung helfen sollte, wurde Mitte Juni nach einer Testphase verworfen.

Kein anderes Land in Europa verzeichnet so viele Todesfälle durch die Coronavirus-Pandemie wie das Vereinigte Königreich. Dort starben bislang mehr als 43.700 Menschen, nachdem sie positiv auf das Virus getestet wurden. Die Zahl der Sterbefälle insgesamt, bei denen die Lungenkrankheit Covid-19 als Ursache angenommen wurde, liegt bei mehr als 54.000. Es dürfte aber noch viele unerkannte oder indirekte Fälle gegeben haben: Die sogenannte Übersterblichkeit für die Zeit der Pandemie liegt im Vereinigten Königreich bei über 65.000.

Leicester: Ein Mitarbeiter des Stadtrats in Schutzkleidung desinfiziert eine öffentliche Toilette, nachdem der britische Gesundheitsminister Hancock nach einem Abstieg der Covid-19-Infizierten in der Stadt einen Lockdown verhängt hat.
Leicester: Ein Mitarbeiter des Stadtrats in Schutzkleidung desinfiziert eine öffentliche Toilette, nachdem der britische Gesundheitsminister Hancock nach einem Abstieg der Covid-19-Infizierten in der Stadt einen Lockdown verhängt hat.  © Jacob King/PA Wire/dpa

Update, 1. Juli, 13.01 Uhr: Infektionen bei Caterer in Oberbayern: Weitere Tests in Unterkunft

Nach dem Corona-Ausbruch bei einem Cateringunternehmen im Landkreis Starnberg geht die Suche nach Kontaktpersonen der Infizierten weiter. Dazu sollten am Mittwoch unter anderem sämtliche Bewohner einer Flüchtlingsunterkunft in Pöcking auf das Virus getestet werden, nachdem es dort einen positiven Fall gegeben hatte.

Eine Sprecherin des Landratsamtes sagte weiter, auch eine Gemeinschaftsunterkunft im Herrschinger Ortsteil Breitbrunn werde durchgetestet. Die Bewohner hätten sehr engen Kontakt mit Bewohnern einer weiteren Herrschinger Unterkunft gehabt, wo bereits getestet wurde und ein positiver Fall aufgefallen war.

Eine ganze Reihe der insgesamt rund 120 Mitarbeiter des Caterers Apetito im oberbayerischen Gilching waren der Sprecherin zufolge in Flüchtlingsunterkünften untergebracht. Sie seien vorsorglich nach München in eine Isoliereinrichtung gebracht worden, um dort getestet zu werden. Bis Dienstagabend ergaben die Reihentestungen 45 positive Fälle.

Der erste Fall war in einer Unterkunft in Hechendorf aufgefallen. Neben dieser wurden auch die Wohnstätten in Pöcking, Herrsching und Seefeld für 14 Tage unter Quarantäne gestellt, in jeder hatte es mindestens einen Infizierten gegeben.

Beim Landratsamt meldeten sich unterdessen auch Ehrenamtliche der Helferkreise. Wer zu einen der Infizierten Kontakt gehabt habe oder grundsätzlich besorgt sei, könne ebenfalls getestet werden, sagte die Sprecherin. Jedoch gebe es keinen Anlass zu Befürchtungen. "Alle sind immer sehr vorsichtig vorgegangen."

Ein Mitarbeiter vom Landkreis Starnberg steht in einem Schutzanzug am Eingang einer Wohncontaineranlage für Flüchtlinge. Nach einem massiven Ausbruch des Corona-Virus bei einem Caterer in Gilching hat das Landratsamt mittlerweile vier Asylbewerberunterkünfte geschlossen, in denen Beschäftigte des Unternehmens leben.
Ein Mitarbeiter vom Landkreis Starnberg steht in einem Schutzanzug am Eingang einer Wohncontaineranlage für Flüchtlinge. Nach einem massiven Ausbruch des Corona-Virus bei einem Caterer in Gilching hat das Landratsamt mittlerweile vier Asylbewerberunterkünfte geschlossen, in denen Beschäftigte des Unternehmens leben.  © Matthias Balk/dpa

Update, 1. Juli, 12.55 Uhr: Anstieg der Infektionen in Österreich - Regionale Einschränkungen

Fast zeitgleich mit neuen Lockerungsschritten kommt es in Österreich wegen eines Corona-Clusters zu regionalen Einschränkungen. Im Raum Linz in Oberösterreich würden von Freitag an für eine Woche die Schulen, Kindergärten und Horte wieder für eine Woche geschlossen, sagte Ministerpräsident Thomas Stelzer (ÖVP) am Mittwoch in Linz.

Außerdem werde eindringlich an alle Bürger in der Region appelliert, in geschlossenen Räumen wieder Masken zu tragen und Veranstaltungen möglichst zu meiden. Das Bundesland reagiert damit auf einen deutlichen Anstieg der Coronainfektionen. Der Cluster sei nach bisherigen Erkenntnissen auf das Umfeld einer Freikirche zurückzuführen, so Stelzer. Einige Großfamilien mit mehreren Kindern hätten das Coronavirus verbreitet. Sie seien in Quarantäne. Die Polizei werde bei der Suche nach Kontaktpersonen helfen, hieß es.

Insgesamt wurden in Österreich binnen 24 Stunden laut Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) 107 neue Coronafälle gemeldet. Das ist die höchste Zahl seit Mitte April. Die meisten gingen auf das Konto des Clusters in Oberösterreich. Es sei ein regionales Feuer und kein Flächenbrand, so Anschober. In Österreich sind aktuell rund 680 Menschen infiziert, etwa 60 sind in Kliniken, sechs davon auf der Intensivstation.

Die Einschränkungen in Oberösterreich treten in dem Moment in Kraft, in dem in Österreich weitere Öffnungsschritte erfolgen. Seit Mittwoch ist unter anderem wieder jeder Mannschafts- und Kontaktsport erlaubt. Außerdem ist die Maskenpflicht für das Personal im Gastgewerbe gefallen. Auch die Prostitution ist wieder erlaubt.

Gäste stoßen mit Bier auf der Genneralm an. Die Maskenpflicht für das Gastgewerbe ist in Österreich gefallen.
Gäste stoßen mit Bier auf der Genneralm an. Die Maskenpflicht für das Gastgewerbe ist in Österreich gefallen.  © Barbara Gindl/APA/dpa

Update, 1. Juli, 12.19 Uhr: Flugpersonal fühlt sich bei Corona-Hilfen vernachlässigt

Die Beschäftigten zahlreicher deutscher Luftverkehrsunternehmen fühlen sich bei den Staatshilfen für die Airline-Branche vernachlässigt. Trotz der Milliarden-Rettungspakete für Lufthansa und TUI in der Corona-Krise müssten die Beschäftigten um ihre Zukunft bangen, heißt es in einem Aufruf der Gewerkschaften Vereinigung Cockpit und Ufo zu einer Demonstration an diesem Donnerstag (2. Juli) in Berlin.

Betroffen von Schließungsplänen sind zunächst die Beschäftigten der Lufthansa-Beteiligungen Germanwings und Sunexpress Deutschland, der LGW und der Tuifly. Der Protest steht unter dem Motto "Ihr fliegt in den Urlaub - Wir fliegen raus".

18. Juni, Hannover: Mit einem Schild "Unser Herzblut sichere und glückliche Gäste, euer Herzblut GIER" steht ein Flugbegleiter der Tui-Airline Tuifly demonstrierend vor dem Gebäude der Tui Group.
18. Juni, Hannover: Mit einem Schild "Unser Herzblut sichere und glückliche Gäste, euer Herzblut GIER" steht ein Flugbegleiter der Tui-Airline Tuifly demonstrierend vor dem Gebäude der Tui Group.  © Peter Steffen/dpa

Update, 1. Juli, 12.15 Uhr: Grüne fordern Einrichtung eines wissenschaftlichen Pandemierats

Um im weiteren Verlauf der Corona-Pandemie wirksam reagieren zu können, fordern die Grünen die Einrichtung eines wissenschaftlichen Pandemierats. Der Rat solle die Auswirkungen der Pandemie und die Maßnahmen der Bundesregierung zur Bekämpfung evaluieren, beobachten und Gutachten mit Handlungsempfehlungen für die nächsten Monate entwickeln. Das geht aus einem Antrag der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, welcher der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

"Wenn nach den Sommerferien Kitas und Schulen wieder öffnen und sich im Herbst das Leben wieder stärker in Innenräumen abspielt, brauchen wir klare, wissenschaftlich fundierte Regelungen im ganzen Land", sagte der hochschulpolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Kai Gehring.

Der bislang positive Verlauf der Pandemie in Deutschland sei auf die frühe Verfügbarkeit von Tests sowie insbesondere auf das verantwortungsvolle Verhalten der Bevölkerung und dem Vertrauen in die wissenschaftliche Expertise zurückzuführen, heißt es in dem Antrag. "Diese Expertise fließt jedoch häufig nicht ausreichend, umfassend, transparent und schnell genug in das Handeln der Bundesregierung ein."

Die Berichterstatterin für Infektionsschutz in der Grünen-Fraktion, Kordula Schulz-Asche, sagte: "Für den weiteren Verlauf der Pandemie und vor allem, um die Akzeptanz für den Infektionsschutz in der Bevölkerung zu bewahren, ist es notwendig, dass die Regierung nachbessert." Bereits geltende und zukünftige Maßnahmen müssten wissenschaftlich evaluiert, nachvollziehbar begründet und gut und allgemeinverständlich kommuniziert werden.

30. Juni, Berlin: Katrin Göring-Eckardt, Vorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, äußert sich vor der Sitzung der Grünen-Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag.
30. Juni, Berlin: Katrin Göring-Eckardt, Vorsitzende der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, äußert sich vor der Sitzung der Grünen-Bundestagsfraktion im Deutschen Bundestag.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Update, 1. Juli, 12.10 Uhr: Deutscher Mieterbund bittet um Rücksicht bei Ferien auf dem Balkon

Wer seine Ferien in diesem Jahr vor allem auf dem Balkon oder der Terrasse verbringt, sollte Rücksicht auf seine Nachbarn nehmen. "Ich muss schauen, dass ich meine Nachbarn nicht zu sehr belästige", erklärt Jutta Hartmann vom Deutschen Mieterbund in Berlin.

Wichtig: Man sollte sich an die allgemeinen Ruhezeiten halten. "Spätestens gegen 22.00 Uhr sollte man dann wirklich leise sein oder das Treffen oder das Musikhören oder Seriengucken nach drinnen verlagern." Auch wer abends seine Fenster noch offen stehen lasse, sollte ab 22.00 Uhr die Lautstärke reduzieren.

Wer Probleme mit dem Verhalten seiner Nachbarn auf dem Balkon habe, sollte versuchen mit ihnen zu sprechen. Wenn das nicht helfe, könne man sich an den Vermieter wenden.

Gleich drei Sonnenschirme schützen auf einem Balkon eines Wohnhauses in Prenzlauer Berg vor der Sonne. Berlin und Brandenburg sind im Juni dieses Jahres die wärmsten Bundesländer in Deutschland gewesen.
Gleich drei Sonnenschirme schützen auf einem Balkon eines Wohnhauses in Prenzlauer Berg vor der Sonne. Berlin und Brandenburg sind im Juni dieses Jahres die wärmsten Bundesländer in Deutschland gewesen.  © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 1. Juli, 12.04 Uhr: DFB rät Pokal-Fans von Berlin-Besuch ab: Keine Feier oder Autogramme mit den Profis

Beim DFB-Pokalfinale am Samstag in Berlin werden Anhänger der Finalisten die Stars um Manuel Neuer und Kai Havertz nicht live zu Gesicht bekommen.

"Die Spieler von Bayer 04 Leverkusen und des FC Bayern werden weder vor noch nach dem Spiel öffentlich auftreten, um gemeinsam mit den Fans zu feiern oder Autogramme zu geben", teilte der Deutsche Fußball-Bund auf seiner Homepage mit und appellierte an die Anhänger: "Daher raten wir Ihnen und bitten Sie, sich nicht auf den weiten Weg nach Berlin zu begeben."

Das 77. Endspiel um den DFB-Pokal zwischen Meister Bayern und Leverkusen muss wegen der Corona-Krise ohne Zuschauer und mit einem strengen Hygienekonzept gespielt werden. Nach der derzeit gültigen Infektionsschutzverordnung des Berliner Senats sind im Freien nur Veranstaltungen mit bis zu 1000 Menschen möglich. Knapp 700 Personen im und um das Stadion, das in drei Zonen eingeteilt ist, sind notwendig, um den Ablauf des Finals zu gewährleisten. Die Partie wird am Samstag (20.00 Uhr) live in der ARD und bei Sky übertragen.

Vom Aufenthalt am und in der Nähe des Olympiastadion Berlin rät der DFB dringend ab: "Gleiches gilt für große Ansammlungen vor Kiosken, Kneipen und Gaststätten im Stadionumfeld."

Münchens Torwart Manuel Neuer betritt mit Mundschutz das Stadion. Dieser und andere Profis werden beim Pokalfinale am Samstag nicht mit den Fans feiern können.
Münchens Torwart Manuel Neuer betritt mit Mundschutz das Stadion. Dieser und andere Profis werden beim Pokalfinale am Samstag nicht mit den Fans feiern können.  © Sven Hoppe/dpa-pool/dpa

Update, 1. Juli, 12 Uhr: Surf-Festival Fehmarn abgesagt

Das Surf-Festival Fehmarn ist auf 2021 verschoben worden. Das teilten die Veranstalter am Mittwoch mit. Die Mitmach-Messe für Windsurfer und Stand-up-Paddler war wegen der Corona-Pandemie zunächst von Mai auf September verschoben worden. 

Da die Auflagen für Großveranstaltungen jedoch noch bis Oktober gelten, sei an eine Durchführung in diesem Jahr nicht mehr zu denken, sagte eine Sprecherin des Veranstalters. Das Festival, das nach Veranstalterangaben als das größte seiner Art in Europa gilt, soll nun vom 13. bis zum 16. Mai 2021 auf Fehmarn stattfinden. Im vergangenen Jahr waren den Angaben zufolge mehr als 30.000 Besucher gekommen.

Update, 1. Juli, 11.56 Uhr: Passagierzahlen am Stuttgarter Flughafen steigen wieder

Die Aufhebung der Reisewarnungen für viele europäische Länder lässt die Passagierzahlen am Stuttgarter Flughafen steigen. Wegen der höheren Nachfrage wurde nach Terminal 3 nun auch Terminal 1 für den Check-in und Passagierkontrollen in Betrieb genommen, wie der Flughafen am Mittwoch mitteilte. So könnten auch die Corona-Abstandsregeln besser eingehalten werden, hieß es.

Im Vorfeld der Sommerferien im Südwesten nehmen die Fluggesellschaften neben wichtigen Städteverbindungen außerdem wieder verstärkt touristische Ziele ins Programm. Gefragtestes Warmwasserziel sei Palma de Mallorca mit bis zu 72 wöchentlichen Verbindungen, hieß es beim Flughafen.

Wegen der Hygienebedingungen für Gäste und Personal hat der Flughafen verschiedene Vorkehrungen getroffen. So erinnern Bodenmarkierungen und Hinweisschilder überall an die empfohlenen Abstandsregeln. An vielen Stellen schützen Plexiglasscheiben Kunden und Mitarbeiter vor zu engem Kontakt, zudem wurden die Reinigungsintervalle erhöht.

Es gilt überall Maskenpflicht für Reisende, für Kinder jedoch erst ab sechs Jahren. Wer seine Mund-Nase-Bedeckung vergessen hat, kann sich aus Automaten direkt an den Eingängen versorgen.

Eine Boeing 737-800 der Fluggesellschaft SunExpress rollt am Flughafen Stuttgart zur Startbahn.
Eine Boeing 737-800 der Fluggesellschaft SunExpress rollt am Flughafen Stuttgart zur Startbahn.  © Christoph Schmidt/dpa

Update, 1. Juli, 11.48 Uhr: VW stoppt Pläne für neues Werk in der Türkei

Der VW-Konzern stoppt die Pläne für den Bau eines neuen Werks in der Türkei. "Hintergrund ist der durch die Corona-Krise erfolgte Einbruch der globalen Automobilnachfrage", erklärte das Unternehmen am Mittwoch in Wolfsburg. Das Projekt für die Fabrik in Manisa bei Izmir war eigentlich so gut wie beschlossen, hatte aber zuletzt auf Eis gelegen.

Update, 1. Juli, 11.40 Uhr: Türkei kritisiert Aufrechterhaltung von EU-Einreisebeschränkungen

Ankara hat die Aufrechterhaltung der Einreisebeschränkungen aus der Türkei in die Europäische Union kritisiert. Man sei "enttäuscht" darüber, dass die EU die Türkei nicht in die Liste der Länder aufgenommen habe, aus denen Menschen ab diesen Mittwoch wieder einreisen dürften, teilte der Sprecher des Außenministerium in Ankara, Hami Aksoy, am Mittwoch mit. Die Türkei erwarte, dass dieser "Irrtum" sobald wie möglich aufgehoben wird.

Die EU-Staaten hatten am Dienstag beschlossen, dass wegen der Corona-Krise eingeführte Einreisebeschränkungen in die EU für zahlreiche Länder, darunter die Türkei, über den 1. Juli hinaus aufrechterhalten werden. Lediglich Menschen aus 14 Ländern dürfen wieder einreisen. Diese Liste soll alle zwei Wochen überarbeitet werden.

Für die Türkei gilt wegen der Corona-Krise zudem noch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Ankara dringt auf deren Aufhebung und wirbt sei langem um deutsche Touristen. Außenminister Mevlüt Cavusoglu und Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy reisen am Donnerstag nach Berlin. Nach Angaben türkischer Medien wollen die beiden Minister mit der Bundesregierung über das Thema Reisewarnung sprechen. Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in der Türkei.

20. Juni, Ankara: Menschen im Stadtzentrum tragen Mundschutze. Die türkischen Behörden haben das Tragen von Masken in drei Großstädten zur Pflicht gemacht, nachdem die Zahl der bestätigten Corona-Fälle seit der Wiedereröffnung vieler Geschäfte gestiegen ist.
20. Juni, Ankara: Menschen im Stadtzentrum tragen Mundschutze. Die türkischen Behörden haben das Tragen von Masken in drei Großstädten zur Pflicht gemacht, nachdem die Zahl der bestätigten Corona-Fälle seit der Wiedereröffnung vieler Geschäfte gestiegen ist.  © Burhan Ozbilici/AP/dpa

Update, 1. Juli, 11.27 Uhr: Infektions-Kennziffer im Kreis Gütersloh sinkt weiter

Im vom Coronavirus besonders betroffenen Kreis Gütersloh ist die wichtige Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner erneut gesunken. Nach den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) beträgt die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz derzeit 78,0. Am Vortag lag dieser Wert bei 86,0, am Dienstag vergangener Woche noch bei 270,2.

Nach dem Corona-Ausbruch beim Fleischverarbeiter Tönnies in Rheda-Wiedenbrück hatte es den ersten regionalen Lockdown in den Kreisen Gütersloh und Warendorf gegeben. Der Lockdown im Kreis Gütersloh gilt noch bis zum 7. Juli. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) des Landes Nordrhein-Westfalen hatte am Montag die entsprechenden Einschränkungen für den gesamten Kreis zwar bestätigt, die Landesregierung aber ermahnt, die Gültigkeit auch vor Ablauf ständig zu überprüfen.

Im Kreis Warendorf, in dem ebenfalls viele Tönnies-Mitarbeiter wohnen, war die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage schon am Freitag unter den Grenzwert von 50 gefallen. Der regionale Lockdown wurde daraufhin beendet. Am Mittwoch sank der Wert auf 12,9. Städte wie Duisburg (22,5), Düsseldorf (19,4) oder Wesel (19,1) haben höhere Werte.

Ein Helfer im Schutzanzug legt ein Röhrchen mit einer Probe in eine Kühlbox. Auf dem Gelände des ehemaligen Militärflughafens Gütersloh hat die Bundeswehr zusammen mit Hilfsorganisationen eine Abstrichstation eingerichtet, bei dem sich Menschen nach dem Coronausbruch beim Fleischwerk Tönnies auf das Covid-19 testen lassen können.
Ein Helfer im Schutzanzug legt ein Röhrchen mit einer Probe in eine Kühlbox. Auf dem Gelände des ehemaligen Militärflughafens Gütersloh hat die Bundeswehr zusammen mit Hilfsorganisationen eine Abstrichstation eingerichtet, bei dem sich Menschen nach dem Coronausbruch beim Fleischwerk Tönnies auf das Covid-19 testen lassen können.  © David Inderlied/dpa

Update, 1. Juli, 11.16 Uhr: Österreich spricht höchste Reisewarnung für mehrere Balkanstaaten aus

Angesichts steigender Coronazahlen in den Ländern des Westbalkans hat Österreich für alle sechs Staaten eine Reisewarnung ausgesprochen. Ab sofort gelte wieder die höchste Stufe der Reisewarnung, sagte Außenminister Alexander Schallenberg am Mittwoch in Wien.

Urlaubsreisen nach Serbien, in den Kosovo, nach Albanien, Bosnien-Herzegowina, Nordmazedonien und Montenegro seien unbedingt zu unterlassen, sagte Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) mit Blick auf die 530.000 Menschen in Österreich, die familiäre Wurzeln im ehemaligen Jugoslawien haben.

In Österreich gebe es bereits Corona-Fälle, die auf Reisende vom Westbalkan zurückzuführen seien, sagte Schallenberg. Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) kündigte intensive Kontrollen im Grenzraum an. Die Einreise sei nur mit negativem Coronatest oder mit einer 14-tägigen Quarantäne möglich.

Eine Flugbegleiterin mit Mundschutz gibt Sicherheitseinweisungen in einem Flugzeug der Austrian Airlines (AUA).
Eine Flugbegleiterin mit Mundschutz gibt Sicherheitseinweisungen in einem Flugzeug der Austrian Airlines (AUA).  © Helmut Fohringer/APA/dpa

Update, 1. Juli, 11.01 Uhr: Deutschland hebt Einreisebeschränkungen für elf Nicht-EU-Staaten auf

Deutschland gewährt Menschen aus elf Staaten außerhalb der Europäischen Union wieder die unbeschränkte Einreise. Das gilt nach einem Kabinettsbeschluss vom Mittwoch für Reisende aus Australien, Georgien, Kanada, Montenegro, Neuseeland, Thailand, Tunesien und Uruguay.

Für Japan, Südkorea und China gelten die Lockerungen der Mitte März in der Corona-Krise verhängten Beschränkungen unter Vorbehalt, wenn diese Länder auch Menschen aus Deutschland wieder die Einreise erlauben. Die Erleichterungen treten am Donnerstag in Kraft, wie das Bundesinnenministerium mitteilte.

Damit orientiert sich die Bundesregierung weitgehend an einem Beschluss der EU-Staaten vom Vortag. Demnach solle Menschen aus 14 Ländern wieder einreisen dürfen. Die Liste soll alle zwei Wochen überarbeitet werden.

Hinzu kommen erweiterte Einreisemöglichkeiten für Menschen aus allen Staaten außerhalb der Europäischen Union, die einen wichtigen Reisegrund haben. Das können Deutsche oder Menschen mit Aufenthaltsrecht hierzulande sein, Saisonarbeiter in der Landwirtschaft, Seeleute oder Passagiere im Transitverkehr.

Entscheidend für die Lockerung der Einreisebeschränkungen ist künftig vor allem die Zahl der Covid-19-Neuinfektionen der vergangenen 14 Tage. Zudem sollen unter anderem der Trend im gleichen Zeitraum sowie der Umgang des jeweiligen Staates mit der Pandemie eine Rolle spielen.

Für Reisende aus Risikogebieten gilt weiterhin eine 14-tägige Quarantänepflicht, falls sie kein negatives Testergebnis für das Coronavirus vorweisen können.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD, l) spricht mit Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) zu Beginn der wöchentlichen Kabinettssitzung. Das Bundeskabinett will die Aufhebung des EU-Einreisestopps für eine Reihe von Ländern billigen. Zudem will das Kabinett einen Gesetzentwurf beschließen, wonach überschuldete Unternehmen und Verbraucher schneller von Restschulden befreit werden.
Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD, l) spricht mit Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) zu Beginn der wöchentlichen Kabinettssitzung. Das Bundeskabinett will die Aufhebung des EU-Einreisestopps für eine Reihe von Ländern billigen. Zudem will das Kabinett einen Gesetzentwurf beschließen, wonach überschuldete Unternehmen und Verbraucher schneller von Restschulden befreit werden.  © John Macdougall/AFP-Pool/dpa

Update, 1. Juli, 10.51 Uhr: Maas zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft: "Wir wollen uns nicht bevormunden lassen"

Bundesaußenminister Heiko Maas hat zum Auftakt der deutschen EU-Ratspräsidentschaft die Bedeutung einer eigenständigen europäischen Außenpolitik betont. "Wir wollen uns nicht bevormunden lassen, unsere eigenen Wege gehen und geopolitisch gestalten können", sagte Maas am Mittwoch in Berlin. "So geschlossen und solidarisch wir in Europa nach innen sind, so handlungsfähig und unabhängig müssen wir nach außen sein."

Deutschland hat am Mittwoch bis zum Jahresende die Ratspräsidentschaft in der Europäischen Union und gleichzeitig den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat übernommen.

Topthema des EU-Vorsitzes wird die Überwindung der Corona-Pandemie und ihrer schweren wirtschaftlichen Folgen. Dazu sollen möglichst noch im Juli der nächste siebenjährige EU-Haushaltsplan und ein milliardenschweres Konjunkturprogramm vereinbart werden. Wichtig werden zudem der geplante Handelspakt mit Großbritannien sowie die Themen Klimaschutz, Digitalisierung und Migration. Auch eine Konferenz zur Zukunft Europas soll auf den Weg gebracht werden.

Die 27 EU-Staaten wechseln sich alle sechs Monate in der Präsidentschaft ab. Deutschland übernimmt von Kroatien und gibt zum 1. Januar dann an Portugal ab. Das Vorsitzland leitet die Sitzungen der Ministerräte, die für die Gesetzgebung zuständig sind.

Heiko Maas (SPD), Außenminister, sitzt auf dem Rückflug von Valencia nach Berlin in einem Flugzeug der Flugbereitschaft der Bundeswehr.
Heiko Maas (SPD), Außenminister, sitzt auf dem Rückflug von Valencia nach Berlin in einem Flugzeug der Flugbereitschaft der Bundeswehr.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

Update, 1. Juli, 10.39 Uhr: Tschechien schafft Mundschutzpflicht fast komplett ab

Tschechien hat nach mehr als drei Monaten die Mundschutzpflicht fast ganz abgeschafft. Sie gilt seit Mittwoch flächendeckend nur noch in Gesundheits- und Sozialeinrichtungen. Die Regierung in Prag begründete die Lockerung mit der stabilen Entwicklung bei den Coronavirus-Fallzahlen.

Ausgenommen sind einige Corona-Hotspots im Osten des Landes sowie die Prager U-Bahn. Die Pflicht, selbst im Freien eine Maske zu tragen, war bereits vor mehreren Wochen ausgelaufen. Tschechien war mit der Einführung des Maskenzwangs Mitte März einer der Vorreiter in Europa gewesen.

Bereits am Dienstagabend feierten rund 2000 Menschen auf der historischen Prager Karlsbrücke einen symbolischen Abschied von der Corona-Krise. Sie nahmen an einem Festbankett an einem mehr als 500 Meter langen Tisch teil, zu dem sie selbst Speisen und Getränke mitbrachten.

Initiiert wurde die Aktion von dem als exzentrisch geltenden Kaffeehausbesitzer Ondrej Kobza. Der Rückgang des Tourismus habe den positiven Effekt, dass die Stadt wieder den eigenen Einwohnern diene, teilte Prags Oberbürgermeister Zdenek Hrib mit. In der Hauptsaison wäre eine solche Aktion unter normalen Umständen nicht möglich.

Bis Mittwoch meldeten die Behörden des Landes 11.954 bestätigte Coronavirus-Infektionen. Es gab 349 Todesfälle in Verbindung mit der Erkrankung.

30. Juni, Prag: Anwohner sitzen zum Essen an einem 500 Meter langen Tisch auf der mittelalterlichen Karlsbrücke, nachdem die Einschränkungen während der Corona-Pandemie gelockert wurden.
30. Juni, Prag: Anwohner sitzen zum Essen an einem 500 Meter langen Tisch auf der mittelalterlichen Karlsbrücke, nachdem die Einschränkungen während der Corona-Pandemie gelockert wurden.  © Petr David Josek/AP/dpa

Update, 1. Juli, 10.18 Uhr: Ifo-Institut erwartet kräftigen Aufstieg der deutschen Wirtschaft

Nach der schweren Corona-Rezession erwartet das Ifo-Institut für die zweite Jahreshälfte einen kräftigen Aufschwung der deutschen Wirtschaft. Die Münchner Ökonomen rechnen für das dritte Quartal mit einem Wirtschaftswachstum von 6,9 Prozent, für das vierte von 3,8 Prozent, wie das Institut am Mittwoch mitteilte.

"Von nun an geht es schrittweise wieder aufwärts", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Die Wirtschaftsforscher stellten ihre Prognose unter Vorbehalt: Bei den Annahmen über den weiteren Verlauf der Epidemie und die politischen Reaktionen bestehe hohe Unsicherheit.

Auch die erwartete Erholung wird nach Ifo-Einschätzung aber den Einbruch in der ersten Jahreshälfte nicht ausgleichen. Insgesamt könnte die deutsche Wirtschaftsleistung demnach im Vergleich zu 2019 um 6,7 Prozent schrumpfen. Für 2021 erwartet das Ifo-Institut ein Wachstum von 6,4 Prozent. Somit könnte die deutsche Wirtschaft bis Ende 2021 wieder ihre Leistung von Ende 2019 erreicht haben.

Das Logo des ifo-Instituts. Die deutsche Wirtschaft dürfte sich nach Einschätzung des Ifo-Instituts erst Ende nächsten Jahres wieder auf dem Vor-Krisen-Niveau bewegen.
Das Logo des ifo-Instituts. Die deutsche Wirtschaft dürfte sich nach Einschätzung des Ifo-Instituts erst Ende nächsten Jahres wieder auf dem Vor-Krisen-Niveau bewegen.  © picture alliance / dpa

Update, 1. Juli, 10.11 Uhr: Anstieg der Arbeitslosenquote, Kurzarbeit erreicht Rekordniveau

Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist wegen der Folgen der Corona-Krise erneut gestiegen. Im Juni waren 2,853 Millionen Menschen ohne Job, 40 000 mehr als noch im Mai und 637 000 mehr als vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Nürnberg mitteilte.

Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 6,2 Prozent. Normalerweise sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Juni am Ende der Frühjahrsbelebung saisonbedingt.

Im April sei der höchste jemals erreichte Stand an Kurzarbeitern in der Bundesrepublik erreicht worden, so die Bundesagentur bei der Vorlage ihrer Monatsstatistik. Demnach waren im April 6,83 Millionen Menschen in Kurzarbeit, nach 2,49 Millionen, die noch im März gemessen wurden.

Insgesamt haben in der Corona-Krise inzwischen Betriebe für mehr als 12 Millionen Menschen Kurzarbeit angemeldet. Zu den 11,8 Millionen im März, April und Mai kamen im Juni noch einmal Anzeigen für 342.000 Menschen hinzu, berichtete die Bundesagentur. Erfahrungsgemäß wird Kurzarbeit nicht in allen angezeigten Fällen realisiert. Die Bundesagentur rechnet mit den Betrieben mit einer Verzögerung von drei Monaten ab.

"Der Arbeitsmarkt ist wegen der Corona-Krise weiterhin unter Druck", sagte der Vorstandschef der Bundesagentur, Detlef Scheele. "Der massive Einsatz von Kurzarbeit stabilisiert aber den Arbeitsmarkt."

Gestiegen ist in der Corona-Krise auch die Zahl der Hartz-IV-Empfänger in Deutschland. Deren Zahl habe im Juni bei 4,076 Millionen gelegen, 152.000 Personen mehr als im Juni 2019. Damit waren im Juni nach Angaben der Bundesagentur 7,5 Prozent der Personen im erwerbsfähigen Alter auf Hilfe angewiesen.

Ein Mann geht in den Wartebereich für den Antragsservice Arbeitslosengeld. Dem deutschen Arbeitsmarkt droht in der Corona-Krise nach Einschätzung des Ifo-Instituts nach der Kurzarbeit auch ein Stellenabbau.
Ein Mann geht in den Wartebereich für den Antragsservice Arbeitslosengeld. Dem deutschen Arbeitsmarkt droht in der Corona-Krise nach Einschätzung des Ifo-Instituts nach der Kurzarbeit auch ein Stellenabbau.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 1. Juli, 9.40 Uhr: Dank Internet-Kauflust: Online-Möbelhändler Home24 mit 40 Prozent mehr Umsatz

Die durch die Corona-Pandemie ausgelöste steigende Kauflust im Internet hat dem Online-Möbelhändler Home24 ein starkes zweites Quartal beschert. Die Umsätze zogen um rund 40 Prozent an, wie das Unternehmen in der Nacht zum Mittwoch anhand vorläufiger Daten mitteilte. Auch die Wiedereröffnung der stationären Geschäfte habe die starke Nachfrage nach Online-Angeboten nicht bremsen können. Da einige Bestellungen erst noch in den Folgemonaten ausgeliefert werden, sieht Home24 auch positive Folgen für das dritte Quartal.

Für das laufende Jahr zeigte sich das Unternehmen daher wieder etwas optimistischer. Home24 rechne nun mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von mindestens 15 Prozent - was der ursprünglichen Prognose entspricht. Anfang April hatte sich das Unternehmen wegen der Corona-Pandemie noch etwas vorsichtiger geäußert und die Umsatzprognose auf 10 Prozent bis 20 Prozent revidiert.

Home24 stammt aus dem Hause Rocket Internet und wurde 2018 an die Börse gebracht. Rocket Internet hält letzten Angaben zufolge noch knapp 7,8 Prozent. Weitere Großaktionäre sind unter anderem der Finanzinvestor Baillie Gifford mit ebenfalls rund 7,8 Prozent, die schwedische Kinnevik mit knapp 11,8 Prozent und der Hedgefonds-Manager Ari Zweimann mit knapp 19 Prozent. Knapp 43 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz.

Berlin, August 2012: Der Home24-Gründer Marc Appelhoff bei der Eröffnung eines Stores. Der Online-Möbelhändler hat ein starkes Quartal hinter sich.
Berlin, August 2012: Der Home24-Gründer Marc Appelhoff bei der Eröffnung eines Stores. Der Online-Möbelhändler hat ein starkes Quartal hinter sich.  © Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 1. Juli, 9.19 Uhr: Korruptionsskandal um Beschaffung von Beatmungsgeräten in Slowenien: Ministerfestnahme und -rücktritt

Das EU-Land Slowenien wird von einem mutmaßlichen Korruptionsskandal um die Beschaffung von Beatmungsgeräten für Corona-Patienten erschüttert. Die Polizei nahm am Dienstag den für den fraglichen Ankauf mutmaßlich verantwortlichen Wirtschaftsminister Zdravko Pocivalsek für mehrere Stunden fest. Unmittelbar darauf traten Innenminister Ales Hojs und Landespolizeichef Anton Travner von ihren Ämtern zurück.

Zugleich erhob Hojs schwere Vorwürfe gegen Staatsanwaltschaft und Polizei. "Die Ermittlungen (gegen Pocivalsek) sind politisch motiviert", behauptete er. Die Straf- und Polizeibehörden seien von Strukturen eines sogenannten "Tiefenstaates" unterwandert, die noch aus der Zeit des sozialistischen Jugoslawiens stammen würden.

Kommentatoren in Slowenien sahen den dramatisch inszenierten Auftritt von Hojs als Teil einer Strategie des rechtsnationalen Ministerpräsidenten Janez Jansa, die bislang unabhängigen Behörden seiner direkten Kontrolle zu unterwerfen. "Man versucht, abzulenken und die (ermittelnden) Institutionen zu diskreditieren, damit sie dann der nächste Innenminister angreifen kann", zitierte die slowenische Nachrichtenagentur STA am Mittwoch den Politologen Alem Maksuti.

Jansa steht seit März dieses Jahres an der Spitze einer Koalitionsregierung. Hojs gilt als sein Vertrauter, vor seinem Ministerposten leitete er den von Jansas SDS-Partei kontrollierten Fernsehsender Nova24TV. Pocivalsek ist Chef des kleinen Koalitionspartners SMC.

Den Anschuldigungen der Strafverfolger zufolge soll sein Ministerium Beatmungsgeräte für die Behandlung schwer erkrankter Covid-19-Patienten überteuert eingekauft haben. Sie stützen sich auf die Aussagen eines Hinweisgebers aus dem zuständigen Handelsunternehmen. Pocivalsek bestreitet die Vorwürfe. Nach seiner Freilassung am Dienstagabend erklärte er, mit den Behörden kooperieren zu wollen.

Zwei Polizisten mit Mundschutz verhaften einen Demonstrant am Rande eines Protestes gegen die Regierung. Jeden Freitag protestieren in Ljubljana Menschen gegen die Regierung von Premierminister Jansa, der sie Korruption vorwerfen.
Zwei Polizisten mit Mundschutz verhaften einen Demonstrant am Rande eines Protestes gegen die Regierung. Jeden Freitag protestieren in Ljubljana Menschen gegen die Regierung von Premierminister Jansa, der sie Korruption vorwerfen.  © Luka Dakskobler/SOPA Images via ZUMA Wire/dpa

Update, 1. Juli, 9.13 Uhr: Airbus streicht tausende Stellen - allein in Deutschland 5100

Der Flugzeugbauer Airbus streicht Tausende Stellen in Deutschland - offen ist dabei, wie stark der Standort Hamburg betroffen ist. Das sei noch Gegenstand von Diskussionen mit den Sozialpartnern, sagte ein Airbus-Sprecher am Mittwoch in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur. Nach Informationen von NDR 90,3 steht im Werk Finkenwerder mehr als jeder sechste Job auf der Kippe.

Insgesamt sollen in Deutschland 5100 Stellen wegfallen. Der Konzern hat betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen. Weltweit will Airbus wegen der Corona-Krise 15.000 Stellen streichen. Arbeitnehmervertreter schlagen Alarm - sie befürchten einen Kahlschlag. Airbus-Chef Guillaume Faury betonte, man habe derartige Maßnahmen vermeiden wollen, müsse nun aber der Realität ins Auge sehen. Die Pläne sollen bis Sommer 2021 umgesetzt werden.

Airbus beschäftigt in Deutschland nach eigenen Angaben rund 46.000 Mitarbeiter an fast 30 Standorten - etwa in Hamburg-Finkenwerder, Stade oder Bremen. In der Verkehrsflugzeugsparte arbeiten demnach mehr als 28.000 Menschen.

Der Airbus Schriftzug ist während der Luftfahrtausstellung auf einem A380 zu sehen. Der Flugzeugbauer Airbus will wegen der Luftfahrt-Krise weltweit 15.000 Stellen streichen. Allein in Deutschland sollen etwa 5100 Stellen betroffen sein, teilte der Flugzeugbauer mit Schaltzentrale im französischen Toulouse am Dienstag (30.06.2020) mit.
Der Airbus Schriftzug ist während der Luftfahrtausstellung auf einem A380 zu sehen. Der Flugzeugbauer Airbus will wegen der Luftfahrt-Krise weltweit 15.000 Stellen streichen. Allein in Deutschland sollen etwa 5100 Stellen betroffen sein, teilte der Flugzeugbauer mit Schaltzentrale im französischen Toulouse am Dienstag (30.06.2020) mit.  © Andy Rain/EPA/dpa

Update, 1. Juli, 9.10 Uhr: Hugo Boss baut Onlinegeschäft deutlich aus - 400 Millionen Umsatz bis 2022

Der Modehändler Hugo Boss will sein Onlinegeschäft deutlich ausbauen. Bis 2022 soll der Onlineumsatz von 151 Millionen 2019 auf mehr als 400 Millionen Euro steigen, teilte Hugo Boss am Mittwoch in Metzingen mit. Dies soll sowohl über den eigenen Onlineshop als auch über das Konzessionsgeschäft mit Partnern erreicht werden.

"Die wachsende Bedeutung des Onlinegeschäfts ist 2020 noch deutlicher geworden. Unsere Branche ist mit einer noch nie dagewesenen Situation konfrontiert und das Einkaufsverhalten der Kunden verlagert sich zunehmend von stationär auf online", erläuterte der für das E-Commerce-Geschäft verantwortliche Manager Matthew Dean mit Blick auf die Corona-Pandemie. Hugo Boss will daher sein bislang eher maues Internetgeschäft ausbauen. Die Onlineumsätze machen derzeit nur einen kleinen Teil der Erlöse von Hugo Boss aus. So erwirtschaftete der Konzern 2019 einen Umsatz von knapp 2,9 Milliarden Euro.

Im zweiten Quartal sei das eigene Onlinegeschäft erneut stark gestiegen, hieß es weiter. Es werde dabei das elfte Quartal in Folge mit deutlich zweistelligem Wachstum sein. Hugo Boss will seine Zahlen für die Monate April bis Juni am 4. August vorlegen.

Eine Schaufensterpuppe steht auf dem Firmengelände der Hugo Boss AG in Metzingen vor dem Schriftzug des Unternehmens.
Eine Schaufensterpuppe steht auf dem Firmengelände der Hugo Boss AG in Metzingen vor dem Schriftzug des Unternehmens.  © Sebastian Gollnow/dpa

Update, 1. Juli, 9.02 Uhr: Australien erhöht Verteidigungsausgaben - Welt ist durch Corona "gefährlicher"

Australien erhöht seine Verteidigungsausgaben angesichts einer im Zuge der Corona-Pandemie "gefährlicher" gewordenen Welt. Premierminister Scott Morrison kündigte am Mittwoch 270 Milliarden Australische Dollar (165 Mrd Euro) an zusätzlichen Militärausgaben über die nächsten zehn Jahre an.

Unter anderem sollen erstmals Waffen mit langer Reichweite angeschafft werden. Australien müsse sich für eine Welt nach der Corona-Pandemie rüsten, die "ärmer, gefährlicher und ungeordneter ist", sagte Morrison. Eine solche wirtschaftliche und strategische Unsicherheit in der Region habe sein Land seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gesehen, sagte er.

Die Ankündigung zusätzlicher Verteidigungsausgaben erfolgt vor dem Hintergrund angespannter Beziehungen mit China, dem wichtigsten Handelspartner Australiens, sowie den Spannungen zwischen den USA und China. Zwar nannte Morrison China nicht explizit als Grund für die erhöhten Militärausgaben.

Doch müsse sich sein Land rüsten, da die indopazifische Region das "Epizentrum" eines zunehmenden strategischen Wettstreits sei. Die Beziehungen zwischen China und den USA nannte er "bestenfalls brüchig", da beide Mächte um politische, wirtschaftliche und technologische Vorherrschaft wetteifern würden.

Demonstranten, die zum Schutz vor der Ausbreitung des Coronavirus Mundschutze tragen, haben sich zur Unterstützung von Flüchtlingen und Asylsuchenden, die im Kangaroo Point Central Hotel in Brisbane in australischer Einwanderungshaft sind, vor dem Gebäude versammelt, und formen mit ihren Händen Herzen.
Demonstranten, die zum Schutz vor der Ausbreitung des Coronavirus Mundschutze tragen, haben sich zur Unterstützung von Flüchtlingen und Asylsuchenden, die im Kangaroo Point Central Hotel in Brisbane in australischer Einwanderungshaft sind, vor dem Gebäude versammelt, und formen mit ihren Händen Herzen.  © Glenn Hunt/AAP/dpa

Update, 1. Juli, 8.59 Uhr: Abzug der US-Truppen aus Deutschland beschlossen

Der von US-Präsident Donald Trump gewünschte Teilabzug der US-Streitkräfte aus Deutschland ist nun beschlossene Sache. Trump habe einem Vorschlag zum Abzug von 9500 der gegenwärtig rund 34.500 Soldaten in Deutschland zugestimmt, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Dienstag (Ortszeit) erklärte. Mehr Informationen zu den Auswirkungen sowie den Ablauf erfahrt ihr >>>>hier.

Update, 1. Juli, 8.54 Uhr: Änderungen zum 1. Juli: Nicht nur Rente und Mehrwertsteuer

Die coronabedingte Mehrwertsteuersenkung und die jährliche Rentenerhöhung sind zweifellos die herausragenden Neuregelungen, die zum heutigen 1. Juli in Kraft treten. Aber auch Pflegekräfte, Radfahrer und Urlaubsreisende sollen von den Änderungen zum Monatswechsel profitieren. Alles zu den Neuerungen erfahrt ihr >>>>hier.

Update, 1. Juli, 8.49 Uhr: Maas drängt auf schnelle EU-Corona-Hilfen

Bundesaußenminister Heiko Maas drängt mit dem Beginn der deutschen EU-Ratspräsidentschaft auf eine schnelle Einigung bei den Corona-Hilfen der Europäischen Union. "Wichtig ist, dass Länder wie Italien oder Spanien, die ganz besonders hart getroffen sind von der Corona-Krise, jetzt auch schnell auf dieses Geld zugreifen können", sagte der Sozialdemokrat am Mittwoch im ZDF-"Morgenmagazin" in Berlin. Wenn es noch Wochen dauere, werde es diesen Ländern nicht helfen. Man stehe deshalb unter großem Zeitdruck.

Ab Mittwoch übernimmt Deutschland für sechs Monate den Vorsitz der 27 EU-Staaten. Der geplante EU-Haushalts- und Wiederaufbauplan soll auf einem Gipfel Mitte Juli beschlossen werden.

Ein weiteres Thema in Deutschlands Ratspräsidentschaft soll die Migration und die Verteilung geflüchteter Menschen in den europäischen Mitgliedsstaaten werden. "Wir müssen dieses Thema lösen, ansonsten bleibt es der große Spaltpilz in der Europäischen Union", sagte Maas. Dies sei sehr gefährlich.

Maas bekräftigte die deutsche Forderung, die Auszahlung von EU-Geldern an die Einhaltung von Rechtsstaatlichkeit zu koppeln: "Letztlich muss das mit allen abgeklärt werden, dass in Zukunft bei der Nicht-Einhaltung rechtsstaatlicher Kriterien Mittel nicht mehr ausgezahlt werden können." Er glaube, dass dieser Weg "eher geeignet ist, den ein oder anderen zu bewegen, auf den Pfad der Tugend zurückzukehren", sagte Maas.

Heiko Maas (SPD), Außenminister, nimmt bei den Vereinten Nationen (UN) an einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zum humanitären Völkerrecht teil. Deutschland übernimmt am 1. Juli den Vorsitz des UN-Sicherheitsrates.
Heiko Maas (SPD), Außenminister, nimmt bei den Vereinten Nationen (UN) an einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats zum humanitären Völkerrecht teil. Deutschland übernimmt am 1. Juli den Vorsitz des UN-Sicherheitsrates.  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 1. Juli, 8.44 Uhr: Einzelhandel kommt komplett unterschiedlich aus dem Tief

Die deutschen Einzelhändler sind im Mai ganz unterschiedlich aus dem Corona-Tief gekommen. Im Vergleich zum April legten die Umsätze preisbereinigt (real) um starke 13,9 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch auf der Grundlage vorläufiger Zahlen berichtete. Das waren auch 3,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Dieser stärkste Anstieg seit Beginn der statistischen Zeitreihe im Jahr 1994 war aber höchst unterschiedlich verteilt. So verzeichnete der Internet- und Versandhandel gegenüber dem Vorjahresmonat ein Plus von 28,7 Prozent. Hingegen musste der gerade für die Innenstädte relevante Handel mit Textilien, Schuhen und Lederwaren starke Einbußen hinnehmen. Die Sparte verzeichnete im Mai einen um 22,6 Prozent verringerten Real-Umsatz. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres fehlen diesen Händlern 32,6 Prozent der Erlöse.

Ab dem 1. Juli tritt die Mehrwertsteuersenkung in Kraft. Das soll die Menschen dazu motivieren, wieder mehr Geld auszugeben.
Ab dem 1. Juli tritt die Mehrwertsteuersenkung in Kraft. Das soll die Menschen dazu motivieren, wieder mehr Geld auszugeben.  © Sven Hoppe/dpa

Update, 1. Juli, 8.41 Uhr: Studie aus Wuhan: Diabetes-Medikament hilft bei Corona

Die Suche nach einem Mittel gegen das Coronavirus ist derzeit Gegenstand von zahlreichen Studien und Forschungen. Ein passendes Medikament oder eine Impfung gibt es derzeit nicht, auf Hochtouren wird an der Bekämpfung von Covid-19 gearbeitet. Nun sollen chinesische Forscher aus dem Corona-Epizentrum Wuhan einer besonders heißen Spur folgen: Metformin! Mehr Informationen dazu erhaltet ihr >>>>hier.

Update, 1. Juli, 8.37 Uhr: Hollywood-Stars appellieren: Tragt Masken!

Oscarpreisträger Tom Hanks (63) und Hollywood-Schauspielerin Jennifer Aniston (51) haben - angesichts steigender Corona-Infektionen in den USA - zum Masketragen aufgefordert. 

"Es gibt wirklich nur drei Dinge, die wir tun können, um morgen zu erreichen: Eine Maske tragen, soziale Distanz wahren, uns die Hände waschen", sagte Tom Hanks bei einer Pressekonferenz, wie das US-Promimagazin "People" berichtete. "Diese Dinge sind so einfach, so leicht, wenn jemand es nicht schafft, diese drei sehr grundlegenden Dinge zu praktizieren - ich finde, der sollte sich schämen."

Auch Schauspielerin Jennifer Aniston appellierte an die Amerikaner: "Wenn euch Menschenleben am Herzen liegen, dann tragt eine Maske." Weiter schreibt sie auf ihrem Instagram-Account: "Ich verstehe, dass Masken unangenehm und unbequem sind. Aber meint ihr nicht, dass es schlimmer ist, dass Unternehmen schließen, Arbeitsplätze verloren gehen, die Beschäftigten im Gesundheitswesen völlig erschöpft sind. Und so viele Menschen sind durch dieses Virus ums Leben gekommen, weil wir nicht genug tun."

Zuvor hatte bereits der ehemalige "Grey's Anatomy"-Schauspieler Patrick Dempsey die Menschen dazu aufgefordert, sich und andere mit Masken zu schützen. Wegen der steigenden Zahl der nachgewiesenen Sars-CoV-2-Infektionen in den USA, wurden in den vergangenen Tagen in mehreren Bundesstaaten Lockerungen zurückgenommen.

Der US-Schauspieler Tom Hanks (63) fordert die Menschen dazu auf, Gesichtsmasken zu tragen.
Der US-Schauspieler Tom Hanks (63) fordert die Menschen dazu auf, Gesichtsmasken zu tragen.  © Jordan Strauss/Invision/AP/dpa

Update, 1. Juli, 8.30 Uhr: Letzte Phase in Moskau für Abstimmung über umstrittene Verfassungsreform

In Russland hat die letzte Phase für die Abstimmung über die umstrittene Verfassungsreform begonnen. Im Osten des Riesenreichs gebe es am Haupttag eine rege Wahlbeteiligung, meldete die Agentur Tass am Mittwochmorgen unter Berufung auf die regionalen Wahlkommissionen. Mit dem neuen Grundgesetz kann Präsident Wladimir Putin bei einer Wiederwahl dauerhaft an der Macht bleiben.

Erste Ergebnisse werden nach Schließung der Wahllokale in der Ostsee-Exklave Kaliningrad um 20.00 Uhr MESZ erwartet. Das flächenmäßig größte Land der Erde zählt elf Zeitzonen.

Insgesamt sind 110,5 Millionen Wähler aufgerufen, über die Änderungen zu entscheiden, mit denen Putin in den nächsten 16 Jahren mit mehr Befugnissen im Amt bleiben kann. Nach aktuell gültiger Verfassung müsste er sich in vier Jahren zurückziehen.

Um eine Ansteckungsgefahr in Wahllokalen zu minimieren, wurde das Referendum über sechs Tage gestreckt. Die Bürger konnten bereits auch online abstimmen. Wahlbeobachter sprachen bereits von Hunderten Verstößen.

Ein Wähler, der einen Mundschutz und Handschuhe zum Schutz vor dem Coronavirus trägt, wirft seinen Stimmzettel in einem Wahllokal in Moskau in eine Wahlurne. Bis Mittwoch, den 1. Juli, konnten die Menschen über eine Verfassungsänderung abstimmen, die Präsident Putin dauerhaft die Macht sichern soll.
Ein Wähler, der einen Mundschutz und Handschuhe zum Schutz vor dem Coronavirus trägt, wirft seinen Stimmzettel in einem Wahllokal in Moskau in eine Wahlurne. Bis Mittwoch, den 1. Juli, konnten die Menschen über eine Verfassungsänderung abstimmen, die Präsident Putin dauerhaft die Macht sichern soll.  © Alexander Zemlianichenko/AP/dpa

Update, 1. Juli, 8.05 Uhr: Griechenlands Flughäfen wieder geöffnet

Griechenland hat am Mittwoch alle seine Flughäfen auf den Inseln und in den Ferienregionen des Festlandes für Auslandsflüge geöffnet. Erstmals nach Ausbruch der Corona-Pandemie sind am Vormittag Charterflugzeuge aus Deutschland auf dem Flughafen der griechischen Ferieninsel Kreta gelandet und wurden feierlich mit Musikanten und den lokalen Schnaps Tsikoudiá empfangen, wie das griechische Fernsehen zeigte. "Es wird eine schwierige Saison sein", sagte der griechische Regierungssprecher Stelios Petsas dem Nachrichtensender Skai.

Der Tourismus ist die wichtigste Wirtschaftsbranche Griechenlands. Vergangenes Jahr hatten mehr als 33 Millionen Urlauber Hellas besucht. Die griechischen Hoteliers sagen immer wieder, sie wären zufrieden, wenn dieses Jahr 20 Prozent der Urlauberzahl vom Vorjahr erreicht werden könnte.

Ärzte führen in allen Flughäfen Kontrollen durch. Alle Reisenden nach Griechenland müssen sich mindestens 48 Stunden vor der Ankunft elektronisch anmelden und angeben, wo sie vorher waren und wo sie sich in Griechenland aufhalten werden. Ein Algorithmus errechnet, ob und welche Reisende nach ihrer Ankunft einen Corona-Test machen müssen, berichtete das Staatsfernsehen (ERT). 

Wer positiv getestet wird muss dann 14 Tage in eigens für die Coronaepidemie eingerichtete Isolierunterkünfte in Hotels gehen. Die Kosten übernimmt Griechenland. Das Land hat verglichen mit anderen Staaten Europas eine sehr niedrige Coronavirus Infektionsrate. Mehr Informationen dazu gibt es >>>>hier.

Das Touristikunternehmen Tui kehrt an den Flughafen Leipzig/Halle zurück. Im Auftrag von Tui fliegt die Fluggesellschaft Freebird Airlines Europe ab heute zu Urlaubszielen in Griechenland, Bulgarien und Spanien. Der erste Flug des Airbus A320 ging um 06:00 Uhr von nach Rhodos.
Das Touristikunternehmen Tui kehrt an den Flughafen Leipzig/Halle zurück. Im Auftrag von Tui fliegt die Fluggesellschaft Freebird Airlines Europe ab heute zu Urlaubszielen in Griechenland, Bulgarien und Spanien. Der erste Flug des Airbus A320 ging um 06:00 Uhr von nach Rhodos.  © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 1. Juli, 8 Uhr: Keine Bayer-Feier im Falle des ersten Titels seit 27 Jahren

Bei Bayer Leverkusen wird es im Falle eines Pokalsiegs am Samstag im Endspiel gegen den FC Bayern München keinerlei öffentliche Feierlichkeiten geben, obwohl es für den Verein der erste Titel seit 27 Jahren wäre. "Wir hatten viele Sitzungen mit dem Oberbürgermeister und der Stadt Leverkusen, mit der Polizei, mit den Fan-Betreuern. Wir haben über sehr viele Dinge nachgedacht. Aber wir sind letztlich zu dem Schluss gekommen, dass wir von allem Abstand nehmen werden", sagte Club-Chef Fernando Carro im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Es wird in Corona-Zeiten demnach keinen Empfang im Rathaus, keinen Eintrag ins Goldene Buch der Stadt und auch keine Feierlichkeiten mit den Fans im Rheinland geben. Die Mannschaft wird am Sonntagmittag auf dem Flughafen in Köln landen, von dort verabschieden sich die Spieler direkt in den Urlaub.

"In Berlin haben wir eine kleine, interne Abschlussveranstaltung geplant, die in jedem Fall nach dem Finale stattfinden wird", sagte Carro: "Dort würde es für den Fall des Pokalsiegs sicher etwas fröhlicher zugehen, aber darüber hinaus ist tatsächlich nichts in Vorbereitung."

Fernando Carro, Geschäftsführer der deutschen Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH, beantwortet auf dem Kongress SpoBis fragen des Fachpublikums. Bei seinem Amtsantritt bei Bayer Leverkusen 2018 hat Fernando Carro das Ziel ausgegeben, Titel gewinnen zu wollen.
Fernando Carro, Geschäftsführer der deutschen Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH, beantwortet auf dem Kongress SpoBis fragen des Fachpublikums. Bei seinem Amtsantritt bei Bayer Leverkusen 2018 hat Fernando Carro das Ziel ausgegeben, Titel gewinnen zu wollen.  © Roland Weihrauch/dpa

Update, 1. Juli, 7.56 Uhr: NRW- Familienminister: Eigenes Kuscheltier darf mit in die Kita

Eltern haben in den letzten Wochen Dramen am Kita-Eingang erlebt: Ihre Sprösslinge mussten Kuscheltier oder Schnuffeltuch abgeben, bevor es in die Einrichtung ging. Jetzt stellt das Familienministerium klar: Spielzeug bleibt verboten - der Lieblings-Teddy nicht. Mehr Informationen dazu erhaltet ihr >>>>hier.

Update, 1. Juli, 7.50 Uhr: Corona-Fälle bei Caterer in Bayern: Ausbreitung eindämmen

Nach einem Corona-Ausbruch bei einem Cateringunternehmen in Bayern versuchen die Behörden mit Hochdruck, eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Helfen sollen weitere Tests und die Suche nach Kontaktpersonen der Infizierten in einem Betrieb des Caterers im oberbayerischen Gilching.

Bis Dienstagabend ergab die Reihentestung der Mitarbeiter 45 Fälle. Beteiligt sind die Gesundheitsbehörden von einem halben Dutzend umliegender Landkreise, aus denen Beschäftigte des Unternehmens stammen.

Die Gesundheitsbehörden testen auch Bewohner von Flüchtlingsunterkünften, in denen Mitarbeiter leben. Neben einer Unterkunft in Hechendorf, in der zehn der Infizierten wohnen, wurden mittlerweile auch weitere Wohnstätten für 14 Tage unter Quarantäne gestellt - von dort stamme je einer der Infizierten.

Trotz des neuen Hotspots schloss Landrat Stefan Frey (CSU) einen Lockdown in der Region zunächst aus. "Davon sind wir derzeit weit entfernt." Der Lockdown in einem Landkreis setze voraus, dass es sich um ein unspezifisches Ausbruchsgeschehen handelt. "Das ist bei uns derzeit nicht der Fall." Die Infektionsketten seien nachvollziehbar und auf konkrete Gemeinschaftseinrichtungen - Asylunterkünfte und das Unternehmen - begrenzt, sagte Frey. "Damit das so bleibt, werden wir alles Mögliche unternehmen und handeln strikt und konsequent."

Das Unternehmen selbst sucht nach der Ursache des Ausbruchs. "Es liegt noch keine Erkenntnis vor, wie es zu dem Ausbruch kommen konnte", teilte apetito am Dienstagabend mit. "Nach aktuellem Kenntnisstand haben sämtliche Mitarbeiter im Betrieb das bestehende Hygienekonzept mit Abstandsregelungen und Mundschutz eingehalten."

Der Standort in Gilching nahe Starnberg belieferte das LMU Klinikum mit wochentäglich 4800 Patienten- und 1600 Mitarbeiteressen. Dort sei die Versorgung aber gesichert, sagte eine LMU-Sprecherin. Eine Übertragung des Virus über die Fertigessen ist den Behörden zufolge sehr unwahrscheinlich.

Das Logo vom Klinikum der Universität München und das Logo von Apetito Catering sind vor einem Gebäude des Catering-Unternehmens im Gewerbepark Gilching zu sehen. Nach dem Corona-Ausbruch bei dem Cateringunternehmen im Landkreis Starnberg versuchen die Behörden mit Hochdruck, eine weitere Ausbreitung zu verhindern.
Das Logo vom Klinikum der Universität München und das Logo von Apetito Catering sind vor einem Gebäude des Catering-Unternehmens im Gewerbepark Gilching zu sehen. Nach dem Corona-Ausbruch bei dem Cateringunternehmen im Landkreis Starnberg versuchen die Behörden mit Hochdruck, eine weitere Ausbreitung zu verhindern.  © Matthias Balk/dpa

Update, 1. Juli, 7.45 Uhr: Umstrittenes Sicherheitsgesetz tritt in Hongkong in Kraft

Zeitgleich mit den jährlichen Feierlichkeiten anlässlich der Rückgabe an China ist in Hongkong das umstrittene Sicherheitsgesetz in Kraft getreten. Auf einem weitflächig abgesperrten Areal am Hafen hissten Polizisten am Mittwochmorgen die Flaggen der Volksrepublik und der chinesischen Sonderverwaltungsregion.

Die Polizei hatte im Vorfeld Anträge auf Demonstrationen abgelehnt, die sonst am Tag der Rückgabe üblich sind. Zur Begründung war auf die Corona-Pandemie und die "anhaltende soziale Unruhe" in der Hafenmetropole verwiesen worden. In den Vorjahren war es häufig zu Massendemonstrationen gekommen, die sich gegen den wachsenden Einfluss Pekings gerichtet hatten.

Trotz des Verbots riefen Protestgruppen dazu auf, am Mittwoch auf die Straße zu gehen. Wie viele Hongkonger dieser Aufforderung folgen werden, blieb vor dem Hintergrund des neuen Sicherheitsgesetzes zunächst jedoch unklar, da bei Verstößen schwere Strafen drohen könnten.

Ungeachtet massiver weltweiter Kritik hatte der Ständige Ausschuss des Volkskongresses in Peking am Dienstag das kontroverse Gesetz verabschiedet. Es richtet sich gegen Aktivitäten, die Peking als subversiv, separatistisch oder terroristisch ansieht. Kritiker fürchten jetzt ein Ende des Prinzips "ein Land, zwei Systeme", nach dem Hongkong seit der Rückgabe 1997 an China autonom und mit eigenen Freiheitsrechten verwaltet wird.

Am 1. Juli 1997 hatte Großbritannien seine Kronkolonie Hongkong an China zurückgegeben. Eigentlich stehen den Hongkongern laut Rückgabevertrag bis 2047 mehr Freiheiten zu als Chinesen in der Volksrepublik.

ro-demokratische Gesetzgeber nehmen an einer Pressekonferenz zum neuen Sicherheitsgesetz teil. Das neue Gesetz zum Schutz der nationalen Sicherheit in Hongkong gibt chinesischen Organen weitreichende Vollmachten in der Sonderverwaltungsregion.
ro-demokratische Gesetzgeber nehmen an einer Pressekonferenz zum neuen Sicherheitsgesetz teil. Das neue Gesetz zum Schutz der nationalen Sicherheit in Hongkong gibt chinesischen Organen weitreichende Vollmachten in der Sonderverwaltungsregion.  © Kin Cheung/AP/dpa

Update, 1. Juli, 7.38 Uhr: Söder warnt Union: Gute Umfragewerte sind Merkel Politik geschuldet

CSU-Chef Markus Söder hat die Union angesichts ihrer aktuellen Umfragewerte vor Selbstüberschätzung für die Bundestagswahl im kommenden Jahr gewarnt. "Wir haben schon oft erlebt, dass sich bei Bundestagswahlen alles verändert", sagte der bayerische Ministerpräsident der "Augsburger Allgemeinen"  am Mittwoch. CDU und CSU kamen jüngst in Umfragen auf Werte zwischen 36,5 und 40 Prozent und lagen damit weit vor Grünen und SPD.

"Die jetzigen Umfragewerte für die gesamte Union sind der großen Zustimmung zu einer Bundeskanzlerin geschuldet, die dann nicht mehr da sein wird." Sie seien "nicht so einfach auf andere Personen übertragbar", betonte Söder. Einfach zu glauben, "das geht endlos so weiter", wäre ein großer Fehler.

Bei der Bundestagswahl sieht Söder schon lange die Grünen als "Hauptherausforderer der Union" zugleich mahnte er aber auch an, jetzt nicht schon über mögliche Koalitionen oder auch mögliche Kanzlerkandidaten zu spekulieren. Es werde "einen sehr ambitionierten Wettbewerb geben, wer die Nummer eins ist in Deutschland und wer den Kanzler stellen kann oder die Kanzlerin".

Die Wähler seien zudem grundsätzlich skeptisch, wenn sie den Eindruck hätten, Parteien würden eine Regierung ausmauscheln, sagte Söder. "Wir alle haben im Moment nur den Auftrag, die Corona-Krise zu meistern. Aufgabe der Union für die Bundestagswahl wird es sein, eine klare Strategie für sich festzulegen."

In diesem Zusammenhang warnte Söder auch davor, Großstädte und Umweltpolitik anderen Parteien zu überlassen. "Es muss Auftrag der Union sein, ein politisches Angebot zu entwickeln für eine liberale Demokratie und gegen die AfD", sagte er. "Für eine moderne, digitalisierte Republik, die einen Technologiesprung macht. Und für eine ökologische, die es schafft, modernes Wirtschaftswachstum und Klimaschutz zu verbinden."

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht während einer Pressekonferenz nach dem Gespräch mit Frankreichs Präsidenten Macron im Schloss Meseberg, dem Gästehaus der Bundesregierung. Thema des Treffens war unter anderem der europäische Wiederaufbauplan von 750 Milliarden Euro in der Corona-Krise.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) spricht während einer Pressekonferenz nach dem Gespräch mit Frankreichs Präsidenten Macron im Schloss Meseberg, dem Gästehaus der Bundesregierung. Thema des Treffens war unter anderem der europäische Wiederaufbauplan von 750 Milliarden Euro in der Corona-Krise.  © Kay Nietfeld/dpa-Pool/dpa

Update, 1. Juli, 7.32 Uhr: Geschäftsführer alarmiert: Ferropolis ist akut von Insolvenz bedroht

Das Veranstaltungsgelände und Freilichtmuseum Ferropolis bei Gräfenhainichen ist nach Angaben des Geschäftsführers akut von Insolvenz bedroht. Wäre das Insolvenzrecht nicht gelockert worden, hätte eine Insolvenzanmeldung bereits geprüft werden müssen, sagte Ferropolis-Geschäftsführer Thies Schröder der Deutschen Presse-Agentur.

Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie seien bereits rund 400.000 Euro Umsatz weggebrochen. Eines der größten Probleme seien die laufenden Kosten. So müsse sich etwa um den Erhalt der Industriedenkmäler gekümmert werden.

Zu den buchstäblich größten Attraktionen auf dem Gelände gehören fünf riesige Braunkohlebagger, die dort besichtigt werden können. Sie sind Relikte aus einer Zeit "entfesselter Industriekräfte und Umweltsünden, aber auch sicherer Arbeitsplätze und großartiger Leistungen der Arbeiter und Ingenieure im Bergbau", wie es auf dem Internetauftritt des Geländes heißt. Zudem seien kurz vor der Pandemie noch rund 350.000 Euro in das Gelände investiert worden.

Wie der Kampf ums Überleben weitergeht sei konkret noch nicht abzusehen, so Schräder. So hoffe man etwa auf die nächste Saison, "die es rausreißen muss", sagte der Rerropolis-Chef. Zu den bekanntesten Veranstaltungen auf dem Gelände zählen beispielsweise die Musikfestivals "Melt" und "Splash", die jährlich Zehntausende Besucherinnen und Besucher anlocken.

Als weiteren "Lichtblick" bezeichnete Schröder das kürzlich gestartete Pop-up-Camping. So können sich Campingfans auf dem Gelände Stellplätze mieten und mit Zelt oder Wohnwagen Urlaub unterm Kohlebagger machen.1991 war die Kohleförderung auf dem Gelände eingestellt worden. Ferropolis wurde am 14. Dezember 1995 gegründet.

Ein Wohnmobil steht in Ferropolis vor ausgedienter Bergbautechnik.
Ein Wohnmobil steht in Ferropolis vor ausgedienter Bergbautechnik.  © Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 1. Juli, 7. 30 Uhr: Netzwerk fordert mehr Beachtung für Antimuslimischen Rassismus

Zum Tag gegen antimuslimischen Rassismus an diesem Mittwoch fordert eine Allianz mehr Beachtung für das Thema. "Die Mehrheitsgesellschaft ist in puncto antimuslimischer Rassismus nicht genügend sensibilisiert", erklärte eine Sprecherin der CLAIM Allianz gegen Islam- und Muslimfeindlichkeit.

Ein Projekt des Netzwerkes sei die Verbesserung der Datenlage zu islamfeindlichen Übergriffen. Im vergangenen Jahr habe es bundesweit 950 islamfeindliche Straftaten gegeben. Das gehe aus den Erhebungen des Innenministeriums hervor. "Das ist nur die Spitze des Eisbergs. Die Dunkelziffer schätzen Expert*innen achtmal so hoch ein", sagte die Sprecherin. Aufgrund der bisher fehlenden Sensibilisierung könnten Sicherheitsbehörden antimuslimische Straftaten nicht immer erkennen und entsprechend einordnen. Auch sei die Scheu bei Betroffenen hoch, Übergriffe zu melden.

Seit 2017 setze sich das Netzwerk mit verschiedenen Projekten gegen antimuslimischen Rassismus und für mehr Sichtbarkeit ein. Dieses Jahr habe es aufgrund der Corona-Krise vor allem Online-Aktionen gebeben. Zudem hängen eigenen Angaben nach in mehreren Städten Plakate, die "die Alltäglichkeit von antimuslimischem Rassismus" zeigen. "Von Schmierereien mit Schweineblut, Ablegen von Tierkadavern, heruntergezogenen Kopftüchern, Beleidigungen bis hin zu Brandstiftungen – alles ist dabei."

Der Tag gegen antimuslimischen Rassismus soll an die Muslimin Marwa El Sherbini erinnern, die am 1. Juli 2009 in einer Gerichtsverhandlung um rassistische Beleidigungen von dem Angeklagten mit 16 Messerstichen erstochen wurde. Die Apothekerin hinterließ einen Sohn und ihren Ehemann und war zum Zeitpunkt des Mordanschlags schwanger.

Ein Plakat erinnert an den "Tag gegen antimuslimischen Rassismus".
Ein Plakat erinnert an den "Tag gegen antimuslimischen Rassismus".  © Paul Zinken/dpa

Update, 1. Juli, 7.24 Uhr: Budget der New Yorker Polizei um eine Milliarde Dollar gekürzt

Der Stadtrat von New York hat in einem Nachtragshaushalt beschlossen, das Budget der Polizei um eine Milliarde Dollar (890 Millionen Euro) zu reduzieren. Eine Streichung von Stellen soll es dabei nicht geben, die Kürzung von rund sechs auf etwa fünf Milliarden Dollar geschieht vor allem durch Veränderungen in der Verwaltung und Arbeitsorganisation.

So fallen künftig rund 5300 Polizisten in Schulen unter die Zuständigkeit des Bildungsressorts, außerdem soll ein Ausbildungsjahrgang ausgesetzt werden. Polizisten sollen angehalten werden, weniger bezahlte Überstunden zu leisten.

Es gab bei der am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) zuende gegangenen Sitzung rund ein Dutzend Gegenstimmen im City Council. Sie beklagten, dass die Budgetkürzungen bei der Polizei in die falsche Richtung gingen, weil diese zu wenig auf Änderungen bei Aufgaben, Ausrüstung oder den Ersatz von Polizisten durch Sozialarbeiter abzielten.

Nach mehreren Todesfällen durch Polizeigewalt in den USA gibt es landesweit Diskussionen um Budgetkürzungen und die Neuorganisation der Polizeiarbeit. Auch in New York demonstrieren seit Wochen Zehntausende für Reformen, eines ihrer Mottos lautet: "Defund the Police" (etwa: "Entzieht der Polizei das Geld").

Insgesamt plant die Stadt durch die Corona-Krise mit rund neun Milliarden Dollar Ausgaben weniger. Für das Steuerjahr 2021 sind Ausgaben von 88,1 Milliarden Dollar (78,4 Milliarden Euro) vorgesehen. Das entspricht etwa den Ausgaben des Bundeslandes Bayern. Ursprünglich hatte New York ein Budget von 95,3 Milliarden Dollar avisiert.

Polizisten in New York beobachten Demonstranten, die sich in einem Protestcamp vor dem Rathaus versammeln. Die Proteste gegen Polizeigewalt in den USA ebben kaum ab.
Polizisten in New York beobachten Demonstranten, die sich in einem Protestcamp vor dem Rathaus versammeln. Die Proteste gegen Polizeigewalt in den USA ebben kaum ab.  © John Minchillo/AP/dpa

Update, 1. Juli, 7.16 Uhr: Flüchtlingshilfswerk fordert Flüchtlingsschutz von EU-Ratspräsidentschaft

Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen UNHCR hat die Bundesregierung aufgerufen, den Schutz der Flüchtlinge auch in Corona-Zeiten zu einer der Prioritäten ihrer Ratspräsidentschaft zu machen. "Das Virus kennt keine Grenzen und betrifft uns alle", sagte Gonzalo Vargas Llosa, UNHCR-Beauftragter für EU-Angelegenheiten.

Doch Vertriebene seien einem erhöhten Risiko ausgesetzt. "Durch politische und finanzielle Unterstützung kann die EU dazu beitragen, eine globale Krise zu bewältigen und Flüchtlinge besser zu schützen."

Bei der Sicherung des Zugangs zu einem gerechten und schnellen Asylverfahren sei auch Solidarität mit den EU-Staaten nötig, die unverhältnismäßig viele Asylanträge erhielten, erklärte das UNHCR. Doch "die Rettung von Leben und der Schutz von Menschen müssen im Mittelpunkt aller Bemühungen stehen". Positive Beispiele in der EU zeigten, dass die öffentliche Gesundheit geschützt und der Zugang zu Asyl gewährt werden könnten, wenn Quarantäneregeln befolgt und Gesundheitskontrollen gesichert würden.

85 Prozent der Flüchtlinge weltweit finden laut UNHCR Zuflucht in Entwicklungsländern, in denen die Gesundheitssysteme überfordert sind. Eine flexible Finanzierung sei nötig, um die Aufnahmeländer und die Vertriebenen zu unterstützen. Flüchtlinge müssten Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung bekommen, um die sozioökonomischen Auswirkungen von Covid-19 zu begrenzen und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich zu entfalten statt lediglich ums Überleben zu kämpfen.

Der Schauspieler Hans Sigl steht bei den Dreharbeiten für einen Kurzfilm für den UNHCR (Hochkommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge) vor der Kamera. Aufgezeichnet wird die deutsche Fassung des Gedichts „What They Took With Them“. Es handelt von den Gegenständen die Geflüchtet auf ihre Flucht mitgenommen haben.
Der Schauspieler Hans Sigl steht bei den Dreharbeiten für einen Kurzfilm für den UNHCR (Hochkommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge) vor der Kamera. Aufgezeichnet wird die deutsche Fassung des Gedichts „What They Took With Them“. Es handelt von den Gegenständen die Geflüchtet auf ihre Flucht mitgenommen haben.  © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 1. Juli, 7.07 Uhr: Deutschland übernimmt Vorsitz in der EU und im UN-Sicherheitsrat

Deutschland auf der großen internationalen Bühne: Die Bundesrepublik übernimmt heute bis zum Jahresende die Ratspräsidentschaft in der Europäischen Union und gleichzeitig für einen Monat den Vorsitz im UN-Sicherheitsrat. Topthema ist in beiden Gremien der Kampf gegen die Corona-Krise. Die Erwartungen an die Bundesregierung sind hoch. Mehr Informationen dazu erhaltet ihr >>>>hier.

Die Deutschland- und die Europaflagge wehen am Morgen vor dem Reichstagsgebäude im Wind. Deutschland übernimmt ab dem 01. Juli 2020 für ein halbes Jahr die EU-Ratspräsidentschaft. Topthema des EU-Vorsitzes wird die Überwindung der Corona-Pandemie und ihrer schweren wirtschaftlichen Folgen.
Die Deutschland- und die Europaflagge wehen am Morgen vor dem Reichstagsgebäude im Wind. Deutschland übernimmt ab dem 01. Juli 2020 für ein halbes Jahr die EU-Ratspräsidentschaft. Topthema des EU-Vorsitzes wird die Überwindung der Corona-Pandemie und ihrer schweren wirtschaftlichen Folgen.  © Kay Nietfeld/dpa

Update, 1. Juli, 7.01 Uhr: Fast jeder dritte Haushalt in Deutschland ohne Ersparnisse

Die Deutschen sparen wie die Weltmeister - doch fast jeder Privathaushalt hierzulande hat einer Umfrage zufolge kein Geld auf der hohen Kante. Rund 29 Prozent von gut 1000 Befragten in Deutschland machten in der jüngsten Auflage einer regelmäßigen europaweiten Umfrage der ING entsprechende Angaben. In den meisten anderen der 13 in der Studie berücksichtigten Staaten ist der Anteil der Nicht-Sparer teils deutlich geringer.

Auch in Deutschland sei der Anteil von Haushalten ohne jegliche Ersparnisse im Vergleich zur vorigen Auflage der Umfrage im Dezember etwas geringer geworden, teilte die ING Deutschland am Mittwoch in Frankfurt mit. Seinerzeit gaben noch 31 Prozent der Befragten in Deutschland an, keine Ersparnisse zu haben. "Die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen der Krise bringt die Menschen offenbar dazu, vermehrt Geld zurückzulegen", folgerten die ING-Volkswirte mit Blick auf die Corona-Pandemie. "Sofern sie es können."

Knapp die Hälfte der Deutschen gibt an, über Rücklagen von mehr als drei Monatsnettoeinkommen zu verfügen. Rechnet man diejenigen Befragten heraus, die zu dieser Frage keine Angaben machen konnten oder wollten, steigt der Wert den Angaben zufolge auf rund 59 Prozent. Nur in Großbritannien und Luxemburg liegt er deutlich höher.

Beim Einkaufen fallen ab 01.07.2020 bis Jahresende nur noch 16 statt 19 Prozent Mehrwertsteuer an, der reduzierte Satz sinkt von 7 auf 5 Prozent. Damit will die Bundesregierung den Konsum nach der Corona-Krise wieder ankurbeln.
Beim Einkaufen fallen ab 01.07.2020 bis Jahresende nur noch 16 statt 19 Prozent Mehrwertsteuer an, der reduzierte Satz sinkt von 7 auf 5 Prozent. Damit will die Bundesregierung den Konsum nach der Corona-Krise wieder ankurbeln.  © Robert Michael/dpa-Zentralbild/dp

Update, 1. Juli, 6.55 Uhr: Experten: Krise dämpft langfristige Energiebedarf

Der Ausbruch der Corona-Pandemie wird nach einer Prognose des Technik-Dienstleisters DNV GL den langfristigen Energiebedarf dämpfen. Im Vergleich zur Prognose vor der Krise werde der Energiebedarf der Menschheit im Jahr 2050 um 8 Prozent niedriger sein, hieß es im "Energy Transition Outlook" des norwegischen Unternehmens, der am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Haupttreiber für den Rückgang der Nachfrage werde vermutlich weiter sein, dass die Nutzung von Energie immer effizienter werde. Die DNV GL erwartet aber auch, dass sich mit der Pandemie die Reise-, Pendel- und Arbeitsgewohnheiten der Menschen langfristig ändern werden. Das werde nicht nur der Transportsektor zu spüren bekommen. Weil weniger Bürogebäude gebaut würden, werde auch die Nachfrage nach Eisen- und Stahlprodukten sinken, so die Autoren.

Die wirtschaftlichen Folgen des Virus haben auch den Rückgang der Kohlendioxidemissionen beschleunigt. "2019 wird voraussichtlich das Jahr der höchsten CO2-Emissionen sein", hieß es in dem Bericht. Doch die Auswirkungen auf das Kohlenstoffbudget insgesamt seien minimal. Die Energiewende sei noch lange nicht schnell genug, um das Pariser Ziel zu erreichen, die globale Erwärmung deutlich unter 2 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu halten.

"Wir befinden uns immer noch an einem kritischen Punkt", sagte Remi Eriksen, Chef von DNV GL. "Wir haben im Grunde die Technologien, um die Pariser Ambitionen zu erfüllen, aber wir brauchen intelligentere Richtlinien, um diese Technologien viel schneller zu skalieren." Unternehmen und Regierungen müssten jetzt handeln, appellierte Eriksen. "Covid-19 hat enormes menschliches Leid verursacht, hat uns aber gleichzeitig gezeigt, dass Maßnahmen in großem Maßstab schnell umgesetzt werden können."

Hochspannungsleitungen führen zum Braunkohlekraftwerk Jänschwalde der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG).
Hochspannungsleitungen führen zum Braunkohlekraftwerk Jänschwalde der Lausitz Energie Bergbau AG (LEAG).  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Update, 1. Juli, 6.48 Uhr: Stars gratulieren New Yorks Highschool-Absolventen online

Stars wie die Musiker Jennifer Lopez und Pitbull sowie der Schauspieler Lin-Manuel Miranda haben den New Yorker Schulabsolventen in der Corona-Krise gemeinsam gratuliert. 

"Ihr seid zu mehr auserwählt worden, als nur auf das College zu gehen und einen Job anzunehmen", sagte Lopez. "Ihr seid dazu auserwählt worden, die Welt zu verändern." Die Sängerin zeigte sich bei der Veranstaltung, die in der Nacht zum Mittwoch live im Fernsehen und im Internet zu sehen war, gemeinsam mit ihrem Verlobten, dem früheren Baseball-Star Alex Rodriguez, in einer voraufgezeichneten Videobotschaft. "Ihr seid wirklich die Zukunft", sagte Lopez an die "Class of 2020" gewandt. "Wir glauben an euch."

An der Veranstaltung nahmen unter anderem auch die Moderatoren Tina Fey und Andy Cohen teil sowie Bürgermeister Bill de Blasio. Musiker Pitbull versicherte den Absolventen, sie seien etwas "ganz Besonderes". "Ich habe mir noch nie weniger Sorgen um eine Abschlussklasse gemacht", sagte Schauspieler Lin-Manuel Miranda. "Ihr werdet uns alle völlig sprachlos machen."

Zum Abschluss der Highschool werden Absolventen in den USA normalerweise bei großen Veranstaltungen gefeiert. Sie tragen traditionell Doktorhut und Talar, bekommen ihre Abschlussurkunden überreicht und viele Familienmitglieder und Freunde sitzen im Publikum. Weil die Millionenmetropole New York von der Coronavirus-Pandemie stark betroffen ist, sind solche Abschlussfeiern dort derzeit nicht möglich. Es gab für Absolventen in den USA bereits mehrere Online-Feiern mit zahlreichen prominenten Gastrednern.

Jennifer Lopez und weitere Stars haben den New Yorker Schulabsolventen in der Corona-Krise gemeinsam gratuliert.
Jennifer Lopez und weitere Stars haben den New Yorker Schulabsolventen in der Corona-Krise gemeinsam gratuliert.  © Jordan Strauss/Invision/AP/dpa

Update, 1. Juli, 6.41 Uhr: Zurück zur Normalität? Die Kinobranche steht vor dem Neustart

Ab dieser Woche können die Kinos endlich in allen Bundesländern wieder öffnen. Auch die ersten größeren Neustarts sind angekündigt. Doch die Branche kann noch immer nicht aufatmen.

Eine große Hürde sind die Auflagen, die mit den Wiedereröffnungen verbunden sind. Zwischen den Besuchergruppen müssen 1,5 Meter Abstand gehalten werden - damit bleiben deutlich mehr Plätze in einem Saal frei als besetzt werden können.

Die Verbände HDF Kino und AG Kino – Gilde deutscher Filmkunsttheater haben diese Regelung bereits mehrfach scharf kritisiert. Sie verweisen unter anderem auf Nachbarländer, wo etwa nur ein Meter Abstand gefordert ist. Tatsächlich fragen sich viele, warum etwa in Flugzeugen und Zügen fremde Menschen direkt nebeneinander sitzen können, während im Kino - wo die Sitze deutlich breiter sind - ganze Reihen gesperrt werden müssen.

Das andere große Problem sind allerdings die Filme selbst, genauer gesagt der Mangel an neuen Großproduktionen. Im Juni waren zunächst eher kleine Werke in die Kinos gekommen, ab Juli sollte es dann richtig losgehen. Im kommenden Monat starten deutsche Filme wie "Takeover", "Undine" und "Berlin Alexanderplatz" (16.7.).

Vor allem aber Hollywoodproduktionen galten als wichtige Zugpferde. So sollten Ende des Monats Disneys "Mulan" und Christopher Nolans Thriller "Tenet" mit Robert Pattinson starten.

Nun jedoch haben die Studios die Reißleine gezogen und die weltweiten Starts dieser beiden Filme in den August verschoben - vorerst. Denn wenn die Kinos in großen Teilen der Welt wegen der Corona-Pandemie noch nicht wieder oder nur deutlich eingeschränkt geöffnet haben, dann wären auch die Einnahmen viel niedriger. Solche Verluste will kein Studio riskieren, besonders nicht bei Filmen, die viele Millionen US-Dollar gekostet haben. Bis sich die Aussichten in dieser Hinsicht spürbar verbessern, dürfte daher noch einige Zeit vergehen.

Medienvertreter sitzen in einem Kinosaal des Programmkinos Abaton. 15 Wochen lang war in den etwa 15 Hamburger Programmkinos fast nichts los. Leere Kinosessel, dunkle Leinwände. Nun aber kommt wieder Leben in die Bude. Die Programmkinos starten ins Sommerprogramm - wenn auch mit Bauchschmerzen.
Medienvertreter sitzen in einem Kinosaal des Programmkinos Abaton. 15 Wochen lang war in den etwa 15 Hamburger Programmkinos fast nichts los. Leere Kinosessel, dunkle Leinwände. Nun aber kommt wieder Leben in die Bude. Die Programmkinos starten ins Sommerprogramm - wenn auch mit Bauchschmerzen.  © Christiane Bosch/dpa

Update, 1. Juli, 5 Uhr: Müller warnt vor neuen Flüchtlingswellen wegen Corona-Pandemie

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller warnt vor neuen Flüchtlingswellen, sollte die Corona-Pandemie nicht global erfolgreich bekämpft werden. "Besiegen wir das Virus nicht weltweit, kommt es zurück wie ein Bumerang. Dann werden auch unsere Erfolge bei der Corona-Bekämpfung wieder zunichte gemacht, ganz zu schweigen
von neuen Flüchtlingswellen", sagte der CSU-Politiker in einem Interview des Redaktionsnetzwerks Deutschland  am Mittwoch.

Vor allem brauche es nun zusätzliche Mittel der Europäischen Union für Entwicklungs- und Schwellenländer, in denen die Pandemie "eine schwere Wirtschafts- und Hungerkrise" ausgelöst habe. "Brüssel hat zwar Geld für Hilfsmaßnahmen umgeschichtet, aber bisher keinen einzigen Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt, um die dramatische Notlage zu bekämpfen. Das ist beschämend", sagte Müller.

Europa dürfe nicht allein nach innen schauen, so der Minister. Zwar wolle die EU-Kommission in den kommenden sieben Jahren einen Haushalt von 1100 Milliarden Euro beschließen und zusätzlich 750 Milliarden Euro zur Bewältigung der Pandemie-Folgen in der EU einsetzen. "Die Mittel zum Beispiel für Afrika sollen aber nur um 1 Milliarde Euro pro Jahr erhöht werden. Das ist ein krasses Missverhältnis", beklagte Müller. Er setze sich daher für ein 50 Milliarden Euro umfassendes Wiederaufbau- und Stabilisierungsprogramm für die betroffenen Länder ein.

Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) spricht während einer Pressekonferenz zum Textilsiegel "Grüner Knopf" im Dorint Hotel in Hamburg-Eppendorf. Mit dem staatlichen Textilsiegel "Grüner Knopf" will die Bundesregierung über Grenzen hinweg soziale und ökologische Standards voranbringen. Wer den "Grünen Knopf" für sein Textilprodukt haben will, muss zahlreiche soziale und ökologische Mindeststandards einhalten.
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) spricht während einer Pressekonferenz zum Textilsiegel "Grüner Knopf" im Dorint Hotel in Hamburg-Eppendorf. Mit dem staatlichen Textilsiegel "Grüner Knopf" will die Bundesregierung über Grenzen hinweg soziale und ökologische Standards voranbringen. Wer den "Grünen Knopf" für sein Textilprodukt haben will, muss zahlreiche soziale und ökologische Mindeststandards einhalten.  © Jonas Klüter/dpa

Update, 1. Juli, 3.10 Uhr: Stimmung in Japans Industrie wegen der Pandemie im Keller

In der japanischen Großindustrie hat sich die Stimmung wegen der globalen Corona-Pandemie noch deutlicher verschlechtert als erwartet. Wie aus einer am Mittwoch veröffentlichten Quartalsumfrage ("Tankan") der Notenbank unter rund 10.000 Unternehmen des Landes hervorgeht, sank der darin ermittelte Stimmungsindex für die großen Produktionsunternehmen zum März von minus 8 auf minus 34.

Ein negativer Index bedeutet, dass die Pessimisten in der Mehrheit sind. Das ist der tiefste Stand seit Juni 2009. Die Verschlechterung der Stimmung fiel dabei noch deutlicher aus als von Ökonomen erwartet. Im Vorquartal war der Index erstmals seit Jahren ins Negative gerutscht.

Der von der BoJ alle drei Monate erstellte Bericht ist eine umfassende Mischung aus Konjunkturanalyse und Stimmungsbericht. Die Nummer Drei der Weltwirtschaft rutschte im ersten Quartal in eine Rezession, für das zweite Quartal wurde mit einem noch deutlicheren Konjunktureinbruch gerechnet. Erst in der zweiten Hälfte des Jahres rechnen Ökonomen damit, dass es mit Japan wieder aufwärts geht.

Konsumenten gehen über eine Einkaufsstraße in Tokio.
Konsumenten gehen über eine Einkaufsstraße in Tokio.  © Eugene Hoshiko/AP/dpa

Update, 1. Juli, 1 Uhr: Schweinehalter haben keinen Platz für Zehntausende Schlachtschweine

Weil sich in den Ställen die Schlachtschweine stauen, fordern die Deutschen Schweinehalter Klarheit darüber, wann die Tönnies Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück wieder öffnet. 

"Die Schweinehalter müssen das dringend wissen, wir brauchen schnell ein klares Signal, sonst droht auf Sicht ein großes Tierschutzproblem in den Ställen", sagte der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands, Torsten Staack, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" am Mittwoch.

Laut Staack werden in Rheda-Wiedenbrück zwischen 12 und 14 Prozent der deutschen Schweine geschlachtet. Weil der Betrieb nach dem Corona-Ausbruch unter Beschäftigten aber derzeit ruht und auch andere Schlachthöfe nur reduziert arbeiten, gebe es zurzeit deutschlandweit Verarbeitungsengpässe. "In der Woche stauen sich derzeit insgesamt etwa 100.000 Schweine an, die nicht wie geplant geschlachtet werden können", sagte Staack. Schweinemäster müssten massive finanzielle Verluste hinnehmen.

Nach hohen Infektionszahlen in Schlachtbetrieben in Nordrhein-Westfalen müssen die Mitarbeiter jetzt zweimal pro Woche getestet werden. Die neue Regel zur Eingrenzung der Corona-Pandemie gilt ab Juli.
Nach hohen Infektionszahlen in Schlachtbetrieben in Nordrhein-Westfalen müssen die Mitarbeiter jetzt zweimal pro Woche getestet werden. Die neue Regel zur Eingrenzung der Corona-Pandemie gilt ab Juli.  © picture alliance / dpa

Update, 1. Juli, 0.25 Uhr: EU-Botschafter hält jedes dritte Treffen für möglich

Der deutsche EU-Botschafter Michael Clauß erwartet, dass wegen der Corona-Krise unter der deutschen EU-Ratspräsidentschaft nur knapp ein Drittel der sonst geplanten persönlichen Treffen stattfinden kann.

Das EU-Ratssekretariat richte weitere Sitzungsräume so her, dass dort unter Wahrung des nötigen Abstandes Treffen aller 27 EU-Staaten stattfinden könnten.

"Gelingt dies, wollen wir die Anzahl der Treffen mit physischer Anwesenheit auf 30 Prozent der normalen Frequenz erhöhen", sagte Clauß der "Welt"  am Mittwoch. "Damit würden wir die derzeit geltenden gesundheitlichen Vorgaben komplett ausreizen."

Die Bundesregierung erwartet Clauß zufolge, dass vor allem Vorgespräche auf Beamtenebene weiterhin überwiegend per Video erfolgen. Im Juli sollen nach dreieinhalb Monaten wieder erste Treffen auf politischer Ebene in Brüssel stattfinden.

"Wir gehen derzeit davon aus, dass ab September wieder regelmäßig physische Treffen der zuständigen Fachminister in Brüssel durchgeführt werden können", erklärte Clauß. Sollte es zu einer zweiten Infektionswelle kommen, würde wieder auf Videokonferenzen zurückgegriffen.

Titelfoto: dpa/Oliver Berg

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