Mallorca bekommt es mit der Corona-Angst zu tun
Deutschland/Welt - Das Coronavirus hat die Welt weiterhin fest im Griff. In Deutschland und weiteren Ländern steigen die Infektionszahlen wieder. Auf Mallorca geht die Sorge um, die im Sommer so wichtigen Touristen zu verlieren.
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Update, 12. August, 9.14 Uhr: Auch auf Mallorca Sorge vor deutscher Reisewarnung
Angesichts steigender Corona-Zahlen geht auch auf Mallorca und den anderen Balearen-Inseln die Angst um, zu einem Corona-Risikogebiet erklärt zu werden. Wenn die Infektionszahlen auf der bei deutschen Urlaubern beliebten Inselgruppe weiter so steigen wie bisher, könne dies bald der Fall sein, schrieb die deutschsprachige "Mallorca Zeitung" am Mittwoch.
Für die extrem vom Tourismus abhängigen Inseln wäre das ein weiterer schwerer Schlag. Zuvor hatte schon die Ende Juli angeordnete Quarantänepflicht in Großbritannien für Rückkehrer aus Spanien für einen Einbruch bei den Buchungen gesorgt.
Erst am Dienstagabend hatte das Auswärtige Amt in Berlin die Reisewarnung für Teile Spaniens um Madrid und das spanische Baskenland wegen der "erneut hohen Infektionszahlen" erweitert.
Bereits seit Ende Juli gilt eine deutsche Warnung vor Reisen in drei andere spanische Regionen, darunter Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und den Stränden der Costa Brava. Das geschieht in der Regel, wenn die Zahl der Corona-Neuinfektionen die Marke von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen übersteigt.
Diesem Wert nähern sich die Balearen langsam an. Noch sind die Inseln und die Kanaren sowie der Süden Spaniens aber nicht zu einem Risikogebiet erklärt worden. Auf den Balearen sind derzeit nach offiziellen Angaben mehr als 1000 aktive Corona-Fälle registriert. Binnen 24 Stunden seien am Dienstag 228 Neuinfektionen festgestellt worden. Erstmals kletterte der Wert am Dienstag auf leicht über 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner.
Die Regionalregierung betont, dass weit mehr als früher getestet werde und die meisten Fälle asymptomatisch seien, schrieb die "Mallorca Zeitung". Zudem würden Infektionsketten schnell unterbrochen.

Update, 12. August, 9.10 Uhr: Hafenkonzern HHLA spürt Corona-Pandemie deutlich
Der weltweite Konjunktureinbruch im Zuge der Corona-Pandemie hinterlässt auch beim Hamburger Hafenkonzern HHLA tiefe Spuren. Im ersten Halbjahr 2020 ging der Umsatz um 9,4 Prozent auf 628,4 Millionen Euro zurück, das operative Ergebnis (Ebit) sank um 51,5 Prozent auf 55,5 Millionen Euro, wie die Hamburger Hafen und Logistik AG am Mittwoch mitteilte.
Bedingt durch das schwache Handelsgeschehen insbesondere im zweiten Quartal sei der Containerumschlag im ersten Halbjahr stark und der Containertransport deutlich zurückgegangen, hieß es.
Für den weiteren Verlauf des Jahres sei davon auszugehen, dass Umsatz und Betriebsergebnis im Teilkonzern Hafenlogistik stark unter dem Vorjahr liegen werden. Die Liquidität der HHLA ist nach Unternehmensangaben trotz Pandemie-Belastungen "ausreichend".
Update, 12. August, 9.06 Uhr: Corona-Lockdown führt zu Rezession in Großbritannien
Großbritannien ist wegen der Corona-Krise in eine Rezession gerutscht. Im zweiten Quartal schrumpfte die britische Wirtschaftsleistung um 20,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London nach einer ersten Schätzung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für die Monate April bis Juni mitteilte.
Bereits im ersten Quartal hatten sich in der zweitgrößten Volkswirtschaft Europas Spuren der Corona-Krise gezeigt. In den Monaten Januar bis März war die Wirtschaftsleistung im Quartalsvergleich um 2,2 Prozent gesunken. Sinkt die Wirtschaftsleistung zwei Quartale in Folge, sprechen Ökonomen von einer "technischen Rezession".
Experten hatte den Konjunktureinbruch im zweiten Quartal erwartet. Denn: Die harten Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie waren vor allem in diesen Zeitraum gefallen.
Nach dem Einbruch konnte sich die britische Wirtschaft aber ein Stück weit erholen. Im Juni stieg die Wirtschaftsleistung um 8,7 Prozent im Monatsvergleich, wie das ONS weiter mitteilte. Auch im Mai hatte sich die Wirtschaft erholt, und das BIP war um revidiert 2,4 Prozent gestiegen, nachdem zuvor nur ein Zuwachs von 1,8 Prozent im Monatsvergleich gemeldet worden war. In Großbritannien werden im Gegensatz zu anderen Industriestaaten auch monatliche Wachstumsdaten veröffentlicht.
Großbritannien zählte zu den Ländern in Europa, die von der Pandemie besonders stark getroffen wurden. Zuvor waren bereits von allen führenden Volkswirtschaften der Eurozone drastische Konjunktureinbrüche gemeldet worden.
Update, 12. August, 8.28 Uhr: Spahn nennt Anstieg der Corona-Infektionszahlen besorgniserregend
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sieht den Anstieg der Corona-Infektionszahlen als Alarmzeichen. "Das ist ohne Zweifel besorgniserregend", sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im Deutschlandfunk.
"Hier sehen wir, dass durch Reiserückkehr, aber eben auch durch Partys aller Art, durch Familienfeiern an ganz vielen Stellen im Land wir eben in fast allen Regionen des Landes kleinere und größere Ausbrüche haben. Und das kann natürlich - wenn wir jetzt nicht alle miteinander aufpassen - eine Dynamik entfalten." Es gelte, "sehr, sehr wachsam" zu sein, weil es nicht mehr nur lokale Ausbrüche seien.
Das Robert Koch-Institut (RKI) hatte am Mittwochmorgen im Internet mitgeteilt, dass innerhalb eines Tages 1226 neue Corona-Infektionen gemeldet worden seien. Das ist der höchste Wert seit Anfang Mai. Der Höhepunkt hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen.
Das Gesundheitssystem könne die derzeitigen Infektionszahlen gut bewältigen, sagte Spahn. "Aber es ist besorgniserregend, wenn die Entwicklung bleibt." Denn: "Mit jeder Infektion wird es für die Gesundheitsämter schwieriger."
Der Minister appellierte erneut an die Bürger, die Hygieneregeln einzuhalten, Masken zu tragen, Abstand zu halten und bei Veranstaltungen den Rahmen zu wahren. "Da wo dann auch Alkohol im Spiel ist, wo es tatsächlich aus der feierlichen Veranstaltung zur Party wird, da geht es dann eben auch sehr, sehr schnell."
Zu den Aussichten für große Veranstaltungen äußerte er sich skeptisch: "Ob es jetzt die Fußballspiele sind, ob es andere Großveranstaltungen sind, das ist etwas, wo ich weiterhin sehr zurückhaltend bin, weil das natürlich gerade die Ereignisse sind, die auch eine Symbolwirkung für die kleinen haben."
Die weltweit erste Zulassung eines Impfstoffs in Russland bewertete Spahn skeptisch. "Es geht nicht darum, irgendwie Erster zu sein, sondern es geht darum, einen wirksamen, erprobten und damit auch sicheren Impfstoff zu haben", sagte er.
Für das Vertrauen der Bevölkerung in einen Impfstoff sei es sehr wichtig, die nötigen Studien sehr genau zu machen. Nach allem, was bisher bekannt geworden sei, sei der russische Impfstoff nicht hinreichend erprobt. "Das kann dann schon auch gefährlich sein, zu früh zu beginnen."

Update, 12. August, 6.14 Uhr: Höchster Stand seit Mai - 1226 registrierte Corona-Neuinfektionen
Die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen in Deutschland hat den höchsten Wert seit Anfang Mai erreicht. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 1226 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Höher lag der Wert zuletzt am 09. Mai mit 1251 registrierten Neuinfektionen.
Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten sind besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an Grenzen bringt.

Update, 12. August, 5.30 Uhr: Umfrage - Viel Unterstützung für Corona-Schutzmaßnahmen
Nur jeder Zehnte hält Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus für überflüssig. Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor.
Dazu wurden zwischen dem 7. und 10. August insgesamt 2018 Menschen online befragt. Wie auch bei vorigen Umfragen zeigte sich große Unterstützung für das Krisenmanagement der Regierung und die Vorkehrungen zur Eindämmung des Virus. 68 Prozent der Befragten hielten die Regelungen für "absolut notwendig".
Drei Prozent der Befragten halten Schutzmaßnahmen für überflüssig, weil das Virus nach ihrer Einschätzung "nicht so gefährlich" ist. Sieben Prozent sehen zudem hinter Warnungen und Schutzvorkehrungen einen "Versuch mächtiger Kreise, andere Ziele durchzusetzen".
Weitere 16 Prozent sind zwar für Schutzmaßnahmen, halten die aktuell vorgeschriebenen Regelungen aber für überzogen. Das Krisenmanagement der Bundesregierung fand wie schon bei vorigen Umfragen hohe Zustimmung.
Update, 12. August, 5.11 Uhr: Studie sieht wachsenden Zusammenhalt in Corona-Krise
Der gesellschaftliche Zusammenhalt hat sich einer Studie zufolge in der Corona-Krise als robust erwiesen und ist nach Ausbruch der Pandemie sogar noch gewachsen. In der Ausnahmesituation seien aber auch soziale Unterschiede sichtbarer geworden. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Mittwoch veröffentlichte repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung.
Für das "Radar gesellschaftlicher Zusammenhalt 2020" waren zunächst von Anfang Februar bis Ende März 3010 Personen ab 16 Jahren repräsentativ befragt worden. Und 1000 von ihnen dann erneut Ende Mai bis Mitte Juni - also nach Ende der strengen Kontaktbeschränkungen.
Demnach bewerteten die Menschen in Deutschland den sozialen Zusammenhalt nach dem ersten Höhepunkt der Corona-Pandemie im Frühsommer positiver als noch am Jahresanfang. Und im Vergleich zur Untersuchung zuvor von 2017 erweise sich der Zusammenhalt als stabil.
Viele Bürger seien offenbar erleichtert, dass die Pandemie in ihren Augen bisher glimpflich ausgefallen sei, erklärte Studien-Autor Kai Unzicker. "Zugleich haben sie mehrheitlich große Solidarität und Rücksichtnahme erfahren."
Update, 12. August, 2.20 Uhr: WHO äußert sich zurückhaltend zu russischem Impfstoff
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat mit Zurückhaltung auf die vom russischen Präsidenten Wladimir Putin verkündete Zulassung eines Corona-Impfstoffes reagiert. Die WHO sei sich bewusst, dass Russland ein Vakzin registriert habe, und begrüße alle Fortschritte bei der Forschung und Entwicklung zu Covid-19-Impfstoffen, teilte das WHO-Regionalbüro Europa auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Zugleich wies das Büro darauf hin, dass die beschleunigte Impfstoffforschung in jedem Entwicklungsschritt gemäß bewährter Prozesse vonstattengehen sollte. Damit werde sichergestellt, dass jeglicher Impfstoff sicher und effektiv sei, wenn er letztlich in die Produktionsphase gehe. Die WHO stehe in Kontakt mit den russischen Wissenschaftlern und Behörden und freue sich darauf, Einzelheiten der Versuche zu überprüfen.
Putin hatte am Dienstag die weltweit erste staatliche Zulassung eines Impfstoffs zur breiten Verwendung gegen das Coronavirus bekanntgegeben. Die Zulassung erfolgte vor dem Vorliegen der Ergebnisse großer klinischer Studien - ein Vorgehen, das dem international üblichen Ablauf widerspricht.
Update, 12. August, 1.29 Uhr: US-Präsident Trump nennt Corona-Anstieg in Deutschland "unglücklich"
US-Präsident Donald Trump hat die zunehmende Zahl an Coronavirus-Fällen in Deutschland bedauert. "Im Sieben-Tage-Durchschnitt für Deutschland sind die Fälle unglücklicherweise um 62 Prozent gestiegen. Das ist wirklich unglücklich", sagte Trump am Dienstag (Ortszeit) bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Trump nannte zudem explizit hohe Raten auch für Frankreich, Spanien und das Vereinigte Königreich. Es blieb aber unklar, auf welcher Grundlage Trumps Zahlen basierten.
Die Infektionen in den USA würden dagegen sinken, sagte Trump. "Das wird mit der Zeit noch viel besser", meinte er. Tatsächlich sind die Neuinfektionen in den USA, die 330 Millionen Einwohner haben, nicht mehr so zahlreich wie noch Mitte Juli, liegen aber noch immer bei um die 50.000 täglich.
Die seit Beginn der Pandemie rund fünf Millionen Fälle in den USA entsprechen etwa einem Viertel aller weltweiten Fälle. In Deutschland, das in den vergangenen Tagen eine Zunahme verzeichnete, infizieren sich derzeit dagegen rund 1000 Menschen täglich mit dem Virus - in der Bundesrepublik leben etwa 83 Millionen Menschen.
Für Reisende aus dem Schengen-Raum sind die Grenzen der Vereinigten Staaten derzeit weitgehend geschlossen. Ausnahmen gelten für US-Bürger und Inhaber von Greencards. Der Erlass von Präsident Trump gilt seit Mitte März.
Update, 12. August, 1 Uhr: Ärztepräsident - Bei Corona-Fällen nicht ganze Schule schließen
Ärztepräsident Klaus Reinhardt hat sich dagegen ausgesprochen, im Fall einzelner Corona-Infektionen ganze Schulen zu schließen. "Wenn ein Corona-Fall in einer Schule auftaucht, muss nicht direkt die Schule für 14 Tage geschlossen werden", sagte er der "Rheinischen Post" (Mittwoch). Es reiche, wenn einzelne Klassen oder Kurse zu Hause blieben.
Voraussetzung dafür sei natürlich, dass die Schülerinnen und Schüler auch nur in diesen Gruppen zusammenkämen. "Grundsätzlich halte ich 14 Tage Quarantäne ohnehin für sehr lang bemessen. Es gibt inzwischen Studien, wonach auch sieben Tage ausreichen, bis das Ansteckungsrisiko vorbei ist." Viele Schulen seien zudem bei Hygiene- und Abstandskonzepten auf den Start nach den Sommerferien nicht ausreichend vorbereitet, so Reinhardt.
Update, 11. August, 21.55 Uhr: Facebook schränkt 100 Millionen Beiträge mit fragwürdigen Corona-Infos ein
Facebook hat seit April mehr als sieben Millionen Beiträge mit Informationen zum Corona-Virus gelöscht, die dem Online-Netzwerk zufolge die Gesundheit von Menschen gefährden könnten. Rund 98 Millionen weniger gefährliche Inhalte mit zweifelhaften Informationen seien mit Warnhinweisen versehen worden, teilte der Konzern am Dienstag mit.
Facebook fährt seit einiger Zeit einen härteren Kurs gegenüber potenziell gefährlichen Informationen, etwa zu angeblichen Corona-Behandlungen. Dabei geriet der Konzern auch mit US-Präsident Donald Trump aneinander.
Das Unternehmen räumte zugleich ein, dass es die Corona-Krise schwieriger mache, bei Beiträgen einzugreifen, die darauf hinweisen, dass Nutzer sich Schaden zufügen wollen. Während zur Erkennung etwa von Hassrede automatisierte Software eingesetzt werde, sei in diesen Fällen immer noch die Rolle menschlicher Prüfer sehr groß. Die Verlagerung aus den Büros ins Homeoffice habe deren Arbeit erschwert.

Update, 11. August, 21.30 Uhr: Reisewarnungen für spanische Regionen ausgegeben
Das Auswärtige Amt warnt wegen der Corona-Pandemie nun auch vor Reisen in Spaniens Hauptstadt Madrid und ins spanische Baskenland. Das Ministerium begründete dies am Dienstagabend in Berlin mit "erneut hohen Infektionszahlen".
Bereits seit Ende Juli gilt eine Warnung vor Reisen in drei andere spanische Regionen, darunter Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und die Strände der Costa Brava. Die beliebte Urlauberinsel Mallorca und auch die Kanaren sind weiterhin nicht betroffen.
Eine Reisewarnung ist kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung haben. Allerdings hat sie auch eine positive Seite für Verbraucher: Sie ermöglicht es Reisenden, Buchungen kostenlos zu stornieren.
Nach Ausbruch der Corona-Pandemie hatte das Auswärtige Amt am 17. März erstmals eine weltweite Reisewarnung für touristische Reisen ausgesprochen. Für mehr als 30 europäische Länder wurde sie Mitte Juni zunächst wieder aufgehoben. Inzwischen ist sie jedoch für fünf EU-Partner ganz oder teilweise wieder reaktiviert. Das geschieht in der Regel, wenn die Zahl der Corona-Neuinfektionen die Marke von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen übersteigt. Betroffen sind neben den Gebieten in Spanien auch Luxemburg, die belgische Provinz Antwerpen sowie Regionen in Bulgarien und Rumänien.
Zur Neueinstufung von Madrid und dem spanischen Baskenland heißt es nun auf der Webseite des Auswärtigen Amts, Spanien sei von Covid-19 stark betroffen. Derzeit gebe es "neue regionale Infektionsherde in Aragón, Katalonien, Navarra, dem Baskenland sowie in der Hauptstadtregion Madrid". Im Süden des Landes und auf den Inseln lägen die Infektionszahlen weiterhin auf niedrigem beziehungsweise mittlerem Niveau.
Wer aus einem Risikogebiet nach Deutschland zurückkehrt, muss sich seit Samstag auf Corona testen lassen. Derzeit besteht für mehr als 160 Länder eine Reisewarnung, aber nur etwa 130 davon sind als Risikogebiet eingestuft.

Update, 11. August, 20.10 Uhr: Medikamentennachfrage rettet Chemie- und Pharmabranche die Bilanz
Eine gestiegene Nachfrage nach Medikamenten zu Beginn der Corona-Pandemie hat der Chemie- und Pharmaindustrie in Baden-Württemberg die Bilanz im ersten Halbjahr gerettet. Die Umsätze der Branche seien im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur um 0,9 Prozent auf 10,5 Milliarden Euro zurückgegangen, teilte der Branchendachverband Chemie.BW am Dienstag mit. Hauptgeschäftsführer Thomas Mayer sagte, die Branche habe bisher "nur Kratzer abbekommen".
Die Corona-Pandemie und damit verbundene Einschränkungen hatten die Weltwirtschaft im ersten Halbjahr in eine tiefste Krise gerissen. Dass die Chemie- und Pharmabranche im Südwesten dennoch ordentliche Zahlen präsentieren konnte, führte Mayer auf den Ansturm auf Medikamente zu Beginn der Krise im Frühjahr zurück. Damals sei die Nachfrage nach Arzneimitteln und Chemikalien erheblich gestiegen, es habe sich eine "gewisse Sonderkonjunktur" entwickelt. Der Umsatzrückgang im ersten Halbjahr sei hauptsächlich mit nachlassenden Auslandsgeschäften (minus 1,7 Prozent) zu erklären.
Mayer sagte, die Branche blicke mit Sorge auf die nächsten Monate. "Die explodierende Staatsverschuldung und die teilweise irrational geführten Handelsauseinandersetzungen sind extreme Risiken für die Wirtschaft."
Chemie.BW vertritt 473 Unternehmen und damit mehr als 90 Prozent der Pharma- und Chemieindustrie Baden-Württembergs. Die Mitglieder des Verbandes beschäftigen zusammen rund 107 800 Menschen.

Update, 11. August, 19.30 Uhr: Portugals Regierungschef von sicherem Champions-League-Finale überzeugt
Der portugiesische Ministerpräsident António Costa hat sich trotz der Corona-Pandemie von der Sicherheit des Champions-Finales in seinem Land überzeugt gezeigt. Dass das Finalturnier in seinem Land stattfinde, sei eine "große Ehre", betonte der sozialistische Politiker in einer Videokonferenz mit internationalen Nachrichtenagenturen. Die ergriffenen Vorsichtsmaßnahmen würden sowohl die Sicherheit der Spieler wie auch der Betreuer und der Bevölkerung gewährleisten.
Das "Final-8-Turnier", das wegen der Corona-Krise in dieser Form in Lissabon stattfindet, wird vor leeren Rängen gespielt. Im Viertelfinale und Halbfinale wird pro Paarung nur eine K.o.-Partie gespielt, das Endspiel steigt am 23. August im Estádio da Luz.
Am Mittwochabend (21 Uhr/DAZN) trifft zum Auftakt der französische Meister Paris Saint-Germain mit dem deutschen Trainer Thomas Tuchel auf den italienischen Vertreter Atalanta Bergamo. Am Donnerstagabend spielt Bundesligist RB Leipzig im Estádio José Alvalade gegen Atlético Madrid, am Freitag trifft der FC Bayern im Estádio da Luz auf den FC Barcelona mit Weltfußballer Lionel Messi. Den letzten Halbfinalisten machen am Samstag Manchester City und Olympique Lyon aus.
Auf die Frage, ob er traurig sei, dass der Portugiese Cristiano Ronaldo ausgerechnet in seiner Heimat nicht dabei ist, antwortete der Regierungschef: "Ich denke, meine Trauer ist genauso groß wie die eines jeden Fußballfans. Cristiano Ronaldo ist wenn nicht der beste, zweifellos einer der besten Fußballer der Welt. Dass man ihn nicht spielen sehen kann, ist für jeden Fußballfan traurig." Ronaldos Club Juventus war im Achtelfinale gegen Lyon ausgeschieden. Costa betonte jedoch, er sei sehr zufrieden mit den acht Teams, die sich qualifiziert haben.

Update, 11. August, 18.35 Uhr: EU-Wettbewerbshüter genehmigen deutsche Hilfen für Flughäfen
Deutschland darf von der Corona-Krise heftig getroffene Flughäfen nach einer Entscheidung der EU-Kommission mit Zuschüssen unter die Arme greifen. Entsprechende Beihilferegelungen genehmigten die europäischen Wettbewerbshüter, wie die EU-Behörde am Dienstag mitteilte.
"Diese Regelung wird es den deutschen Behörden (...) ermöglichen, deutsche Flughäfen für Verluste, die ihnen infolge des Coronavirus-Ausbruchs entstanden sind, zu entschädigen. Gleichzeitig wird sie den Flughäfen helfen, ihre Liquiditätsengpässe zu überwinden und die Krise zu überstehen", sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. Der Flughafenbetrieb müsse gesichert werden, um Anbindung, Mobilität und Luftverkehr zu gewährleisten.
Die Luftfahrtbranche ist von den Auswirkungen der Pandemie besonders hart getroffen. Nach früheren Angaben des Branchenverbands ADV verloren die Flughäfen in der Corona-Flaute jeden Monat eine halbe Milliarde Euro Umsatz. Der Flugverkehr war zeitweise nahezu eingestellt. Deshalb hat die Bundesregierung die nun genehmigte Unterstützung auf den Weg gebracht.
Nach Angaben der EU-Kommission ist vorgesehen, dass deutsche Behörden den Flughäfen ausgefallene Einnahmen, die unmittelbar auf den Coronavirus-Ausbruch zwischen 4. März und 30. Juni zurückzuführen sind, mit Zuschüssen ausgleichen können. Dabei sei sichergestellt, dass Zuschüsse, die den tatsächlichen Schaden übersteigen, zurückgezahlt werden müssten.
Zudem geht es demnach um Liquiditätshilfen etwa als Darlehensgarantien, Zinsvergünstigungen oder Stundungen bestimmter Steuern und anderer Abgaben. Den Großteil davon hatten die EU-Wettbewerbshüter bereits in vorherigen Entscheidungen genehmigt. Nun segneten sie auch die Stundungen von Steuern und Abgaben ab.

Update, 11. August, 18.32 Uhr: Paul-Ehrlich-Institut warnt bei Impfstoffzulassung vor Eile
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat angesichts der ersten Zulassung eines Impfstoffes gegen das Corona-Virus erneut vor zu großer Eile bei Zulassungsverfahren gewarnt. "Aus Sicht des Paul-Ehrlich-Institutes ist es auch in der aktuellen Pandemiesituation zwingend erforderlich, dass alle Prüfungen und Bewertungen mit der gleichen Sorgfalt erfolgen wie bei anderen Impfstoffen", sagte PEI-Präsident Klaus Cichutek am Dienstag in einem Statement auf Youtube. Das Institut mit Sitz im hessischen Langen ist in Deutschland für die Zulassung von Impfstoffen zuständig.
Bei der Zulassung des Corona-Impfstoffes in Russland seien geringe Transparenz und nach bisherigen Informationen auch fehlende Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten aus klinischen Prüfungen an mehreren Tausend Probanden zu bemängeln. "Die Zulassung ist daher mit Vorsicht zu betrachten", sagte Cichutek. Zugelassen werden sollte ein Impfstoff demnach nur dann, wenn der gezeigte Nutzen mögliche Risiken deutlich überwiegt.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Dienstag die weltweit erste staatliche Zulassung eines Impfstoffs zur breiten Verwendung gegen das Corona-Virus bekanntgegeben. Die Zulassung erfolgte vor dem Vorliegen der Ergebnisse großer klinischer Studien - ein Vorgehen, das dem international üblichen Ablauf widerspricht.
Cichutek sagte, durch reguläre und kontrollierte klinische Prüfungen könnten neben der Wirksamkeit auch mögliche gelegentliche oder seltene Nebenwirkungen identifiziert werden. Dazu brauche es in der Regel mehrere Tausend bis Zehntausend Probanden. "In Deutschland und der EU ist dann die Zulassung erst nach Vorlage aussagekräftiger Sicherheits- und Wirksamkeitsdaten üblich", sagte der PEI-Präsident.
Update, 11. August, 18.30 Uhr: Corona-Tests an Ludwigsluster Gymnasium negativ - Zweittest nötig
Der Landkreis Ludwigslust hat die wegen der Corona-Infektionen von drei Lehrern verfügte Schließung des Goethe-Gymnasiums von Mittwoch bis einschließlich Freitag verlängert. Zwar seien die Virus-Tests bei 205 Schülern, die seit dem Schulstart vor gut einer Woche Kontakt zu zwei infizierten Lehrern hatten, alle negativ ausgefallen. Doch solle vor der Öffnung der Schule das Ergebnis des Wiederholungstests am Donnerstag abgewartet werden, teilte die Kreisverwaltung am Dienstagabend in Ludwiglust mit. Für die betroffenen Schüler gelte bis dahin Quarantäne.
"Die Schulschließung bleibt bis Ende der Woche für Schulpersonal sowie alle Schülerinnen und Schüler bestehen", heißt es in der Mitteilung. Ob das am vorigen Freitag geschlossene Goethe-Gymnasium in der kommenden Woche wieder geöffnet werden könne, hänge von den Ergebnissen der Zweittests ab. Diese werden am Freitag erwartet.
Das 55-köpfige Schulpersonal war am Montag bereits zum zweiten Mal auf Corona getestet worden. Auch diese Tests waren den Angaben zufolge negativ, so dass nun davon ausgegangen werden kann, dass sich keine weiteren Pädagogen infiziert haben.

Update, 11. August, 18.25 Uhr: 16 Bewohner eines Asylbewerberheims mit Corona infiziert
In einem Asylbewerberheim in Bad Belzig (Potsdam-Mittelmark) haben sich 16 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Allein am Dienstag seien nach einer Reihentestung der Bewohner neun Infektionen nachgewiesen worden, berichtete das Landkreisamt.
Die Gemeinschaftsunterkunft mit insgesamt 134 Bewohnern war am vergangenen Freitag unter Quarantäne gestellt worden, nachdem bei einigen Bewohnern Infektionen festgestellt worden waren. 15 der Infizierten seien in eine isolierte Unterkunft nach Teltow verlegt worden, berichtete der Landkreis. Ein Infizierter sei in einer isolierten Unterkunft auf dem Gelände des Asylbewerberheims in Bad Belzig untergebracht worden.
Update, 11. August, 18.20 Uhr: Corona-Fälle haben kaum Auswirkung auf Hamburger Schulalltag
Die Corona-Pandemie hat auf den Neustart an Hamburgs Schulen im Regelbetrieb und mit allen Kindern und Jugendlichen an Bord bislang kaum Auswirkungen. Insgesamt gebe es unter den 256.890 Kindern nur 21 Infizierte, sagte Behördensprecher Peter Albrecht am Dienstag. Das sei ein Fall mehr als am Montag. Hinzu kämen drei Beschäftigte. Insgesamt seien 22 der 471 staatlichen und privaten Schulen der Hansestadt betroffen.
Auswirkungen auf den Schulbetrieb selbst gebe es aber kaum. Nach Angaben der Schulbehörde bleibt lediglich eine 4. Klasse der Grundschule Rönnkamp wegen eines bestätigt infizierten Kindes vorerst zuhause. An der Schule Ahrensburger Weg sei eine Lehrkraft infiziert, weshalb Kontakt-Lehrkräfte umfangreich getestet und aktuell nicht in der Schule eingesetzt würden.
In Mecklenburg-Vorpommern waren am vergangenen Freitag wegen eines Corona-Falls das Gymnasium in Ludwigslust und die Ostsee-Grundschule in Graal-Müritz (Landkreis Rostock) geschlossen worden - was für den Virologen Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg die schlechteste aller Lösungen ist.
Schulschließungen dürften nur der allerletzte Schritt sein, sagte er am Dienstag dem NDR. "Dann ist aber sehr viel schiefgegangen auf Präventionsebene." Offene Schulen und Kitas hätten absolute Priorität.

Update, 11. August, 18.10 Uhr: Sachsen-Anhalts Regierungschef: Zuschauer schon zum Saisonstart
Möglichst schon zu Saisonbeginn im September sollen nach Ansicht von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff Zuschauer bei Spielen im Profifußball wieder dabei sein. "Das Ziel sollte sein, dass wir mit dem Saisonstart allmählich den Zuschauerverkehr hinbekommen", sagte der CDU-Politiker am Dienstag der "Mitteldeutschen Zeitung" nach einer Telefonkonferenz der Ministerpräsidenten.
Er schloss sich damit nicht der Entscheidung der Gesundheitsminister der Länder und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vom Vortag an. Sie hatten sich auch wegen der zuletzt wieder steigenden Zahlen der Corona-Infektionen gegen eine Teil-Rückkehr der Fans in die Stadien bis zum 31. Oktober vorerst ausgesprochen.
"Wir müssen den Einstieg finden", sagte Haseloff indes. Dabei hat er nicht nur die Bundesliga und die 2. Bundesliga im Blick, sondern auch die 3. Liga. Der Betrieb in allen drei Ligen beginnt am 18. September. Eine Woche zuvor findet die erste Hauptrunde des DFB-Pokalwettbewerbs statt.
Haselhoff betonte, er akzeptiere das Votum der Gesundheitsminister. Aus ökonomischen Gründen können viele Vereine Spiele aber ohne Zuschauer nicht mehr lange durchhalten. "Dass wir auf Dauer keine Geisterspiele verkraften, ist klar", sagte er. Er stellte in Aussicht, dass sich die Regierungschefs der 16 Bundesländer und die Bundesregierung bis Ende August auf ein Konzept einigen könnten, mit dem eine Wiedereröffnung der Stadien möglich würde.
Die Deutschen Fußballliga (DFL) hatte eine Konzept für eine Rückkehr der Fans schon zum Saisonstart vorgelegt. Es beinhaltet Maßnahmen wie ein Alkoholverbot, die Sperrung der Stehplätze und keine Gästefans. Die Gesundheitsminister hatten die Pläne grundsätzlich begrüßt, dennoch vorerst Zuschauer ausgeschlossen.

Update, 11. August, 17.50 Uhr: Vorrundenspiel in Champions-League-Quali wegen Corona abgesagt
Das entscheidende Vorrundenspiel in der Qualifikation zur Champions League zwischen KF Drita (Kosovo) und dem FC Linfield (Nordirland) kann wegen zwei Corona-Fällen nicht gespielt werden. Nachdem zwei Spieler des kosovarischen Meisters positiv getestet worden sind, befindet sich das gesamte Team nach Anordnung der Schweizer Behörden in Quarantäne.
Eine Entscheidung über die Wertung des Spiels trifft nun die zuständige Kommission der Europäischen Fußball-Union. Laut UEFA-Protokoll wäre eine Verlegung nur noch bis zum 14. August möglich. Kann kein neuer Termin gefunden werden oder Drita keine Mannschaft stellen, wird das Spiel mit einem 3:0-Sieg für Linfield gewertet.
Ursprünglich hätte am Dienstagabend in Nyon gespielt werden sollen. Der Sieger darf in der ersten Qualifikationsrunde zur Königsklasse starten, die am 18. August beginnt. Gegner ist Legia Warschau.

Update, 11. August, 17.25 Uhr: Nach Corona-Fall in Potsdamer Hort: Kinder und Erzieher getestet
In Potsdam sind Kinder und Betreuer eines Horts auf das Coronavirus getestet worden, nachdem sich ein Erzieher infiziert hatte. Erste Ergebnisse sollen nach Angaben der Stadt am Mittwochabend vorliegen. 68 Kinder aus verschiedenen Klassenstufen sowie sechs Erzieherinnen und Erzieher sollten getestet werden.
Nach Angaben des Gesundheitsamtes wurden insgesamt 47 Kontaktpersonen informiert. Sollte ein Test bei weiteren Personen positiv ausfallen, würden die Untersuchungen im Umfeld des Horts ausgeweitet. Die betroffenen Kinder und Betreuer müssen bis 20. August in Quarantäne bleiben. Der an einer Grundschule angeschlossene Hort bleibt nach Angaben der Stadt eingeschränkt geöffnet.

Update, 11. August, 17.20 Uhr: Drittliga-Tagung des DFB zu Fan-Rückkehr: Abwarten
Die Videokonferenz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit den Vertretern der Clubs der 3. Liga ist erwartungsgemäß ohne konkrete Beschlüsse zu Ende gegangen. Bei der Tagung sei deutlich geworden, "dass sich die Voraussetzungen und gesetzlichen Verfügungslagen an den einzelnen Standorten der Drittligisten deutlich unterscheiden", hieß es in einer Mitteilung des DFB am Dienstag. "Oberste Priorität hat unverändert die Eindämmung der Pandemie und die Sicherstellung des Spielbetriebs."
Bei der Konferenz wurde unter anderem über Maßnahmen im Bereich der Eintrittskarten, um Infektionswege nachzuverfolgen, ebenso gesprochen wie über Gästekontingente, Stehplätze, Alkoholausschank, Abstandsregelungen und Mund-Nasen-Schutz. Am 25. August soll die nächste Managertagung stattfinden. Die Saison in der 3. Liga beginnt am 18. September.
"Die Ergebnisse der gestrigen Gesundheitsministerkonferenz haben gezeigt, dass wir gut beraten sind, auf der Basis unseres Hygienekonzepts für den deutschen Fußball gemeinsame und tragfähige Lösungen zu finden", sagte DFB-Vize Peter Frymuth.
Am Montag hatten die Gesundheitsminister der Länder bei einer gemeinsamen Sitzung mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eine Teil-Rückkehr von Fans in die Stadien der Bundesliga und der 2. Bundesliga vorerst bis zum 31. Oktober ausgeschlossen. Zuletzt war die Zahl der Corona-Infektionen in Deutschland wieder gestiegen.

Update, 11. August, 17.18 Uhr: Bundesministerium zurückhaltend bei russischem Impfstoff
Nach der von Russland bekanntgegebenen Zulassung eines Corona-Impfstoffes hat sich das Bundesgesundheitsministerium zurückhaltend geäußert. "Zur Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit des russischen Impfstoffs sind hier keine Daten bekannt", sagte eine Sprecherin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch-Ausgaben). "Die Zulassung eines Impfstoffs in Europa setzt neben dem Nachweis der pharmazeutischen Qualität hinreichende Erkenntnisse aus klinischen Prüfungen zum Beleg von Wirksamkeit und Unbedenklichkeit voraus."
Es müsse ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis des Stoffes nachgewiesen werden, bevor er in der Breite angewendet werden könne.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Dienstag die weltweit erste staatliche Zulassung eines Impfstoffs bekanntgegeben. Er wurde vom Gamaleja-Institut für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau entwickelt. Erst wenige Menschen haben ihn im Rahmen einer Studie erhalten. Eine Zulassung vor Vorliegen der Ergebnisse großer klinischer Studien widerspricht dem international üblichen Vorgehen.
Update, 11. August, 17.15 Uhr: Rio plant Strandbesuch mit Abstandsmarkierung und Vorbelegung per App
Die Stadtverwaltung von Brasiliens Metropole Rio de Janeiro will inmitten der grassierenden Corona-Pandemie den Aufenthalt an seinen berühmten Stränden wieder erlauben. Die Öffnung sieht zunächst vor, Flächen mit Bändern zu markieren, innerhalb derer kleine Gruppen den Strand besuchen können, wie Rios Bürgermeister Marcelo Crivella in einer Live-Übertragung in sozialen Medien am Montagabend (Ortszeit) bekanntgab. Demnach sollen 30 Prozent der Flächen über eine App vorbelegt, die anderen 70 Prozent nach der Reihenfolge der Ankunft vergeben werden.
Crivella hatte im Juli angekündigt, den Verbleib am Strand wie beim Sonnen erst zu erlauben, wenn es eine Impfung gegen das Coronavirus gäbe. Zuletzt waren Mannschaftssport am Strand und das Baden im Meer wieder zugelassen worden. Ein großer Teil des Lebens in Rio spielt sich im Freien ab. Vor allem am Wochenende ist es schwer, die "Cariocas", wie die Bewohner der Stadt heißen, dazu zu bewegen, zu Hause zu bleiben. Dann füllen sich für gewöhnlich Strände und Bars.
Brasilien ist das von der Corona-Pandemie am zweitstärksten betroffene Land nach den USA, hat inzwischen mehr als drei Millionen Infizierte und mehr als 100.000 Tote. Nach Daten der Regierung des Bundesstaates Rio de Janeiro verzeichnete die Stadt Rio bis Montag 74.674 Infizierte, 8622 Patienten sind gestorben.

Update, 11. August, 17.10 Uhr: Frankreich besorgt wegen Corona - Großveranstaltungen weiter verboten
In Frankreich bleiben wegen der Corona-Pandemie Veranstaltungen mit mehr als 5000 Menschen bis mindestens 30. Oktober verboten. Das kündigte Premier Jean Castex am Dienstag in Montpellier an. Zuvor hatte der nationale Verteidigungsrat unter Vorsitz von Staatschef Emmanuel Macron über die Corona-Pandemie beraten. Die Beschränkung hätte eigentlich Ende August auslaufen sollen.
"In Frankreich hat sich die Situation im Zusammenhang mit Covid-19 in den letzten Tagen verschlechtert", warnte Castex. Die Zahl der Einweisungen in Krankenhäuser und auf Intensivstationen nehme wieder zu. Castex kündigte außerdem an, sich an die regionalen Behörden wenden zu wollen, um die Maskenpflicht an öffentlichen Orten so weit wie möglich auszudehnen.
In Frankreich sind Corona-Schutzmasken in öffentlichen Verkehrsmitteln und öffentlichen geschlossenen Räumen wie Läden oder Restaurants Pflicht. Viele Orte, darunter auch die Hauptstadt Paris, setzen aber vermehrt auf Maskenpflicht unter freiem Himmel an bestimmten Orten.
"Welche Vorkehrungen wir auch treffen, die Wirksamkeit dieser Maßnahmen hängt in hohem Maße von jedem einzelnen von uns ab", sagte Castex. Man müsse kollektiv reagieren, um ein Wiederaufflammen der Epidemie zu verhindern. Er stelle einen Mangel an Wachsamkeit, Disziplin und Solidarität bei einigen fest.
Frankreich ist mit mehr als 30.000 Toten in Verbindung mit Covid-19 schwer von der Corona-Pandemie getroffen. In den vergangenen Wochen war die Zahl der Neuinfektionen wieder angestiegen.

Update, 11. August, 17.05 Uhr: Zwei Jahrgangsstufen in Ostholsteiner Schule vorerst zu Hause
Eine zweite Schule in Schleswig-Holstein ist indirekt durch die Corona-Pandemie betroffen. In Ratekau (Kreis Ostholstein) sind, nachdem ein Geschwisterkind eines Schülers positiv getestet wurde, die Jahrgangsstufen 11 und 12 einer Gemeinschaftsschule am Dienstag nach Hause geschickt worden. Das teilte ein Ministeriumssprecher in Kiel mit.
Die beiden Jahrgangsstufen bildeten eine Kohorte, also eine feste Lerngruppe. Die Schließung der Jahrgangsstufen dauere an, bis das Ergebnis des Corona-Tests für den Schüler vorliege - möglicherweise könne dies am Mittwoch sein.
Die wegen der Corona-Infektion einer Lehrerin geschlossene Grundschule in Rantrum bei Husum wird an diesem Mittwoch wieder öffnen. Sie war bisher die einzige von 792 Schulen in Schleswig-Holstein, die wegen eines Corona-Falles noch vor dem Schulstart in dieser Woche hatte geschlossen werden müssen.

Update, 11. August, 16.55 Uhr: Rheingau-Taunus-Kreis: Corona-Teststellen und Labore fehlen
Der Rheingau-Taunus-Kreis sorgt sich um die Kapazitäten für Corona-Tests in seiner Region. "Es fehlt an Teststellen im Kreisgebiet und an Labor-Kapazitäten für die Analyse, um den zu erwartenden Ansturm zu bewältigen", teilte der Kreis am Dienstag in Bad Schwalbach auch mit Blick auf die Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten sowie die aktuellen Corona-Zahlen mit. "Kopfschmerzen" bereite etwa, dass ein Labor in Wiesbaden, das für den Kreis getestet habe, vorläufig seine Arbeit eingestellt habe. Ein weiteres benötige wegen der erhöhten Nachfrage mehrere Tage für die Ergebnisse.
Der Krisenstab stelle sich die Frage, ob in der aktuellen Situation die bestehenden Abstrichstellen, die Zahl der auswertenden Labore sowie der Corona-Schwerpunktpraxen als ausreichend angesehen werden können, so Gesundheitsdezernentin Monika Merkert laut der Mitteilung. Demnach hat sich die Dezernentin an die Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KV) gewandt, auch um zu erfahren, ob Erweiterungen geplant seien. Ein KV-Sprecher sagte, derzeit sei keine Ausweitung von Teststellen vorgesehen, es solle aber ein Gespräch mit dem Kreis geben.
Im Rheingau-Taunus-Kreis liegt die sogenannte 7-Tage-Inzidenz - also die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der vergangenen sieben Tage - laut Sozialministerium bei 19. Das ist der zweithöchste Wert in Hessen. Der Kreis appellierte an die Bürger, die Corona-Regelungen einzuhalten, die Sorglosigkeit nehme zu.

Update, 11. August, 16.45 Uhr: Vorverkauf für umstrittenes Großkonzert begonnen - Kritik von Laschet
Für das umstrittene Düsseldorfer Großkonzert mit 13.000 Zuschauern hat trotz heftiger Kritik der Vorverkauf begonnen. Der entsprechende Ticket-Shop für das Event mit Rocker Bryan Adams und Sängerin Sarah Connor wurde am Dienstagvormittag freigeschaltet. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nannte das Konzert im Düsseldorfer Fußballstadion "kein gutes Signal". Das Kabinett beriet am Dienstag über die rechtliche Lage, eine Entscheidung über eine eventuelle Absage gab es aber zunächst nicht.
Laschet warf dem Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) Profilierungsversuche vor. Es sei klar, dass bei einem solchen Großereignis "ganz Deutschland und viele in Europa auf diese Stadt gucken. Vielleicht war das auch die Absicht, dass man so auf diese Stadt gucken sollte." Geisel entgegnete in der "Rheinischen Post", man habe sich lediglich an Recht und Gesetz gehalten. Die Corona-Vorgaben würden durch den Veranstalter sogar übererfüllt.
Die Stadt Düsseldorf hatte das Hygienekonzept abgesegnet. Das Landesgesundheitsministerium ließ es sich allerdings nachträglich zur Prüfung schicken. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte bereits am Freitag heftige Kritik geübt und rechtliche Zweifel angemeldet. Das Konzert soll am 4. September stattfinden.
Veranstalter Marek Lieberberg will für seine Pläne kämpfen. Man habe sich an die zuständige Behörde gewandt. Und die zuständige Behörde für ein Konzert in Düsseldorf sei "in der Zeit dieser Republik" noch nie die NRW-Landesregierung gewesen. "Wir müssen uns auf die Rechtsgültigkeit solcher Verfahren auch verlassen können. Und das tun wir. Und deshalb werden wir alles tun, damit es bei dieser Genehmigung auch bleibt", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Wir haben eine Zusage, wir glauben, dass die Zusage rechtlich bindend ist."
Aus Sicht von Lieberberg wird das Konzert in politische Probleme hineingezogen, mit denen es gar nichts zu tun hat. Das sei zum einen der Kommunalwahlkampf - am 13. September finden in NRW Wahlen statt, bei denen der Düsseldorfer Sozialdemokrat Geisel erneut als Stadtoberhaupt antritt. Zum anderen sei es der "Ferndiskurs" zwischen Laschet und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Söder hatte dem Konzert eine "katastrophale Signalwirkung" im Corona-Kampf bescheinigt.
Lieberberg sagte, er habe Laschet geschrieben und bemühe sich nun seit zwei Tagen, den Regierungschef zu erreichen. Er könne verstehen, dass Laschet sehr beschäftigt sei. "Aber wenn man Zeit hat, sich öffentlich zu äußern zu Veranstaltungen, deren Regularien man offenbar nicht kennt, dann denke ich, müsste man auch Zeit haben, hier zu reagieren, um auch dieses Gespräch zu führen."
An seinen Plänen hält Lieberberg fest. Auf die Frage, was er im Falle einer Absage tun werde, antwortete er, man werde sich in diesem Fall mit geeigneten Mitteln "dagegen äußern". Das Hygienekonzept sei sehr gut.

Update, 11. August, 16.40 Uhr: Keine Corona-Testergebnisse bei ärztlichem Bereitschaftsdienst
Beim ärztlichen Bereitschaftsdienst erhalten Reiserückkehrer keine Auskunft über Ergebnisse ihrer Corona-Tests. Seit Beginn der Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten am Samstag hätten sich unter der Rufnummer täglich bis zu 200 Anrufer danach erkundigt, sagte ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) mit Sitz in München am Dienstag. "Das blockiert Kapazitäten und ist ärgerlich für die Anrufer, weil wir ihnen nicht weiterhelfen können."
Denn die Rolle der KVB an den Testzentren an Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnraststätten beschränkt sich auf die Vermittlung von Ärzten für Abstriche und zur Beratung. Nur wenn der ärztliche Bereitschaftsdienst bei einem Hausbesuch selbst einen Abstrich nimmt, informiert die KVB Patienten mit Ergebnissen.
Auch beim Bayerischen Roten Kreuz (BRK) hatten sich zuletzt bis zu 150 Reiserückkehrer pro Tag telefonisch nach Ergebnissen aus den Corona-Testzentren erkundigt. Die ehrenamtlichen Helfer waren dort aber nur für die Abstriche, nicht für deren Auswertung zuständig.
Ministerpräsident Markus Söder und Gesundheitsministerin Melanie Huml (beide CSU) hatten am Montag nach einer Kabinettssitzung in Nürnberg eingeräumt, dass es bei der Übermittlung der Ergebnisse zu Verzögerungen komme. Bis Ende der Woche soll nun ein privater Dienstleister den Betrieb der Testzentren stufenweise übernehmen.

Update, 11. August, 16.25 Uhr: Start der Phase III für Chinas Sinovac-Impfstoff in Indonesien
Ein in China entwickelter Impfstoff gegen das Coronavirus ist nach Brasilien nun auch in Indonesien in die dritte und damit entscheidende Testphase für eine mögliche Zulassung gegangen. Staatspräsident Joko Widodo sagte am Dienstag zum Start, falls der Impfstoff des chinesischen Pharmakonzerns Sinovac Biotech die sechsmonatige Testphase erfolgreich bestehe, solle er von Januar 2021 an vom indonesischen Staatsunternehmen Bio Farma produziert und sofort landesweit verteilt werden. Details zur Kooperation zwischen der chinesischen Firma und dem indonesischen Unternehmen wurden nicht bekannt.
Auch in dem besonders hart von der Corona-Pandemie getroffenen Brasilien lässt Sinovac Biotech seit dem 20. Juli sein Präparat in einer Phase-III-Studie erproben. In dieser Phase, die auf die Zulassung eines Wirkstoffs abzielt, wird die Wirksamkeit an einer großen Gruppe von Menschen ermittelt. In Indonesien wird das Präparat nun an 1620 Probanden getestet.
Indonesien kämpft seit dem Neustart der Wirtschaft im Juni gegen die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen kann. Die Zahl der bisher bestätigten Infektionen stieg auf mehr als 128.700, nachdem in der Nacht zum Dienstag fast 1700 neue Fälle dazugekommen waren, wie das Gesundheitsministerium meldete.
Bisher starben in dem Inselstaat mit seinen mehr als 267 Millionen Einwohnern nach offiziellen Daten 5824 Menschen. Bio Farma habe derzeit Kapazitäten, jährlich 100 Millionen Dosen des Impfstoffes herzustellen, sagte Widodo. Geplant sei aber, diese auf jährlich 250 Millionen Dosen auszubauen.

Update, 11. August, 16.10 Uhr: Polizist nach kritischer Rede bei Corona-Demo vom Dienst entbunden
Ein Polizist aus Hannover ist nach seiner Rede bei einer Demonstration gegen die staatlichen Corona-Schutzmaßnahmen in Dortmund vorerst vom Dienst entbunden worden. Das teilte die Pressestelle der Polizeidirektion Hannover am Dienstag mit. Der Mann hatte sich bei der Kundgebung "Querdenken" am vergangenen Sonntag in Dortmund mit seinem vollen Namen als Kriminalhauptkommissar vorgestellt und die aktuellen Corona-Regeln hinterfragt.
Dabei forderte er seine Kollegen auf, sich in der aktuellen Corona-Situation mehr ihrem Gewissen als dem Gehorsam verpflichtet zu fühlen. Der Polizist zog dabei auch Parallelen zur Nazizeit, wie in einem auf Youtube veröffentlichen Mitschnitt der Rede zu hören ist. "Im dunkelsten Kapitel unserer deutschen Geschichte haben Regierende ihre Sicherheitskräfte schon einmal bedingungslosem Gehorsam unterworfen und sie für die abscheulichsten Verbrechen missbraucht, die anderen Menschen je angetan wurden."
Mehr dazu >> hier.
Update, 11. August, 16.05 Uhr: Corona-Tests für Pflegeheimbewohner und Pfleger ausgeweitet
In Berlin können sich jetzt Pflegeheimbewohner auch ohne Symptome kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Dies gelte auch für Menschen, die aus einem Krankenhaus in eine Pflegeeinrichtung entlassen werden, teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit am Dienstag in Berlin mit.
Mit der Ausweitung der Tests sollen Menschen mit erhöhtem Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs frühzeitig identifiziert werden. Außerdem soll eine mögliche Ausbreitung der Krankheit verhindert werden.
In einer berlinweit angelegten Stichprobe können demnach außerdem im August 2020 einmalig alle Mitarbeiter von jeweils 24 stationären Pflegeeinrichtungen und 24 ambulanten Pflegediensten auf eine Coronavirus-Infektion getestet werden, auch wenn sie keine Symptome zeigen.

Update, 11. August, 16 Uhr: Palmer lässt sich als Testperson bei Covid-19-Studie impfen
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer hat sich als Versuchsperson gegen Covid-19 impfen lassen. Er habe als Testperson bei der Studie zum Corona-Impfstoff der Tübinger Firma Curevac mitgemacht, teilte der 48-jährige Grünen-Politiker am Dienstag auf seiner Facebook-Seite mit. "In meiner Altersgruppe hat es an Probanden gefehlt, die den Gesundheitscheck überstanden. Ich habe mich gerne dafür zur Verfügung gestellt."
Wie sich Palmer fühlt und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass er ein Placebo erhielt, lest Ihr >> hier.
Update, 11. August, 15.55 Uhr: Costa und MSC bieten wieder erste Kreuzfahrten an
Costa will ab September wieder erste Kreuzfahrten im Mittelmeer anbieten. Das gab die Reederei bekannt. Zuvor hatte bereits MSC angekündigt, ab Mitte August wieder unterwegs zu sein.
Die "Costa Deliziosa" soll vom 6. September an einwöchige Seereisen ab Triest zu Häfen in Italien und Griechenland unternehmen. Ab 19. September soll dann die "Costa Diadema" regelmäßig von Genua aus ins westliche Mittelmeer aufbrechen, angelaufen werden italienische Häfen und Malta. Die übrigen Schiffe der Flotte sollen nach jetzigen Plänen erst wieder ab Anfang Oktober fahren.
Bei MSC Cruises soll die "MSC Grandiosa" ab 16. August im westlichen Mittelmeer fahren, hauptsächlich rund um Italien. Ins östliche Mittelmeer bricht ab 29. August die "MSC Magnifica" auf, hier stehen wie bei Costa unter anderem griechische Häfen im Programm.
Auch Aida Cruises, Costas Schwester-Reederei, hatte angekündigt, nach verschobenen Neustart am 6. September in See zu stechen. Tui Cruises ist bereits unterwegs, zunächst werden Kurztrips ohne Landgänge angeboten. An Bord aller Kreuzfahrtschiffe gelten wegen der Corona-Pandemie strenge Hygieneregeln.

Update, 11. August, 15.50 Uhr: Früherer FDA-Chef in den USA stellt russischen Impfstoff in Frage
Renommierte Mediziner in den USA haben vor einem am Dienstag in Russland zugelassenen Corona-Impfstoff gewarnt. "Aktuell würde ich ihn nicht nehmen, ganz sicher nicht außerhalb einer klinischen Versuchsreihe", sagte Scott Gottlieb, der frühere Chef der Behörde für Lebensmittel und Arzneimittel-Sicherheit (FDA), am Dienstag im US-Fernsehen.
Anscheinend sei das Medikament in Russland bisher nur an einigen Hundert Patienten getestet worden, so Gottlieb. "Sie sind uns sicher nicht voraus und wir würden zum jetzigen Zeitpunkt keinen Impfstoff zur breiten Verteilung freigeben." Gottlieb ist ein konservativer TV-Kommentator und hatte die FDA von 2017 bis 2019 geleitet.
"Niemand weiß, ob es sicher ist oder ob es funktioniert. Sie bringen die Mitarbeiter im Gesundheitswesen und ihre Bevölkerung in Gefahr", schrieb Florian Krammer, ein Virologe am New Yorker Krankenhaus Mount Sinai, bei Twitter.
Russland hatte am Dienstag als erstes Land der Welt einen Impfstoff gegen das Coronavirus für die breite Anwendung in der Bevölkerung zugelassen. Wichtige Tests stehen noch aus, weder die Wirksamkeit noch die Nebenwirkungen lassen sich derzeit fundiert beurteilen.
Update, 11. August, 15.45 Uhr: Israel prüft mögliche Nutzung von russischem Impfstoff
Israel hat grundsätzlich Interesse an dem in Russland zugelassenen Impfstoff gegen das Coronavirus bekundet. Der israelische Gesundheitsminister Juli Edelstein sagte am Dienstag, es gebe bereits Beratungen über den neuen Impfstoff. "Wenn wir zu der Überzeugung gelangen, dass es sich um ein ernsthaftes Produkt handelt, werden wir auch versuchen, Verhandlungen aufzunehmen", sagte Edelstein nach einem Bericht der Nachrichtenseite "ynet".
"Ich will aber niemandem Illusionen machen", betonte Edelstein, der aus der Ukraine stammt. "Der Impfstoff wird nicht morgen kommen." Man habe bisher mit zwei Unternehmen Vereinbarungen über den möglichen Kauf künftiger Impfstoffe unterzeichnet. "Es gibt noch keinen Impfstoff, der alle notwendigen Genehmigungen erhalten hat", sagte Edelstein. Auch Israel arbeitet an der Entwicklung eines Impfstoffes. Klinische Studien sind allerdings erst im Oktober geplant.
Kremlchef Wladimir Putin hatte am Dienstag mitgeteilt, ein russischer Impfstoff gegen das Coronavirus sei effektiv und bilde eine beständige Immunität. Den Wirkstoff haben aber erst wenige Menschen im Rahmen einer Studie erhalten. Eine Zulassung vor dem Vorliegen der Ergebnisse großer klinischer Studien widerspricht dem international üblichen Vorgehen.

Update, 11. August, 15.35 Uhr: Ärztepräsident: Russischer Impfstoff "hochriskantes Experiment"
Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat die Zulassung eines Corona-Impfstoffes in Russland scharf kritisiert. "Die Zulassung eines Impfstoffs ohne die entscheidende dritte Testreihe halte ich für ein hochriskantes Experiment am Menschen", sagte Reinhardt der "Rheinischen Post" (Mittwoch-Ausgabe).
Es dränge sich der Eindruck auf, dass es sich um eine populistische Maßnahme eines autoritär regierten Staates handele, der der Weltgemeinschaft seine wissenschaftliche Leistungsfähigkeit demonstrieren möchte, so Hartmann. "Es ist unverantwortlich, ganze Bevölkerungsgruppen bereits in diesem Stadium der Entwicklung zu impfen."
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Dienstag die weltweit erste staatliche Zulassung eines Impfstoffs zur breiten Verwendung gegen das Corona-Virus bekanntgegeben. Die Zulassung erfolgte vor dem Vorliegen der Ergebnisse großer klinischer Studien - ein Vorgehen, das dem international üblichen Ablauf widerspricht. Erst wenige Menschen haben den Impfstoff im Rahmen einer Studie erhalten.

Update, 11. August, 15.25 Uhr: Brandenburg erweitert Maskenpflicht auf Schulen
Die Maskenpflicht für Nahverkehr und Einzelhandel gilt in Brandenburg nun auch in Schulen und Horten. Das Kabinett habe beschlossen, den Mund-Nasen-Schutz für Schulen und Horte in der Corona-Verordnung festzuschreiben, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher am Dienstag. Die Maskenpflicht gilt nicht für Klassenräume und Pausenhöfe. Die Landesregierung hatte die Maskenpflicht bereits angekündigt, seit dem Schulstart am Montag galt sie zunächst freiwillig.
Für öffentliche Busse und Bahnen sowie beim Einkaufen wurde die Pflicht zur Bedeckung um mindestens rund drei Wochen verlängert. Auch der Mindestabstand von 1,5 Metern und die Hygieneregeln werden beibehalten. Die aktualisierte Corona-Verordnung gilt zunächst bis zum 4. September.
Das Verbot von Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern bleibt vorerst bis zum 31. Oktober bestehen, doch für Autokinos gibt es nun in Einzelfällen Ausnahmen - etwa für Konzerte. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) hatte das Verbot von Großveranstaltungen mit mehr als 1000 Besuchern für Autokinos im Juli vorläufig außer Vollzug gesetzt und auf Besonderheiten wie den Aufenthalt im Auto verwiesen. Damit konnte im Juli ein Konzert mit Popsängerin Nena und anderen im Autokino in Schönefeld stattfinden.
Für die berufliche Aus- und Weiterbildung lockert die Landesregierung die Abstandsregel, dafür muss aber eine Maske getragen werden. Bisher galt auch dort die Pflicht zum Mindestabstand von 1,5 Metern. Das Verbot von Kontaktsport wie etwa Ringen in Hallen bleibt dagegen vorerst bestehen.

Update, 11. August, 15.20 Uhr: Berlin lockert Abstandsregeln im Kino
Kinobesucher müssen in Berlin weniger Abstand halten. Bisher sind 1,50 Meter vorgeschrieben, künftig soll jeder zweite Platz besetzt werden dürfen. Darauf verständigte sich der Senat, wie Kultursenator Klaus Lederer (Linke) am Dienstag mitteilte. Voraussetzung seien eine gute Belüftung und das Einhalten der Maskenpflicht. Für Theater und Konzerthäuser soll die Regelung zunächst nicht gelten.
Kinobetreiber hatten gefordert, die Abstandsregeln zu ändern, um mehr Tickets verkaufen zu können. Die Neuregelung in Berlin sehe Auflagen vor, die sich in vielen europäischen Ländern bewährt hätten, hatte der Verband AG Kino vergangene Woche erklärt.
Monatelang hatten die Kinos in Deutschland geschlossen, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen. Nun gelten in jedem Bundesland andere Vorgaben. Zudem sind viele Filmstarts verschoben. Das gilt etwa für die Neuverfilmung des Disney-Klassikers "Mulan". Der Start ist auf unbestimmte Zeit vertagt. In den USA soll der Film gleich bei einem Streamingdienst erscheinen.

Update, 11. August, 15.15 Uhr: AOK mit Finanzplus im ersten Halbjahr inmitten der Pandemie
Die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) mit ihren mehr als 26 Millionen Versicherten haben für das erste Halbjahr inmitten der Corona-Pandemie einen Überschuss verbucht. Bis Ende Juni stand ein Plus von 320 Millionen Euro, wie zuerst das Redaktionsnetzwerk Deutschland (Mittwoch) berichtete.
Im ersten Quartal 2020 hatte es demnach noch ein Defizit von 435 Millionen Euro gegeben. Hintergrund sind stark gesunkene Ausgaben für medizinische Leistungen - unter anderem wegen der weitgehenden Aussetzung planbarer Operationen in den Kliniken, um Intensivbetten für Corona-Patienten frei zu halten. Zudem gingen viele Patienten wegen der Pandemie seltener in Praxen.
Der Chef des AOK-Bundesverbands, Martin Litsch, erläuterte, die Kassen müssten zunächst weiter auf Sicht fahren. Das Finanzergebnis des zweiten Quartals sei bloß eine Momentaufnahme. So sei unklar, ob und wann es Nachholeffekte geben werde. "Gleichzeitig müssen wir aber mit etlichen Extraposten rechnen."
Die gesetzliche Krankenversicherung stemme über den Einsatz der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds die Finanzierung zusätzlicher Intensivbetten, einen Corona-Bonus für Pflegekräfte und ausgedehnte Corona-Tests für alle Bürger. Die Zusage zusätzlicher Bundesmittel von 3,5 Milliarden Euro für dieses Jahr sei daher wichtig gewesen. "Ob das aber ausreicht, müssen wir sehen. Dazu befinden wir uns mit dem Bundesgesundheitsminister im Dialog."
Insgesamt waren die gesetzlichen Kassen mit einem Milliarden-Defizit ins Jahr gestartet. Nach den ersten drei Monaten stand unterm Strich ein Minus von 1,3 Milliarden Euro. Dabei hatten die 105 Kassen Ende März 18,3 Milliarden Euro an Finanzreserven, nach 19,8 Milliarden Euro zum Jahreswechsel. Das entsprach im Schnitt 0,83 Monatsausgaben und damit vier mal mehr als vorgeschrieben. Belastbare Prognosen für die Finanzentwicklung 2020 sollen im Herbst möglich sein, wie auch Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) deutlich machte. Dann sollen die Daten bis Ende Juni vorliegen, also zur Hochphase der Corona-Krise.

Update, 11. August, 15.10 Uhr: Morddrohungen wegen Stellenanzeige der Diakonie
Die Diakonie hat wegen einer Stellenanzeige in Köln Hassmails und Morddrohungen erhalten. In der vergangenen Woche war die Stelle mit dem Titel "Pädagogische Fachkraft (m/w/d) in einer Inobhutnahme für Kinder und Jugendliche in Quarantäne" ausgeschrieben worden. Sie kursiert seit Tagen im Internet als vermeintlicher Beweis dafür, dass der Staat wegen der Corona-Pandemie Kinder ihren Eltern entziehen wolle.
Die Diakonie sah sich nun zu einer Stellungnahme veranlasst: Das Stellenangebot beziehe sich auf Minderjährige, bei denen sowohl eine akute Kindeswohlgefährdung als auch ein Infektionsverdacht vorliege. Die "Neue Westfälische" hatte zuerst berichtet.
Kinder und Jugendliche können vom Jugendamt auf Grundlage eines Gerichtsbeschlusses in Obhut genommen werden, wenn für sie eine akute Gefahr angenommen werden muss. Bei einem zusätzlichen Corona-Verdacht werden sie übergangsweise in Quarantäne versorgt, bevor sie etwa einen Platz in einer Wohngruppe erhalten.
"In unserem Angebot geht es nicht darum, Kinder und Jugendliche aus einem intakten Elternhaus zu nehmen", stellte die Diakonie klar.
Das NRW-Gesundheitsministerium hatte bereits in der vergangenen Woche betont, dass im Falle von Corona-Verdachtsfällen in Nordrhein-Westfalen kein Kindesentzug drohe. Die Diakonie ist der Wohlfahrtsverband der evangelischen Kirche. Er kümmert sich um soziale Zwecke und Menschen in Not.

Update, 11. August, 15.05 Uhr: EU-Kommission unterstützt Corona-Forschung mit 128 Millionen Euro
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie und ihre Folgen stellt die EU-Kommission mehr als 20 Forschungsprojekten aus Deutschland und anderen Staaten 128 Millionen Euro zur Verfügung. Durch die Arbeit sollen Patienten besser überwacht und versorgt, Erkenntnisse über gesellschaftliche Folgen der Krise gewonnen und Produktions- sowie Lieferketten medizinischer Ausstattung beschleunigt werden, wie die Brüsseler Behörde am Dienstag mitteilte. Auch sollen Erkenntnisse aus großen Patientengruppen in und außerhalb der EU besser vernetzt werden.
Das Geld für die 23 Projekte ist Teil einer Summe von 1,4 Milliarden Euro, die die EU-Kommission bereits vor mehreren Monaten zugesagt hatte. Die Finanzierung müsse zwar noch endgültig von der EU-Kommission abgesegnet werden, die Wissenschaftler könnten ihre Arbeit jedoch bereits aufnehmen, teilte die Behörde mit. Dank der Soforthilfe könnten "Forscher schnell Lösungen mit und für Patienten, Pflegekräfte, Krankenhäuser, lokale Gemeinschaften und Unternehmen entwickeln", sagte EU-Forschungskommissarin Marija Gabriel.
Aus Deutschland koordinieren die Max-Planck-Gesellschaft sowie die Frankfurter Goethe-Universität die Arbeit an jeweils einem Forschungsprojekt. Die Max-Planck-Gesellschaft geht zusammen mit gut einem Dutzend Partnern den unbeabsichtigten Folgen der Corona-Einschränkungen - gesundheitlich, wirtschaftlich und sozial- nach. An der Frankfurter Hochschule wird an einem Produkt gearbeitet, das unter anderem die medizinische Überwachung von Covid-19-Patienten vereinfachen soll.

Update, 11. August, 15 Uhr: Corona-Verordnung: Ordnungsämter in Berlin sollen mehr kontrollieren
Berlins Ordnungsämter sollen die Einhaltung der Corona-Verordnung noch stärker kontrollieren als bisher. "Wir sind uns alle einig, das Entscheidende bleibt, mit den vorhandenen Regelungen um Verständnis zu werben und mit Kontrollen die Umsetzung zu überprüfen", sagte Kultursenator Klaus Lederer (Linke) nach der Senatssitzung am Dienstag.
Regelverletzungen müssten Konsequenzen haben. "Und wir werden auch stärker mit den bezirklichen Ordnungsämtern in Kontakt treten, mit dem Ziel, die Durchsetzung der Verordnung etwas weniger locker zu handhaben, als es in der Vergangenheit der Fall war."
Es müsse Schwerpunktkontrollen geben und bei Nichteinhaltung der Regeln gegebenenfalls auch "drastische Konsequenzen".
Auf Vorschlag von Innensenator Andreas Geisel (CDU) sei besprochen worden, 240 Mitarbeiter in den Ordnungsämtern der Bezirke zusätzlich bereitzustellen. "Das ist eine erhebliche Verstärkung der Möglichkeiten, um Verordnungsverstöße zu kontrollieren und gegebenenfalls auch zu ahnden", sagte Lederer, "auch mit Bußgeldern oder wenn es nicht anders geht, auch mit der Schließung von Einrichtungen."

Update, 11. August, 14.55 Uhr: Virologe zu Corona-Impfstoff: Daten für Beurteilung fehlen
Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hat sich angesichts der Zulassung eines ersten Impfstoffes gegen das Corona-Virus in Russland skeptisch gezeigt. "Ich sehe die Zulassung sehr, sehr zurückhaltend. Es gibt bislang keine publizierten Daten zu dem Impfstoff - das ist schon mal eine ganz große Schwierigkeit", sagte Schmidt-Chanasit am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Bislang habe noch kein Wissenschaftler den Impfstoff unabhängig beurteilen können.
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am Dienstag die weltweit erste staatliche Zulassung eines Impfstoffs zur breiten Verwendung gegen das Corona-Virus bekanntgegeben. Die Zulassung erfolgte vor dem Vorliegen der Ergebnisse großer klinischer Studien - ein Vorgehen, dass dem international üblichen Ablauf widerspricht. Erst wenige Menschen haben den Impfstoff im Rahmen einer Studie erhalten.
Weltweit geltende Standards für Studien und Testungen von Impfstoffen nach Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) müssten unbedingt eingehalten werden, mahnte Schmidt-Chansit. Etwa werden in der sogenannten Phase III größere Tests zur Wirkung am Menschen mit mehreren Tausend Probanden gemacht. "Es ist ganz wichtig, dass man auf jeden Fall einen sicheren Impfstoff einsetzt und auch weiß, wo möglicherweise Nebenwirkungen liegen", sagte der Virologe vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin.
Sollte sich ein Impfstoff als weniger effektiv herausstellen, bestehe die Gefahr, dass es zu "gegenteiligen Effekten" komme - etwa einer Impfmüdigkeit in der Bevölkerung. Dies sei zuletzt etwa bei einem Impfstoff gegen das Dengue-Fieber auf den Philippinen der Fall gewesen. "Die Bevölkerung hatte da zu Recht kein Vertrauen mehr in den Impfstoff und sich wie Versuchskaninchen gefühlt", sagte Schmidt-Chanasit. Durch den Vertrauensverlust seien dann Impfungen insgesamt zurückgegangen - etwa gegen Polio oder Masern.

Update, 11. August, 14.50 Uhr: Verband: Krankenhäuser für steigende Corona-Infektionszahlen gerüstet
Die Krankenhäuser in Brandenburg sind aus Verbandssicht auf einen stärkeren Anstieg von Corona-Virusinfektionen im Land gut vorbereitet. "Es wird nicht mehr die Situation vom März eintreten", sagte Michael Jacob, Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.
Zu Beginn der Corona-Pandemie hatte es in den Kliniken vor allem an Schutzausrüstung gefehlt und auch weniger Intensivbetten für Corona-Erkrankte gegeben. Diese seien mittlerweile von rund 500 auf 1000 Betten im Land verdoppelt worden, so Jacob. Auch Schutzausrüstungen hätten die Krankenhäuser ausreichend beschafft und Vorräte angelegt.
Bei Engpässen seien Lieferwege nun besser geregelt. Zudem liefen Verhandlungen mit dem Großhandel. "Das Thema Corona ist noch lange nicht vorbei, die Krankenhäuser stehen weiter vor großen Herausforderungen."
Von einem Normalbetrieb in den Krankenhäusern kann laut Jacob weiter keine Rede sein. Nach den ausgearbeiteten Hygienekonzepten werde wegen der Abstandsregeln beispielsweise ein Drei-Bett-Zimmer nach wie vor mit zwei Patienten belegt. Eine Auslastung wie vor der Corona-Pandemie gebe es weitestgehend noch nicht. Jacob schätzt sie auf derzeit 65 bis 70 Prozent. Normalerweise seien es bis zu 85 Prozent. "Wir sind noch weit weg von der Normalität." Während des Corona-Lockdowns seien die Einrichtungen bis zu 45 Prozent ausgelastet gewesen.
Jacob appellierte noch einmal an Menschen, die wegen der Pandemie Sorge hätten, sich wegen anderer Erkrankungen im Krankenhaus behandeln zu lassen. Die Infektionszahlen seien derzeit niedrig im Land und die Krankenhäuser mit ihren Hygienekonzepten gut ausgestattet. "Keiner sollte eine Erkrankung auf die lange Bank schieben", warnte Jacob.
Noch gebe es keine verlässlichen Zahlen, aber er habe den Eindruck, dass nicht wenige Erkrankte aus Sorge, sich mit dem Corona-Virus anzustecken, nicht ins Krankenhaus gingen.

Update, 11. August, 14.45 Uhr: Umfrage: Ein Großteil des Gastgewerbes in NRW kämpft ums Überleben
Fast zwei Drittel der Gastronomen und Hoteliers in Nordrhein-Westfalen kämpfen nach einer aktuellen Umfrage des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga ums Überleben. Die Corona-Krise führte der am Dienstag in Düsseldorf veröffentlichten Umfrage zufolge im Gastgewerbe des bevölkerungsreichsten Bundeslandes seit dem 1. März zu Umsatzeinbußen von durchschnittlich 62 Prozent.
Auch im Juli hätten die Umsätze der Branche trotz der Lockerungen noch um fast 50 Prozent unter dem Vorjahresniveau gelegen, berichtete die Dehoga. "Das Bedrohungsszenario für unsere Betriebe ist real: Der Geschäftsreiseverkehr kommt nicht in die Gänge, Großveranstaltungen wie Messen, Sportveranstaltungen oder Konzerte finden weiterhin nicht oder nur sehr eingeschränkt statt, Clubs und Diskotheken bleiben geschlossen", klagte der Präsident der Dehoga NRW, Bernd Niemeier.
Außerdem führe die Pandemie zu vermindertem Platzangebot und erhöhten Kosten. Viele Gäste seien immer noch verunsichert.
Auch für die nächsten Monate sind Gastronomen und Hoteliers in NRW pessimistisch. Sie erwarten in diesem Jahr einen Umsatzrückgang von 54 Prozent. "Solange der Geschäftsreiseverkehr, der für uns als starkem Wirtschaftsstandort elementar ist, nicht anspringt, bleibt die Situation sehr angespannt", sagte Niemeier. Die Buchungsrückgänge für August bis Oktober lägen wegen der ausfallenden Messen jenseits der 50 Prozent, was Hotellerie, Gastronomie und Caterer gleichermaßen hart treffe.
Mit Sorge schaut die Gastronomie auch auf den kommenden Herbst und Winter. Viele Gäste hätten in den vergangenen Wochen gerne Angebote mit Außengastronomie genutzt. "Wir hoffen, dass die Skepsis gegenüber innengastronomischen Angeboten abnimmt, wenn das Wetter schlechter wird", sagte Niemeier. Ebenfalls schwer einzuschätzen bleibe das Weihnachtsgeschäft oder die Auswirkungen des Virus auf die fünfte Jahreszeit.

Update, 11. August, 14.40 Uhr: Konzertveranstalter Lieberberg will mit Laschet über Konzert reden
Konzertveranstalter Marek Lieberberg sucht in der Diskussion um sein in Düsseldorf geplantes Großkonzert das Gespräch mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU). Die Reaktion aus der Staatskanzlei stellt ihn bislang aber nicht zufrieden. Er habe Laschet geschrieben und bemühe sich nun seit zwei Tagen, den Regierungschef zu erreichen, erklärte Lieberberg am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.
Er könne verstehen, dass Laschet sehr beschäftigt sei. "Aber wenn man Zeit hat, sich öffentlich zu äußern zu Veranstaltungen, deren Regularien man offenbar nicht kennt, dann denke ich, müsste man auch Zeit haben, hier zu reagieren, um auch dieses Gespräch zu führen."
Laschet hatte sich zuvor zu dem von Lieberberg geplanten Konzert mit 13.000 Zuschauern in Düsseldorf geäußert und gesagt, er halte das Event "für kein gutes Signal". Eine Entscheidung der Landesregierung über ein eventuelles Verbot der Veranstaltung steht noch aus. Die Stadt Düsseldorf hat das Konzept abgesegnet.
Lieberberg sieht sich in jedem Fall im Recht. Auf die Frage, was er im Falle einer Absage tun werde, antwortete er, man werde sich in diesem Fall mit geeigneten Mitteln "dagegen äußern". "Wir sind überzeugt, dass wir 100 Prozent im Recht sind."

Update, 11. August, 14.35 Uhr: Berliner Senat plant kein Alkoholverbot
Der Berliner Senat plant kein Alkoholverbot in der Hauptstadt, auch nicht für bestimmte Straßenzüge. Darüber denke der Senat "nicht wirklich" nach, sagte Kultursenator Klaus Lederer (Linke) am Dienstag nach dessen Sitzung.
Es gebe bereits Regeln, diese müssten durchgesetzt und eingehalten werden. "Da wo die Leute sich nicht an die Regeln halten, muss es eben auch Konsequenzen haben." Der Senat werde weiter diskutieren, ob alle Regeln adäquat seien. Es könne sinnvoll sein, bei steigenden Infektionszahlen Regeln auch zu verschärfen.
Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci hatte ein mögliches Alkoholverbot in Berlin am Montag ins Gespräch gebracht. Dabei gehe es nicht um ein allgemeines Alkoholverbot, erklärte die SPD-Politikerin am Dienstag im RBB-Inforadio. "Das wäre ja auch Quatsch." Wenn jemand gepflegt am Tisch sitze, die Abstandsregeln einhalte und Wein trinke, könne man nichts dagegen haben. Problematisch seien trotz der frischen Luft hingegen Straßenzüge, wo sich Menschenmassen aufhielten und beim Trinken Partyatmosphäre entstehe.

Update, 11. August, 14.34 Uhr: Nach positivem Corona-Test in Magdeburg: Club ordnet Testreihe an
Nach Bekanntwerden eines positiven Corona-Tests beim Trainingsauftakt des Fußball-Drittligisten 1. FC Magdeburg hat der Club am Dienstag ein Maßnahmenpaket festgelegt. Das derzeit in Quarantäne befindliche Team sowie der Trainerstab werden am Mittwoch am Universitätsklinikum der Landeshauptstadt erneut einem Test unterzogen, wie der Club via Twitter mitteilte.
Dieser ist Auftakt einer bis zu vier Untersuchungen zählenden Serie, die am Freitag fortgesetzt wird. Danach wird auf Grundlage der Ergebnisse entschieden, wie weiter trainiert werden kann. Bis dahin bleibt die auf Empfehlung des Magdeburger Gesundheitsamtes vom Club angeordnete Quarantäne bestehen.
Bereits in der vergangenen Woche hatte der 1. FCM auf Eigeninitiative sein Personal testen lassen, wobei vier Spieler fehlten. Bei einem dieser Spieler wurde dann am Montag der positiv ausgefallene Test vorgenommen. Zur Risikominimierung hatte die Mannschaft bereits zu dem Zeitpunkt in Kleingruppen trainiert.
Unterdessen ist die Zahl der im Labor bestätigten Corona-Infektionen in Sachsen-Anhalt insgesamt moderat gestiegen. Wie das Sozialministerium mitteilte, gab es am Dienstagvormittag 2078 Fälle. Das waren acht mehr als am Vortag. Insgesamt 64 Sachsen-Anhalter sind den Angaben nach bislang gestorben, nachdem sie positiv auf das Virus getestet wurden. Schätzungen zufolge haben 1926 Menschen die Infektion überstanden.
Update, 11. August, 14.31 Uhr: Biontech peilt weiter Impfstoffzulassung im Oktober an
Das Mainzer Biopharma-Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer wollen bei einem Erfolg der aktuellen klinischen Studie zu ihrem möglichen Corona-Impfstoff weiterhin im Oktober den Antrag auf Marktzulassung stellen. Die Biontech-Mitarbeiter hätten es geschafft, die Studie "in Rekordzeit zu starten", sagte Biontech-Vorstandschef Ugur Sahin am Dienstag bei der Vorlage der Unternehmenszahlen für das zweite Quartal.
Ende Juli hatte eine weltweite Studie zu dem möglichen Impfstoff mit bis zu 30 000 Teilnehmern begonnen. Für die klinische Untersuchung der Phasen II/III - mit dem Ziel einer Überprüfung der Wirksamkeit, der Bestimmung der geeigneten Dosis und schließlich dem Nachweis der Wirksamkeit - war der Wirkstoff BNT162b2 als Hauptkandidat ausgewählt worden.
Laut Quartalsbilanz verfügt das auf Forschung spezialisierte Pharmaunternehmen über liquide Mittel von 573 Millionen Euro. Für die ersten sechs Monate dieses Jahres wurde ein Umsatz von 69,4 Millionen Euro verzeichnet nach 51,9 Millionen im Vorjahreszeitraum.
Die Kosten für Forschung und Entwicklung beliefen sich im gleichen Zeitraum auf 160,3 Millionen Euro verglichen mit 110,6 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Den Anstieg erklärte das Unternehmen vor allem mit der höheren Mitarbeiterzahl. Der Nettoverlust erhöhte sich auf 141,7 Millionen Euro verglichen mit 90,8 Millionen im ersten Halbjahr.
Falls der Wirkstoff zugelassen wird, haben Biontech und Pfizer bereits Liefervereinbarungen mit Großbritannien, den USA, Japan und Kanada über mehr als 250 Millionen Impfstoffdosen geschlossen. Zusätzlich gibt es eine Option über weitere 500 Millionen Dosen. Biontech ist seit Oktober 2019 an der der US-Tech-Börse Nasdaq notiert. Der Kurs legte seitdem erheblich zu.
Update, 11. August, 14.28 Uhr: Laborverband sieht Grenzen bei Corona-Testangebot
Für Reiserückkehrer aus Risikogebieten gilt eine Testpflicht, Bayern will die Testkapazitäten massiv steigern: Eine Ausweitung von Corona-Testangeboten in Deutschland stößt bei einem großen deutschen Laborverband auf Bedenken und Kritik.
Fachleute vom Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) sprachen sich am Dienstag in einer Videoschalte auch angesichts begrenzter Kapazitäten für gezieltes statt anlassloses Testen aus. Es komme nicht darauf an, jeden Politikerwunsch zu erfüllen, sagte der erste Vorsitzende Michael Müller. Am Ende drohen laut Verband Ressourcen an anderer Stelle zu fehlen: für die Versorgung Erkrankter, in Kliniken und Pflegeheimen sowie bei der Aufdeckung von Infektionsketten.
"Die immense Zunahme des Testgeschehens brachte die Labore mancherorts an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit, trotz der im internationalen Vergleich sehr hohen Testkapazitäten", erklärte der Verband.
Müller betonte, mit Tests würden die Corona-Regeln (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske) nicht überflüssig. Massenhaft anlasslose Tests könnten Menschen vielmehr in falscher Sicherheit wiegen. Warum Reisen ein Anlass für einen Test sein solle, solange zum Beispiel keine Symptome vorliegen, sei nicht erkennbar, sagte Müller.
Update, 11. August, 13.04 Uhr: Erster Corona-Fall unter Flüchtlingen in Lager im Nordosten Syriens
Im überfüllten Flüchtlingslager Al-Hol im Nordostens Syriens ist der erste Coronavirus-Fall eines Bewohners bestätigt worden. "Eine unserer schlimmsten Befürchtungen hat sich bewahrheitet", teilte die Hilfsorganisation Save the Children am Montagabend mit. Bereits in der vergangenen Woche hatte das UN-Nothilfebüro Ocha berichtet, drei Mitarbeiter des Gesundheitspersonals hätten sich in al-Hol mit Corona infiziert.
Nach Angaben von Save the Children leben in dem Lager rund 65.000 Menschen, unter ihnen 43.000 Minderjährige. Die Organisation befürchtet, dass es weitere Fälle geben wird. Die Folgen eines möglichen Covid-19-Ausbruchs wären ihrer Einschätzung zufolge verheerend.
"Dies wird in jeder Hinsicht eine Kinderkrise sein", sagte die Verantwortliche für Syrien, Sonia Khush. "Wir müssen schnell handeln, um sicherzustellen, dass wir den Ausbruch eindämmen und gleichzeitig die negativen Auswirkungen der Kontrollmaßnahmen auf die Kinder so gering wie möglich halten können."
Hilfsorganisationen beklagen schon seit langem menschenunwürdige Zustände in Al-Hol. Das Flüchtlingscamp birgt Save the Children zufolge zahlreiche Risiken für Kinder. Es gebe zu wenig Wasser und Nahrung, viele Kinder seien krank. Ein Covid-19-Ausbruch und damit einhergehende Isolationsmaßnahmen belaste die Kinder zusätzlich.
In einem Teil des Lagers werden auch Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) festgehalten. Der IS hatte im vergangenen Jahr seine letzte Hochburg in Syrien verloren. Die Region wird von den syrischen Kurden kontrolliert.
In dem Bürgerkriegsland sind bisher nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität 1255 Corona-Fälle aufgetreten. Save the Children berichtet von mehr als 100 Fällen im Nordosten des Landes. Dort war Ende April ein erster Fall gemeldet worden.

Update, 11. August, 12.51 Uhr: Russland lässt Impfstoff gegen Coronavirus zu
Als erstes Land der Welt lässt Russland einen Impfstoff gegen das Coronavirus für die breite Verwendung zu. Das gab Präsident Wladimir Putin am Dienstag im Staatsfernsehen bekannt.
Der Impfstoff wurde allerdings bisher nur an wenigen Menschen getestet, ihn in einem so frühen Stadium zuzulassen, widerspricht internationalen Kriterien.
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Update, 11. August, 11.30 Uhr: Studie zu Corona-Fehlinformationen im Netz - Viele Tote durch Gerüchte
Kamelurin, Bleichmittel und Methanol: Fehlinformationen durch Gerüchte und Verschwörungstheorien in Zusammenhang mit dem Coronavirus haben seit Beginn der Pandemie weltweit Hunderte Menschen das Leben gekostet.
Tausende Menschen mussten wegen der größtenteils in sozialen Netzwerken verbreiteten Falschinformationen im Krankenhaus behandelt werden, ergab eine im "American Journal of Tropical Medicine and Hygiene" veröffentlichte Studie. Die von einem Team internationaler Wissenschaftler unter anderem aus Australien, Thailand und Japan zusammengetragenen Daten stammen aus dem Zeitraum zwischen Dezember 2019 und April 2020.
So sei Menschen in Indien empfohlen worden, Kuhurin oder -dung zu verzehren, um sich gegen eine Ansteckung zu wappnen. In Saudi-Arabien wurde Kamelurin mit Limone als Wunderwaffe gegen Sars-CoV-2 beworben. Der Konsum von hochkonzentriertem Alkohol zur vermeintlichen Desinfizierung des Körpers kostete weltweit sogar 800 Menschen das Leben. Rund 5900 landeten nach dem Trinken von Methanol im Krankenhaus, 60 erblindeten.
Die Forscher untersuchten auch mögliche Folgen von Stigmatisierung. So habe sich ein Mann in Indien das Leben genommen, weil er glaubte, mit Corona infiziert zu sein - und die mögliche Erkrankung als Schande empfand. Auch sei es immer wieder zu verbaler und physischer Gewalt gegenüber Menschen asiatischer Herkunft und Mitarbeitern des Gesundheitssystems gekommen, weil beide Gruppen für die Ausbreitung des Virus verantwortlich gemacht wurden. Die Wissenschaftler hatten mehr als 2300 Berichte in 25 Sprachen aus 87 Ländern untersucht.
Neben der Pandemie gebe es demnach auch eine "Infodemie", so die Forscher. Sie forderten Regierungen und internationale Organisationen auf, Corona-Fehlinformationen im Internet besser zu überwachen, als falsch zu entlarven und "mit Social-Media-Unternehmen zusammenzuarbeiten, um korrekte Informationen zu verbreiten."
Update, 11. August, 11.01 Uhr: Kinomittelstand fürchtet wegen Corona um seine Existenz
Die mittelständischen Kinos in Deutschland bangen wegen Corona um ihre wirtschaftliche Zukunft. "Ohne staatliche Finanzhilfen kann ein großer Teil der deutschen Filmtheater die aktuelle Krise nicht überleben", teilten die Kinobetreiber am Dienstag mit.
Durch die Schließung der Kinos Mitte März und die nur zögerliche Wiedereröffnung seit Mitte Mai verzeichneten alle Kinobetreiber massive Umsatzeinbrüche und befänden sich in einer teils dramatischen Liquiditätssituation. "Zahlreiche mittelständische und familiengeführte Filmtheaterunternehmen sehen deshalb ihr Lebenswerk bedroht", hieß es weiter.
In einem offenen Brief an Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) fordern sie deshalb wirtschaftliche Hilfen sowie einen Kinogipfel. "Ohne die Unterstützung der Bundesregierung wird es in Deutschland bald keine Filme, keine Besucher und keine Kinos mehr geben", heißt es in dem Schreiben. Viele Arbeitsplätze seien bedroht. Zudem seien die Folgen für das kulturelle Leben und die Belebung der Innenstädte irreversibel.
Der Brief wurde von 68 Unternehmen unterzeichnet, die nach eigenen Angaben deutschlandweit für rund 1300 Leinwände stehen und damit einen Marktanteil von 40 Prozent repräsentieren. Ähnlich wie der Kinogesamtmarkt rechnet auch der deutsche Kinomittelstand bis Jahresende mit einem Besucherrückgang zwischen 50 und 60 Prozent.

Update, 11. August, 10.20 Uhr: CureVac plant Tests von Corona-Impfstoff in Brasilien
Auch das deutsche Biotech-Unternehmen CureVac hat vor, in Brasilien einen Corona-Impfstoff zu testen, an dem es forscht. Wie die Infektiologin Sue Ann Clemens, Mitglied des Komitees von CureVac, der Deutschen Presse-Agentur sagte, plant das Unternehmen mit Sitz in Tübingen, im September oder Oktober mit der Studie in dem südamerikanischen Land zu beginnen.
Bisher laufe es bei der ersten, kleineren Testreihe in Deutschland sehr gut, hatte Studienleiter Professor Peter Kremsner vom Institut für Tropenmedizin am Montag gesagt. Derzeit gebe es etwa 180 Probanden.
Brasilien ist zum Testlabor der Welt geworden. Auch Testreihen der Unternehmen AstraZeneca, Sinovac und Biontech/Pfizer laufen dort bereits. Neben den USA ist Brasilien derzeit einer der Brennpunkte der Corona-Pandemie. Mehr als drei Millionen Menschen haben sich nach offiziellen Angaben mit dem Coronavirus infiziert, die tatsächlichen Zahlen dürften noch weit höher liegen, auch weil in dem Land sehr wenig getestet wird.
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro steht wegen seines laxen Umgangs mit der Pandemie seit langem in der Kritik. Er bezeichnete die Lungenkrankheit Covid-19 als "leichte Grippe" und stemmte sich gegen Schutzmaßnahmen. Aber Brasilien verfügt auch über hervorragende Forschungsinstitutionen und war bei Gesundheitskrisen etwa durch HIV oder Zika ein Vorreiter unter den Schwellenländern.

Update, 11. August, 9.54 Uhr: Corona-Krise beflügelt Geschäft von Hellofresh
Der Kochboxenlieferant Hellofresh entwickelt sich zu einem der größten Gewinner der Corona-Krise. Nach einem Absatzrekord im zweiten Quartal hält es das Management um Vorstandschef und Mitgründer Dominik Richter jetzt für möglich, die Erlöse im laufenden Jahr fast zu verdoppeln.
Auch der operative Gewinn soll höher ausfallen. In einigen Absatzmärkten treibe die Verschärfung der Pandemie die Nachfrage an, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Das Geschäft im Ausland soll ausgebaut werden.
Das Unternehmen profitiert davon, dass viele Menschen infolge der Pandemie im Homeoffice arbeiten, ihre Kinder zu Hause betreuen und statt in der Kantine zu essen selbst jeden Tag etwas Warmes auf den Tisch zaubern müssen. Die Zahl der aktiven Kunden sprang im zweiten Quartal im Jahresvergleich von 2,41 Millionen auf 4,18 Millionen.
Zwischen April und Ende Juni sammelte Hellofresh rund 18,1 Millionen Bestellungen ein, mehr als doppelt so viele wie ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg um 123 Prozent auf 972 Millionen Euro.
Update, 11. August, 9.28 Uhr: Corona lässt auch Bruttolöhne sinken
Die Corona-Krise hat sich im zweiten Quartal auch auf die Bruttoverdienste der Beschäftigten in Deutschland ausgewirkt. Vor allem der verbreitete Einsatz von Kurzarbeit und die damit verbundenen geringeren Arbeitszeiten (-4,7 Prozent) drückten auf die Bruttoeinkommen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden berichtete. Die Einkommen sanken im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,2 Prozent.
Allerdings glich das Kurzarbeitergeld für die Betroffenen einen Großteil der Einkommensverluste netto wieder aus. Auf die Arbeitsstunde gerechnet waren die Bruttoverdienste im zweiten Quartal sogar 2,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor.
Besonders stark betroffen von den Einkommensrückgängen waren die Wirtschaftszweige Beherbergung (-18 Prozent), Herstellung von Kraftwagen (-17 Prozent) und Reisebüros (-15 Prozent). Hier gingen die Arbeitszeiten weit überdurchschnittlich zurück. Weitere betroffene Branchen sind laut Statistikamt die Luftfahrt, die Gastronomie und der Einzelhandel.

Update, 11. August, 8.19 Uhr: Corona trifft Singapurs Wirtschaft härter als bisher gedacht
Die Wirtschaft des asiatischen Stadtstaates Singapur ist von der Corona-Krise härter getroffen worden als bisher gedacht. Im zweiten Quartal sei die Wirtschaftsleistung um 13,2 Prozent im Jahresvergleich gesunken, teilte das Handelsministerium am Dienstag mit. In einer ersten Erhebung war für die Monate April bis Juni nur ein Rückgang des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 12,6 Prozent im Jahresvergleich gemeldet worden.
Auf das Jahr hochgerechnet sei die Wirtschaft des Stadtstaates und wichtigen Finanzzentrums im zweiten Quartal um 42,9 Prozent eingebrochen, hieß es weiter. Annualisierte Daten geben an, wie sich die Wirtschaft entwickeln würde, wenn das Tempo ein Jahr lang anhielte.
Nach dem Einbruch im zweiten Quartal ist nach Einschätzung der Regierung nicht mit einer schnellen Erholung zu rechnen. "Die Wirtschaftserholung wird noch einige Zeit dauern", sagte Chan Chun Sin, Minister für Handel und Industrie. Eine neue Infektionswelle in der Corona-Krise und eine damit verbundene weitere Störung der Wirtschaft in Singapur könnten nicht ausgeschlossen werden.

Update, 11. August, 8.07 Uhr: Zalando verdient in Corona-Krise deutlich mehr
Der Modehändler Zalando hat im zweiten Quartal deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Der Nettogewinn stieg von 45,5 Millionen auf 122,6 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Berlin mitteilte.
Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) wurde mit 211,9 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Zalando profitierte im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie von deutlich mehr Bestellungen der Kunden über das Internet. Der Umsatz stieg daher um 27,4 Prozent auf gut 2 Milliarden Euro. Die Prognose für 2020 bekräftigte das Unternehmen.
Update, 11. August, 7.36 Uhr: Pandemie von 1917 beendete laut Trump den Zweiten Weltkrieg
US-Präsident Donald Trump hat mit einer gleich mehrfach falschen Behauptung einen historischen Bezug zu Covid-19 hergestellt. Trump versprach sich vermutlich, als er am Montag bei einer Pressekonferenz sagte: "1917, so heißt es, war die große Pandemie sicherlich eine schreckliche Sache, bei der sie zwischen 50 und 100 Millionen Menschen verloren haben - sie beendete wahrscheinlich den Zweiten Weltkrieg, alle Soldaten waren krank."
Die Aussage Trumps ist nicht nur deswegen falsch, weil er sich auf den Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918 zu beziehen scheint, sondern auch, weil die Spanische Grippe erst im Jahr 1918 ausbrach.
Tatsächlich befiel die Seuche aber zahlreiche Soldaten auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkrieges. Der Zweite Weltkrieg folgte erst mehr als 20 Jahre später - die Pandemie war da schon lange vorbei. In den sozialen Netzwerken hagelte es jede Menge Spott.
Update, 11. August, 6.43 Uhr: 966 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 966 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit nähert sich die Zahl wieder der Marke von 1000 Neuinfektionen.
Der Wert hatte in der vergangenen Woche bereits am Donnerstag, Freitag und Samstag über der Schwelle von 1000 gelegen - erstmals seit Anfang Mai wieder. Am Sonntag- und Montagmorgen liegen die Meldezahlen oft niedriger, weil am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter Daten an das RKI übermitteln.
Der Höhepunkt bei den täglich gemeldeten Neuansteckungen hatte Anfang April bei mehr als 6000 gelegen. Die Zahl war nach den immer noch über 1000 liegenden Werten im Mai in der Tendenz gesunken, seit Ende Juli steigt sie wieder. Experten sind besorgt, dass es zu einem starken Anstieg der Fallzahlen kommen könnte, der die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung von Ansteckungsketten an Grenzen bringt.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte nach dem Anstieg der Corona-Neuinfektionen aber klargemacht, dass er derzeit keine kritische Schwelle überschritten sieht: "Im Moment sind wir in jedem Fall noch in einer Größenordnung, mit der das Gesundheitswesen und der öffentliche Gesundheitsdienst umgehen kann", hatte der CDU-Politiker gesagt. "Wenn wir uns jetzt stabilisieren auf einem bestimmten Niveau, dann können wir damit umgehen."

Update, 11. August, 5.50 Uhr: JU-Chef Kuban gegen Maskenpflicht im Unterricht
Der Chef der Jungen Union, Tilman Kuban, hat Forderungen nach einer Maskenpflicht während des Unterrichts in weiteren Bundesländern kritisiert. "Es ist schwer zu vermitteln, dass man im Restaurant ohne Maske sitzen darf, aber Schüler in der Schule sechs Stunden und länger Maske tragen sollen", sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Dienstag).
Derzeit ist Nordrhein-Westfalen, wo an diesem Mittwoch die Schule wieder beginnt, das einzige Bundesland mit einer solchen Regelung.
Angesichts der unterschiedlichen Vorgehensweisen in den Ländern forderte Kuban ein grundsätzliches Umdenken. Der Bund brauche klare Kompetenzen, um einen "groben Rahmen" vorgeben zu können. "Die Länder und Kommunen können diesen dann in Hotspot-Regionen anpassen."
Er kritisierte auch: "Wir haben elf Millionen Schüler weitestgehend ohne echte digitale Bildungsangebote nach Hause geschickt und erleben jetzt ein ziemliches Schulchaos. Als das Land der Dichter und Denker dürfen wir die Digitalisierung der Schulen nicht länger verschlafen."
Auch Jürgen Böhm, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Realschullehrer, sieht eine Maskenpflicht kritisch. "Aus meiner Sicht ist eine Maskenpflicht vor allem im Sprachunterricht problematisch", sagte er dem RND. "Die Qualität des Unterrichts wäre doch eingeschränkt und die Gefahr, missverstanden zu werden, groß." Zudem leide der soziale Austausch. Die Masken müssten Bestandteil der Hygienepläne sein, dürften im Unterricht aber nicht zur Regel werden.
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hatte sich dagegen für eine Maskenpflicht auch im Klassenzimmer ausgesprochen. In Nordrhein-Westfalen, wo für rund 2,5 Millionen Schüler das neue Schuljahr beginnt, ist genau das für Schüler ab der fünften Klasse geplant - vorerst bis Ende August.
Update, 11. August, 2.30 Uhr: US-Forscher - Schon mehr als 20 Millionen Corona-Infektionen weltweit
Die Zahl der weltweit bekannten Corona-Infektionen ist innerhalb von weniger als drei Wochen von 15 Millionen auf über 20 Millionen gestiegen. Das ging am Montag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Etwa die Hälfte der bestätigten Infektionen entfielen demnach auf nur drei Länder: die USA mit mehr als fünf Millionen Infektionen, Brasilien mit über drei Millionen und gut zwei Millionen in Indien.
Die Zahl der weltweit bestätigten Infektionen stand Ende Juni noch bei zehn Millionen und hat sich damit innerhalb von rund sechs Wochen verdoppelt. Neben den am meisten betroffenen Staaten breitete sich die Coronavirus-Pandemie auch in Russland, Südafrika, Mexiko und mehreren Ländern Südamerikas weiter rasch aus.Weltweit sind laut Johns Hopkins bislang mehr als 730.000 Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl der Opfer stieg zuletzt unter anderem infolge besserer Behandlungsmöglichkeiten deutlich langsamer an als die Zahl der Neuinfektionen. Der Erreger Sars-CoV-2 kann die Lungenerkrankung Covid-19 auslösen, die vor allem für ältere und immungeschwächte Menschen lebensgefährlich sein kann.
Das weltweit nach absoluten Zahlen am schlimmsten betroffene Land waren die USA. Dort gibt es neben den meisten bestätigten Infektionen mit mehr als 163.000 Opfern auch die meisten Todesfälle. An zweiter Stelle folgt Brasilien mit über 100.000 Toten.
Die Webseite der Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher meist einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert.
Laut WHO gab es bis Montag 19,7 Millionen bestätigte Infektionen und 728.000 Todesfälle. Die Pandemie hatte um den Jahreswechsel in der chinesischen Millionenmetropole Wuhan begonnen.

Update, 10. August, 22.20 Uhr: Dow zurück auf höchstem Stand seit Ende Februar
Der US-Leitindex Dow hat am Montag seinen höchsten Stand seit mehr als fünf Monaten erreicht. Kurz nach Handelsstart ließ der Wall-Street-Index sein Hoch von Anfang Juni hinter sich und kletterte in Richtung 28.000 Punkte.
Unterstützung kam von der Aussicht auf weitere Hilfen für die angeschlagene US-Wirtschaft. Zum Handelsschluss ging es für den Dow Jones Industrial dann um 1,30 Prozent auf 27 791,44 Punkte - höchstes Niveau seit dem 25. Februar, bevor die Corona-Panik die Börsen steil auf Talfahrt schickte.
Update, 10. August, 21.38 Uhr: Grüne fordern schnelle Klarheit über Corona-Regeln an Schulen
Die Grünen im Magdeburger Landtag haben schnelle Klarheit über die Corona-Regeln an den sachsen-anhaltischen Schulen nach den Sommerferien gefordert.
Er erwarte, dass diese bis Anfang nächster Woche für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Schulleitungen und Eltern herrsche, sagte der bildungspolitische Sprecher Wolfgang Aldag am Montag.
Bildungsminister Marco Tullner (51, CDU) und Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (58, SPD) seien aufgefordert, Szenarien vorzubereiten, um Schulschließungen zu vermeiden. Falls das doch nötig sei, müsse der Unterricht in den digitalen Raum verlagert werden können.
Es gehe darum, Server-Kapazitäten zu schaffen, Online-Lernangebote zu verbinden und auch für Lehrkräfte und Schüler mit besonderem Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken, individuelle Lösungen zu erarbeiten, führte der Grünen-Politiker weiter aus.

Update, 10. August, 21. 20 Uhr: Alkohol-Verkaufseinschränkungen auch kommendes Wochenende
Das nächtliche Außer-Haus-Verkaufsverbot von Alkohol in Hamburgs beliebtesten Ausgehvierteln bleibt auch am kommenden Wochenende bestehen.
Die Bezirksämter Altona, Hamburg-Mitte und Eimsbüttel werden entsprechende Allgemeinverfügungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie verlängern, wie die Bezirke und die für die Bezirke zuständige Wissenschaftsbehörde am Montag mitteilten.
Betroffen sind St. Pauli, das Schanzenviertel sowie Teile Ottensens und Eimsbüttels. Es wäre inzwischen das dritte Wochenende in Folge, an dem der Alkoholverkauf eingeschränkt ist.
Update, 10. August 21 Uhr: Testspiel gegen Europameister: Spanien im Oktober gegen Portugal
Zum ersten Mal seit zehn Jahren werden die Fußball-Nationalmannschaften Spaniens und Portugals am 7. Oktober ein Freundschaftsspiel bestreiten. Die Furia Roja werde in Lissabon gegen den Europameister antreten, teilte der spanische Verband RFEF am Montag mit.
Am 3. September trifft die Mannschaft von Nationaltrainer Luis Enrique (50) im ersten Länderspiel nach der Corona-Zwangspause in Stuttgart auf Deutschland.
Nach dem Freundschaftsspiel gegen die Mannschaft von Fernando Santos wird es für die Spanier drei Tage später schon ernst: Das Team empfängt in der Nations League am 10. Oktober die Auswahl der Schweiz. Am 13. Oktober treffen die Spanier in Kiew auf die Ukraine. Im November folgt ein weiteres Testspiel gegen die Niederlande.
Update, 10. August, 20.50 Uhr: Müller begrüßt Nominierung von Scholz zum SPD-Kanzlerkandidaten
Berlins regierender Bürgermeister Michael Müller (55, SPD) hat die Nominierung von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (62) zum SPD-Kanzlerkandidaten begrüßt.
"Olaf Scholz ist ein sehr erfahrener Politiker von der Bundes- und Landesebene", sagte Müller am Montag in der RBB-"Abendschau". Als Finanzpolitiker habe Scholz in der Corona-Krise "herausragendes" geleistet, um vielen Unternehmen und Menschen zu helfen.
"Und auch diese Besonnenheit, die ruhige Art ist genau das richtige, was wir jetzt brauchen", meinte Müller. "Nicht nur für den Wahlkampf, sondern vor allen Dingen für die Zeit danach, um unser Land auch zu führen." Vorstand und Präsidium der SPD hatten Scholz am Montag einstimmig als Kanzlerkandidaten nominiert.

Update, 10. August, 20.30 Uhr: Berliner Corona-Ampel springt auf Gelb: Mehr als 9700 Infektionen
Die Zahl der Corona-Infektionen in Berlin ist innerhalb eines Tages leicht gestiegen und die Ampel mit Blick auf die Ansteckungsdynamik auf Gelb gesprungen.
Zum Montag waren 9739 Menschen mit dem neuartigen Coronavirus infiziert und damit gut 40 mehr als am Vortag, wie die Gesundheitsverwaltung am Abend mitteilte.
Update, 10. August, 20.10 Uhr: Positiver Coronatest beim 1. FC Magdeburg
Beim Trainingsauftakt von Fußball-Drittligist 1. FC Magdeburg ist am Montag ein positiver Corona-Test aufgetreten. Das gab der Verein bekannt. Als Vorsichtsmaßnahme hat das zuständige Gesundheitsamt der Stadt für die gesamte Mannschaft, den Trainerstab und einige Mitarbeiter bis auf Weiteres eine häusliche Quarantäne angeordnet.
Die getestete Person zeige keine Symptome. Weitere Abstimmungen mit dem Gesundheitsamt sollen am Dienstag erfolgen.
Die ganze Nachricht könnt Ihr >>>hier nachlesen.

Update, 10. August, 19.57 Uhr: Ex-Siegerin Kusnezowa verzichtet auf US-Open-Teilnahme
Auch die frühere US-Open-Siegerin Swetlana Kusnezowa verzichtet wegen der Coronavirus-Pandemie auf eine Teilnahme am Grand-Slam-Turnier in New York. "Ich bin traurig, weil ich so sehr auf diese Turniere gewartet habe, aber die Pandemie hat alle Pläne geändert", schrieb die 35-jährige Russin am Montag auf Instagram.
2004 hatte sie das Turnier gewonnen, aktuell belegt sie Platz 32 der Weltrangliste.
Update, 10. August, 19.40 Uhr: Gesundheitsminister erteilen Absage
Die Gesundheitsminister der Länder haben sich geschlossen gegen eine Rückkehr von Fußball-Fans in die Bundesliga-Stadien zum gegenwärtigen Zeitpunkt ausgesprochen.
Sie seien "zu einer einhelligen Position gekommen, dass wir ausgehend von der jetzigen pandemischen Lage es nicht befürworten, die Stadien zu öffnen", sagte die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (53, SPD) am Montag als Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz.
Die ganze Nachricht findet Ihr >>> hier.

Update, 10. August, 19 Uhr: Gewusst wie: Priesterin reicht Brot in der Kirche mit Essstäbchen
Ein Priesterin der Kirche von England benutzt in der Corona-Krise lange Essstäbchen, um Gläubigen bei der heiligen Kommunion das Brot zu reichen. Viele ihrer Gemeindemitglieder hätten zuvor Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus gehabt, sagte die Geistliche Eileen Harrop am Montag im ostenglischen Winston.
"Da dachte ich: Warum kann ich nicht einfach lange Essstäbchen verwenden und richtiges Brot statt Oblaten und das dann in die Hände der Kommunikanten (Teilnehmer am Abendmahl) fallen lassen?", so Harrop. Auf die Idee kam sie schnell: Sie ist chinesischer Herkunft, lebte lange in Singapur und hat ein Faible für die asiatische Küche.
Auf das Trinken von Wein müssen die Gläubigen in der Anglikanischen Kirche von England aber verzichten. Die gemeinsame Nutzung eines Gefäßes ist wegen der Ansteckungsgefahr untersagt.

Update, 10. August, 18.50 Uhr: Finanz-Staatssekretär "verwundert" über Etat-Forderungen der Ressorts
Trotz Corona-Krise fordern die Bundesministerien nach einem Medienbericht mittelfristig erheblich mehr Geld für ihre Etats und überdies auch Tausende neue Stellen - was das Finanzministerium aber irritiert zurückweist.
"Annähernd 100 Milliarden Euro Mehrforderungen für die Jahre bis 2024 sowie rund 19.000 angemeldete Stellen lassen sich mit einer der Situation gerecht werdenden Finanzpolitik kaum in Einklang bringen", schreibt Haushalts-Staatssekretär Werner Gatzer (61, SPD) laut "Handelsblatt" in einem Brief vom Freitag an seine Staatssekretärskollegen. Er sei über die Forderungen "sehr verwundert".
Gatzer verwies auf die Schuldenregel im Grundgesetz, die baldmöglichst wiedereinzuhalten sei. Dies sei die haushaltspolitische Herausforderung der kommenden Jahre. "Zudem werden die gesamtwirtschaftlichen Folgen der Pandemie den Bundeshaushalt in den nächsten Jahren erheblich belasten", schreibt Gatzer demnach.
Update, 10. August, 18.45 Uhr: Polizist aus Franken nach Rede auf Corona-Demo in Kritik
Nach der Rede eines Polizisten auf einer Corona-Demonstration in Augsburg wird ein dienstrechtliches Fehlverhalten des Beamten geprüft. Die Polizei habe Videoaufnahmen der Demonstration sichergestellt, die nun gesichtet und bewertet werden, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Mittelfranken am Montag.
Während der Prüfung werde der Beamte nicht mehr als Führungskraft oder im Dienst mit Bürgerkontakt eingesetzt.
In dem Bericht heißt es, dass der Beamte intern versetzt wurde. Der Polizeisprecher bestätigte dies auf Nachfrage nicht. Zunächst müsse die Bewertung des Auftritts, an der auch Juristen beteiligt sind, abgeschlossen sein, bevor Maßnahmen ergriffen würden.
Der Polizist nahm am Samstag am "Fest für Freiheit und Frieden" in Augsburg (Bayern) teil, auf dem Menschen gegen staatliche Maßnahmen zum Eindämmen des Corona-Virus protestierten. Ein Youtube-Video zeigt, wie der Beamte die Rede mit "Achtung, Achtung - hier spricht die Polizei!" beginnt und sich der applaudierenden Menge als Dienstgruppenleiter einer Polizeiinspektion vorstellt.
In der Rede wirft der Beamte der Politik und den "Leitmedien" unter anderem vor, Angst und Schrecken zu verbreiten. Deutschland habe sich in einen "Denunzianten-Staat" verwandelt, was ihn sehr bedrücke. Die Presse unterdrücke wesentliche Informationen - er bezeichnete sie daher als "Lückenpresse". Der Beamte forderte seine Kollegen auf, sich dem Protest anzuschließen.
Die Gewerkschaft der Polizei bezeichnete den Vorfall als unglücklich. "Polizisten haben selbstverständlich ein Recht auf freie Meinungsäußerung, aber als Privatperson", sagte Peter Schall, Landesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei.
Update, 10. August, 18.30 Uhr: Görges über US Open-Verzicht: "Würde mich nicht wohl fühlen"
Tennisspielerin Julia Görges hat die Gründe für ihren Verzicht auf die US Open genannt. "Ich habe mich dafür entschieden, dieses Jahr nicht an den US Open teilzunehmen, da ich mich nicht wohl dabei fühlen würde, angesichts der hohen Covid-19-Zahlen in den USA nach New York zu reisen und mich und mein Team irgendeinem unnötigen Risiko auszusetzen", die 31-Jährige aus Bad Oldesloe bei Sport1.
Die USA sind das von der Corona-Pandemie mit am stärksten betroffene Land weltweit. Die US Open, das erste Grand-Slam-Turnier nach der Corona-Zwangspause, sind vom 31. August bis zum 13. September geplant.
Görges sagte weiter, dass auch noch viele Fragen offen seien hinsichtlich einer möglichen Quarantäne nach einer Rückreise nach Europa aus den USA. "Also habe ich mich dazu entschieden, in Europa zu bleiben und meinen Fokus auf die europäischen Turniere zu legen."
So will die Weltranglisten-38. Ende September beim Turnier in Rom auf die WTA-Tour zurückkehren. "Danach werde ich bei den French Open spielen, wenn es weiter geht und dort unter sicheren Umständen gespielt werden kann", meinte sie.

Update, 10. August, 18.20 Uhr: Tour de France startet 2021 in Brest: Kopenhagen folgt 2022
Die Tour de France startet im nächsten Jahr in Brest in der Bretagne. Das gab die Tour-Organisation ASO am Montag bekannt. Brest springt damit für die dänische Hauptstadt Kopenhagen ein, die erst 2022 den Grand Depart der Frankreich-Rundfahrt ausrichten wird.
Der Startschuss in Brest erfolgt am 26. Juni, dabei werden die ersten vier Etappen in der Bretagne ausgetragen. Brest ist bereits zum vierten Mal nach 1952, 1974 und 2008 Ausrichter des Tour-Starts.
Update, 10. August, 18.06 Uhr: Corona-Krise in Israel: Fremdenführer sollen in Schulen assistieren
Die von der Corona-Krise hart getroffenen Fremdenführer sollen in Israel vorübergehend Lehrern an Schulen assistieren. Das Tourismus- und das Bildungsministerium gab am Montag eine entsprechende Vereinbarung bekannt.
Die Fremdenführer sollen demnach dabei helfen, im kommenden Schuljahr die Stufen 3 und 4 zu betreuen. Dafür sollen sie bis zu 75 Schekel (umgerechnet etwa 19 Euro) pro Stunde erhalten. Den Schülerinnen und Schülern werde dadurch unter anderem Kleingruppenunterricht im Klassenraum ermöglicht, hieß es in einer Mitteilung des Tourismusministeriums.
Update, 10. August, 17.45 Uhr: Spahn: Zuschauer in Stadien wären jetzt falsches Signal
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (40) hält eine Rückkehr von Fans zu Spielen der Fußball-Bundesliga trotz guter Corona-Schutzkonzepte vorerst für unangebracht. "Tausende Zuschauer in den Stadien - das passt nicht zum aktuellen Infektionsgeschehen", erklärte der CDU-Politiker am Montag bei Twitter nach Beratungen mit den Länder-Gesundheitsministern.
Jetzt heiße es, keine vermeidbaren Risiken einzugehen. "Wir spüren, dass wir wachsam bleiben müssen. In der jetzigen Situation wären Zuschauer auf den Rängen das falsche Signal." Das Konzept der Deutschen Fußball Liga sei in der Theorie gut. Entscheidend sei in der Pandemie aber die Praxis im Alltag.
Update, 10. August, 17.35 Uhr: ECDC warnt vor Wiederaufleben von Coronavirus in Europa
Die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus nimmt in vielen Ländern Europas wieder zu. Das liegt zum einen an der Zunahme von Tests, zum anderen aber auch an der Lockerung von Corona-Maßnahmen - zu diesem Schluss kommt das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) in ihrer jüngsten Risikobewertung für die Länder des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) zuzüglich Großbritannien.
Viele Staaten testeten jetzt bereits milde Verdachtsfälle ohne Symptome, was zu der Zunahme der Fallzahlen beitrage, erklärte das in Solna bei Stockholm ansässige Zentrum. Zum anderen gebe es in einigen Ländern "ein echtes Wiederaufleben an Fällen", das eine Folge davon sei, dass die Maßnahmen zum Abstandhalten gelockert worden seien.
Weitere Anstiege der Infektionszahlen und mit ihnen zusammenhängenden Krankenhausaufenthalten und Todesfällen könnten vermindert werden, indem ausreichende Kontrollmaßnahmen rechtzeitig wiedereingeführt oder verstärkt würden. Zugleich sei es natürlich, dass die Menschen weniger achtsam bei der Einhaltung der Maßnahmen geworden seien. Dem müsse mit der richtigen Kommunikation entgegengewirkt werden.
"Während die Zahl der in Europa gemeldeten Fälle über den Sommer hinweg nach dem Höhepunkt Anfang dieses Jahres zurückgegangen ist, hat es einen jüngsten Anstieg der Fallzahlen gegeben", resümierte ECDC-Chefwissenschaftler Mike Catchpole.
Nach Ansicht des ECDC sei das Risiko moderat, dass es in Ländern zu einem weiteren Anstieg kommen werde, in denen geeignete Maßnahmen zum Abstandhalten und zur Hygiene Verwendung fänden und die Mittel zum Testen und zur Kontaktverfolgung bestünden. Für Länder, in denen dies nicht umgesetzt oder verstärkt werde, sei dieses Risiko dagegen sehr hoch.
Dem ECDC wurden bis Montag rund 1,82 Millionen Corona-Fälle aus dem EWR-Raum gemeldet, weltweit waren es demnach bislang knapp 20 Millionen. Rund 184.000 der 731.000 weltweit damit in Zusammenhang stehenden Todesfälle gab es demnach in der Region.

Update, 10. August, 17 Uhr: Gesundheitsminister: Rückkehr der Fans in Stadien hat keine Priorität
Die mögliche Rückkehr von Fußball-Fans in die Stadien hat aus Sicht der Gesundheitsminister der Länder keine Priorität. Darin bestehe Einigkeit, verlautete aus Teilnehmerkreisen der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) am Montag.
Die GMK-Vorsitzende, Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (53), hatte in der "Berliner Morgenpost" vor den Beratungen über das Rückkehrkonzept der Deutschen Fußball Liga (DFL) bereits gesagt, die Idee, dass unter anderem alle Besucherinnen und Besucher nach Testungen wieder ins Stadion kommen könnten, werde von der Mehrheit der Minister kritisch gesehen.
"Ganz besonders, weil vor und nach dem Spiel niemand große Menschenansammlungen und Alkoholkonsum ausschließen und kontrollieren kann".
Update, 10. August, 16.50 Uhr: Motorrad-WM 2020: Saisonfinale findet in Portugal statt
Der Kalender der Motorrad-Weltmeisterschaft wird mit dem Grand Prix von Portugal in Portimao um ein zusätzliches Event erweitert. Das bestätigte der Motorrad-Weltverband FIM am Montag offiziell.
Nach dem ursprünglich geplanten Saisonfinale in Valencia wird demnach am 22. November mit der Portimao-Premiere noch ein 14. Renn-Wochenende stattfinden. Für die Moto2 und die Moto3 sind es gar die 15. Läufe, denn die kleinen Klassen konnten schon im März in Katar in die Saison starten, während die MotoGP erst später begann.
Es wird angestrebt, vor 30.000 Fans zu fahren. Am vergangenen Wochenende wurde beim Lauf der Superbike-WM bereits dank einer Ausnahmegenehmigung der portugiesischen Behörden mit 250 Zuschauern ein Hygienekonzept getestet. Bis zum Gastspiel der MotoGP soll der Kurs komplett neu asphaltiert werden.
Update, 10. August, 16.43 Uhr: Wissenschaftlicher Dienst: Corona-Schulden sind verfassungsgemäß
Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestags hält die enorme Neuverschuldung zur Finanzierung des Corona-Konjunkturpakets für verfassungsgemäß.
Das geht aus einem Gutachten im Auftrag der AfD hervor, das am Montag in Berlin verbreitetet wurde. Darin heißt es, der im Juli verabschiedete Nachtragshaushalt mit einem Volumen von 61,8 Milliarden Euro sei zwar verfassungsrechtlich problematisch, doch angesichts der "immensen Unsicherheiten" durch die Corona-Krise alles in allem mit dem Grundgesetz vereinbar.
Einen derartigen Bruch der Schuldengrenze erlaubt das Grundgesetz nur in «außergewöhnlichen Notsituationen». AfD und FDP hatten den Nachtragshaushalt schon vor Wochen als unnötig und damit verfassungswidrig bezeichnet. Ähnlich äußerte sich auch kürzlich der Bundesrechnungshof.
Der Wissenschaftliche Dienst, der die Bundestagsabgeordneten mit seiner Expertise unterstützt, kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass die Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise "geeignet und damit erforderlich" seien.
Die Experten räumen allerdings auch ein, dass der Nachtragshaushalt unter strengen Maßstäben durchaus als "verfassungsrechtlich problematisch" eingestuft werden könne. Die AfD sieht dadurch ihre Bedenken bestätigt und droht nun mit einem Gang vor das Bundesverfassungsgericht. "Wir prüfen kurzfristig die Aussichten einer Organ- und Normenkontrollklage", sagte der Justiziar der AfD-Fraktion, Stephan Brandner (54).

Update, 10. August, 16.20 Uhr: Corona-Krise reißt Hotelriese Marriott in die Verlustzone
Der US-Hotelriese Marriott hat wegen der Corona-Pandemie im zweiten Quartal deutlich weniger Umsatz gemacht und ist in die roten Zahlen gerutscht. Die Erlöse der weltweit größten Hotelkette sanken um 72 Prozent auf 1,46 Milliarden US-Dollar (1,24 Mrd Euro).
Unterm Strich stand ein Verlust von 234 Millionen Dollar, wie der Konzern am Montag in Bethesda im US-Bundesstaat Maryland mitteilte. Im Vorjahresquartal hatte Marriott noch einen Gewinn in ähnlicher Höhe verbuchen können.
Trotz des dramatischen Einbruchs blieb Konzernchef Arne Sorenson zuversichtlich: "Während unser Geschäft weiterhin deutlich durch Covid-19 belastet wird, sehen wir dauerhafte Zeichen einer sich erholenden Nachfrage."
Update, 10. August, 16.10 Uhr: Gesundheitsministerium lehnt Rückkehr von Fans in die Stadien ab
Das baden-württembergische Gesundheitsministerium lehnt eine Rückkehr von Fans in die Stadien zum Saisonstart der Fußball-Bundesliga ab. Angesichts der steigenden Infektionszahlen sei dies aus Gründen des Infektionsschutzes nicht vorstellbar.
"Die Corona-Verordnung erlaubt derzeit Großveranstaltungen mit bis zu 500 Menschen", sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Montag der dpa. "Tausende Menschen in einem Stadion sind aus unserer Sicht aber derzeit nicht darstellbar, wenn wir auf der anderen Seite in vielen gesellschaftlichen Bereichen aus gutem Grund nach wie vor restriktive Vorgaben machen müssen."
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Update, 10. August, 16 Uhr: Schlechtes Geburtstagsgeschenk: Antonio Banderas mit Corona
Der spanische Filmstar Antonio Banderas ist nach eigenen Worten positiv auf das Coronavirus getestet worden und musste seinen 60. Geburtstag am Montag in häuslicher Quarantäne feiern.
"Ich möchte hinzufügen, dass ich mich relativ gut fühle und nur etwas abgespannter als normal bin", schrieb er auf Twitter. Er sei zuversichtlich, dass es ihm bald wider besser gehe. "Ich werde die Isolation nutzen, um zu lesen, zu schreiben und Pläne zu machen", fügte Banderas hinzu.
Update, 10. August, 15.50 Uhr: Iranische Zeitung wegen kritischen Corona-Berichts geschlossen
Die iranische Tageszeitung "Dschahan Sanaat" ist ihrem Chefredakteur zufolge wegen eines kritischen Berichts zu den amtlichen Corona-Fallzahlen geschlossen worden.
Das Blatt hatte am Sonntag ein Interview mit einem Epidemiologen veröffentlicht, der angab, dass die Corona-Fallzahlen im Iran aus politischen und sicherheitstechnischen Gründen manipuliert würden und die wahren Zahlen, insbesondere die der Toten, Zwanzigmal höher seien als vom Gesundheitsministerium veröffentlicht.
"Mir wurde telefonisch mitgeteilt, dass auf Anordnung des Medienaufsichtsrat unsere Zeitung 'Dschahan Sanaat' wegen eines Interviews über Corona geschlossen worden ist", sagte Chefredakteur Mohammed-Resa Saadi am Montag.
Der Epidemiologe sagte in dem Interview außerdem, dass der Ausbruch der Pandemie früher als Ende Februar begonnen habe. Dies sei aber wegen der Parlamentswahl (21.2.) und des Jahrestages der Revolution (11.2.) geheimgehalten worden.
Das Gesundheitsministerium hat den Bericht dementiert und das Blatt als unprofessionell kritisiert. Einerseits sei der Epidemiologe in dem Interview gar nicht -wie angegeben - Mitglied des Corona-Krisenstabs, andererseits seien seine Aussagen unsachlich und die Angaben falsch.
Die im Jahr 2004 gegründete Tageszeitung «Dschahan Sanaat» (Industriewelt) ist eigentlich ein Wirtschaftsblatt. Ihre Berichterstattung galt als seriös und sachlich.
Update, 10. August, 15.40 Uhr: Grenzübergang zwischen Gaza und Ägypten wird vorübergehend geöffnet
Erstmals seit zwei Monaten wird der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten wieder für den Personenverkehr geöffnet. Die Maßnahme gelte von Dienstag bis Donnerstag, teilte die palästinensische Vertretung in Ägypten am Montag unter Berufung auf die dortigen Behörden mit.
Die Grenzöffnung soll es rund 2000 wegen der Corona-Krise in Ägypten gestrandeten Palästinensern ermöglichen, in den Küstenstreifen zurückzukehren. Zugleich soll so Dutzenden bislang dort festsitzenden Palästinensern erlaubt werden, nach Ägypten oder in andere Länder zu reisen.
Rafah ist der einzige Übergang zwischen dem Gazastreifen und Ägypten. Die Öffnung am Dienstag wäre erst die dritte seit Beginn der Corona-Krise.
Das von der islamistischen Hamas geführte Innenministerium kündigte an, dass sich alle Rückkehrer in den Gazastreifen in eine mindestens dreiwöchige Quarantäne begeben müssen.
Update, 10. August, 15.35 Uhr: Brasilien: Positive Corona-Tests und Spielverlegungen zu Ligaauftakt
Zwei Dutzend positive Corona-Tests haben den Start der brasilianischen Fußball-Ligen inmitten der grassierenden Corona-Pandemie in Frage gestellt. Zehn Spieler des Erstligisten Goiás Esporte Clube wurden vor der Partie gegen den FC São Paulo positiv getestet, wie Goiás auf seiner Internetseite erklärte.
Das Spiel wurde letztlich verschoben. Allerdings stand zu diesem Zeitpunkt nur Minuten vor dem Anpfiff die Mannschaft des FC São Paulo, der mit einer Delegation von 40 Mitgliedern ins Landesinnere von Brasilien angereist war, schon auf dem Spielfeld.
Wegen eines Problems bei den Corona-Tests am Donnerstag hatte der Brasilianische Fußballverband CBF diese am Freitag wiederholen lassen. Goiás bekam die Ergebnisse, die eigentlich 24 Stunden vor Spielbeginn vorliegen sollen, erst am Sonntagmorgen. Der Club soll dann versucht haben, bei der CBF eine Spielverlegung zu erwirken. Zu dieser kam es erst, nachdem Goiás das oberste Sportgericht angerufen hatte.
Die CBF erklärte, die Verlegung sei veranlasst worden, sobald die Ergebnisse vorgelegen hätten. Der ehemalige Barça-Spieler Dani Alves (37) nannte die Ereignisse aus São-Paulo-Sicht in sozialen Medien "unzulässig".
Auch in der dritten Liga wurde ein Spiel verlegt, nachdem bei Sociedade Imperatriz aus dem nördlichen Bundesstaat Maranhão zwölf Spieler positiv getestet worden waren.
Update, 10. August, 15.30 Uhr: Handball-Bundesliga der Frauen startet Anfang September
Die Handball-Bundesliga der Frauen wird am ersten Septemberwochenende den Spielbetrieb wieder aufnehmen. Das geht aus der Veröffentlichung der Spielpläne durch den Ligaverband HBF am Montag hervor. Demnach soll die neue Saison mit dem ersten Spieltag am 5./6. September starten und am 22./23. Mai 2021 enden.
Die Clubs wollen dann möglichst auch vor Zuschauern spielen. "Die zulässigen Zuschauerzahlen sind dabei aber von den behördlichen Vorgaben abhängig und variieren von Standort zu Standort", sagte der HBF-Vorstandsvorsitzende Andreas Thiel.
Update, 10. August, 15.18 Uhr: 17 Migranten auf Lesbos Corona-positiv getestet worden
17 Migranten, die in den vergangenen Tagen aus der Türkei zu der griechischen Insel Lesbos übersetzten, sind positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das teilte ein Sprecher des griechischen Corona-Krisenstabes am Montag mit. Die infizierten Menschen leben demnach aber nicht in dem überfüllten Lager von Moria auf Lesbos.
Sie müssen in den nächsten 14 Tagen in einer Isolierstation im kleineren Lager von Kara Tepe in Quarantäne bleiben. Im und um das Lager von Moria wird scharf kontrolliert. Die griechischen Behörden haben bereits Isolierstationen aufgebaut, falls das Coronavirus auch in Moria ausbrechen sollte.

Update, 10. August, 15.10 Uhr: 24 Stunden von Le Mans im September wegen Corona ohne Zuschauer
Das 24-Stunden-Rennen von Le Mans muss in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer stattfinden. Das habe man nach Rücksprache mit den Gesundheits- und Sicherheitsbehörden sowie angesichts der Ungewissheit über die Entwicklung der Situation beschlossen, teilte der Veranstalter Automobile Club de l’Ouest (AOC) am Montag mit.
"Wir wissen, dass unsere Fans von dieser Entscheidung ebenso enttäuscht sein werden wie wir. Aber angesichts der öffentlichen Gesundheit war es wirklich keine schwierige Entscheidung", wurde AOC-Präsident Pierre Fillon (62) in der Mitteilung zitiert.
"Wenn es um die Sicherheit geht, macht man keine Kompromisse." Man habe viele Möglichkeiten geprüft, damit das Rennen mit einer begrenzten Zuschauerzahl stattfinden könne, so Fillon. Es habe allerdings noch zu viele Fragezeichen bezüglich Gesundheit und Sicherheit gegeben.
Die Fans könnten das Rennen aber natürlich verfolgen - dank einer neuen digitalen Plattform erhielten sie einen exklusiven Einblick in das Geschehen hinter den Kulissen, hieß es weiter. Ticketinhaber würden von der Ticketverkaufsstelle kontaktiert.
Update, 10. August, 15.05 Uhr: Erster Corona-Test: VfL Wolfsburg startet Bundesliga-Vorbereitung
Fünf Tage nach dem Europa-League-Aus gegen Schachtjor Donezk hat beim VfL Wolfsburg die Vorbereitung auf die nächste Saison in der Fußball-Bundesliga begonnen. Der Club zog seine Spieler am Montag zu einer ersten Corona-Testreihe zusammen.
Am Mittwoch folgt dann die zweite, ehe die Wölfe am Donnerstag wieder mit dem Mannschaftstraining beginnen wollen. Der VfL hat im September mit Spielen im DFB-Pokal, in der Bundesliga und in der Europa-League-Qualifikation ein hartes Programm vor sich. Auf ein Trainingslager verzichtet der Club wegen der Corona-Pandemie.
Update, 10. August, 15 Uhr: Dritte Liga: DFB will Meinungsbild über Zuschauer-Rückkehr
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die Drittligisten wollen am Dienstag über die Rückkehr von Zuschauern zur neuen Saison beraten. Das berichtet der "Kicker" unter Berufung auf ein Schreiben des DFB. Demnach soll in der Videokonferenz eine Meinungsbildung erfolgen, ob in der "3. Liga einheitliche Regelungen zu zentralen Punkten" getroffen werden können. Dabei gehe es um Gästefans, Alkoholausschank und Stehplätze.
Vor einer Woche hatten sich die 36 Bundesligisten auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt. In der 3. Liga könnte sich eine Diskussion anbahnen. So hatte sich Jens Rauschenbach, Präsident des Halleschen FC, in der vergangenen Woche gegen ein Konzept analog zur DFL ausgesprochen. "Als HFC werden wir dies klar gegenüber dem DFB vertreten, da sich das jeweilige Infektionsgeschehen an den Standorten der 3. Liga stark unterscheidet. Eine einheitliche, zentrale Regelung halten wir daher für den falschen Weg", sagte Rauschenbach dem MDR.
Update, 10. August, 14.55 Uhr: Positiver Corona-Test: VfB Lübeck schickt Betroffenen in Quarantäne
Fußball-Drittligist VfB Lübeck beklagt einen positiven Corona-Test. Bei einer Testung außerhalb der üblichen Testreihen von Mannschaft und Funktionsteam sei "am Wochenende eine Person aus dem Drittliga-Team positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden", teilten die Schleswig-Holsteiner am Montag mit.
Die Person befinde sich in Quarantäne und werde vom Verein versorgt. Zu weiteren Details bezüglich der Identität und des Gesundheitszustands nehme der Club aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes keine Stellung, hieß es.
Alle Spieler und Trainer, die am Montag das Training wieder aufnahmen, hätten keinen Kontakt zur positiv getesteten Person gehabt, teilten die Lübecker weiter mit. Der Verein habe "alle notwendigen Maßnahmen im Einklang mit den Vorschriften getroffen" und stimme das weitere Vorgehen mit den zuständigen Gesundheitsämtern ab.
Update, 10. August, 14.50 Uhr: Mit NHL-Gast Kahun: EHC Red Bull München wieder auf dem Eis
Mit Trainingsgast Dominik Kahun (25) vom NHL-Club Buffalo Sabres hat der dreimalige deutsche Meister EHC Red Bull München das erste Mannschaftstraining der neuen Saison absolviert. Wie der Verein aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) am Montag mitteilte, kehrten die Profis 155 Tage nach dem letzten Meisterschaftsspiel am 8. März ins heimische Olympia-Eisstadion zurück.
In den Tagen vor dem Start waren alle Spieler sowie das Trainer- und Betreuerteam auf das Coronavirus getestet worden. Alle Tests fielen negativ aus. Die Münchner müssen am 7. Oktober in der Runde der besten 32 Teams im Königsklassen-Hinspiel bei Ilves Tampere aus Finnland antreten. Am 13. Oktober steht das Rückspiel in München an. Die neue DEL-Saison soll am 13. November beginnen.

Update, 10. August, 14.44 Uhr: WHO: Ohne ständigen Druck kehrt Coronavirus immer wieder
Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird es bis auf Weiteres immer wieder zu steigenden Corona-Zahlen kommen. "Man kann es eine zweite Welle nennen, man kann es eine zweite Spitze nennen, man kann es ein Aufflammen nennen, man kann es nennen wie man will - nimmt man den Druck von diesem Virus, kommt das Virus zurück", sagte WHO-Experte Michael Ryan am Montag in Genf. "Ich weiß, das wollen die Leute nicht hören, aber das ist die Realität." Es sei außergewöhnlich schwer, das Virus zu stoppen.
In mehreren Ländern Europas stiegen die Infektionszahlen jüngst wieder an, was vielerorts Sorge vor einem erneuten rasanten Anstieg der Fallzahlen ausgelöst hat. Die Aufgabe besteht laut Ryan darin, durch Nachverfolgung, Tests und lokale Maßnahmen Ausbruch für Ausbruch schnell einzudämmen und so weitere landesweite Lockdowns wie im Frühjahr zu vermeiden. "Das sagen wir den Ländern in Europa: Lasst den Druck auf dem Virus", so Ryan.
WHO-Expertin Maria van Kerkhove erinnerte an die zentrale Bedeutung großer Menschenansammlungen für die Verbreitung des Erregers. "Das Virus liebt solche Ansammlungen."
Update, 10. August, 14.40 Uhr: Einreise für Partner ohne Trauschein: Kritik an Detailregelungen
Für Paare ohne Trauschein sind die coronabedingten Reisebeschränkungen aufgehoben. Seit Montag dürfen unverheiratete Partner aus Nicht-EU-Staaten wieder nach Deutschland einreisen. Wegen der Regelungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie konnten sich zahlreiche Betroffene seit Monaten nicht mehr persönlich treffen.
Neben einer Einladung des in Deutschland lebenden Partners und einer gemeinsam unterschriebenen Erklärung müssen die Paare allerdings nachweisen, dass ihre Beziehung dauerhaft angelegt ist - entweder durch einen früheren gemeinsamen Wohnsitz im Ausland oder durch ein vorheriges persönliches Treffen in Deutschland. Doch speziell die Voraussetzung eines Treffens auf deutschem Boden sorgt für Unmut.
Die innenpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Ulla Jelpke (69), bezeichnete diese Vorschrift als absurd: "Damit werden viele der unverheirateten Paare aufgrund dieser bürokratischen Einschränkung wieder von einem Zusammenkommen ausgeschlossen." Der FDP-Europaabgeordnete Moritz Körner (30) hatte die Bundesregierung bereits am Wochenende aufgefordert, diesen Passus zu streichen. Bei Twitter schrieb Körner: "Für die Liebe ist es völlig egal ob man sich schonmal in Deutschland getroffen hat."
Der AfD geht hingegen bereits die jetzige Regelung zu weit. Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel (41) sprach von einem "Freifahrtschein" für ungeregelte Einwanderung. "Bei derart lächerlichen Hürden ist es nur schlüssig, wenn dem Sozialmissbrauch abermals Tür und Tor geöffnet werden."
Update, 10. August, 14.30 Uhr: Kretschmer zu Fans in Stadien: Auch an diesem Punkt Schritt nach vorn
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer sieht das Zuschauerkonzept der Deutschen Fußball Liga positiv. "Ich bin der Meinung, man muss ihnen jetzt die Chance geben, diese Sache zu erproben", sagte der CDU-Politiker am Montag im ARD-Mittagsmagazin. Es sei wichtig, "dass wir jetzt auch an diesem Punkt einen Schritt nach vorn gehen".
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten am Montag darüber, ob und wann Zuschauer wieder in die Fußballstadien zurückkehren dürfen. Kernpunkte des DFL-Konzepts sind ein Verbot von Alkohol und Stehplätzen bis Ende Oktober sowie der Ausschluss von Gästefans bis zum Jahresende. Dazu kommt die Einführung personalisierter Online-Tickets, um während der Corona-Pandemie die Nachverfolgung von Infektionsketten zu ermöglichen.
Von Massentests vor dem Stadionbesuch hält Kretschmer nichts, weil es nicht praktikabel sei. Man könne nicht so viele Menschen vorher testen, sagte er. "Das Prinzip muss sein, so wie am Arbeitsplatz, so wie beim Einkaufen muss eine Sportveranstaltung so organisiert sein, dass man sich nicht anstecken kann", sagte Kretschmer.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte zuvor Skepsis geäußert. "Ich habe mich sehr für den Start von Geisterspielen eingesetzt, das läuft auch hervorragend. Aber bei vollen Stadion zum Bundesliga-Start bin ich außerordentlich skeptisch. Ich kann es mir derzeit nicht vorstellen", sagte der CSU-Politiker am Montag in Nürnberg.

Update, 10. August, 14.20 Uhr: Söder kritisiert Konzertveranstalter: "Katastrophale Signalwirkung"
Nach Ansicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) haben geplante Großkonzerte wie das mit Bryan Adams und Sarah Connor in Düsseldorf eine "katastrophale Signalwirkung" im Corona-Kampf. "Ich möchte darauf hinweisen, dass ich das Zulassen von Konzerten mit 13.000 Leuten für absolut nicht vertretbar halte. Bitte sehr herzlich, dass man das nochmal überdenkt. Das ist eine katastrophale Signalwirkung für das ganze Land", sagte Söder am Montag in Nürnberg.
"Wir haben derzeit schon Schwierigkeiten und müssen auch nochmal schauen, wie wir Möglichkeiten finden, bestimmte große Ansammlungen von Menschen in vernünftiger Form zu leiten zu und zu lenken, insbesondere was den Alkohol betrifft", sagte der Ministerpräsident. "Dann können wir nicht gleichzeitig Konzerte mit 13.000 Leuten zulassen, das setzt eine Signalwirkung ins Land, die die gesamte Philosophie konterkariert."
Konkret nannte Söder die Veranstaltung nicht. In Düsseldorf ist am 4. September ein Konzert vor 13.000 Zuschauern geplant. Pop-Star Connor hatte am Wochenende Verständnis für Bedenken gezeigt, das geplante Event aber verteidigt. Es gehe ihr bei dem Konzert nicht um "Party machen", sondern um Jobs, sagte die Musikerin. "Auch ich habe viele Freunde und Kollegen, deren Existenzen mittlerweile bedroht sind." Sie sei "selbst gespannt, ob und wie es stattfindet. Aber wenn, dann bin ich dabei. Alles andere kann ich meinen Leuten gegenüber nicht verantworten".
Konzertveranstalter Marek Lieberberg ("Rock am Ring") will Connor, Adams, Rea Garvey, Joris und Michael Mittermeier im Düsseldorfer Fußballstadion "Merkur Spiel-Arena" auftreten lassen. Die Stadt hatte die Veranstaltung genehmigt.

Update, 10. August, 14.10 Uhr: Zweite Corona-Testreihe bei Atlético negativ - Correa in Quarantäne
Die erneute Coronavirus-Testreihe ist bei allen Spielern und Trainern von RB Leipzigs Champions-League-Gegner Atlético Madrid negativ ausgefallen. Das teilte der Club am Montag mit.
Auch das Ergebnis der zwei zuvor positiv getesteten Personen war bei der zweiten Testung negativ. Dennoch werden der Stürmer Angel Correa und Abwehrspieler Sime Vrsaljko, die keine Symptome aufweisen, weiterhin zu Hause isoliert.
Bereits am Montagnachmittag nahm Atlético das Training wieder auf. Am Donnerstag (21 Uhr/Sky) soll in Lissabon das Viertelfinale gegen Leipzig stattfinden.

Update, 10. August, 14.05 Uhr: Ballett und Musik in Baden-Baden zunächst vor kleinem Publikum
Das Festspielhaus Baden-Baden startet am 8. Oktober mit dem Hamburg Ballett John Neumeier und deutlich verminderter Platzzahl in die Spielzeit 2020/2021. Wegen der Corona-Pandemie können maximal 500 Zuschauer pro Vorstellung das Stück "Ghost Light" ansehen, teilte Intendant Benedikt Stampa am Montag mit.
"Die Kunst ist es, mit Maß und Mitte zu einem neuen Miteinander zu finden." Das Festspielhaus gibt sein Programm in mehreren Stufen bekannt - zunächst bis zum 1. November. Mitte September möchte Stampa weitere Programme des Herbstes 2020 bekannt geben.

Update, 10. August, 14.02 Uhr: 60 Kinder wegen Corona-infizierter Erzieherin in Quarantäne
Wegen einer Corona-infizierten Erzieherin sind in Kamp-Lintfort im Kreis Wesel rund 60 Kinder in Quarantäne geschickt worden. Der Betrieb in den übrigen Gruppen der Kindertageseinrichtung laufe aber regulär weiter, teilte der Kreis am Montag mit.
Die Kita bestehe aus fünf Gruppen, die zuletzt räumlich voneinander getrennt waren. Die nun positiv auf das Coronavirus getestete Erzieherin hatte Kinder aus zwei Gruppen betreut. Diesen empfehle das Gesundheitsamt zusätzlich zur Isolation eine Untersuchung beim Kinderarzt und gegebenenfalls einen Coronatest. Auch die Kolleginnen mit Kontakt zur Infizierten werden getestet und sind in Quarantäne.

Update, 10. August, 14 Uhr: "Bauhausfest minimal" - zweitägiges Programm an Corona angepasst
Das Bauhausfest präsentiert sich aufgrund der coronabedingten Vorgaben in diesem Jahr in einem veränderten Format. "Wie bei einem Baukastenspiel können sich die Gäste ihr eigenes Bauhausfest minimal zusammensetzen", teilte die Stiftung Bauhaus Dessau am Montag in Dessau-Roßlau mit. Am 5. September würden dazu fünf verschiedene Parcours im Bauhausgebäude zur Auswahl stehen, aus denen die Besucher und Besucherinnen frei wählen könnten.
Stumme Begleiter und Begleiterinnen würden die Gäste durch die jeweils einstündigen Parcours führen - nur mit Hilfe von Gesten, sagte Stiftungssprecherin Ute König. Jeder Parcours habe eine andere Farbe und sei in einem anderen Teil des Bauhausgebäudes zu finden.
Am Vorabend gebe es eine offizielle Eröffnung im Bauhaus Museum Dessau. Geplant seien unter anderem verschiedene Performances, erklärte König. Das diesjährige Konzept des Bauhausfestes orientiert sich an den für das Bauhaus charakteristischen Farben Gelb, Rot und Blau. Zudem gibt es den Parcours Schwarz-Weiß.
"Wie beim Baukastenspiel können sich die Gäste so ihr eigenes Bauhausfest 2020 zusammensetzen", teilte die Stiftung weiter mit. Die Zahl der Gäste sei coronabedingt begrenzt. Interessierte müssten für das Programm vorab Tickets - möglichst online - erwerben.
Der Parcours Gelb im Nordflügel des Gebäudes etwa beinhalte ein multimediales Konzert sowie eine Art Zirkus-Performance, bei der eine Künstlerin über ein Drahtseil balanciere, hieß es. Im blauen Parcours erwarte die Gäste unter anderem eine interaktive Video-Installation von Studierenden der Hochschule der Medien Stuttgart, die mit Oskar Schlemmers raumplastischen Kostümen des Triadischen Balletts experimentierten.

Update, 10. August, 13.57 Uhr: Höhere Corona-Zahlen: Regierung ruft zu weiterer Vorsicht auf
Die Bundesregierung hat angesichts zuletzt wieder gestiegener Corona-Infektionszahlen zu weiterer Vorsicht aufgerufen. Es bleibe zentral, dass alle weiterhin die relativ einfachen und bisher besten Instrumente gegen die Pandemie nutzten, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin mit Blick auf Abstand, Hygiene und Mund-Nasen-Bedeckungen. "Jeder einzelne von uns trägt Verantwortung für sich selbst und für seine Mitmenschen." Es gelte, wachsam zu bleiben, um Erreichtes bei der Corona-Eindämmung nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen.
Mit Blick auf den schrittweise wieder startenden Schulbetrieb sprach Seibert von einer "anspruchsvollen Aufgabe", das Recht auf Bildung mit einem hohen Gesundheitsschutz zu verbinden. Dies sei in jedem Bundesland umzusetzen, wobei neben den Rechten der Schüler auch die der Lehrer und Lehrerinnen zu bedenken seien. Der Regierungssprecher äußerte sich zurückhaltend zum Begriff einer "zweiten Welle" - dies könnten Virologen feststellen und nicht Politiker.
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von Montag 436 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Ende vergangener Woche hatten die Zahlen erstmals seit Anfang Mai wieder über der Schwelle von 1000 Fällen gelegen. Die montags bekannt gegebenen Zahlen sind meist relativ niedrig, weil sonntags nicht alle Ämter ihre Werte übermitteln.

Update, 10. August, 13.55 Uhr: Aarhus führt nach Corona-Ausbruch Maskenpflicht im ÖPNV ein
Einwohner und Touristen im dänischen Aarhus müssen nach einem Corona-Ausbruch ab Dienstag vorübergehend im öffentlichen Nahverkehr Mundschutz tragen. Im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus müssen dann Mund und Nase in allen Bussen, Straßenbahnen und Fähren sowie an Bahnhöfen und Haltestellen in der Kommune Aarhus bedeckt werden.
Die Maßnahme gilt vorläufig für drei Wochen, also bis zum 1. September, wie aus einer am Montag veröffentlichten rechtlichen Information des Gesundheitsministeriums zu der Maßnahme hervorgeht, die Gesundheitsminister Magnus Heunicke bereits Ende vergangener Woche angekündigt hatte.
Eine Maskenpflicht besteht in Skandinavien mit Ausnahme einiger Flughäfen wie beispielsweise in Kopenhagen bislang nicht, vielerorts im Norden Europas wird aber seit einiger Zeit über die Einführung diskutiert.
Der schwedische Staatsepidemiologe Anders Tegnell sprach sich in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung (Montag-Ausgabe) erneut gegen das verpflichtende Tragen von Mund- und Nasenschutz aus. "Das Resultat, das man durch die Masken erzeugen konnte, ist erstaunlich schwach, obwohl so viele Menschen sie weltweit tragen", sagte er.
Dänemark hatte im März früh und strikt auf die Corona-Krise reagiert und seine Corona-Zahlen damit schnell unter Kontrolle gebracht. Seit einigen Tagen gehen die Infektionszahlen aber wieder nach oben, viele der Neuinfektionen treten seitdem im mitteljütländischen Aarhus auf.

Update, 10. August, 13.52 Uhr: Gericht: Schulen dürfen ohne Corona-Mindestabstand öffnen
Schulen in der Hauptstadt dürfen nach Einschätzung des Berliner Verwaltungsgerichts ohne den ansonsten gültigen Corona-Mindestabstand öffnen. Um dem Bildungsauftrag gerecht zu werden, habe das Land den Mindestabstand in den Schulen aufheben dürfen, teilte das Gericht zum Schulstart am Montag mit. Entschieden hatte die 14. Kammer demnach bereits am Freitag im Eilverfahren. (Az. VG 14 L 234/20)
Laut Mitteilung des Gerichts befanden die Richter, dass der Unterricht an öffentlichen Schulen effektiv nur als Präsenzunterricht stattfinden könne. Personelle und räumliche Zwänge seien Grund für Unterricht in voller Klassenstärke, möglich sei dies nur ohne Mindestabstand. Zudem habe das Land ausreichend andere Maßnahmen zum Senken des Infektionsrisikos vorgesehen. Verwiesen wurde etwa auf die Pflicht, außerhalb des Unterrichts einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, und weitere Vorgaben, etwa zum Lüften von Räumen.
Damit lehnte das Gericht den Antrag auf Gewährung vorläufigen Rechtsschutzes von zwei Schülerinnen und ihren Eltern ab. Diese hatten geltend gemacht, dass zum effektiven Schutz von Schülern und Lehrern vor einer Corona-Infektion auch in der Schule ein Mindestabstand von 1,5 Meter eingehalten werden müsse. Gegen den Beschluss kann noch Beschwerde eingelegt werden.

Update, 10. August, 13.50 Uhr: Gericht: Kein Rechtsanspruch auf Maskenpflicht im Unterricht
Nach einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Hamburg gibt es zum Schutz vor einer Corona-Infektion an Schulen keinen Anspruch auf Anordnung einer Maskenpflicht im Unterricht. Die Richter lehnten am Montag einen Eilantrag ab, wonach an Schulen während des Unterrichts das Tragen einer Maske für Schüler und Lehrer verpflichtend sein sollte, wie das Gericht mitteilte. Gegen die Entscheidung könne der Antragsteller Beschwerde beim Hamburgischen Oberverwaltungsgericht erheben. (Az.: 3 E 3336/20)
Nach Überzeugung des Verwaltungsgerichts kann eine Verletzung der Schutzpflicht des Staates nur festgestellt werden, wenn Schutzvorkehrungen überhaupt nicht getroffen wurden, wenn sie offensichtlich ungeeignet oder völlig unzulänglich sind oder wenn sie erheblich hinter dem Schutzziel zurückbleiben.
Der Antragsteller habe aber weder für alle Hamburger Schulen noch basierend auf der lokalen Situation an einer bestimmten Schule glaubhaft machen können, warum neben all den anderen bereits ergriffenen Schutzmaßnahmen das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im Unterricht unerlässlich sein soll.
Virologen des Robert Koch-Instituts hätten sich zwar für eine Maskenpflicht auch im Unterricht ausgesprochen. Gleichwohl sei nicht ersichtlich, dass ihre Einführung auch im Unterricht und für alle Schüler unabhängig von Klasse und Schulform zwingend erforderlich sei, um der aus dem Grundgesetz folgenden Schutzpflicht "Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit" Genüge zu tun.

Update, 10. August, 13.45 Uhr: Ohne Maske in Bus und Bahn kostet in Hamburg künftig 40 Euro
Hamburg führt eine Strafe von 40 Euro für Fahrgäste ein, die sich in Bussen und Bahnen nicht an die geltende Maskenpflicht halten oder die Mund-Nasen-Bedeckung nicht korrekt tragen. Verstärkte Kontrollen nach den Sommerferien hätten ergeben, dass die Maskendisziplin im öffentlichen Nahverkehr abnehme, teilten die Verkehrsbehörde und die Unternehmen im Verkehrsverbund HVV am Montag mit.
Am Wochenende seien in U-Bahnen der Hamburger Hochbahn knapp 15 Prozent Nicht-Maskenträger angetroffen worden. Daher werde wie bei Schwarzfahrern und bei Alkohol- und Tabakkonsum nun eine Vertragsstrafe erhoben, die mit den Nachbarländern abgestimmt sei.
"Wer im öffentlichen Nahverkehr keine Maske trägt oder sie falsch trägt, kann andere Menschen womöglich anstecken", sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne). "Deswegen gilt die Maskenpflicht weiterhin." Mit der angedrohten Strafe von 40 Euro wollten die Behörden noch einmal verdeutlichen, dass das Tragen einer Alltagsmaske keine Empfehlung, sondern nach wie vor eine Pflicht sei. "Wir setzen weiter auf die Solidarität der Fahrgäste im HVV und werden über das richtige Tragen sowie der Bedeutung der Alltagsmaske aufklären und informieren", kündigte Tjarks an.
Nach jetzigem Kenntnisstand besteht laut Verkehrsbehörde im Nahverkehr kein höheres Ansteckungsrisiko als in anderen öffentlichen Räumen. Bereits seit Juni werden alle 1500 Linienbusse Stück für Stück mit Trennscheiben zu den Busfahrerinnen und Busfahrern ausgerüstet. Die Fahrzeuge und Haltestellen werden regelmäßig gründlich gereinigt, darüber hinaus sind täglich mobile Hygieneteams von Hochbahn, S-Bahn und VHH im HVV im Einsatz.

Update, 10. August, 13.40 Uhr: Creditreform: Corona verschlechtert Zahlungsverhalten der Unternehmen
Der Konjunktureinbruch durch die Corona-Krise hat nach einer Studie der Wirtschaftsauskunftei Creditreform das Zahlungsverhalten von Unternehmen verschlechtert. Die durchschnittliche Verzugsdauer bei offenen Rechnungen sei im ersten Halbjahr auf 10,82 Tage gestiegen, berichtete Creditreform am Montag nach Auswertung von rund 3,5 Millionen Rechnungsbelegen. Dies sei der höchste Wert seit Beginn der Erhebung im Sommer 2015.
"Insgesamt hat die Krise einen spürbaren Druck auf die Liquidität erzeugt", heißt es in der Studie. Negative Auswirkungen der Pandemie auf das Zahlungsverhalten ließen sich vor allem in der Industrie und in Exportbranchen beobachten. Beide Bereiche seien von der Krise unmittelbar getroffen worden.
Gleichzeitig stieg die Höhe der verspätet bezahlten Rechnungen laut Creditreform im gewerblichen Bereich deutlich an. Mit 2188 Euro lag der Durchschnittsbetrag um gut 5 Prozent über dem Vorjahresniveau und sogar rund 23 Prozent höher als 2016.
Ein Anstieg der Zahlungsverzögerungen bedeute für die davon betroffenen Vorlieferanten und Kreditgeber höhere Ausfallrisiken, warnte Creditreform. "Damit droht eine Kettenreaktion insbesondere in stark verflochtenen Wirtschaftsbereichen bis hin zu vermehrten Insolvenzanmeldungen."

Update, 10. August, 13.35 Uhr: Rostocker Schüler positiv auf Corona getestet - auch Hort betroffen
Nach den positiven Coronavirus-Tests bei vier schulpflichtigen Kindern einer Rostocker Familie ist die Quarantäne auf den Hort einer Grundschule ausgeweitet worden. Nach der Rückkehr von einem Auslandsaufenthalt am vergangenen Dienstag waren zwei Schüler der 7. und 9. Klasse an der Borwin-Schule positiv auf das Sars-CoV-2-Virus getestet worden. Daraufhin wurden insgesamt 67 Mitschüler und Lehrer am Sonntag in Quarantäne geschickt.
Eines der beiden jüngeren Kinder sei noch gar nicht in der Schule gewesen, sagte ein Stadtsprecher am Montag. Das zweite sei am Freitag nur bei einem Sportfest gewesen, dann allerdings noch in den Hort der Grundschule gegangen. Deshalb sei die Quarantäne auf vier weitere Hortschüler und eine Erzieherin ausgeweitet worden.
Wie der Sprecher weiter sagte, seien die zwei älteren Kinder nur zwei Tage in der Schule gewesen. Aufgrund der geringen Zeit und der baulichen Besonderheiten der Schule hätten die Kontakte sehr genau nachvollzogen und eingeschränkt werden können.

Update, 10. August, 13.30 Uhr: Studie: Mehr Geld für Azubis könnte Fachkräftemangel mindern
Die FDP fordert bessere finanzielle Bedingungen für Auszubildende. Dem "zunehmenden Bedeutungsverlust" der beruflichen im Vergleich zur akademischen Ausbildung müsse Einhalt geboten werden, heißt es in einem am Montag in Düsseldorf vorgestellten Positionspapier der FDP-Landtagsfraktion.
Hintergrund sei der fortschreitende Fachkräftemangel. "Die Wirtschaft sucht in vielen zukunftsträchtigen Ausbildungsberufen händeringend nach Nachwuchs", stellten die Freidemokraten fest. Dies mache sich insbesondere bei den Handwerksberufen bemerkbar.
Eine Studie des "Handelsblatt Research Institute" für die FDP empfiehlt unter anderem "eine direkte finanzielle Besserstellung der Auszubildenden". Die Einführung eines Azubi-Mindestlohns von derzeit 515 Euro pro Monat sei bereits ein positiver Schritt.
"Zu diskutieren wäre ferner, ob Auszubildende bei der Krankenversicherung den Studierenden gleichgestellt werden können, auch wenn sie – anders als diese – bereits eigene Einkommen erzielen", heißt es in der Studie. "Denkbar wäre beispielsweise, dass sich Auszubildende nicht mehr selbst bei einer Krankenkasse versichern müssen, sondern dass ihnen ebenfalls die Möglichkeit eingeräumt wird, sich kostenlos über die Eltern oder Partner abzusichern."
Eine weitere Senkung der Auszubildendentarife im öffentlichen Nahverkehr würde zudem Auszubildende mit weiten Anfahrtswegen unterstützen, unterstreichen die Wissenschaftler. "Beide Maßnahmen könnten das Nettoeinkommen bei gleichbleibendem Bruttoeinkommen signifikant erhöhen." Hier sei die Landespolitik in der Pflicht.
Zum Ausbildungsbeginn diesen Jahres waren trotz Corona-Krise noch rund 39.000 Lehrstellen frei, wie die Arbeitsagentur Ende Juli mitgeteilt hatte. Rund 32.250 junge Menschen suchten dieses Jahr eine Ausbildungsstelle in NRW.

Update, 10. August, 13.25 Uhr: Kita in der Pandemie: "Kita-Register" und "Corona-Kita-Rat" starten
Die Bemühungen zur Erforschung der Rolle von Kitas und Kindern in der Corona-Pandemie werden verstärkt. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) kündigte am Montag in Berlin die Einberufung eines "Corona-Kita-Rates" für den 31. August an. Vertreter von Bund, Ländern, Kommunen, Gewerkschaften, Eltern und Kindertagespflege sollen sich in dem Gremium einmal im Monat über Erfahrungen und Konzepte in den Kitas austauschen.
An diesem Dienstag soll zudem ein bundesweites "Kita-Register" online gehen. Kitas und Tagesmütter sollen auf der Internetplattform regelmäßig unter anderem Informationen zum Infektionsgeschehen und den Kapazitäten in ihrer Einrichtung eintragen können. "Wir hoffen auf eine hohe Beteiligung, die uns einen guten Überblick über die bundesweite Situation in der Kindertagesbetreuung verschafft", sagte der Direktor des Deutschen Jugendinstituts, Thomas Rauschenbach.
Mit dem Kita-Register soll die seit der stufenweisen Wiederöffnung der Kitas laufende "Corona-Kita-Studie" unterstützt werden. Diese wird vom Familien- und Gesundheitsministerium finanziert und vom Deutschen Jugendinstitut umgesetzt. Die Studie erforscht die Rolle von Kindern im Infektionsgeschehen.

Update, 10. August, 13.20 Uhr: Flanieren an der Seine mit Maske - Neue Regel tritt in Paris in Kraft
Im Kampf gegen das Coronavirus gilt nun auch in Paris eine Maskenpflicht an zahlreichen öffentlichen Orten im Freien. Seit Montag 8 Uhr ist das Tragen der Corona-Schutzmaske dort für alle Menschen, die älter als elf Jahre sind, verpflichtend. Die neue Regelung gilt etwa an den Ufern der Seine, am Ufer des Kanals Saint-Martin, auf einigen belebten Einkaufsstraßen, auf Märkten oder rund um die Basilika Sacré-Coeur. Auf der Webseite der Stadt können sich Reisende informieren. Wer sich nicht an die Regel hält, muss 135 Euro Strafe zahlen, so die Stadt Paris.
Die Zahl der Neuinfektion steige in Paris seit Mitte Juli wieder an, hieß es weiter. Die Quote positiver Tests liegt der Stadt zufolge Großraum Paris bei 2,4 Prozent, verglichen mit dem nationalen Durchschnitt von 1,6 Prozent. Die Altersgruppe der 20- bis 30-Jährigen sei besonders betroffen.
Die französische Hauptstadt folgt mit der Maskenpflicht im Freien zahlreichen anderen Städten wie etwa Lille oder Marseille. Die Regierung hatte den örtlichen Behörden zuletzt freie Hand bei einer Maskenpflicht im Freien gelassen. Im ganzen Land müssen die Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln und öffentlichen geschlossenen Räumen wie Restaurants Läden oder Behörden eine Maske tragen.
Frankreich ist mit mehr als 30.000 Toten schwer von der Corona-Pandemie getroffen. Seit einigen Wochen steigt die Zahl der Neuinfektionen im ganzen Land wieder an.

Update, 10. August, 13.15 Uhr: Schuldenuhr rast in Corona-Krise auf neuen Höchststand
Die niedersächsischen Schulden wachsen schneller als je zuvor. Bei einem Stand der Landesschulden von 65,92 Milliarden Euro zeige die Schuldenuhr im Landtag in Hannover einen Rekordzuwachs von 278 Euro - pro Sekunde, teilte der Bund der Steuerzahler am Montag mit.
Zum Jahresende werde sich der Schuldenberg auf 69,93 Milliarden Euro erhöhen, ein Plus von 8,79 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahresbeginn. Jeder Niedersachse - egal welchen Alters - stehe dann rein rechnerisch mit Landesschulden von 8676 Euro in der Kreide. Ein Grund dafür: die Neuverschuldung wegen der Coronavirus-Pandemie.
Die enormen Folgen der Pandemie überforderten den Landeshaushalt, neue staatliche Schulden seien gerechtfertigt, sagte der Vorsitzende des Bundes der Steuerzahler Niedersachsen und Bremen, Bernhard Zentgraf, bei der Umstellung der Schuldenuhr. Die neuen Schulden müssten aber zügig abgetragen werden, forderte er. Die 70-Milliarden-Euro-Grenze werde die Schuldenuhr voraussichtlich Ende September 2021 überschreiten.
Hintergrund der steigenden Schulden ist das im Juli vom Landtag beschlossene Milliardenpaket zur Bewältigung der Krise. Zentgraf kritisierte, nicht nur die Krisenbewältigung sei schuldenfinanziert, sondern auch allgemeine Staatsaufgaben. In den kreditfinanzierten Programmen fänden sich zusätzliche Ausgaben für den Breitbandausbau, energetische Gebäudesanierung, Polizeifahrzeuge, Finanzhilfen für die Landesforsten oder die Förderung der Elektromobilität. "Es entsteht zuweilen der Eindruck, dass nur das Wort 'Corona' fallen muss - und schon öffnen sich die Schuldenschleusen", sagte er.

Update, 10. August, 13.10 Uhr: Bayern entscheidet erst vor Ferienende über Maskenpflicht in Schulen
Die bayerische Staatsregierung will kurz vor dem Ende der Sommerferien über eine mögliche Maskenpflicht auch im Schulunterricht entscheiden. Als Termin nannte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag die Kabinettssitzung am 1. September - die Schule startet eine Woche später, am 8. September.
Dann wolle er unter anderem mit Lehrervertretern sprechen, sagte er nach einer Videokonferenz des Kabinetts am Montag in Nürnberg. Wichtig seien die ersten zwei Wochen als Startphase mit klaren Regeln. Jede Schule müsse wissen, wie bei einem Infektionsfall zu handeln sei.
Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) hatte zuletzt einen Vier-Stufen-Plan vorgelegt, nach dem jedenfalls bis zum Platz im Klassenzimmer eine Maskenpflicht gelten soll, auch in Grundschulen. Bei hohen Infektionszahlen soll es eine Maskenpflicht auch im Unterricht geben. Fraglich ist aber, ob eine generelle Maskenpflicht auch im Unterricht droht - Nordrhein-Westfalen hat dies für weiterführende Schulen so entschieden.

Update, 10. August, 12.35 Uhr: Söder: "Corona wird jeden Tag gefährlicher"
CSU-Chef Markus Söder hat vor einem wachsenden Infektionsrisiko durch das Coronavirus gewarnt. "Corona wird jeden Tag gefährlicher", sagte Bayerns Ministerpräsident am Montag in Nürnberg nach einer außerplanmäßigen Kabinettssitzung via Video.
Corona sei in ganz Europa auf dem Vormarsch. Zugleich nähmen Leichtsinn und Unvernunft zu, wie Söder es formulierte. Daher müssten die Menschen zu der Vorsicht zurückkehren, die in den vergangenen Wochen ein guter Schutz gewesen sei.
Immer mehr Infizierte klagten auch nach Monaten noch über Spätfolgen wie fehlenden Geruchssinn. Das zeige, dass Corona viel heimtückischer und gefährlicher sei als bislang angenommen. Daher müsse mit Umsicht reagiert werden, sagte der CSU-Chef.

Update, 10. August, 12.30 Uhr: Israelischer Juwelier arbeitet an millionenschwerer Corona-Maske
Mundschutz als Statussymbol: Ein Juwelier in Israel arbeitet in der Corona-Krise nach eigenen Angaben an einem ganz besonderen Accessoire. Der Schmuckdesigner fertigt für einen chinesischen Geschäftsmann aus Shanghai eine Maske im Wert von 1,5 Millionen Dollar (umgerechnet rund 1,3 Millionen Euro) - den Angaben zufolge die teuerste Maske weltweit.
Sie solle aus 18-Karat-Gold bestehen und mit rund 3600 Diamanten besetzt sein, sagte Scharon Caro, Mitarbeiterin des Unternehmens Ivel, der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Für die Arbeit an der Maske seien 25 Juweliere und Diamantensetzer eingeplant.
"Der Kunde hatte drei Wünsche: Es sollte die teuerste Maske der Welt sein, bis zum 31. Dezember fertig sein und der Norm entsprechen", sagte sie. In der Maske solle ein auswechselbarer Filter des Typs N99 für Schutz vor dem Coronavirus sorgen.

Update, 10. August, 12.15 Uhr: Fraport-Arbeitnehmer: Auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten
Gewerkschaften und Betriebsräte haben den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport aufgefordert, bei seinen Reaktionen auf die Corona-Krise auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Er sehe dabei die Hauptanteilseigner, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt, in der Verantwortung, sagte Hessens DGB-Chef Michael Rudolph am Montag in Frankfurt.
Der Betriebsrat der Fraport AG werde im laufenden Monat mit der Geschäftsführung über ein Freiwilligenprogramm verhandeln, kündigte Betriebsratschefin Claudia Amier an. "Wir brauchen sehr attraktive Abfindungsregelungen und eine ausgedehnte Altersteilzeit für Beschäftigte bis zu den Jahrgängen 1964/1965." Darüber hinaus müsse über Qualifizierungsangebote für die Beschäftigten und Teilzeitprogramme gesprochen werden.
Fraport-Chef Stefan Schulte hatte angekündigt, wegen des langfristigen Corona-Einbruchs 3500 bis 4000 der rund 22.000 Jobs dauerhaft streichen zu müssen und dabei betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr ausgeschlossen. Noch in den Jahren 2022/2023 dürften die Passagierzahlen am Heimatdrehkreuz nach Schultes Einschätzung 15 bis 20 Prozent unter den bisherigen Höchstwerten liegen, mit entsprechend weniger Arbeit für die Beschäftigten.
Laut Konzern-Betriebsrat sind derzeit rund 18.000 der 22.000 Fraport-Beschäftigten am Standort in Kurzarbeit. Rund 1000 Inhaber von befristeten Verträgen seien bereits ausgeschieden, sagte die Konzernbetriebsratsvorsitzende Karin Knappe.
DGB-Chef Rudolph verlangte, die in der Corona-Krise möglichen Betriebskostenzuschüsse auch auf Betriebe mit öffentlichen Anteilseignern auszuweiten. Am Flughafen stehe immerhin ein Terminal ganz und das andere teilweise leer. Der im MDax notierte Konzern hatte allerdings berichtet, über knapp 3 Milliarden Euro an liquiden Mitteln und zugesicherten Kreditlinien zu verfügen. Damit sei die Liquidität mindestens bis zum Ende des Jahres 2021 abgesichert.

Update, 10 August, 11.55 Uhr: Studie: Analyse von Corona-Proben bei Tönnies-Ausbruch
Nach dem massiven Corona-Ausbruch beim Schlachthof Tönnies sollen bis zu 2000 Proben von Infizierten im Kreis Gütersloh für eine Studie erneut unter die Lupe genommen werden. Unter anderem wollen die Wissenschaftler durch eine Bestimmung der Genomsequenzen, einer Art Fingerabdruck des Virus, mehr über die Infektionsketten und den Ursprung des Ausbruchs herausfinden, wie der Kreis Gütersloh und der Studienkoordinator mitteilten.
An der Studie wirken auch Experten der Unikliniken Bonn und Düsseldorf mit. Federführend ist Prof. Carsten Tiemann vom Labor Krone, das die Proben während des Infektionsgeschehens genommen und dann archiviert hat. Das Gesundheitsministerium fördere die Studie finanziell, hieß es in der Mitteilung. "Wir hoffen, dass sich zum Schluss auch Präventionsmöglichkeiten aus der Studie ableiten lassen", sagte Tiemann dem "Westfalen-Blatt" (Montag-Ausgabe).
Dem Medienbericht zufolge werden die Proben im Uniklinikum Bonn untersucht, die Uniklinik Düsseldorf hilft bei der Auswertung der enormen Datenmengen. Zudem sollen die Proben mit weiteren Informationen abgeglichen werden, die Behörden anonymisiert zur Verfügung stellen.
"Das Gesundheitsamt weiß zum Beispiel, ob eine Probe einem Mann oder einer Frau zuzuordnen ist, wie alt diese Person ist, mit wem sie zusammen wohnt, und an welcher Stelle im Fleischwerk Tönnies sie arbeitet", erläuterte Tiemann. Erste Ergebnisse sollen im September vorliegen, die Gesamtlaufzeit der Studie ist auf sechs Monate angelegt.

Update, 10. August, 11.50 Uhr: Corona-Stichprobe bei bis zu 4000 Kindern und Jugendlichen gestartet
Mit dem Beginn des Regelbetriebs an den Brandenburger Schulen hat die Brandenburger Landesregierung auch die Corona-Tests für Kita- und Schulkinder gestartet. Bis Ende August sollen in einer Stichprobe ein Prozent der Kinder und Jugendlichen auf das Coronavirus getestet werden, wie das Gesundheits- und das Bildungsministerium am Montag mitteilten.
Die freiwilligen Tests betreffen 2944 Schüler und 1074 Kita-Kinder. Dazu seien landesweit 12 Kitas und 72 Schulen ausgewählt worden. Die Testungen sollen mit einem Berechtigungsschein bei den Hausärzten vorgenommen werden.
"Mit den Stichproben möchten wir mehr über die Ausbreitung des Virus in dieser Altersgruppe in Brandenburg erfahren", sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). "Der Zeitpunkt direkt nach der Reisezeit und zu Beginn des Schuljahres ist dafür genau richtig, da jetzt das Infektionsrisiko wieder steigt."
Die Ergebnisse der Stichproben sollen bei der Anordnung von Corona-Maßnahmen berücksichtigt werden. Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) erklärte, mit den Testungen werde der Normalbetrieb in den Kitas und Schulen flankiert.

Update, 10. August, 11.45 Uhr: Ausbildung in der Corona-Krise: Bildungsministerium eröffnet Portal
Das Bundesbildungsministerium will die duale Berufsausbildung in der Corona-Pandemie durch ein neues Informationsportal stärken. Auf der Internetseite www.die-duale.de sollen unter anderem Bewerber und deren Familien Informationen zum Thema Aus- und Fortbildung und zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die berufliche Bildung finden.
"Das neue Ausbildungsjahr bleibt von der weiterhin aktuellen Corona-Pandemie nicht unberührt", sagte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) am Montag. Die Wirtschaft verzeichne in vielen Branchen Einbußen, und auch der Ausbildungsmarkt sei unter Druck. "Die Corona-Krise darf aber nicht zu einer Ausbildungskrise werden", so Karliczek.
Nach Angaben des Ministeriums beginnt das neue Ausbildungsjahr zögerlich. Die Bundesagentur für Arbeit hat demnach einen parallelen Rückgang von Bewerbern (-8,4 Prozent) und Ausbildungsplätzen (-8,1 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr festgestellt. Um Plätze zu sichern, hat die Bundesregierung zum 1. August das Programm "Ausbildungsplätze sichern" als Teil des Konjunkturpakets auf den Weg gebracht. Kleine und mittlere Unternehmen sollen Prämien erhalten, wenn sie trotz Einbußen durch die Corona-Krise Ausbildungsverträge abschließen.

Update, 10. August, 11.40 Uhr: Israel will Zahl der Schüler in den Klassen nach den Ferien deckeln
Israel will in der Corona-Krise seine Schulen und Kindergärten am 1. September mit einer Obergrenze für Kinder und Jugendliche wieder öffnen. Das israelische Bildungsministerium veröffentlichte am Montag einen entsprechenden Plan. Demnach sollen nicht mehr als 18 Kinder in einer Gruppe lernen. Israelische Schulklassen sind normalerweise mit 30 bis 40 Kindern sehr groß.
"Das Schulsystem soll am 1. September geöffnet werden und die Stabilität der israelischen Wirtschaft gewährleisten", sagte Bildungminister Joav Galant. Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Professor Chesi Levy, äußerte sich jedoch skeptisch. "Es kann sein, dass die höheren Klassen - von der vierten Klasse an - am 1. September nicht den Schulunterricht beginnen", sagte er der Nachrichtenseite ynet. Alles hänge von den Corona-Infektionszahlen ab.
Nach dem Plan des Bildungsministeriums soll von der vierten Klasse an eine Maskenpflicht gelten, auch in den Klassenräumen. Von der fünften Klasse an sollen die Schüler an mindestens zwei Tagen in der Woche in der Schule lernen, den Rest der Woche von zuhause über den Videokonferenzdienst Zoom.
Nach Beginn der Corona-Pandemie hatte Israel seine Schulen zunächst geschlossen. Im Mai begann dann eine schrittweise Öffnung. Angesichts steigender Infektionszahlen mussten jedoch immer mehr Schulen wieder geschlossen werden. Die mehr als zwei Monate langen Sommerferien begannen Ende Juni.
Die Pandemie war in Israel zunächst glimpflich verlaufen, nach raschen Lockerungen schnellten die Infektionszahlen jedoch in die Höhe. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 bisher bei 83.540 Menschen in Israel nachgewiesen worden. 606 Menschen sind den Angaben zufolge nach einer Coronavirus-Infektion gestorben.

Update, 10. August, 11.35 Uhr: SPD: Maskenpflicht ist auch in Schleswg-Holsteins Schulen notwendig
Der Schulstart in Schleswig-Holstein hat nach Ansicht der SPD Fehlentscheidungen von Bildungsministerin Karin Prien (CDU) offengelegt. "Die erste Schulschließung kam schon vor dem heutigen Schulstart, das zeigt: Eine Maskenpflicht zumindest für die sensiblen ersten zwei Wochen ist notwendig". sagte die SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli am Montag.
In Rantrum bei Husum musste eine Grundschule wegen einer infizierten Lehrerin zunächst für diese Woche geschlossen werden. In Schleswig-Holstein gibt es keine Pflicht, in den Schulen Masken zu tragen, aber es wird vom Bildungsministerium dringend empfohlen - auch im Unterricht.
Prien verfolge im Ländervergleich "einen einsamen Sonderweg", kritisierte Midyatli. In Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachen sei die Maske in Schulen außerhalb des Unterrichts Pflicht. "Während Prien bei Masken sorglos handelt, bleibt sie im Umgang mit Lehrkräften aus Risiko-Gruppen bei ihrem Herzlos-Kurs. Das ist eine gefährliche Mischung!"
Damit kritisierte die SPD-Landesvorsitzende, dass nur ein kleiner Bruchteil der 1600 Lehrer, die Corona-Risiko-Atteste vorgelegt haben, vom direkten Unterrichten mit Schülern befreit ist. Gegen einen Gerichtsbeschluss, der einer klagenden Lehrerin vorläufig Recht gab, legte das Ministerium nach eigenen Angaben Rechtsmittel ein.
Die Bildungsministerin habe in der Corona-Krise nie eine nachvollziehbare Linie gefunden, kritisierte Midyatli. "Mit der Empfehlung, Masken zu tragen, wird die Verantwortung für den Infektionsschutz auf die Schulleitungen abgewälzt." Die Risiken für das Vorgehen der Ministerin trügen Kinder, Eltern und Lehrkräfte.
Bei möglichen weiteren Schulschließungen wird sich nach Einschätzung der SPD-Landesvorsitzenden außerdem zeigen, dass die technischen und organisatorischen Voraussetzungen für Fernunterricht immer noch nicht erfüllt seien. "Die Zeit der Ferien wurde dafür nicht ausreichend genutzt", sagte Midyatli.

Update, 10. August, 11.30 Uhr: Restriktionen für Mannschaftssport: Günther signalisiert Lösung
Angesichts bisheriger Corona-Einschränkungen für den Amateur-Mannschaftssport in Schleswig-Holstein hat Ministerpräsident Daniel Günther den Sportverbänden zeitnah eine praktikable Lösung in Aussicht gestellt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sagte der CDU-Politiker am Montag dem Präsidenten des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes, Uwe Döring, dieser könne im Hinblick auf eine vernünftige Lösung optimistisch sein.
Günther verwies auf ein Spitzengespräch am Mittwoch von Innen- und Gesundheitsministerium mit den Landessportverbänden. Innen- und Sportministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) hatte dies am Freitag angekündigt. Die Landesregierung wolle den Vereinen helfen, doch noch ihre Saisonvorbereitung im Mannschaftstraining abschließen zu können. Hintergrund ist die Kritik der Clubs, dass Schleswig-Holstein keine weiteren Lockerungen von Schutzmaßnahmen gegen die Corona-Pandemie beschlossen hat. Demnach ist unter anderem Training höchstens in Zehnergruppen erlaubt. Testspiele im Bundesland sind untersagt.
Die Landesregierung wolle gemeinsam mit den Sportverbänden einen Weg finden, wie ein Mannschaftstraining unter Einhaltung der notwendigen Hygienebestimmungen und insbesondere der lückenlosen Nachverfolgung der Kontakte ermöglicht werden kann, hatte Sütterlin-Waack im Hinblick auf das Spitzentreffen gesagt. Die Hygienekonzepte der Verbände und deren Umsetzung durch die Vereine seien vorbildlich.

Update, 10. August, 11.25 Uhr: Falls erlaubt: VfL Wolfsburg will wieder vor 7500 Zuschauern spielen
Der VfL Wolfsburg hofft darauf, seine Heimspiele zu Beginn der nächsten Bundesliga-Saison wieder vor 7500 Zuschauern austragen zu dürfen. "Wir gehen von 7500 Zuschauern aus, die wir unter Wahrung der Hygieneregeln ins Stadion lassen können", sagte Geschäftsführer Michael Meeske dem "Sportbuzzer" (Montag).
Damit wäre die 30.000 Besucher fassende Volkswagen Arena zu einem Viertel ausgelastet. Der VfL stehe in dieser Frage "in gutem Austausch mit der Stadt und den Behörden", sagte Meeske.
Die Wolfsburger starten am 19. oder 20. September mit einem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen in die neue Saison der Fußball-Bundesliga. Ob dann in den Stadien trotz der Corona-Pandemie wieder vor Zuschauern gespielt werden darf, entscheiden in letzter Konsequenz die Gesundheits- und Ordnungsämter am jeweiligen Standort.
Die Deutsche Fußball Liga hatte in der vergangenen Woche ein Konzept zur teilweisen Rückkehr der Zuschauer vorgestellt, über das die Gesundheitsminister der Bundesländer an diesem Montag beraten.
"Die Politik hat den entscheidenden Hebel in der Hand", sagte der Wolfsburger Sportchef Jörg Schmadtke. "Die Entscheidung ist nicht einfach zu treffen, wenn man sich die Faktenlage anschaut. Die Zahlen gehen ja hoch."

Update, 10. August, 11.15 Uhr: Handballpräsident Petersen: "Wir machen das nicht mehr mit"
Nicht nur die Amateurfußballer klagen über die strenge Corona-Schutzverordnung im Land, auch die Handballer fordern schnellste Kurskorrekturen. "Es nervt ohne Ende. Schleswig-Holstein ist abgehängt, mit dieser Situation können wir nicht leben", sagte Dierk Petersen, Präsident des Handballverbandes Schleswig-Holstein (HVSH), den Zeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages (SHZ/Montag-Ausgaben).
Petersen besuchte am Wochenende den Frauen-Zweitligisten TSV Nord Harrislee. Als einziges Team der Liga darf der TSV nicht mit dem kompletten Kader trainieren, sondern nur in Zehnergruppen. Zudem sind Testspiele im Land untersagt. "Ich kann es nicht verantworten, die Mädchen ohne Testspiele in die Saison zu schicken", betonte Harrislees Trainer Olaf Rogge.
Präsident Petersen fragte: "Der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt dürfen mit Sondergenehmigung vollzählig trainieren – warum der TSV Nord nicht?" Petersen empfiehlt dem Verein, auch eine Sondergenehmigung zu beantragen.
Vertreter des Handballverbandes sitzen am Mittwoch gemeinsam mit dem Fußball- und dem Volleyball-Verband im Ministerium mit Innenstaatssekretärin Kristina Herbst zusammen. Die drei Verbände vertreten 200.000 Sportlerinnen und Sportler im Land. "Wir müssen die Verantwortlichen wachrütteln. Es ist vorbei mit der Geduld, wir machen das nicht mehr mit", betonte Petersen.

Update, 10. August, 11.10 Uhr: Hort in Potsdam nach Corona-Fall geschlossen - Kinder in Quarantäne
Weil ein Erzieher eines Horts in Potsdam positiv auf das Coronavirus getestet wurde, müssen zahlreiche Grundschüler zum Schulstart zu Hause bleiben. Das städtische Gesundheitsamt habe die Eltern der Kinder, die vergangene Woche in dem Hort Kontakt mit dem Erzieher hatten, am Sonntag informiert, bestätigte Stadtsprecherin Juliane Güldner am Montag.
Zuerst hatten die "Potsdamer Neuesten Nachrichten" berichtet. Die Zahl der betroffenen Kinder, die nun als Kontaktpersonen ersten Grades in häusliche Quarantäne müssten, sei noch nicht bekannt, sagte Güldner.
Der Hort, der sich im Gebäude einer Grundschule in der Potsdamer Innenstadt befindet, sei vom Träger geschlossen worden.

Update, 10. August, 11.05 Uhr: Bildungssenatorin verteidigt Regeln zur Maskenpflicht
Bildungssenatorin Sandra Scheeres hat den Verzicht auf eine Maskenpflicht im Unterricht verteidigt. Gerade in Lernsituationen sei das schwierig, sagte die SPD-Politikerin beim Besuch der Nürtingen-Grundschule am Montag in Berlin-Kreuzberg. Das gelte vor allem für die kleineren Kinder, wenn deren Mimik nicht zu sehen sei. In der Grundschule hat nach dem Ende der Sommerferien wie in den übrigen Berliner Schulen der Unterricht wieder begonnen.
Klar sei aber, dass es wichtig sei, die Infektionszahlen im Blick zu behalten und den Hygieneplan gegebenenfalls anzupassen, sagte Scheeres. Die Maskenpflicht gilt in Berlin auf Fluren und in Aufenthaltsräumen, aber nicht im Unterricht oder auf dem Schulhof. Die bis zu den Ferien geltende Abstandsregel von 1,50 Meter muss nicht mehr eingehalten werden. Unterrichtet wird in Klassengrößen wie in den Zeiten vor der Corona-Pandemie.
Die Rückkehr zum Regelbetrieb in Corona-Zeiten für die rund 370.000 Schülerinnen und Schüler in Berlin, den die Senatsverwaltung für Bildung angekündigt hat, steht erheblich in der Kritik. Sie kommt etwa von den Oppositionsparteien und von Lehrer- und Elternvertretern. Die Bildungsgewerkschaft GEW hält den Regelbetrieb für fahrlässig und fordert kleinere Lerngruppen und eine Mischung aus Präsenzunterricht und Lernen zu Hause.

Update, 10. August, 11 Uhr: Schroeder nach "Querdenken"-Auftritt: "Pflicht eines Satirikers"
Der für seinen provokativen Auftritt auf der "Querdenken"-Demo in Stuttgart oft gelobte Kabarettist Florian Schroeder sieht sich vor allem in einer politischen Verantwortung. "Es ist die Pflicht eines Satirikers in dieser Zeit, genau so eine Aktion zu nutzen, um damit ein Stück Aufklärung zu betreiben", sagte Schroeder in einem Interview mit SWR3 am Montagmorgen. Sein Auftritt vor mehreren Hundert Kritikern der Corona-Auflagen am vergangenen Samstag sei eine einmalige Kunstaktion gewesen.
Schroeder (40) war nach eigenen Angaben auf die Bühne der Auflagen-Kritiker gekommen, um "die Grenzen ihrer Meinungsfreiheit" auszutesten. Für seine ersten Äußerungen hatte er noch Applaus bekommen, wie ein Video zeigt, das Schroeder in seinem eigenen Youtube-Kanal verbreitete. Die Begeisterung des Publikums war allerdings schnell umgeschlagen, als sich Schroeder zunehmend deutlicher für das Tragen von Masken und das Einhalten von Abstand stark machte.
"Ich wollte testen, ob die Verfechter der Meinungsfreiheit auch mit Meinungsfreiheit umgehen können", sagte Schroeder am Montag im SWR-Radio. Er zeigte sich optimistisch, trotz der Buhrufe auch einige Demonstranten oder andere Auflagenkritiker erreicht zu haben.
"Es gibt in unserer Gesellschaft ganz viele, die nicht so ganz wissen, ob da vielleicht nicht doch etwas dran ist an diesen Verschwörungstheorien", sagte Schroeder. Aus dieser "Gruppe von Menschen, die auf der Kippe sind", habe er vielleicht den einen oder anderen überzeugen können.
Die Teilnehmer der Kundgebung in Stuttgart forderten am Samstag ein Ende der vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen, mit denen die Gefahr einer Übertragung des Coronavirus reduziert werden soll. Die Veranstalter von "Querdenken 711" sprachen von 5000 Teilnehmern, die Polizei zählte mehrere Hundert.
Update, 10. August, 10.55 Uhr: Lauenau hat wieder Wasser - Verbrauch hat sich halbiert
Nach dem Zusammenbruch der Wasserversorgung in Lauenau im Landkreis Schaumburg hat die Gemeinde die Lage in den Griff bekommen. Die akute Krise sei überwunden, sagte Georg Hudalla, parteiloser Bürgermeister der Samtgemeinde Rodenberg, zu der Lauenau gehört, am Montag.
Die Menschen im Ort halten sich demnach an die Sparvorgaben und verwenden das Wasser nach Einschätzung des Bürgermeisters nur für notwendige Dinge - der Wasserverbrauch sei auf die Hälfte des normalen Verbrauchs gesunken. Zwischenzeitlich werde das Ortsnetz vom benachbarten Wasserverband Nord-Schaumburg mit versorgt.
Hudalla betonte, der Wasserverband könne nur helfen, weil die Menschen auch dort dazu aufgerufen worden seien, Wasser zu sparen. Eine "Insellösung" gebe es beim Wasser nicht: "Wir müssen alle an einem Strang ziehen."
Am schlimmsten wäre es aus seiner Sicht, wenn die Menschen sich daran gewöhnen, dass sie wieder Wasser haben - und der Verbrauch dann in die Höhe geht. "Wir sind bis in den Herbst hinein auf die Mithilfe der Bürger angewiesen", sagte er. In Lauenau leben knapp 4000 Menschen.
Am Samstagmittag war der Wasserspeicher in Lauenau leer gelaufen. Das Problem: In der Corona-Pandemie seien die Menschen überwiegend daheim geblieben, statt in den Urlaub zu fahren, daher sei der private Wasserverbrauch stark gestiegen, erklärte der Bürgermeister. Die Feuerwehr bietet sogenanntes Brauchwasser etwa für die Toilettenspülung an, das sich die Menschen abholen können.

Update, 10. August, 10.45 Uhr: Nach coronabedingtem Einbruch steigt Zahl der Minijobs wieder
Nach einem coronabedingten Einbruch im Frühjahr steigt die Zahl der Minijobber in Deutschland wieder. Ende Juni seien im gewerblichen Bereich bundesweit 5,9 Millionen Minijobber mit 450-Euro-Jobs oder kurzfristigen Beschäftigungen gemeldet gewesen. Das seien rund 200.000 mehr als Ende Mai, teilte die Minijob-Zentrale am Montag in Bochum mit. Insgesamt liege die Zahl der Minijobber damit allerdings immer noch um 830.000 unter dem Vorjahresniveau.
"Minijobs sollen Arbeitsspitzen und Arbeitsflauten ausgleichen. Wir sehen anhand der aktuellen Zahlen, dass dieses Prinzip funktioniert", sagte Heinz-Günter Held, Mitglied der Geschäftsführung der Knappschaft-Bahn-See, der für die Minijob-Zentrale zuständig ist. Einbrüche bei den Beschäftigtenzahlen gab es in den vergangenen drei Monaten vor allem im Gastgewerbe sowie in den Bereichen Kunst, Unterhaltung und Erholung. Stark steigende Minijobberzahlen verzeichnete dagegen wegen des Bedarfs an Erntehelfern die Land- und Forstwirtschaft, und auch die Bauindustrie suchte verstärkt Hilfskräfte.
Als weitgehend immun gegenüber der Corona-Krise erwiesen sich in den vergangenen Monaten die Minijobs in Privathaushalten. Hier stieg die Zahl der angemeldeten Minijobber seit dem März sogar um 2,4 Prozent oder 7252 Personen an.
Die Minijob-Zentrale ist die zentrale Einzugs- und Meldestelle für alle geringfügigen Beschäftigungen in Deutschland und gehört dem Verbund der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See an.

Update, 10. August, 10.40 Uhr: Litauens Präsident beendet Selbstisolation
Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda hat seine Selbstisolation beendet. Das Staatsoberhaupt des baltischen EU-Landes hatte sich wie seine Familie und sein Mitarbeiterstab am Freitag vorsorglich in Quarantäne begeben, nachdem ein Mitarbeiter der Präsidialkanzlei möglicherweise Kontakt mit einem Corona-Infizierten gehabt hatte. Ein Corona-Test des Mitarbeiters fiel nun aber negativ aus. Der Großteil der Bediensteten wird daher am Montag die Arbeit wieder aufnehmen, wie die Präsidialkanzlei mitteilte.
Angesichts der sich verschlechternden epidemiologischen Situation im Litauen sollen zusätzliche Schutzmaßnahmen im Präsidentenpalast in Vilnius eingeführt werden. So müssen künftig alle Besucher und Gäste eine Gesichtsmaske tragen und ebenso wie die Mitarbeiter ihre Körpertemperatur messen lassen.
In Litauen bereiten wieder gestiegene Corona-Zahlen seit einigen Tagen immer mehr Sorgen - allein über das Wochenende gab es 58 neue Fälle. Dennoch steht der Baltenstaat mit seinen knapp drei Millionen Einwohnern in der Coronakrise insgesamt gut da - die Infektionszahlen sind mit bislang 2252 bestätigte Infektionen und 81 Todesfällen im internationalen Vergleich eher gering.

Update, 10. August, 10.15 Uhr: SH-Fußballpräsident: "Reden denn die Ministerien nicht miteinander?"
Präsident Uwe Döring vom Schleswig-Holsteinischen Fußballverband (SHFV) lobt die Landesregierung für ihren Umgang mit der Corona-Pandemie, mahnt zugleich aber mehr Augenmaß an. "Es ist für mich nicht mehr nachvollziehbar, dass normales Training und Testspiele nicht möglich sein sollen. Fast alle anderen Landesverbände erlauben das, obwohl dort die Infektionszahlen höher sind", sagte Döring den Zeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlages (SHZ/Montag-Ausgaben).
Der 61-Jährige vergleicht die Verordnungslage für Amateursportvereine mit anderen Bereichen. "Und wenn ich mir ansehe, was im Schulsport möglich ist – da ist Mannschaftssport ausdrücklich erlaubt und nicht alle haben einen großen Fußballplatz zur Verfügung. Reden denn die Ministerien nicht miteinander?", fragte Döring.
Amateurclubs dürfen lediglich in Zehnergruppen trainieren, Testspiele sind ihnen untersagt. So können sich die Teams auf die neue Saison, die im September beginnen soll, aber nicht vorbereiten. In anderen Bundesländern sind Kompletttraining und Testspiele erlaubt.
"Es ist fünf Monate her, dass die Einschränkungen in Kraft getreten sind. Die Schulen öffnen, die Innenstädte und die Strände sind voll. Warum soll es mit einem guten Hygienekonzept nicht möglich sein, elf gegen elf Fußball zu spielen?", will Döring wissen. "Es muss etwas passieren, es wird immer schwerer, den Vereinen gegenüber zu argumentieren."
Am Mittwoch hat der SHFV einen Termin im Innenministerium des Landes. "Ich glaube herausgehört zu haben, dass die Entscheidungen in Sachen Wettkampf-Betrieb und -Vorbereitung nicht ganz endgültig sind", sagte Döring. Ziel ist es, Training mit dem kompletten Kader sowie Testspiele vom 17. August an zu erlauben. "Wenn sich bei uns nichts ändert, dann kann es keinen Start im September geben", warnte Döring.

Update, 10. August, 9.30 Uhr: Neustart von Aida Cruises am 6. September - Genehmigung liegt vor
Nach der kurzfristigen Absage des Saisonstarts der Kreuzfahrtreederei Aida Cruises wegen fehlender Genehmigungen der italienischen Regierung plant das Unternehmen den Neustart nun für Anfang September. Wie das Unternehmen am Montag in Rostock berichtete, liege die Zustimmung aus Italien für die Neustartkonzepte inzwischen vor.
Danach soll am 6. September in Kiel das Schiff "Aidablu" zu einer Kurzreise Richtung Norwegen und Dänemark ablegen. Weitere siebentägige Reisen seien von Hamburg aus mit der "Aidaperla" vom 12. September an zu den norwegischen Fjorden geplant.
Mit Ausnahme dieser Fahrten müsse das Unternehmen auf Grund der aktuellen Pandemielage die seit Mitte März dauernde Unterbrechung der Kreuzfahrtsaison bis zum 30. September 2020 verlängern. Ursprünglich sollten Kurzreisen ohne Landgang bereits am 5. August in Hamburg starten, später sollten Rostock und Kiel dazukommen. Diese Pläne scheiterten an den fehlenden Genehmigungen aus Italien.
Für den geplanten Neustart hatte Aida am 22. Juli mit drei Flugzeugen 750 Besatzungsmitglieder aus Asien eingeflogen. Mehrfache Corona-Tests nach der Landung ergaben inzwischen zwölf Infizierte, die in der Folge isoliert wurden.

Update, 10. August, 9.25 Uhr: Starke Bestellungen aus dem Inland helfen Elektroindustrie
Unerwartet große Bestellungen aus dem Inland lassen die deutsche Elektroindustrie auf eine Erholung von der Corona-Krise hoffen. Kräftige Zuwächse wurden in einzelnen Bereichen wie Messtechnik, Prozessautomatisierung, Schienenfahrzeugen und Batterien registriert, wie der Branchenverband ZVEI am Montag in Frankfurt in seinem Konjunkturbarometer mitteilte.
Die inländischen Order glichen die Ausfälle von minus 23,4 Prozent aus dem Ausland nahezu aus, sodass unter dem Strich nur ein leichter Rückgang der Bestellungen um ein Prozent zum Vorjahresmonat herauskam. Im ersten Halbjahr gingen bei den Unternehmen damit 9,8 Prozent weniger Aufträge ein als ein Jahr zuvor.
Die reale Produktion und die Umsätze gingen im Juni mit minus sechs beziehungsweise minus vier Prozent nicht mehr so stark zurück wie in den vorangegangenen beiden Monaten, so der Verband. Beide Werte blieben im Halbjahr neun Prozent unter den Werten aus der gleichen Vorjahresperiode. Auch das Geschäftsklima habe sich im Juli weiter erholt, bleibe aber noch negativ.

Update, 10. August, 9.20 Uhr: Aiwanger: Bars und Clubs sollen mit Speise-Angebot wieder öffnen
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) will den 5000 Bars, Clubs, Discotheken und Kneipen in Bayern in der Corona-Krise eine Perspektive geben. Das Partyvolk weiche zunehmend in den öffentlichen Raum aus, Konflikte mit Anwohnern seien die Folge.
"Wir müssen deshalb eine Abgrenzung finden, um eine Öffnung zu ermöglichen: Natürlich wird kein Disco- und Party-Betrieb möglich sein, aber es gibt Grenzbereiche, wo sich die eine oder andere Bar gut aufstellen kann, indem sie Speisen anbietet", sagte Aiwanger dem "Münchner Merkur" (Montag-Ausgabe).
Salzstangen und Erdnüsse als Speisen zu deklarieren, reiche eher nicht aus. Die Untergrenze zog Aiwanger bei Wurstsemmeln und Baguettes. "Es gibt Kneipen, die haben umdisponiert", sagte er der Zeitung.
Aiwanger befürchtet vor allem im der bevorstehenden kälteren Jahreszeit einen Rückzug der Partyleute in private Räumlichkeiten. Dort könne der Staat Infektionsschutz nicht mehr durchsetzen. "Dann wird die Garage oder die leere Wohnung der Oma zum Partykeller umfunktioniert", sagte Aiwanger. "Wir müssen wirklich aufpassen, dass sich hier im Privaten kein ganz großes Infektionsrisiko ergibt", betonte der Minister.

Update, 10. August, 9.15 Uhr: Weniger Firmenpleiten im Mai - Corona-Ausnahme wirksam
Trotz der Corona-Krise sind auch im Mai weniger Firmen in die Pleite gerutscht als ein Jahr zuvor. 1504 Fälle meldeten die deutschen Amtsgerichte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes vom Montag. Das waren 9,9 Prozent weniger als im gleichen Vorjahresmonat. Ein wichtiger Grund für den Rückgang ist, dass die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen seit dem 1. März 2020 ausgesetzt ist.
Die wirtschaftliche Not durch die Corona-Krise spiegele sich somit bislang nicht wider, folgerten die Statistiker. Ökonomen rechnen im Gesamtjahr allerdings mit einem deutlichen Anstieg der Firmenpleiten. Wirtschaftsverbände fordern, die Insolvenzantragspflicht über Ende September hinaus auszusetzen.
Die meisten Unternehmensinsolvenzen gab es im Mai im Handel einschließlich Kfz-Werkstätten mit 247 Fällen. Unternehmen des Baugewerbes stellten 235 Insolvenzanträge. Im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen wurden 168 und im Gastgewerbe 164 Insolvenzanträge gemeldet.
Im Schnitt waren die Betriebe größer als vor einem Jahr, denn die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger lagen mit knapp 3,1 Milliarden Euro deutlich über der Summe des Vorjahresmonats von 2,5 Milliarden Euro.
Die Zahl der eröffneten Regelinsolvenzverfahren in Deutschland nahm im Juli wie auch schon in den vorangegangenen Monaten weiter ab. Auf der Grundlage vorläufiger Angaben sank sie im Juli um 29,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

Update, 10. August, 9.10 Uhr: Weniger Gästeübernachtungen - Inlandstourismus weiter im Minus
Die Geschäfte von Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben in Deutschland laufen nach den Lockerungen der coronabedingten Einschränkungen nur zögerlich an. Die Zahl der Übernachtungen in Hotels, Pensionen, Ferienunterkünften und auf Campingplätzen lag im Juni bei 29,5 Millionen, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Das war ein Rückgang von 41,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Mai hatte es aufgrund zeitweiliger Schließungen ein Minus von 74,9 Prozent gegeben.
Seit Mitte März galt wegen der Pandemie ein Übernachtungsverbot für privatreisende Gäste. Das Verbot wurde je nach Bundesland ab Mai aufgehoben. Bei den Übernachtungen von Gästen aus dem Ausland gab es im Juni ein Minus von 79,0 Prozent auf 1,7 Millionen. Besser sah es bei Reisenden aus dem Inland aus. Mit 27,8 Millionen Übernachtungen lagen die Zahlen um 34,4 Prozent niedriger als im Juni 2019.
Im ersten Halbjahr 2020 verbuchten die Beherbergungsbetriebe insgesamt einen Rückgang um 47,1 Prozent auf 117,5 Millionen Übernachtungen. Die Zahlen beziehen sich auf Beherbergungsbetriebe mit mindestens zehn Schlafgelegenheiten.

Update, 10. August, 9 Uhr: Sorge nach zwei Corona-Fällen bei Leipzig-Gegner Atlético Madrid
Nach der Bekanntgabe zweier Coronavirus-Fälle beim spanischen Fußball-Erstligisten Atlético Madrid ist weiter unklar, ob es sich dabei um Spieler handelt. Der Club hatte am Sonntagabend, vier Tage vor dem Champions-League-Viertelfinale in Lissabon gegen RB Leipzig, keine Namen genannt.
Spanische Medien wollen jedoch erfahren haben, dass es zwei Profis sind. Dies berichteten am Montag die Sportzeitungen "As" und "Marca" in ihren Online-Ausgaben sowie der Rundfunksender Cadena Ser. Eine Bestätigung dafür gab es nicht. Befürchtet werde, dass es weitere Fälle geben könne, hieß es weiter.
Der Club hatte im Zuge der Bekanntgabe der positiven Corona-Tests am Sonntagabend mitgeteilt, man werde am Montag die gesamte 93-köpfige Delegation, die zum Miniturnier der Königsklasse nach Portugal fahren soll, erneut testen.
Nach spanischen Medienberichten droht im Falle von positiven Tests bei Spielern gar eine Verschiebung der Partie. Atlético soll am Donnerstag (21 Uhr) gegen Leipzig spielen.
Am Samstag waren den Angaben zufolge alle Delegationsangehörigen im Trainingszentrum in Majadahonda bei Madrid auf das Coronavirus getestet worden. Die positiv getesteten Personen hätten sich nach Bekanntgabe der Ergebnisse in häusliche Quarantäne begeben, hieß es.
Die Europäische Fußball-Union UEFA und alle Behörden und Verbände in Spanien und Portugal seien bereits informiert worden. Die ursprünglich für Montag angesetzte Anreise der Delegation nach Portugal werde sich wegen der neuen, vom UEFA-Aktionsprotokoll vorgeschriebenen Tests, verschieben. Der neue Reiseplan stehe noch nicht fest.

Update, 10. August, 8.50 Uhr: Baubranche setzt im Mai weniger um - kein eindeutiger Corona-Einfluss
Die Bauindustrie in Deutschland hat im Mai weniger umgesetzt. Die Erlöse sanken um 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. "Da das Umsatzniveau nach wie vor sehr hoch ist, zeigt sich weiterhin kein eindeutiger Einfluss der Corona-Pandemie auf Umsatz und Beschäftigung im Bauhauptgewerbe", stellte die Behörde fest. Die Zahl der Beschäftigten stieg nach den vorläufigen Zahlen um 0,7 Prozent gegenüber Mai 2019.
In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres verbesserte sich der Umsatz im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,6 Prozent. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich um 1,7 Prozent. Das Bauhauptgewerbe umfasst die Errichtung von Gebäuden (Hochbau) ebenso wie von Straßen, Bahnstrecken und Leitungen (Tiefbau). Die Statistik des Bundesamtes erfasst alle Betriebe des Bauhauptgewerbes in Deutschland.

Update, 10. August, 8.45 Uhr: Kritik an kostenlosen Corona-Tests wächst
Die Kritik an kostenlosen Corona-Test für Reisende aus Risikogebieten wächst. Aus Sicht von SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil und Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sollten Urlauber aus Risikogebieten Corona-Pflichttests selbst zahlen. Innenstaatssekretär Günter Krings von der CDU schlägt die Einführung einer Anzeigepflicht vor geplanten Reisen in Risikogebiete vor.
Klingbeil hat nach eigenen Worten "ein Gerechtigkeitsproblem damit, dass man in Risikogebiete fährt und dann auch noch den Test vom Staat bezahlt bekommt". Auf "Bild live" sagte er zur Entscheidung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), wonach für die Kosten der Pflichttests die Allgemeinheit aufkommt: "Das ist noch nicht zu Ende diskutiert."
Tschentscher sagte den Angaben zufolge: "Ich halte es für sehr vertretbar, wenn es die bezahlen, die ganz bewusst diese Reisen in Risikogebiete machen. Man kann auch woanders Urlaub machen." Nach einer rechtzeitigen Ansage sollten in Zukunft Tests wie Flug und Flughafengebühr zu den Reisekosten zählen. Anderenfalls müssten Krankenkassen-Beitragszahler oder Steuerzahler dafür zahlen.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hält es zwar zunächst für richtig, dass die Tests für Rückkehrer kostenlos sind. 2Für eine dauerhafte Lösung muss aber über Alternativen nachgedacht werden, zum Beispiel, ob die Kosten für die Tests auf die entsprechenden Flugtickets umgelegt werden", hatte der CDU-Politiker zuvor dem "Spiegel" gesagt.
Für Heimkehrer aus Risikogebieten gibt es derzeit zwei Möglichkeiten: Entweder sie lassen sich noch im Urlaubsland höchstens 48 Stunden vor der Abreise testen und legen einen Negativ-Nachweis in deutscher oder englischer Sprache vor. Tests im Ausland sind aber selbst zu zahlen. Oder sie lassen sich nach der Rückkehr in Deutschland testen, was bis zu drei Tage kostenlos möglich ist, etwa beim Hausarzt.

Update, 10. August, 8.35 Uhr: Pakistan hebt weitere Corona-Beschränkungen auf
Pakistan hat trotz Bedenken von Gesundheitsexperten weitere Corona-Beschränkungen aufgehoben. Seit Montag dürfen Kinos, Parks, Einkaufszentren und religiöse Einrichtungen wieder öffnen - nur Schulen, Universitäten und große Hochzeitshallen sollen noch bis Mitte September geschlossen bleiben. "Die Pakistanische Ärztekammer ist überrascht über die Entscheidung, alle Bereiche auf einmal zu öffnen", sagte ihr Generalsekretär am Montag.
Vor einer Woche trafen die Behörden die Entscheidung, nachdem zuletzt eine geringere Zahl an täglichen Neuinfektionen gemeldet worden war. An öffentlichen Plätzen gilt immer noch eine Maskenpflicht.
In Pakistan sind bislang mehr als 284.000 Coronavirus-Infektionen durch Tests in den Krankenhäusern nachgewiesen worden. In dem Zusammenhang wurden insgesamt mehr als zwei Millionen Menschen getestet. Besonders viele Neuinfektionen wurden im Juni registriert, bis Anfang August sind diese Zahlen stark zurückgegangen.

Update, 10. August, 10.30 Uhr: Giffey: Komplette Schließung von Kitas "ist das allerletzte Mittel"
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey will eine erneute Schließung der Kitas unbedingt vermeiden. "Die komplette Schließung ist das allerletzte Mittel", sagte die SPD-Politikerin am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Dafür müssten jedoch alle nötigen Maßnahmen ergriffen werden.
"Hygiene ist das A und O, Lüftungsverhalten ist ganz wichtig." Zudem solle es möglichst feste Gruppen geben - ist das nicht möglich, sollen die Kitas zumindest sicherstellen, dass das Infektionsgeschehen im Zweifelsfall nachvollzogen werden kann.
Auf die Frage nach bundesweiten Regelungen sagte Giffey, dass die Länder durchaus den Wunsch hätten, ihre eigenen Regeln durchzusetzen. Diese Zuständigkeit der Länder müsse man respektieren. "Der Bund begleitet und unterstützt." Eine Maskenpflicht für Kitas hält Giffey für "nicht praktikabel".

Update, 10. August, 8.25 Uhr: Kulturveranstaltungen in Israel unter Auflagen wieder möglich
Kulturveranstaltungen sind in Israel in der Corona-Krise unter strengen Auflagen wieder erlaubt. Die israelische Regierung genehmigte am späten Sonntagabend solche Events unter freiem Himmel. An den Veranstaltungsorten müssen demnach Bereiche markiert werden, in denen sich 20 Menschen aufhalten dürfen. Jede Veranstaltung muss vom Gesundheitsministerium genehmigt werden.
Das Kabinett beschloss zudem neue Versammlungsbeschränkungen. So dürfen im privaten und öffentlichen Bereich sowie am Arbeitsplatz unter freiem Himmel maximal 20 Menschen zusammenkommen, in Gebäuden nur noch zehn. In Fahrzeugen dürfen neben dem Fahrer nur noch zwei weitere Personen sitzen, ausgenommen sind Lebensgemeinschaften. Die Regeln gelten ab Dienstag, dann laufen bisherige Notmaßnahmen aus.
Nach einem starken Anstieg ist in Israel die Zahl der täglichen Neuinfektionen mit dem Coronavirus zuletzt etwas abgeflacht. Mit zuletzt rund 1700 registrierten Fällen an Werktagen ist die Zahl in dem Land mit seinen etwa neun Millionen Einwohner aber noch immer sehr hoch.

Update, 10. August, 8.20 Uhr: Senatorin: Sorge um volle Kneipen - Alkoholverbot?
Kneipen- und Barbesucher in Berlin müssen sich wegen der Corona-Einschränkungen wieder auf strengere Kontrollen durch Polizei und Ordnungsämter einstellen. Das kündigte Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) in der "Berliner Morgenpost" (Montag-Ausgabe) an. Auch über ein Alkoholverbot müsse man nachdenken, "wenn sich die Disziplin in den Gaststätten nicht verbessert", sagte Kalayci.
Erste verstärkte Maßnahmen waren laut Beobachtern bereits am Wochenende spürbar. So gingen Polizisten und Ordnungsamt-Mitarbeiter am späten Samstagabend in Neuköllner Kneipenstraßen von Bar zu Bar und kontrollierten die Einhaltung von Bestimmungen und ließen eng stehende Tische und Stühle auf dem Bürgersteig abbauen.
Kalayci betonte, die Kneipen machten ihr große Sorge. "In den Gaststätten kommen oft viele Menschen eng zusammen, wenn dann noch viel Alkohol getrunken wird, dann wird es schwierig." Oft würden Abstands- und Hygieneregeln nicht eingehalten und die Dokumentationspflicht vernachlässigt. "Das aber geht gar nicht. Die Kontaktdaten müssen von den Gastronomen eingeholt und natürlich auch von den Gästen korrekt angegeben werden."
Bußgelder müssten "konsequent" verhängt werden, sagte Kalayci. "Aus meiner Sicht wird davon bisher zu wenig Gebrauch gemacht." Innensenator Andreas Geisel (SPD) sei gerade dabei, gemeinsam mit den Bezirken die Ordnungsämter zu verstärken. Wenn die Kontakte nicht zurückverfolgt und die Infektionsketten nicht unterbrochen werden könnten, "dann kann das in Berlin zu einem großen Problem werden".
Für nachlässige Wirte und Kellner habe sie "absolut kein Verständnis", so die Senatorin. "Wenn sie wollen, dass die Restaurants und Biergärten offen bleiben dürfen, dann müssen sie die Abstandsregeln und Dokumentationspflicht einhalten." Zudem sorge "der Alkoholgenuss dafür, dass die Menschen nachlässiger werden, laut werden, kaum noch Abstand halten".
Tatsächlich ließ sich zuletzt in den warmen Augustnächten in vielen belebten Straßen und Kneipen etwa in Kreuzberg, Friedrichshain und Neukölln kaum ein Unterschied zu den Zeiten vor Corona beobachten. Besonders die draußen stehenden Tische standen eng und waren gut besetzt. Später in der Nacht wurde es aber in den Straßen deutlich schneller leer als früher, weil die Clubs, die die Partybesucher anziehen, weiterhin geschlossen sind.

Update, 10. August, 8.10 Uhr: Neues Schuljahr in Schleswig-Holstein begonnen
Nach den Sommerferien hat am Montag das neue Schuljahr in Schleswig-Holstein begonnen. Unter Corona-Schutzmaßnahmen sollen möglichst viele der landesweit rund 363.000 Schülerinnen und Schüler wieder so viel Präsenzunterricht wie möglich bekommen. Bildungsministerin Karin Prien (CDU) sprach von der Wiederaufnahme des Regelbetriebs unter Corona-Bedingungen.
Das Ministerium empfiehlt Schülern und Lehrern dringend, in den ersten zwei Wochen eine Mund-Nasen-Bedeckung in der Schule zu tragen - auch während des Unterrichts. Die Jahrgangsstufen eins bis sechs sind ausgenommen.
Erneute Schulschließungen wie im Frühjahr will Prien unbedingt vermeiden. Dazu sollen neben Hygiene-Vorschriften und der dringenden Masken-Empfehlung auch das Unterrichten in festen Lerngruppen, sogenannten Kohorten, in den Schulen beitragen. In Schulbussen und öffentlichen Verkehrsmitteln muss eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden, solange dort die Maskenpflicht gilt. Allerdings musste in Rantrum bei Husum eine Grundschule wegen einer infizierten Lehrerin zunächst für diese Woche geschlossen werden.
In Mecklenburg-Vorpommern wurden am Freitag bereits in der ersten Woche nach dem Schuljahresstart zwei Schulen wegen Corona-Fällen geschlossen. Das Bundesland war als erstes nach den Sommerferien ins neue Schuljahr gestartet. Am Donnerstag folgte Hamburg. In dieser Woche sind neben Schleswig-Holstein auch Berlin, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen dran.

Update, 10. August, 7.30 Uhr: Berliner Theaterleiter: Zweite Welle würde Kultur hart treffen
Nach der monatelangen Zwangspause legen die Berliner Theater langsam wieder los. Die Kudammbühnen beispielsweise wollen ab Mittwoch wieder spielen - allerdings mit deutlich weniger Plätzen. "Auf der einen Seite sind wir natürlich froh, dass wieder was in Bewegung kommt", sagte Intendant Martin Woelffer der Deutschen Presse-Agentur. Rechnen werde sich das allerdings nicht.
Von rund 1000 Sitzen im Theatersaal können im Optimalfall noch rund 300 verkauft werden. Es herrscht Abstand. Wer sich zum Platz begibt, muss Mund-Nasen-Schutz tragen. Getränke für die Pause werden vorbestellt und auch die Laufwege sind vorgeschrieben.
Weil weniger Tickets verkauft werden können, seien sie noch längere Zeit auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Das gelte etwa auch für Kinos. Kultureinrichtungen in Berlin gehörten noch zu den glücklichen. "Was ich aus anderen Städten höre, ist wirklich fatal", sagte Woelffer. Viele Kollegen seien in heller Panik.
Er warnte vor den Konsequenzen bei einer weiteren Ausbreitung des neuartigen Coronavirus. "Wenn eine nächste Welle kommt, wird die Kultur als erstes geschlossen werden", sagte Woelffer. Das würde die Szene seiner Einschätzung nach hart treffen. "Da ist eine große Angst." Er habe kein Verständnis für Menschen, die gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gingen. "Man muss die Pandemie ernst nehmen."
Die Berliner Theater hatten im März schließen müssen, um die Ausbreitung des Erregers Sars-CoV-2 einzudämmen. Nun will auch das Schlosspark Theater von Kabarettist Dieter Hallervorden ab Freitag wieder öffnen - ebenfalls unter Einhaltung von Hygieneregeln. Das Deutsche Theater will nach einer Reihe von Open-Air-Vorstellungen Ende August öffnen, das Berliner Ensemble Anfang September.
"Wir gehen davon aus, dass wir diese Krise auch überstehen werden", sagte Woelffer von den Kudammbühnen. Der Karten-Vorverkauf laufe zurückhaltender als sonst. Er habe das Gefühl, die Leute seien sehr interessiert, aber vielleicht entschieden sich die Menschen spontaner. Das Team habe gerne wieder öffnen wollen - auch um der Stadt für die Unterstützung etwas zurückzugeben, sagte Woelffer.

Update, 10. August, 7 Uhr: Mehr Anfragen bei Hamburger Verbraucherzentrale wegen Corona
Ratlose Kunden haben in der Corona-Pandemie deutlich öfter die Verbraucherzentrale Hamburg kontaktiert. Besonders viel Unmut erzeuge vor allem die schlechte Erreichbarkeit von Reiseunternehmen, Fluggesellschaften und Telefonanbietern, sagte die Pressesprecherin der Hamburger Verbraucherzentrale, Susanne Lehmann, der Deutschen Presse-Agentur. Auch Mitarbeiter von Banken waren den Kundenanfragen zufolge nicht immer gut erreichbar.
Im Zentrum vieler Beschwerden stehen aktuell vermehrt Inkassounternehmen, die laut Lehmann Mahnungen verschicken ohne dann telefonisch erreichbar zu sein. Zusätzlich fehle den Geldeintreibern in einzelnen Fällen der Zugriff auf die entsprechenden Akten, weil im Homeoffice gearbeitet werde.
Viele Firmen haben in Zeiten von Corona ihren Kundenservice zurückgefahren, was sich schließlich bei den Verbraucherschützern bemerkbar gemacht hat - wenn auch nicht übermäßig, wie Lehmann ergänzte. "Viele Menschen suchten unseren Rat, weil die Situation einfach besonders war und sich aus den Umständen bestimmte Probleme ergaben", so Lehmann.

Update, 10. August, 6.55 Uhr: Weil sorgt sich um Autozulieferer und Industrieunternehmen
In der Corona-Krise macht Niedersachsens Ministerpräsident und Volkswagen-Aufsichtsrat Stephan Weil sich mehr Sorgen um Zulieferer als um den Autobauer selber. "Meiner Einschätzung nach könnte Volkswagen zu denjenigen Unternehmen gehören, die aus dieser Corona-Krise stärker herausgehen werden, als sie hereingegangen sind - nicht zuletzt auch deshalb, weil zahlreiche Konkurrenten noch deutlich größere Probleme haben", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.
"Um Volkswagen mache ich mir trotz der großen Probleme durch die Corona-Krise vergleichsweise weniger Sorgen", sagte Weil. "Erstens, weil Volkswagen insgesamt wirtschaftlich sehr stark ist. Zweitens, weil der Konzern international aufgestellt ist und dadurch Umsatzeinbußen auf einem Kontinent durch bessere Zahlen auf einem anderen Kontinent zumindest teilweise ausgleichen kann, Stichwort Europa und China. Und drittens ist es ein Unternehmen, das sehr, sehr gute Perspektiven hat."
Weil betonte: "Ich mache mir vor allem um die kleineren und mittleren Betriebe Sorgen." Viele dieser Autozulieferer habe die Krise mitten im ohnehin schwierigen Transformationsprozess hin zu alternativen Antrieben erwischt. Die weiterhin erschreckend niedrige Nachfrage treffe die Zulieferindustrie besonders hart. "Ich befürchte, dass wir uns bis zum Herbst auf viele schlechte Nachrichten einstellen müssen, dieses Thema wird uns noch massiv beschäftigen."
Nötig seien Impulse für die Nachfrage. "Vielleicht gibt es ja noch bessere Vorschläge als die Kaufprämie, über die wir vor der Sommerpause diskutiert haben." Irgendwann werde die Corona-Krise vorbei sein, und die Frage, ob dann die wichtigste deutsche Industrie immer noch so stark sei wie vor Corona entscheide sich durchaus auch in den nächsten Monaten. "Allen muss bewusst sein, es geht um zigtausende Arbeitsplätze und wichtige Industriestrukturen."
Die großen deutschen Hersteller und auch die drei "Autoländer" Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen hatten sich dafür ausgesprochen, auch den Kauf von Autos mit reinem Verbrennungsmotor zu bezuschussen, um die Konjunktur anzukurbeln. Vor allem die SPD-Spitze war aber strikt dagegen, auch aus der Union hatte es einige kritische Stimmen gegeben. Weil hatte sich für eine Kaufprämie ausgesprochen, die insbesondere umweltschonende Fahrzeuge attraktiver macht.
"Der wichtigste Punkt für mich besteht darin, dass wir die Wertschöpfungsketten in Deutschland erhalten, die von der Automobilindustrie bis zur Stahlindustrie und chemischen Industrie reichen", betonte Weil. "Und deswegen sind wir auf unterschiedlichste Art und Weise gefordert, um möglichst vielen Unternehmen mit einer aktiven staatlichen Politik eine Perspektive zu geben." Neben einer Verlängerung der Kurzarbeit auf 24 Monate gehöre dazu auch die Frage eines steuerlichen Verlustrücktrags. "Viele Zulieferer haben beispielsweise 2017/18 vielleicht das letzte Mal richtig gut verdient. Und es würde ihnen schon enorm helfen, wenn ihnen an dieser Stelle der Staat bei der Steuerschuld entgegen käme."

Update, 10. August, 6.50 Uhr: Berlins Tourismusbranche ist noch weit von altem Niveau entfernt
Die Berliner Tourismusbranche steckt noch in der Corona-Krise. Nach zwei erfolgreichen Monaten Anfang des Jahres habe es mit dem Lockdown im März einen Absturz bis fast auf null gegeben, sagte Burkhard Kieker, Chef der Berliner Tourismusgesellschaft Visit Berlin, der Deutschen Presse-Agentur.
Seit Juni gebe es eine deutliche Erholung. "Wir sind derzeit bei 30 bis 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr", sagte Kieker. Dieses Niveau bei den Gästezahlen erwarte er auch für die zweite Jahreshälfte.
Im Vergleich zu manchen anderen Städten stehe Berlin damit noch gut da, sagte Kieker. "Das liegt daran, dass wir auch bei deutschen Touristen sehr beliebt sind." Es gebe schon wieder Gäste vor allem aus Dänemark, den Niederlanden, der Schweiz und Österreich, die nach Berlin kämen, sagte Kieker. Auch aus Großbritannien sei das zu beobachten.
"Aber viele europäische Gäste fehlen noch." Touristen aus Italien und Spanien etwa reisten noch kaum wieder in die deutsche Hauptstadt. "Der Sommer war ungefähr wie erwartet", sagte Kieker. "Wir blicken skeptisch in den Herbst."
In Berlin dürfen seit dem 25. Mai in Hotels und Pensionen wieder Touristen übernachten. Zuvor kamen wegen der Einschränkungen aufgrund der Corona-Krise wochenlang nur Geschäftsreisende.

Update, 10. August, 6.45 Uhr: 436 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) 436 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Seit Beginn der Corona-Krise haben sich somit mindestens 216.327 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI am Montagmorgen im Internet meldete (Datenstand 10.8., 0 Uhr).
Seit dem Vortag wurde ein neuer Todesfall gemeldet. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion liegt nach RKI-Angaben nun bei 9197. Bis Montagmorgen hatten 197.400 Menschen die Infektion nach RKI-Schätzungen überstanden.
Die Zahl der Neuinfektionen liegt damit nur halb so hoch wie die Werte in der vergangenen Woche. Am Samstag waren 1122 Neuinfektionen mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden gemeldet worden. Auch am Freitag und Donnerstag lagen die Zahlen erstmals seit Anfang Mai wieder über der Schwelle von 1000 Fällen. Die am Montag bekannt gegebenen Zahlen der Neuinfektionen sind aber meist vergleichsweise niedrig, weil am Sonntag nicht alle Gesundheitsämter ihre Werte übermitteln.

Update, 10. August, 6.40 Uhr: Sommerurlaub in Deutschland boomt - Aber große Verluste durch Corona
Volle Strände an Nord- und Ostsee, Hochbetrieb in den Voralpen: Trotz des Sommerreisebooms in vielen Urlaubsregionen kann der Deutschland-Tourismus die Einbrüche durch die Corona-Krise nach Einschätzung der Branche nicht aufholen. "Von einem Boom im Deutschland-Tourismus wird man in diesem Jahr unter dem Strich kaum sprechen können. Dazu waren die Verluste während des Lockdowns zu groß", sagte Norbert Kunz, Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes (DTV).
Aktuell müssen Urlauber in besonders beliebten Regionen für Übernachtungen tiefer in die Tasche greifen. Kunz spricht von Preiserhöhungen von bis zu maximal 10 Prozent. Besonders gefragt sind nach seinen Angaben aktuell die Nord- und Ostsee sowie die Voralpen.
An der Küste in Mecklenburg-Vorpommern seien etwa 80 Prozent der Unterkünfte im Juli und August ausgebucht. "Aber selbst Boomregionen werden es in diesem Jahr nicht schaffen, an das Ergebnis des Jahres 2019 anzuknüpfen", sagte Kunz der Deutschen Presse-Agentur. Das liegt auch daran, dass Hotels, Pensionen oder Campingplätze, vor allem aber die Gastronomie, wegen der coronabedingten Abstandsregeln ihre Kapazitäten nicht voll auslasten können.
Zudem fehlen in vielen Regionen fast völlig ausländische Gäste. Dies werde nicht durch Urlauber aus dem Inland kompensiert, sagte Kunz. Einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge planen immerhin 29 Prozent der Menschen in Deutschland in diesem Jahr keinen Urlaub mehr. Die Urlaubswilligen zieht es mehrheitlich zu deutschen Zielen mit Bayern und Mecklenburg-Vorpommern an der Spitze. Ins europäische Ausland wollten 17 Prozent aller Befragten noch aufbrechen.
Von dem Trend zum Urlaub in Deutschland profitieren Kunz zufolge auch Regionen wie der Thüringer Wald, das Sauerland, die Eifel, der Taunus, die Brandenburger Seenplatte oder der Harz. So berichten beispielsweise Unterkünfte im Harz von einem starken Anstieg der Buchungszahlen im Juni und Juli. "Es gibt einen starken Trend zur Natur", beschrieb Kunz die Entwicklung.
Von Entspannung für die von der Corona-Krise hart getroffene Branche kann aus Sicht des Verbandes insgesamt aber keine Rede sein. "Ein Fünftel aller touristischen Betriebe kämpft ums Überleben, sie sind weiter auf staatliche Hilfe angewiesen", berichtete der Geschäftsführer des Tourismusverbandes. Das Kurzarbeitergeld müsse verlängert werden. Derzeit ist der Bezug bis zu 12 Monate möglich. Zudem solle die Insolvenzantragspflicht über Ende September hinaus vorerst ausgesetzt bleiben.

Update, 10. August, 6.35 Uhr: Weitere Corona-Tests an Ludwigsluster Gymnasium
In Ludwigslust, wo am Freitag das Gymnasium wegen der Corona-Infektion einer Lehrerin geschlossen worden war, gehen am Montag die Tests weiter. Nach Angaben von Landrat Stefan Sternberg (SPD) wird das 55-köpfige Schulpersonal nochmals auf den Erreger getestet. Ein erster Test hatte am Samstag zutage gefördert, dass zwei weitere Pädagogen Träger des Coronavirus sind und die Infektion doch größere Ausmaße hat als zunächst angenommen.
Die zuerst positiv getestete Lehrerin hatte zwar seit dem Schulstart vor einer Woche noch keinen Unterricht erteilt, allerdings an einer Fortbildung teilgenommen und dabei das Virus möglicherweise weitergegeben.
Auch von den 205 Schülern, die seit dem Schulstart vor einer Woche Kontakt zu den beiden neu infizierten Lehrern hatten, sollen Abstriche genommen werden. Sie wurden inzwischen von der zuständigen Behörde in Quarantäne geschickt.
Die Testergebnisse werden für Dienstag erwartet. Danach werde entschieden, wann die Schule wieder öffne, sagte Landrat Sternberg. Vorerst ist der Präsenzunterricht für alle 800 Schüler bis einschließlich Mittwoch ausgesetzt. Sie sollen vorerst zu Hause via Internet unterrichtet werden.
Neben dem Gymnasium in Ludwigslust war am Freitag vorsorglich auch die Ostsee-Grundschule in Graal-Müritz (Landkreis Rostock) geschlossen worden. Dort war bei einem Schüler eine Corona-Infektion festgestellt worden. Die Schule bleibt für zwei Wochen zu, wie der Landkreis mitteilte. Alle Kinder, Lehrer und sonstigen Schulmitarbeiter wurden in Quarantäne geschickt. Die Tests dort hatten bislang keine weitere Infektion offenbart.

Update, 10. August, 6.30 Uhr: Maskenverweigerer im Flugzeug riskieren Konsequenzen
An Bord eines Flugzeugs müssen sich Passagiere an die Ansagen des Kapitäns halten - auch was die Maskenpflicht angeht. "Der Flugkapitän hat die hoheitliche Gewalt an Bord und ist der offizielle Vertreter der Sicherheitsbehörden", erklärt der Reiserechtler Paul Degott. "Er kann alle nötigen Maßnahmen zur Sicherheit der Crew, der Passagiere und des Flugzeugs ergreifen."
Die Maßnahmen können sehr weitreichend sein: Randaliert ein Fluggast zum Beispiel im Streit um das Tragen der Maske, kann sich der Kapitän für eine Zwischenlandung entscheiden, wenn er die Sicherheit des Fluges ernsthaft gefährdet sieht. "Das kann teuer werden und einen Passagier definitiv ruinieren", warnt Degott. So etwas passiert manchmal, wenn betrunkene Reisende ausrasten.
Die Fluggesellschaft Tuifly bestätigt: Rechne man alles zusammen, könnten mit zusätzlichen Landegebühren, Treibstoff und Kompensationen für Folgeflüge durchaus 50.000 Euro zusammenkommen.
Kommt es zu dieser Entscheidung, trage der Passagier die Schuld, so Degott. Der Kapitän wird seine Crew hinter sich haben und immer argumentieren können, warum eine Zwischenlandung notwendig geworden ist. "Da habe ich in der Regel schlechte Karten."

Update, 10. August, 6.25 Uhr: Bahntochter Cargo: Mehr Schienenverkehr auch in Corona-Zeiten
Die Bahntochter Cargo will in Zukunft noch mehr Güterverkehr auf Schienen verlagern und Straßen entlasten. Das geht aus Angaben von Stefan Winkler, Standortleiter Halle der DB Cargo, hervor. "Wir sind überzeugt davon, dass wir in Zukunft noch mehr Verkehr auf die Schiene bringen und die Straßen entlasten", sagte Winkler der Deutschen Presse-Agentur.
Durch Corona habe es nur einen leichten Knick im G