MDR-Reportage zu Long-COVID: Kalea konnte plötzlich nicht mehr laufen!

Leipzig - Zwei Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie haben noch immer zahlreiche Menschen in Deutschland mit den Folgen von Long-COVID zu kämpfen. "Exakt - Die Story" ist dem Phänomen nachgegangen, um zu schauen, welche Auswirkungen es auf unsere Gesellschaft hat.

Kalea (12) erkrankte im Oktober 2020 an Corona, kann inzwischen nicht mehr laufen. Auch heute hat sie noch das Gefühl, "der eigene Akku [sei] nur zu 20 oder 30 Prozent geladen".
Kalea (12) erkrankte im Oktober 2020 an Corona, kann inzwischen nicht mehr laufen. Auch heute hat sie noch das Gefühl, "der eigene Akku [sei] nur zu 20 oder 30 Prozent geladen".  © MDR/Markus Zergiebel

Während es mittlerweile oft so scheint, als sei Corona längst vergessen, spielt die Krankheit für viele noch immer eine traurige Rolle. Über 20 Millionen Deutsche haben sich in den vergangenen zwei Jahren mit Corona infiziert und gelten inzwischen statistisch als genesen, berichtet die MDR-Show "Exakt - Die Story". "Bisher geht man davon aus, dass etwa 10 Prozent der Corona-Infizierten von Long- oder Post-COVID betroffen sind."

Unter dem Titel "Long-COVID - die erschöpfte Gesellschaft" hat "Exakt" mit Ärzten, Krankenschwestern und Betroffenen gesprochen, um den Auswirkungen von Long-COVID auf uns und die Gesellschaft auf den Grund zu gehen.

Ein Jahr lang begleitete ein Team zudem die zwölfjährige Kalea und ihre Mutter. Das Mädchen sei bereits Ende 2020 erkrankt.

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"Der Verlauf war leicht. Doch 14 Tage später verließen sie die Kräfte. Inzwischen kann das Mädchen nicht mehr laufen, hat das Gefühl, der eigene Akku sei nur zu 20 oder 30 Prozent geladen."

Zwei Jahre, um sich zurück in den Beruf zu kämpfen

Ein Jahr lang hat ein Team von "Exakt - Die Story" Kalea und ihre Mutter begleitet.
Ein Jahr lang hat ein Team von "Exakt - Die Story" Kalea und ihre Mutter begleitet.  © MDR/Adina Rieckmann

Rund 200 Symptome würden derzeit als Langzeitfolgen einer Corona-Infektion aufgelistet. Die häufigsten Erscheinungen: Erschöpfung, Kurzatmigkeit, Kopfschmerzen und Gedächtnisprobleme. Frauen treffe es dabei häufiger als Männer.

So auch Marie-Louise Wagner. Die Krankenschwester habe sich bereits in der ersten Corona-Welle bei der Arbeit infiziert, sich seitdem in ihren Beruf zurückgekämpft. Auch heute falle vieles jedoch schwer "und sie schafft nicht annähernd das Pensum wie vor der Erkrankung. Dazu kommt im Moment die Sorge um ihr ungeborenes Kind."

"Seit Oktober 2020 haben wir wirklich Monat für Monat Rekord-Patientenzahlen und die zweithäufigste Diagnose ist dieses Post-COVID geworden", so der Lungenarzt Dr. Arne Drews.

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Bei seinen Untersuchungen sehe er oft, dass die Lungenfunktion seiner Patienten wieder in Ordnung ist. "Doch rund 25 Prozent von ihnen klagen über Gedächtnisstörungen, sind müde und erschöpft."

TV-Tipp: "Long-COVID - die erschöpfte Gesellschaft" läuft am heutigen Mittwoch um 20.45 Uhr im MDR und ist ab diesem Zeitpunkt auch in der ARD-Mediathek verfügbar.

Titelfoto: Montage: MDR/Markus Zergiebel + MDR/Adina Rieckmann

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