Deutsche Bahn will mehrere IC-Verbindungen durch Thüringen streichen

Jena - Die Deutsche Bahn will ihre Intercity-Verbindungen durch Thüringen streichen. Betroffen ist vor allem der Osten des Freistaates.

Die Deutsche Bahn will das Angebot auf der Intercity-Linie 61 deutlich ausdünnen.
Die Deutsche Bahn will das Angebot auf der Intercity-Linie 61 deutlich ausdünnen.  © Martin Schutt/dpa

Dies teilte ein Vertreter des Konzerns am Donnerstagabend bei einem "Bahngipfel" in Jena mit, wie der Mitteldeutsche Rundfunk berichtet. Den Angaben nach ist Folgendes vorgesehen:

IC von Leipzig durch das Saaletal über Naumburg, Jena, Saalfeld und Rudolstadt nach Karlsruhe:

Aktuell fahren je Richtung fünf Züge, ab Dezember 2026 sollen es nur noch zwei sein. Laut Begründung der Deutschen Bahn rechnet es sich nicht, so viele Verbindungen am Tag anzubieten, weil die Züge nicht ausgelastet seien.

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IC von Gera über Jena, Weimar und Gotha nach Nordrhein-Westfalen:

Diese Verbindung soll zu einem bislang noch nicht genannten Zeitpunkt 2026 ausgesetzt werden, bis der Abschnitt Weimar-Gera-Gößnitz elektrifiziert ist. Diese Arbeiten sollen nach früheren Angaben der Deutschen Bahn 2027 beginnen, der Zugverkehr zwischen Weimar und Jena soll zehn Monate komplett eingestellt werden und Ersatzbusse fahren.

Laut Bahn seien die Züge nicht voll, weshalb sich die Anzahl der angebotenen Verbindungen nicht rechnen würde. (Symbolfoto)
Laut Bahn seien die Züge nicht voll, weshalb sich die Anzahl der angebotenen Verbindungen nicht rechnen würde. (Symbolfoto)  © Hendrik Schmidt/dpa

Zukunft der Intercity-Verbindung von Rostock nach Wien noch unklar

IC von Rostock über Halle/Saale, Naumburg, Jena und Saalfeld nach Wien:

In diesem Fall ist die Zukunft noch nicht geklärt. Aktuell fährt der Intercity nachts einmal je Richtung. Er könnte jedoch ganz gestrichen oder verkürzt werden, sodass diese Verbindung in Berlin beginnt oder endet.

Auf dem Bahngipfel waren Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft anwesend, um mit der Bahn über die Zukunft der Fernverbindungen in Ostthüringen zu sprechen.

Unter den etwa 70 Teilnehmern befanden sich auch Thüringen Ministerpräsident Mario Voigt (48, CDU) und Jenas Oberbürgermeister Thomas Nitzsche (49, FDP).

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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