Entscheidung steht: So sollen die Reste der Carolabrücke fallen

Dresden - Seit Montag ist die Elbe für den Schiffsverkehr gesperrt, seit Mittwoch laufen die Vorbereitungen für den Abriss der Brückenzüge A und B. Die Planer der Stadt haben sich für eine Abbruchvariante entschieden.

Bitte wenden! Wegen der Abrissarbeiten ist die Elbe für den Schiffsverkehr derzeit voll gesperrt.  © Ove Landgraf

Der Mittelteil der Brücke wird weder herausgehoben noch gesprengt: Mithilfe von Langarmbaggern (130 Tonnen pro Fahrzeug) sollen die Brückenabschnitte über dem Wasser gezielt geschwächt und – im Idealfall – kontrolliert abgesenkt werden.

Um die Betonbrocken aufzufangen, bringen Lkw und Radlader derzeit um die 13.000 Tonnen an Material (Kies, Wasserbausteine) auf dem Gelände in Stellung.

Auf diesem riesigen Fallbett zerkleinern die Fachleute anschließend die Trümmer. Zehn Wochen sollen die Arbeiten dauern. Solange bleibt der Fluss in diesem Bereich für die Schifffahrt gesperrt.

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Im Anschluss folgen die Abbrucharbeiten über dem Terrassenufer und auf der Neustädter Seite. Geplante Fertigstellung des Gesamtvorhabens: bis Jahresende.

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Thomas Alscher (59) ist Geschäftsführer beim Unternehmen Hentschke Bau.  © Ove Landgraf
Lkw transportieren tonnenweise Kies und Erdreich auf die Baustelle: So entsteht das Fallbett für das Mittelstück.  © Ove Landgraf

17 Millionen Euro für den Abriss

Die ersten Stützen sollen kommende Woche entfernt werden.  © Ove Landgraf

"Die derzeit noch sichtbaren Hilfsstützen in diesem Abschnitt kommen ab Dienstag raus", erklärte Thomas Alscher (59), Geschäftsführer von Hentschke Bau, die nächsten Schritte.

Danach beginne auf mehreren Abschnitten die Schwächung des Überbaus durch die Bagger. Arbeitszeiten: an sechs Tagen in der Woche bis 17 Uhr. Rund 17 Millionen Euro wird die Stadt für den Gesamtabriss ausgeben.

Seit im Dezember feststand, dass die Brücke abgerissen werden muss, ließ die Verwaltung elf verschiedene Abbruchvarianten prüfen. Dabei kalkulierten die Planer mit den Herausforderungen und Risiken jeder Option, etwa der technischen Umsetzbarkeit oder einem niedrigen Wasserstand. "Europaweit haben wir die Varianten diskutieren lassen", beschrieb Straßenbauamtsleiterin Simone Prüfer (59) den Abstimmungsprozess.

Geländer und Laternen sind verschwunden: Auf den verbliebenen Zügen A und B stehen die Zeichen auf Abbruch.  © Ove Landgraf

In diesem Zusammenhang wurde auch die anfangs favorisierte Lösung mit Trockenpontons wegen der schwierigen Beschaffenheit des Elbgrunds wieder verworfen.

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