Ersatzneubau der Carolabrücke: Diese zentralen Anforderungen stellt die Stadt

Dresden - Am 19. Juni soll der Stadtrat eine wichtige Grundsatzentscheidung über den Ersatzneubau der Carolabrücke herbeiführen. Doch noch sind Streitpunkte offen.

Argumentiert mit rückläufigen Verkehrszahlen: Stephan Kühn (45, Grüne) möchte die Möglichkeit für zwei bis drei Autospuren auf der zukünftigen Carolabrücke offenhalten.
Argumentiert mit rückläufigen Verkehrszahlen: Stephan Kühn (45, Grüne) möchte die Möglichkeit für zwei bis drei Autospuren auf der zukünftigen Carolabrücke offenhalten.  © Steffen Füssel

Größter Zankapfel: die Zahl der Fahrspuren auf der künftigen Flussquerung. Am Dienstag hatte die CDU, am Mittwoch das Team Zastrow eine Beibehaltung von vier Autospuren gefordert.

Wenig später warnte Baubürgermeister Stephan Kühn (45, Grüne) eindringlich vor einer solchen frühzeitigen Festlegung. Die Brücke solle den aktuellen und zukünftigen Anforderungen Dresdens gerecht werden.

Dafür würden laut der Verkehrsprognosen zwei bis drei Spuren ausreichen. "Wir wollen keine überdimensionierte Verbreiterung der Gesamtanlage", so der Beigeordnete mit Blick auf die zuletzt 33,5 Meter breite Altbrücke.

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Auch TU-Professor Steffen Marx (55) sagte: Je größer das Bauwerk, desto höher die Kosten. Zwei zusätzliche Fahrspuren könnten das Großprojekt um 30 Millionen Euro verteuern.

Die Suche nach der besten Lösung müsse deshalb die Aufgabe der Architekten und Ingenieure bleiben.

Der Dresdner Stadtrat soll am 19. Juni eine Grundsatzentscheidung treffen.
Der Dresdner Stadtrat soll am 19. Juni eine Grundsatzentscheidung treffen.  © Thomas Türpe
Während die alte Carolabrücke abgerissen wird, sind sich Lokalpolitiker über Gestaltungsfragen für die neue Brücke uneins.
Während die alte Carolabrücke abgerissen wird, sind sich Lokalpolitiker über Gestaltungsfragen für die neue Brücke uneins.  © Robert Michael/dpa

Neues Gremium soll Planungsprozess begleiten

AfD-Politiker Thomas Ladzinski (36) kritisiert die geplante Zusammensetzung des Begleitgremiums.
AfD-Politiker Thomas Ladzinski (36) kritisiert die geplante Zusammensetzung des Begleitgremiums.  © Eric Münch

Zentrale Anforderungen der Verwaltung sind eine möglichst kurze Bauzeit, die sichere und zukunftsfähige Verkehrsführung, der Erhalt von Sichtachsen, technische Infrastruktur sowie eine robuste und wartungsarme Bauweise.

Zudem soll für die Begleitung des Planungsprozesses ein neues Gremium eingerichtet werden. Es könnte sich aus Vertretern von Verwaltung, Fraktionen und verschiedener Verbände zusammensetzen, die dann im weiteren Verlauf die eingebrachten Entwürfe bewerten.

Die AfD kritisiert die Gewichtung innerhalb des Gremiums. Fraktions-Chef Thomas Ladzinski (36): "Während drei Umweltverbände einbezogen werden sollen, fehlen Vertreter der Stadtgesellschaft wie die Bürgerinitiative Carolabrücke oder die Gesellschaft Historischer Neumarkt Dresden leider komplett."

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Nicht erkennbar sei bislang auch ein geeignetes Instrument zur Bürgerbeteiligung, so Ratspolitiker Ladzinski.

Titelfoto: Bildmontage: Steffen Füssel / Thomas Türpe

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