Was sich seit dem Wegfall der Carolabrücke innerhalb eines Jahres verändert hat
Dresden - Es ist der 11. September 2024. Genau 2.59 Uhr kracht Brückenzug C der Carolabrücke ein. Eine Stadt ist geschockt und ratlos. Kann man einzelne Teile öffnen? Reicht es, einen Brückenzug neu zu bauen? Muss die komplette Brücke weg? Fragen über Fragen.
                                                                                                            
    
            Im Oktober rücken Ingenieure an, prüfen, planen, sichern. Doch kaum stehen die ersten Maschinen, rauscht die Elbe über die Ufer. Hochwasser stoppt die Arbeiten immer wieder. Dresden steckt im Dauerstau, die Nerven liegen blank.
Der Winter bringt neue Dramen. Bauarbeiter stoßen am 9. Januar erstmals auf ein gefährliches Erbe: Blindgänger im Fundamentbereich. Sprengmeister übernehmen, die Baustelle steht erneut still - und das mehrfach.
Um die Brücke besser zu überwachen, werden Anfang des Jahres Sensoren angebracht.
Dann der Schockmoment im Februar: Die Sensoren schlagen Alarm – Risse im Spannbeton.
Nach einem Jahr ist von der alten Carolabrücke fast nichts mehr vorhanden
                                                                                                            
    
            Man braucht bis in den Juni, um den eingestürzten Brückenzug C komplett abzureißen. Bei den übrig gebliebenen Brückenteilen geht alles ganz schnell.
Den Sommer über fressen sich Riesenbagger durch Stahl und Beton. Lastwagen fahren tonnenweise Schutt ab. Stück für Stück verschwindet ein Wahrzeichen, das die Stadtsilhouette über Jahrzehnte geprägt hat.
Heute, genau ein Jahr nach dem Einsturz, ist von der alten Carolabrücke fast nichts mehr übrig.
Im Oktober sollen die Abrissarbeiten abgeschlossen sein und dann heißt es Blick nach vorn in Richtung Neubau.
Titelfoto: Bildmontage: Norbert Neumann, Robert Michael/dpa

