Heute ist Internationaler Tag des Kondoms: Wer hat's eigentlich erfunden?

Deutschland - Am 13. Februar - und damit einen Tag vorm Valentinstag - ist der Internationale Tag des Kondoms! Die Überzieher gehören heute zu den am meisten verwendeten Verhütungsmitteln.

Am 13. Februar ist der Internationale Tag des Kondoms.
Am 13. Februar ist der Internationale Tag des Kondoms.  © 123rf.com/charnsitr

Allerdings war das nicht immer so und auch über die Beliebtheit der Präservative wird weiterhin gestritten. Doch Fakt ist: Sie schützen! Und zwar nicht nur vor einer ungewollten Schwangerschaft, sondern auch vor HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.

Was wohl nur Wenige wissen: Der Erfinder des Latexkondoms war ein Pole! Der Chemiker Julius Fromm (1883 bis 1945) war Gummifabrikant im Deutschen Reich und experimentierte mit dem Material. Dabei erfand er das transparente und nahtlose Kondom aus Naturkautschuk. Er tauchte dazu einen Glaskolben in eine Rohgummilösung und vulkanisierte sie dann unter Schwefeldämpfen.

Unter dem Markennamen "Fromms" brachte sein Unternehmen "Fromms Act" 1916 das weltweit erste Kondom ohne Naht auf den Markt.

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Julius Fromm selbst heiratete übrigens 1906 seine schwangere Verlobte, das Paar hatte insgesamt drei gemeinsame Söhne.

Massenhafter Einsatz in Soldatenbordellen

Kondome bieten einen zuverlässigen Schutz vor ungewollter Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Krankheiten.
Kondome bieten einen zuverlässigen Schutz vor ungewollter Schwangerschaft und sexuell übertragbaren Krankheiten.  © 123rf.com/vadimgozhda

Bis dahin wurden die Überzieher üblicherweise aus Tierdärmen oder Fischblasen hergestellt. Es wurden auch schon Gummiprodukte verwendet. Allerdings waren diese unbeliebt, weil sie eine störende Naht hatten.

Trotzdem wollten sich die Menschen auch damals schon vor der besonders gefürchteten Syphilis und anderen Geschlechtskrankheiten schützen.

Fromms modernes Produkt wurde schließlich zum Marktführer unter den Kondomen. Zum massenhaften Einsatz kam es beispielsweise während des Ersten Weltkrieges in vielen Soldatenbordellen: Die Kämpfer wollten sich nicht anstecken, die Prostituierten nicht schwanger werden. Durch die sexuelle Freizügigkeit der 1920er Jahre stieg die Nachfrage erneut.

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Der Chemiker tüftelte weiter und schloss sich mit der I.G. Farben AG zusammen, um ein synthetisches Gummi zu entwickeln.

Gleichzeitig verbesserte er die Gleitfähigkeit und verhinderte er durch die Beigabe von unter anderem Talkum, dass zusammengerollte Kondome nicht mehr verklebten.

Zwangsverkauf an Hermann Görings Patentante

Als Jude erlebte Julius Fromm nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 zwar den wachsenden Antisemitismus und brachte seine Söhne deshalb ins Ausland. Er selbst fühlte sich durch die Nazi-Herrschaft jedoch nicht bedroht. Ein Fehler!

Eine Hetzkampagne der antisemitischen Zeitung "Der Stürmer" gegen jüdische Unternehmer nach den Olympischen Spielen 1936, betraf auch Julius Fromm. Ihm war klar, dass er nun nicht mehr sicher war.

Im Rahmen der Arisierung musste er seine Firma 1938 zu einem Spottpreis von 118.000 Reichsmark verkaufen: Hermann Göring, treibende Kraft des Holocaust, zwang ihn, "Fromms Act" an Elisabeth Edle von Epenstein-Mauternburg abzutreten.

Kein Zufall! Sie war Görings Patentante und der Reichsmarschall erhielt von ihr für den lukrativen Deal die Ritterburgen Veldenstein und Mauterndorf.

Safer Sex dank Kondom

Julius Fromm wanderte mit seiner Familie nach London aus. Eigentlich hatte er beabsichtigt, seine Werke unter anderem in Berlin nach dem Krieg wieder zu übernehmen. Doch dazu kam es nicht mehr: Er starb nur wenige Tage nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Alter von 61 Jahren an einem Herzinfarkt.

Bis heute ist sein Name mit Safer Sex verbunden. Hauptziel des Internationalen Tages des Kondoms ist, das Bewusstsein für die Verwendung von Kondomen zu schärfen, jederzeit sicheren Sex zu praktizieren und auf die Gefahren von Geschlechtskrankheiten hinzuweisen.

Titelfoto: 123rf.com/charnsitr

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