Bad Gottleuba-Berggießhübel - In der Weihnachtszeit gehört der Adventskranz dazu. Doch ausgerechnet dieses Symbol der Besinnlichkeit sorgt jedes Jahr für Wohnungsbrände - so auch am Montagmorgen in Bad Gottleuba. Dort traf es ausgerechnet einen, der sonst Brände löscht: Die Wohnung eines Feuerwehrmanns stand in Flammen.
Montag, 7.10 Uhr: Marco Zienert (36) verlässt wie geplant seine zweistöckige Wohnung am Marktplatz, bringt sein jüngstes Kind in die Kita. Der ältere Sohn fährt selbstständig mit dem Bus zur Schule.
Die Ehefrau ist auf Arbeit als Rettungssanitäterin beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Pirna. In der Wohnung bleiben: zwei Hauskatzen, der gedeckte Frühstückstisch … und eine brennende Kerze auf dem Adventskranz. Keine 20 Minuten später ist das Kind in der Kita und der Papa steht vor der Haustür zu seinem brennenden Zuhause.
Für Zienert, der seit 2011 beim DRK Freital als Rettungssanitäter arbeitet, seit rund 20 Jahren nach Feierabend Hilfe als Kamerad der Freiwilligen Feuerwehr Bad Gottleuba leistet, schockierend: "Man fährt auf die Einsätze in all den Jahren und denkt, das passiert den anderen. Dabei reicht eine Unachtsamkeit und man selbst ist das Opfer."
Der Gutachter schätzt, dass die Wohnung in drei Monaten wieder bewohnbar ist, "der Ruß steckt in allem drin". Das Weihnachtsfest bei den Schwiegereltern ist 200 Kilometer entfernt in der Nähe von Chemnitz gesichert. Parallel sucht die vierköpfige Familie samt Katzen eine Ferienwohnung als Übergangslösung.
Die Anteilnahme ist groß
Von Gewerken aus dem Dorf bis hin zu Kameraden aus benachbarten Landkreisen, die Anteilnahme sei groß, berichtet Zienert gerührt.
Gleichzeitig appelliert er angesichts der laufenden Weihnachtszeit als erfahrener Feuerwehrmann: "Löschen Sie alle offenen Flammen, bevor Sie das Haus verlassen."