Löste Solaranlage diese Katastrophe aus? Brüder stehen vor den Trümmern ihrer Existenz

Motterwitz - Feuer-Drama im Muldental: Bei einem Großbrand auf einem Vierseitenhof in Motterwitz bei Grimma sind drei Gebäude abgebrannt. Bei den Ursachen-Ermittlungen steht eine Photovoltaikanlage im Verdacht. Aufgrund des großen Verlustes für die dort wohnende Familie richtete Grimmas OB Matthias Berger (56, parteilos) bei der Stadt ein Spendenkonto ein.

Das war mal ein Vierseitenhof. In der Nacht zu Dienstag brannten drei der vier Gebäude ab. Die Ermittlungen zur Ursache laufen.
Das war mal ein Vierseitenhof. In der Nacht zu Dienstag brannten drei der vier Gebäude ab. Die Ermittlungen zur Ursache laufen.  © Frank Schmidt

Das Feuer brach am Montag gegen 21.20 Uhr aus. Augenzeugen berichteten, dass zunächst das Dach der Scheune, auf dem eine große Photovoltaikanlage installiert war, in Flammen stand.

Obwohl in Kürze zahlreiche Ortswehren eintrafen und mit den Löscharbeiten begannen, breitete sich der Brand weiter aus.

Der starke Wind peitschte die Flammen immer wieder hoch und sorgte für heftigen Funkenflug. So standen binnen kurzer Zeit drei Gebäude des Vierseitenhofes in Brand.

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Die Löscharbeiten, an denen 150 Feuerwehrleute beteiligt waren, konzentrierten sich deshalb auf die Rettung des noch unbeschädigten Wohnhauses.

Der starke Wind peitschte die Flammen immer wieder in die Höhe. Die 150 Feuerwehrleute brauchten mehr als 13 Stunden, um den Großbrand zu löschen.
Der starke Wind peitschte die Flammen immer wieder in die Höhe. Die 150 Feuerwehrleute brauchten mehr als 13 Stunden, um den Großbrand zu löschen.  © Frank Schmidt

Grimmas OB richtet Spendenkonto für Hof-Besitzer ein

Grimmas OB Matthias Berger (56, Mitte) sprach vor Ort mit Einsatzkräften - und startete dann eine Hilfsaktion für die betroffene Familie. Das Dorf Motterwitz gehört zu Grimma.
Grimmas OB Matthias Berger (56, Mitte) sprach vor Ort mit Einsatzkräften - und startete dann eine Hilfsaktion für die betroffene Familie. Das Dorf Motterwitz gehört zu Grimma.  © Frank Schmidt

Der Hof gehört zwei Brüdern (55, 65). Während der Ältere mit seiner Lebensgefährtin (54) das von der Feuerwehr gerettete Wohngebäude verlassen konnte, fehlte vom Jüngeren zunächst jede Spur.

Einsatzkräfte fanden ihn später hinter seinem abbrennenden Wohnhaus. Er habe unverletzt, aber völlig apathisch neben einem Eimer Wasser gesessen, berichteten Feuerwehrleute.

Die Löscharbeiten dauerten bis Dienstagvormittag an. Danach nahmen Brandursachenermittler ihre Arbeit auf. Die Ermittlungen sollen sich auf die Solaranlage konzentrieren.

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Auch Grimmas OB Matthias Berger verschaffte sich vor Ort einen Eindruck vom Ausmaß der Katastrophe. Noch zwischen den Trümmern startete er eine Hilfsaktion. Bei der Stadt wurde ein Spendenkonto für die Brandopfer eingerichtet.

Die Polizei gab den Schaden vorläufig mit 600.000 Euro an.

Titelfoto: Frank Schmidt

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